Großer Speikkofel von Osten:
Unterwegs am Trans-Nock-Wanderweg
In den Nockbergen kann man viele wunderschöne Ausflüge unternehmen, die meisten dieser Touren sind für die ganze Familie geeignet. Es gibt keine Gebirgsregion in Österreich, in der es so viele Grasberge gibt, deren Gipfel über 2.000 Meter liegen. Einer davon ist der Große Speikkofel (2.270 m, Abb. 1), der sich in den östlichen Nockbergen befindet.
Zugegeben, es gibt bequemere Aufstiege auf den Großen Speikkofel, z.B. von St. Lorenzen (rund 800 Hm) in ca. 2½ Stunden, aber der nachfolgend beschriebene Wandertipp, der am Trans-Nock-Wanderweg verläuft, garantiert bei schönem, trockenem Wetter Bergwandergenuss pur!
Ausgangspunkt ist der große Parkplatz im Skigebiet Hochrindl (1.600 m). Von hier führen zwei Wege auf den Großen Speikkofel. Einer führt Richtung Norden über das Weiße Kreuz, die Lattersteig Höhe und die Bretthöhe und der andere, den wir wählen, führt links davon auf einer breiten Forststraße in nordwestlicher Richtung zuerst abwärts (200 Hm) in den landschaftlich besonders schönen Gurkgraben (Abb. 2).
Fast auf dem gesamten Abstieg liegt das Ziel dieser Wanderung als mächtiger Grasberg vor den Wanderern. Nachdem man nach rund 45 Minuten bei der Massanegger Alm (1.400 m) die noch schmale Gurk, die unter der Bretthöhe ihren Ursprung hat, überquert hat, beginnt der Aufstieg. Zuerst geht es auf einem breiten Forstweg durch den Wald aufwärts (weiß-grüne Markierung) zur Meierhütte (Abb. 3) und dann in einer kurzen Querung zur Neuwirtalm (1.755 m). Diese erreicht man nach einer knappen weiteren Stunde vom Gurkgraben aus.
Jetzt wird aus dem breiten Forstweg ein schmaler Steig, der nun steil die Wiesenhänge (Abb. 4) hinaufführt zu einem Zaun, der etwas mühsam zu überqueren ist. Es folgt auf ca. 1.900 m Höhe eine weitere Querung, bevor es einen schmalen Wiesengraben wieder 200 Hm steil aufwärts auf den Sattel zwischen Kleinem Speikkofel (2.109 m) und Großem Speikkofel hinaufgeht. Hier trifft man auf den Wanderweg, der von St. Lorenzen auf den Großen Speikkofel führt. Nun bei roter Markierung geht es noch ein Stück entlang eines Zaunes und dann in nördlicher Richtung vorbei an einer kleinen Felsengruppe hinauf zum Gipfel des Großen Speikkofels. Nach insgesamt rund 3,0–3½ Stunden und 870 Hm hat man die Gipfelwiese erreicht und genießt einen imposanten Rundblick. Schade nur, dass es bis jetzt hier noch kein Gipfelkreuz gibt, nur ein „würdeloser“ Steinhaufen markiert die höchste Stelle auf 2.270 Meter..
Der Ausblick in alle vier Himmelsrichtungen entschädigt aber dafür! Im Süden erblickt man hinter der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt die Karawanken und westlich davon die Karnischen Alpen. Hinter den im Westen gelegenen Nockbergen (Abb. 5), (Abb. 6) erblickt man bei gutem Wetter die auch im Sommer schneebedeckten Hohen Tauern. Im Norden thront hinter der benachbarten Bretthöhe (Abb. 7) das Wintertaler Nock (2.404 m) und die höchste Erhebung der Nockberge, der 2.441 Meter hohe Eisenhut, der sich schon auf steirischem Gebiet befindet. Und schlussendlich reicht der Blick im Osten bis zum Zirbitzkogel, zur Saualpe und zur Koralpe.
Wer will, kann die Tour – nun kurz absteigend – Richtung Torer (2.205 m), dem Sattel zwischen Großen Speikkofel und Bretthöhe fortsetzen. Von dort gibt es in östlicher Richtung einen eindrucksvollen Blick hinunter zum Gurksee, der den Ursprung der Gurk darstellt, und zum benachbarten Torersee. Nur für geübte Berggeher empfiehlt sich der Rückweg zum Ausgangspunkt am Hochrindl über Bretthöhe, Lattersteig Höhe und Weißes Kreuz, denn der Übergang zwischen den ersten beiden genannten Gipfeln ist schmal und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nötig.
Wer den schmalen Grat nicht passieren möchte, steigt wieder am Aufstiegsweg zur Neuwirtalm (Abb. 8), zur Meierhütte und dann zum Gurkgraben (Abb. 9) ab, muss aber am Schluss aus diesem noch die 200 Hm Gegensteigung zum Hochrindl bewältigen. Für den gesamten Rückweg benötigt man etwa 2,0–2½ Stunden.
Ob als Rundtour oder als Wanderung, bei der man am selben Weg wieder zurückkehrt, dieser Ausflug in den Nockbergen ist aufgrund der vielen zu erklimmenden Höhenmeter und der langen Wegstrecke (rund 5,0–6,0 Stunden) zwar anstrengend, bleibt aber sicherlich aufgrund der phantastischen Alm-Landschaft (Abb. 10) und des herrlichen Rundblicks vom Gipfel des Großen Speikkofels lange im Gedächtnis.
Geogr. Länge/Breite: 13°59'54''/46°51'55''
Rechtswert (UTM): 423665 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5190695 m (Zone: 33 N)