Tonion:
Mit herrlichem Blick auf Mariazell
Der (oder wie es richtig heißt: Die) Tonion (Abb. 1) ist ein von Bergwanderern gern bestiegener Berg in den Mürzsteger Alpen, wobei als Ausgangspunkt meist das Dörfchen Fallenstein, das westlich des Tonions – wir verwenden bei diesem Wandertipp wegen der besseren Lesbarkeit fälschlicherweise die männliche Anredeform – an der B 20 (St. Pölten - Bruck an der Mur) liegt, gewählt wird. Unser Bergsteiger-Wandertipp beginnt aber in Niederalpl-Dorf auf der Südseite des Tonions und führt über den Herrenboden, einen der schönsten und größten Almböden der Region.
Von Niederalpl-Dorf (921 m) führt der rot markierte Weg in Blickrichtung zu den Roten Mäuern in den waldigen Aschauergraben (Abb. 2), wo man sich etwas mühsam entlang eines Baches einer steil aufsteigenden Felswand nähert, die man nach ca. 20 Minuten erreicht. Wenn man Glück hat, blicken auf den Wanderer neugierige Gämsen von der Oberkante der Wand herab. Über einen etwas steileren Steig, der sich links von der Wand befindet, erklimmt man in ca. 15 Minuten die nächsten 100 Hm. Der Weg setzt sich nun kurz auf einer Forststraße fort und mündet dann wieder links in einen Steig, auf dem man in weiteren 30–45 Minuten den Herrenboden (ca. 1100 m, Abb. 3) mit einer kleinen Jagdhütte erreicht. Wenn sie geöffnet hat, kann man in dieser am Wochenende bei einem kleinen Getränkeangebot Rast machen.
Danach durchquert man Richtung Norden die ca. 700 Meter lange Alm, bis man fast schon am oberen Ende des Herrenbodens zu einer Wegkreuzung mit einer modern anmutenden, kreuzförmigen Skulptur kommt. Dort hält man sich links und steigt den steilen Wiesenboden (ca. 100 Hm) bis zu einem Sattel mit Holzgatter, dem Hochschnäbeltörl (Abb. 4), auf. Hier öffnet sich der Blick Richtung Westen zum Hochschwab-Massiv. Jetzt geht es leicht bergab und der Steig wird steiniger – in diesem Bereich befinden sich auch einige interessante Höhlen, die man aber nur mit fachkundiger Führung besuchen kann. Weiter geht es über einige Serpentinen und einen Vorgipfel (Sonntagskogel), bis man nach insgesamt ca. 2½–3,0 Stunden und ca. 800 Hm den Gipfel des Tonions (1.699 m, Abb. 5) erreicht. Hier erwartet den Bergsteiger ein herrlicher Rundblick zur Hohen Veitsch, zum Hochschwab (Abb. 6), zum Göller, zum Schneeberg und zur Rax und ein prachtvoller Ausblick auf den Ort und die Basilika Mariazell mit dem Ötscher im Hintergrund (Abb. 7).
Als Draufgabe kann man vom Gipfel des Tonions in Richtung Fallenstein etwas über 200 Hm bis zur Tonionhütte (1.487 m) absteigen, in der man ein größeres gastronomisches Angebot vorfindet als in der Jagdhütte am Herrenboden.
Als Rückweg empfehlen wir den Aufstiegsweg, der Zeitaufwand für den Abstieg beträgt ca. 2,0–2½ Stunden. Besonders eindrucksvoll dabei am Weg zum Hochschnäbeltörl die Ausblicke Richtung Osten zur Schneealpe (Abb. 8) und Richtung Nordosten zum Göller (Abb. 9). Nicht weniger imposant ist der Blick von der modern anmutenden Skulptur (Abb. 10) am oberen Ende des Herrenbodens Richtung Süden über die langgestreckte Alm zur Hohen Veitsch (Abb. 11).
Die Wanderung von Niederalpl-Dorf auf den Tonion ist sehr abwechslungsreich und sollte bei trockenem Wetter absolviert werden, da die steinigen Teile des Weges am Ende des Aschauergrabens und zwischen Hochschnäbeltörl und den Gipfel des Tonions bei Nässe sehr rutschig sein können!
Übrigens: Man kann diese Tour auch vom Niederalpl-Sattel (1.224 m) starten. Aber nur auf dem Papier spart man sich dabei ca. 300 Hm, da der Weg zum Herrenboden teilweise auf Almengelände zwar sehr schön ist, aber im ständigen Auf und Ab über hügeliges Gelände führt.
Vom Süden (Ausgangspunkt Mürzzuschlag/S6): B 23 bis Mürzsteg. Von Mürzsteg auf der Landstraße ca. 10 km bis Niederalpl-Dorf.
Geogr. Länge/Breite: 15°24‘47‘‘/47°40‘54‘‘
Rechtswert (UTM): 531005 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5281005 m (Zone: 33 N)