Pfänder:
Am Ostrand des "Schwäbischen Meeres"
Der Pfänder (1.064 m, Abb. 1) ist der Hausberg von Bregenz, der Landeshauptstadt von Vorarlberg, dem westlichsten Bundesland Österreichs, mit einem großartigen Ausblick auf den Bodensee, der im Volksmund auch gerne "Schwäbisches Meer" genannt wird. Ebenso beeindruckend ist der Blick auf die Berge des Bregenzer Waldes, der Allgäuer Alpen, der Ostschweiz und Liechtensteins. Der nachfolgende Wandertipp beschreibt eine Rundtour auf den Pfänder, die aber auch mit Unterstützung der Pfänderseilbahn abgekürzt werden kann.
Der beste Ausgangspunkt ist der gebührenpflichtige Parkplatz bei der Talstation der Pfänderseilbahn (ca. 405 m). Von hier kann man entweder über die romantische Oberstadt von Bregenz vorbei am Martinsturm, einem der Wahrzeichen der Stadt, oder vorbei am Landeskrankenhaus zum Stift St. Gallus (heute der Sitz der Landesbibliothek von Vorarlberg), das am Fuß des Gebhardsberges (Abb. 2) liegt, in ca. 15–20 Minuten aufsteigen. Vom Stift führt ein beschilderter, breiter Fußweg parallel zur Straße kurz durch den Wald aufwärts. Nach rund 100 Metern biegt der Weg rechts ab und führt gemächlich ansteigend in rund 20–30 Minuten vom Stift St. Gallus (Gallusstift) hinauf zum Parkplatz Gebhardsberg. Unterwegs passiert man bei einem kleinen Marterl mehrere Douglasien, die aufgrund ihrer Größe und ihres rötlichen Stammes an die Mammutbäume Kaliforniens erinnern. Wenige Schritte – vom Parkplatz weg – den breiten Fußweg aufwärts gelangt man zu einem wunderbaren Aussichtspunkt über Bregenz und den Bodensee (Abb. 3), man sieht das südliche österreichische und schweizerische Ufer und das breite Rheintal flussaufwärts. Es lohnt sich aber auch der Besuch der Kirche am Gebhardsberg (ca. 600 m, Abb. 4) und für Hungrige und Durstige der Besuch des Restaurants.
Nach diesem ersten Höhepunkt geht es wieder zurück zum Parkplatz und dann weiter, den Hinweistafeln folgend, Richtung Fluh. Dabei besteht die Möglichkeit etwa mit demselben Zeitaufwand (ca. 50 Minuten) entweder auf dem breiten, einfach zu begehenden Weg oder – etwas beschwerlicher und mit Vorsicht – oberhalb der Felsen entlang des Bergkamms den rot markierten Steig zu marschieren. Führt der einfachere Weg ohne Aussicht im Wald durch einen Graben, bietet der "schwierigere" Pfad einen schönen Blick Richtung Vorarlberger Oberland. Beide Wege vereinen sich nach rund 30 Minuten und führen schlussendlich nach einem kurzen, ansteigenden Stück entlang einer Wiese zu einer Straße, die direkt nach Fluh (750 m) führt. Rund 150 Meter nach dem Ortsanfang biegt mit einer fast 180 Grad-Kehrtwendung der weitere, breite Aufstiegsweg auf den Pfänder ab. Anfangs weniger steil im offenen Gelände ansteigend, geht es dann im Wald wieder steiler aufwärts. Nach rund 30 Minuten, es geht zuvor im Wald kurz abwärts, erreicht man offenes Wiesengelände mit einem Blick auf den Gipfelaufbau des Pfänders (Abb. 5). Im weiten Bogen umwandert man das Gasthaus Pfänderdohle und nach einem kurzen, etwas steileren Aufstieg steht man vor der Bergstation der Pfänderseilbahn.
Hier erwartet den Wanderer bei guter Sicht der am Anfang der Tourenbeschreibung versprochene Ausblick. Vor allem der Blick bei klarer Sicht über weite Teile des Bodensees (Abb. 6) und auf die nahen Berge des Bregenzer Waldes (Abb. 7) sowie der Ostschweiz (Abb. 8) ist sensationell! Nun hat man aber noch nicht den höchsten Punkt des Pfänders erreicht. Vorbei am großen Berggasthaus führt ein steiler, schmaler, aber gut begehbarer Steig in rund 5 Minuten zum Gipfelkreuz (Abb. 9) und zum Gasthaus Pfänderspitze. Nicht zu übersehen ist der Fernsehsender, der sich direkt daneben befindet. Insgesamt hat man nun in rund 2½–3,0 Stunden mit allen Gegensteigungen rund 700 Hm (Höhenmeter) vom Ausgangspunkt in Bregenz bewältigt.
Nun ist die Entscheidung zu treffen, wie man wieder nach Bregenz gelangt. Am einfachsten und – wenn nicht zu viel Andrang herrscht – am schnellsten geht es natürlich mit der Pfänderseilbahn. Dafür muss man die rund 30–40 Hm wieder zur Bergstation absteigen. Wir empfehlen aber weiter in Richtung Norden die wenigen Schritte zum Gasthof Schwedenschanze zu gehen und dort links auf dem asphaltierten Weg Richtung Lochau abzusteigen. Nach 5 Minuten in Serpentinen auf dieser Straße abwärts, biegt links der rot markierte Schwedenweg in den Wald ab. Dieser führt teilweise sehr steil und über viele Schottersteine in ca. 15–20 Minuten zum kleinen Weiler Lohorn, der direkt an der Pfänderstraße liegt. Diese sofort wieder in südliche Richtung (Hinweistafeln nach Bregenz beachten!) verlassend, geht es kurz zu einigen Höfen und Häusern aufwärts. Eine Hinweistafel zeigt uns den weiteren Weg nach rechts. Kurz über eine Wiese abwärts, führt unser steiler Abstieg im Wald nach Altreute und von dort wieder steil abwärts zu einer Kapelle mit einem abgezäunten Gehege mit zotteligen schottischen Hochlandrindern (Abb. 10).
Der jetzt folgende, teilweise sehr steinige und steile Steig führt nun weiterhin im dichten Wald entlang eines Grabens abwärts. Nachdem man unterhalb von Felswänden eine kleine Felsgruppe durchschritten hat und eine Serpentine gegangen ist, gelangt man nun wieder auf offenes Gelände, zu den ersten Häusern der Landeshauptstadt Bregenz. Von hier hat man auch einen schönen Blick über die ganze Stadt (Abb. 11) und das südliche und westliche Umland mit dem österreichischen Teil des Bodenseeufers und dem Naturschutzgebiet Rheindelta. Vorbei an einigen schmucken Häusern und Bungalows geht es hinunter in die Stadt. Ist beim Aufstieg die Orientierung zwischen den Häusern der Landeshauptstadt etwas schwierig, ist nun die Pfänderseilbahn (Abb. 12), die uns auch zur Talstation leitet, als "Wegweiser" gut sichtbar. Nach etwa 1½–1¾ Stunden teilweise sehr steilem Abstieg vom Pfänder erreicht man wieder den Ausgangspunkt dieser gute Aussicht bietenden Rundtour auf den Hausberg der Vorarlberger Landeshauptstadt.
Geogr. Länge/Breite: 9°45‘07‘‘/47°30‘18‘‘
Rechtswert (UTM): 556645 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5261590 m (Zone: 32 N)