Schöckl:
Auf den Hausberg der Grazer
Was für die Bregenzer der Pfänder, die Innsbrucker der Patscherkofel, die Salzburger der Gaisberg oder die Wiener der Kahlenberg, ist für die Grazer der Schöckl (Abb. 1). Allen genannten Hausbergen ist eine mächtige, von weitem sichtbare ORF-Sendeanlage gemeinsam. Liegen die erstgenannten Berge teilweise sogar im Stadtgebiet oder unmittelbar außerhalb der Stadtgrenze, muss man, um zum Schöckl zu gelangen, einige Kilometer zurücklegen. Trotzdem merkt man an Hand der Autokennzeichen sofort, dass man den Hausberg der Grazer besteigt.
Ausgangspunkt der nachfolgend beschriebenen Rundtour sind die gebührenpflichtigen Parkplätze der Schöckl-Seilbahn (Abb. 2), die sich etwas oberhalb des Zentrums des Kurortes St. Radegund, das etwa 20 km nordöstlich der steirischen Landeshauptstadt liegt, befinden. Wem Auf- und Abstieg zu mühsam sind, der kann durch das Benützen der Seilbahn einiges an Kräften sparen. Gegenüber der Einfahrt zum unteren Parkplatz (780 m) zweigt von der Landstraße der markierte Wanderweg Nr. 21 ab, der breit, aber gleich recht steil durch einen Wald aufwärts führt. Vorbei an zwei Hochbehältern wird der Weg nach einer Forststraßen-Querung etwas steiniger, dann gelangt man nach ca. 10 Minuten wieder auf die Landstraße, auf der man rund 150 Meter leicht aufwärts marschiert und zu einer Weggabelung gelangt. Der Weg Nr. 21, der die viel begangene Hauptroute auf den Schöckl darstellt und uns als Abstiegsweg dienen wird, zweigt hier links ab. Wir bleiben aber auf der Landstraße (markierter Wanderweg Nr. 22) und steigen in wenigen Minuten bis zur ersten Kurve auf dieser weiter auf. Am Ende der Kurve zweigt rechts nun ein zu Beginn schmaler Steig ab, der durch bewaldetes Gebiet zu einigen Häusern aufsteigt. Bei einer Kurve quert man die parallel den Schöckl hinaufführende Landstraße und gelangt nun, zuerst durch offenes Gelände mit Blick hinauf zur felsigen Weißen Wand (Abb. 3), dann weiter durch den Wald und schlussendlich über eine Wiese zum Gasthaus Schöcklbartl. Vom Ausgangspunkt unserer Tour hierher benötigt man ca. 35-40 Minuten, in denen man ca. 275 Hm (Höhenmeter) bewältigt hat.
Wir halten uns rechts und gehen über den kleinen Parkplatz, dann quert man ein weiteres Mal die Landstraße und steigt auf einem breiten Waldweg zuerst fast eben, dann etwas steiler zum letzten Queren der Landstraße auf. Nach wenigen Minuten - etwa 60 Minuten vom Ausgangspunkt - erreicht man das alte Mauthaus (ca. 1.100 m) der Schöcklstraße. Früher konnte man mit dem eigenen PKW die schmale Mautstraße hinauf auf das Schöckl-Plateau fahren, das ist nun - Gott sei Dank - nicht mehr möglich. Nun geht es entweder links am geschlossenen Schranken vorbei und dann gleich wieder rechts auf dem markierten Waldpfad (Weg Nr. 22) nur leicht ansteigend weiter, oder man geht rechts die Landstraße entlang, zweigt dann links zum Schöcklkreuz ab und steigt den markierten Weg auf - hier treffen sich beide Wegoptionen und führen gemeinsam zu einer Forststraße und kurz danach zu einer Weggabelung. An dieser Stelle muss man sich jetzt entscheiden, ob man die letzten ca. 200 Hm auf das Gipfelplateau technisch etwas anspruchsvoller und kürzer (über den Ostanstieg in ca. 30 Minuten) oder einfacher, aber dafür etwas länger (von Norden in ca. 45 Minuten) absolvieren möchte. Egal, welche Variante man wählt, hier merkt man, wie steil der Grazer Hausberg sein kann!
Wer den Ostanstieg auf dem Weg Nr. 22 wählt, sollte unbedingt trittsicher sein und an manchen etwas felsigen und steinigen Stellen ist sogar die Zuhilfenahme der Hände notwendig. Zuerst ist es noch etwas flacher im offenen Gelände, bald wird es aber zunehmend steiler. Bei einer Forststraßen-Querung gelangt man in den Wald und zu den vorher beschriebenen sehr steilen, felsigen und steinigen Stellen, die aber - hier ist etwas Orientierungssinn gefragt - umgangen werden können. Kurz bevor man nach rund 30 Minuten von der Abzweigung auf das grasbewachsene Gipfelplateau gelangt, passiert man beim Aufstieg einen großen, etwas tiefer gelegenen Eingang zu einer Höhle (Abb. 4), die aber von Bergwanderern keinesfalls betreten werden sollte!
Oben am grasbewachsenen Gipfelplateau (Abb. 5) angekommen, öffnet sich eine vollkommen andere Landschaft: Große, fast ebene Wiesen, die an manchen Stellen mit kleinen Felsen durchsetzt sind. Unser Aufstiegsweg erreicht das Plateau beim Schöcklkopf (1.423 m), der auch als Ostgipfel bezeichnet wird. Eine Startrampe für Paragleiter und eine Sendeanlage stören zwar ein wenig, doch sollte man hier für einen grandiosen Blick Richtung Südosten (Abb. 6) und Südwesten (Graz) eine Rast einlegen. Denn, je mehr man sich vom Schöcklkopf nun in ca. 10 Minuten im leichten Auf und Ab Richtung Westen dem mächtigen ORF-Sender der auch mit 1.445 m die höchste Stelle des Schöckls bildet, nähert, desto mehr Wanderer, die über den Normalaufstieg heraufgekommen sind, bzw. Besucher, die die Seilbahn genommen haben, begegnen uns. Vom ORF-Sender sind es nochmals 5 Minuten Richtung Westen zu einem weiteren Sender und zum Gipfelkreuz (großes Bild), das am Westgipfel des Schöckls (1.442 m) steht. Für den gesamten Aufstieg über den Ostweg hat man nun rund 1¾-2¼ Stunden benötigt, in denen man mit den Gegensteigungen am Gipfelplateau ca. 700 Hm bewältigt hat.
Zum Abstieg geht man vom Gipfelkreuz zurück zum ORF-Sender (Abb. 7), und rechts (südlich) davon zum alten, denkmalgeschützten Stubenberghaus (Abb. 8) - übrigens nicht die einzige Einkehrmöglichkeit am Gipfelplateau -, wo der Abstiegsweg (Nr. 21) beginnt. Zuerst geht man steil abwärts entlang der Sommerrodelbahn in Richtung Lifttrasse und dann rechts vorbei an der Schöckl-Halterhütte zu einer Kreuzung mit der alten Mautstraße. Der weitere Abstiegsweg führt zwar recht steinig und durchsetzt von kleineren Felsen, aber recht breit und nicht allzu steil und daher problemlos ca. 20-25 Minuten in südwestliche Richtung. Dann wendet sich der Weg Richtung Südosten und führt weiter Richtung St. Radegund abwärts. Nach einer weiteren Mautstraßen-Querung geht es etwas steiler, dafür aber in weiterer Folge etwas weniger steinig weiter, dann kommt man zuerst zu einer Weggabelung, anschließend gelangt man über die Lifttrasse wieder zur Landstraßen-Abzweigung, die man schon am Beginn des Aufstiegs passiert hat. Von hier sind es - auf dem vom Aufstieg bereits bekannten Weg - noch 10 Minuten retour zum Ausgangspunkt. Man kann aber auch - natürlich etwas länger - auf der Landstraße weiter unter der Seilbahn absteigen und wird mit einem schönen Blick zum Zentrum des Kurortes St. Radegund (Abb. 9) belohnt. Für den gesamten Abstieg über den markierten Weg Nr. 21 benötigt man kaum mehr als 1¼-1½ Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 15°29‘10‘‘/47°11‘08‘‘
Rechtswert (UTM): 536835 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5225920 m (Zone: 33 N)