Tyrnauer Alm:
Unterwegs zur Roten Wand
Im Jahr 2006 haben sich 13 nordöstlich der steirischen Landeshauptstadt Graz liegende Gemeinden zum "Naturpark Almenland" – dem größten zusammenhängenden Weidegebiet Europas – zusammengeschlossen. Der sicherlich meistbesuchte Ort dieser landschaftlich beeindruckenden Region ist der idyllisch gelegene Teichalmsee, der auch Ausgangspunkt vieler schöner Wanderungen im "Naturpark Almenland" ist. Die nachfolgend beschriebene Wanderung führt zur bewirtschafteten Tyrnauer Alm, von dieser können zwei Gipfel, die imposante Rote Wand über einen Waldsteig bzw. rechts davon der Stocker Kogel über einen steilen Wiesenpfad, bestiegen werden (Abb. 1).
Ausgangspunkt der hier beschriebenen, absolut familienfreundlichen Tour ist die am südlichen Ufer des Teichalmsees (1.172 m) liegende Talstation des Schiliftes. Auf einer Forststraße geht es mit schönem Blick (Abb. 2) zum Teichalmsee und zum Heulantsch (1.473 m) über Wiesengelände mäßig steigend aufwärts. Nach einem kurzen Waldstück öffnet sich nochmals kurz das Gelände und man kann von hier das etwa 550 Hm (Höhenmeter) höher gelegene Gipfelkreuz des Hochlantsch (1.720 m) auf der Nordseite des Mixnitz Bachtals gut sehen. Dann geht es aber für längere Zeit kaum mehr ansteigend – zuerst entlang der Nordhänge und in weiterer Folge entlang der Westhänge des Schweinegg (1.457 m) – im Wald weiter. Nach etwa 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt biegt ein gut beschilderter Steig links von der Forststraße ab. Über viele Wurzeln führt dieser erneut nur leicht steigend in wenigen Minuten zu einer Lichtung, wo man das erste Mal die Tyrnauer Alm (Abb. 3) sieht.
In einem langgezogenen Bogen geht es nun abwechselnd durch Wald und über Lichtungen, bei denen auch immer wieder im Nordwesten die bewaldete Südseite des Hochlantsch (Abb. 4) zu sehen ist, Richtung Süden, wobei sich an einer Stelle auch erstmals die imposante Rote Wand (1.505 m) zeigt. Unser recht gut begehbarer Steig wendet sich nach rechts (Richtung Westen) und führt kurz abwärts in einen Sattel. Auf der anderen Seite geht es – nun etwas steiler – wieder aufwärts, hier ist jetzt im Süden auch der Grazer Hausberg, der Schöckel (1.445 m), gut sichtbar. Nach einer längeren, fast ebenen Waldpassage öffnet sich das Gelände erneut und man erreicht nach ca. 60–75 Minuten vom Teichalmsee, in denen man nur etwa 150 Hm bewältigt hat, das prachtvolle Wiesengelände der Tyrnauer Alm mit der Roten Wand und dem Stocker Kogel (Abb. 5) im Hintergrund.
Wer noch vor der Einkehr einen Gipfel besteigen will, wandert links wenige Meter an der bewirtschafteten Alm (ca. 1.310 m) vorbei in etwa 5 Minuten über eine kleine Erhebung zu einer Weggabelung. Hier verlassen wir den nun breiten Fahrweg und biegen rechts bergwärts auf einen markierten Wiesenpfad ab. Nach wenigen Schritten ist die Entscheidung zu treffen, ob man links auf dem markierten Steig größtenteils im Wald in knapp 60 Minuten (Rückweg ca. 45 Minuten) zum Gipfel der Roten Wand (Abb. 6; von der Tyrnauer Alm zusätzliche ca. 200 Hm) aufsteigen will oder ob man in ca. 25 Minuten (Rückweg: ca. 20 Minuten) weiter über den jetzt nicht mehr markierten Wiesenpfad teilweise sehr steil und mit Hilfe von Serpentinen zur höchsten Stelle des Tyrnauer Almgeländes, dem Stocker Kogel (ca. 1.450 m), wandern will, auf der sich ein Hochstand (Abb. 7) befindet. Die letztgenannte Variante hat zwei Vorteile: Sie ist um einiges kürzer und der Ausblick vom Gipfel ist fast schöner als von der bewaldeten, höchsten Stelle der Roten Wand. Denn vom Stocker Kogel sieht man nicht nur die imposante Rote Wand, sondern auch den Hochlantsch (Abb. 8), das Rennfeld (1.638 m, Abb. 9) mit den im Norden dahinter liegenden Gipfel der steirischen Kalkalpen sowie im Süden den Schöckel (Abb. 10)
Sehr schön ist auch der Blick beim Abstieg vom Stocker Kogel in Richtung Osten (Abb. 11) mit der Tyrnauer Alm und den Wiesenbergen des "Steirischen Almlandes". Nach der Einkehr in der Tyrnauer Alm (Abb. 12) geht es jetzt in ca. 20–30 Minuten Richtung Norden entweder über die Forststraße oder zuerst sehr steil über einen Wiesenpfad, dann kurz auf der Forststraße und zuletzt über einen breiten Waldweg zum Mixnitz Bach hinunter, wo wir nach dem Überqueren einer etwas wackeligen Holzbrücke wieder auf eine durch das Tal führende Forststraße treffen. Links geht es zur berühmten Bärenschützklamm und zu den Gasthäusern "Zum Guten Hirten" und "Steirischer Jockel" an der Westseite des Hochlantsch und rechts zurück zu unserem Ausgangspunkt. Leicht ansteigend geht es in ca. 35–40 Minuten durch das schlangenlinienförmige Mixnitz Bachtal (Abb. 13) mit schönen Blumen am Wegesrand (Abb. 14) zurück zum Teichalmsee (Abb. 15), wo eine sehr schöne, nicht sehr anstrengende Rundtour endet. Für den Rückweg von der Tyrnauer Alm benötigt man kaum mehr als 60 Minuten.
Geogr. Länge/Breite: 15°27'40''/47°20'56''
Rechtswert (UTM): 534860 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5244030 m (Zone: 33 N)