Landawirseen:
Zwei Bergseen in einer prächtigen Felsarena
Vom Salzburger Lungau führen in nördlicher Richtung einige Täler in die Schladminger Tauern, einer großen Berggruppe der Niederen Tauern. Es lässt sich darüber diskutieren, welches dieser Täler das schönste ist, das Göriachtal zählt aber auf jeden Fall dazu. Als Höhe- und Endpunkt einer Wanderung zum Talschluss und von dort hinauf zur Landawirseehütte nahe der Landesgrenze zwischen Salzburg und der Steiermark warten zwei Bergseen, der Untere Landawirsee und etwa 70 Hm darüber der Obere Landawirsee (Abb. 1), in einer prächtigen Felsarena.
Nördlich von Maria Pfarr von Hintergöriach aus führt eine schmale, großteils staubige, aber dafür mautfreie Straße taleinwärts. Nach rund 7 km erreicht man einen großen Parkplatz (1.410 m), den Ausgangspunkt für unsere Tour. Nach 5 Minuten taleinwärts passiert man ein Hüttendorf (Abb. 2), das die Bauern der Umgebung angelegt haben. Hier befindet sich mit der Hansalhütte auch eine erste Einkehrmöglichkeit. Nach weiteren 15 Minuten, der Weg beginnt nun langsam anzusteigen, steht man am Fuße eines mächtigen Wasserfalls (Abb. 3). Dieser wird links, auf dem nun steiler werdenden Karrenweg, passiert. Oberhalb des Wasserfalls erreicht man nach insgesamt 35 Minuten einige Almhütten, die Zugriegelalmen auf 1.600 m.
Nun geht es im bereits waldlosen Gelände weiter taleinwärts. Langsam öffnet sich der breite Talschluss (Abb. 4), der sich auf rund 1.700 m befindet. Rechts im oberen Göriachtal ragt der höchste Gipfel der Schladminger Tauern, der 2.862 m hohe Hochgolling, in den Himmel. In einem weiten Links-Bogen unterhalb der nördlich gelegenen Samspitze, der Sandspitze und des Zwerfenbergs gewinnt der steinige, aber stets breite Karrenweg schnell an Höhe. In der weit gezogenen Linkskurve befindet sich auch die Abzweigung zur Gollingscharte (Abb. 5). Erfahrene, trittsichere und schwindelfreie Tourengeher können hier knapp 300 Hm aufsteigen und dann am Tauernhöhenweg in Richtung Westen abzweigen. Auch diese – mit großer Vorsicht zu gehende – Variante führt zur Landawirseehütte (1.985 m, Abb. 6). Zwar steil, aber auf einem breiten, teilweise kühn angelegten Weg geht es auf dem "Normalanstieg" zur prächtig gelegenen Hütte, die die hungrigen Wanderer mit einigen regionalen Schmankerln verwöhnt.
Von hier sind es nur ein paar Schritte zu einem Kreuz (Abb. 7) und zum Unteren Landawirsee (1.977 m). Wenn man diesen – nun auf einem steinigen Steig – rechts passiert, kann man, indem man eine 70 Hm hohe Steilstufe erklimmt, zum Oberen Landawirsee (2.047 m, Abb. 8) aufsteigen. Diesen umgibt eine atemberaubende Felsarena, die auch zum Großteil die Landesgrenze zwischen Salzburg und der Steiermark markiert.
Für den Aufstieg vom Parkplatz knapp vor dem Hüttendorf zum Oberen Landawirsee, bei dem knapp 650 Hm zu bewältigen sind, benötigt man auf dem auch für Familien leicht zu gehenden Karrenweg rund 2¼–2½ Stunden. Für den Abstieg, für den man auf alle Fälle den Aufstiegsweg wählen sollte, benötigt man dann nur ca. 1¾–2,0 Stunden.
Der Blick vom Oberen Landawirsee zum Unteren Landawirsee (Abb. 9) und von knapp unterhalb der Landawirseehütte tief hinunter zum Talschluss der Göriach (Göriachwinkel, Abb. 10), auf den mächtigen Hochgolling und die links davon liegende, steile und oft bis in den Hochsommer hinein schneebedeckte Gollingscharte (Abb. 11) sind am Rückweg zum Ausgangspunkt weitere Highlights dieser für Bergwanderer eher gemütlichen Tour in einem der schönsten Täler in die Schladminger Tauern (Abb. 12).
Geogr. Länge/Breite: 13°44'45''/47°14'33''
Rechtswert (UTM): 405090 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5232910 m (Zone: 33 N)