Maria Schnee/Lamprechthöhe:
Wallfahrtskirche hoch über der Abtei Seckau
Hoch über der Abtei Seckau thront Maria Schnee, die höchst gelegene Wallfahrtskirche der Steiermark, die über einen langgezogenen Kamm mit der Lamprechthöhe (Abb. 1) und vielen weiteren Gipfeln der Seckauer Tauern, dem östlichsten Teil der Niederen Tauern, verbunden ist. Wenn es anderswo auf knapp unter oder über 2.000 Metern im Frühjahr noch oder im Herbst schon Schnee gibt, kann man getrost diese Wanderung zur Wallfahrtskirche Maria Schnee (1.822 m, Abb. 2) und meist auch weiter bis zur Lamprechthöhe (2.114 m) planen. Denn die sonnenbeschienenen Südhänge der Seckauer Tauern sind dann oft schon oder noch schneefrei.
Fleißige Wanderer können diese Tour direkt beim spirituellen Zentrum der Obersteiermark, der Abtei Seckau, starten, doch es empfiehlt sich, mit dem Auto aus dem Ort in nordöstlicher Richtung durch das Sonnenwenddorf und vorbei an einem Badeteich bis zum Kühberger Hof (ca. 1.080 m) zu fahren. Dabei sollte man sich nicht von einer Fahrverbotstafel mit Zusatz "Nur für Berechtigte" irritieren lassen, denn knapp bevor man den stattlichen Bauernhof auf einer Schotterstraße erreicht, steht ein gebührenpflichtiger Parkplatz zur Verfügung. Nicht ganz so konditionsstarke Wanderern oder wenn man die Tour zu den Gipfeln der Seckauer Tauern um einiges verlängern will, können vom Kühberger Hof auf einer Mautstraße (Schranken mit Münzeinwurf) bis zu einem Parkplatz nahe der bewirtschafteten Grafen Alm fahren. Man spart dabei etwa 370 Hm (Höhenmeter).
Von unserem Ausgangspunkt, dem gebührenpflichtigen Parkplatz (ca. 1.070 m), geht es kurz auf der Straße zum Kühberger Hof und dann links vorbei am Mautschranken zuerst noch im freien Gelände nur mäßig aufwärts. Nach knapp 10 Minuten vom Ausgangspunkt zweigt der markierte Weg links in den Wald ab. Hier nicht mehr auf der Mautstraße geht es ca. 30 Minuten und rund 200 Hm zuerst auf einer für Autos gesperrten Forststraße und dann auf breitem Weg taleinwärts den Kühberger Bach entlang. Dann biegt man rechts ab. Ein teilweise recht steiniger Steig führt nun steil rund 100 Hm und 20 Minuten durch den Wald hinauf, bis man bei einer Mautstraßen-Querung auf eine große Alm gelangt, auf der man auf einem Wiesenpfad bis zum Parkplatz (ca. 1.440 m) am Ende der Mautstraße aufsteigt. Wer den Abstecher zur etwa 5 Minuten entfernten, in den Sommermonaten bewirtschafteten Grafen Alm (Richtung Osten) nicht auf sich nehmen möchte, steigt Richtung Norden direkt über die Wiese (Abb. 3) sehr steil aufwärts. Weiter geht es durch Waldgebiet, immer stark an Höhe gewinnend, man quert dabei und benützt weiter oben auch die parallel verlaufende Forststraße, bis man bei einem kurzen flachen Wegstück zur Siebenherz Alm gelangt, von der man erstmals die Wallfahrtskirche Maria Schnee (Abb. 4) direkt vor sich sieht. Links von uns ist unser späteres Gipfelziel, die Lamprechthöhe (Abb. 5), gut zu sehen.
Der Schlussanstieg nach Maria Schnee, der ca. 30-40 Minuten dauert und bei dem man knapp 200 Hm überwindet, führt entweder links weiterhin auf breitem Weg aufwärts oder rechts sehr steil auf einem Steig zur Wallfahrtskirche (Abb. 6), wobei es Direktanstieg wieder in sich hat. Der wesentlich weniger steile Normalanstieg erreicht die Wallfahrtskirche nach einer "Kehrtwendung" im freien Gelände von der Nordseite. Ein großartiger Blick hinunter zum Stift und zum Ort Seckau sowie zu den umliegenden Bergen belohnt für die doch anstrengende Wanderung auf 1.822 Meter, für die man vom Ausgangspunkt ca. 2,0–2¼ Stunden benötigt, in denen man etwas mehr als 750 Hm bewältigt.
Von hier ist diese Tour nun beliebig verlängerbar. Ein gut begehbarer Steig führt am hier beginnenden Kamm links vorbei an den Gipfeln von Hochalm (1.861 m), die von der Wallfahrtskirche in wenigen Minuten erreichbar ist, und Kumpitzstein (1.924 m) auf ausgedehnten Alm- und Grasflächen Richtung Norden in etwa 30 Minuten zu einer Weggabelung. Auf der ganzen Strecke hat man dabei einen schönen Blick zu den ersten der über 2.000 Meter hohen Gipfeln der Seckauer Tauern (Abb. 7). Unser Wiesenpfad führt nun weiterhin am Kamm Richtung Westen – rechts Richtung Norden sind nun Eisenerzer Reichenstein sowie einige Gipfeln der Hochschwab-Region und des Gesäuses gut zu sehen (Abb. 8) – unserem Gipfelziel, der 2.114 Meter hohen Lamprechthöhe (Abb. 9), entgegen. Nach Überschreiten eines Viehzaunes verlässt man den markierten Steig und wandert links weglos über die steile, etwas schroffige Wiese zum Gipfel, auf dem sich gleich zwei Steinmänner als Markierung des höchsten Punktes befinden. Von hier sind jetzt Richtung Nordwesten weitere Gipfel der Seckauer Tauern – im Hintergrund der Seckauer Zinken – zu sehen (Abb. 10). Von Maria Schnee auf die Lamprechthöhe benötigt man etwa 60–75 Minuten, in denen man rund 300 Hm bewältigt.
Besonders konditionsstarke Wanderer können nun von der Lamprechthöhe in einem stetigen Auf und Ab bis zum 2.397 Meter hohen Seckauer Zinken von Gipfel zu Gipfel marschieren. Diejenigen, die den eigenen PKW beim Kühberger Hof oder am Ende der Mautstraße abgestellt haben, sollten aber auf jeden Fall über die ausgedehnten Hochalmen (Abb. 11) des Aufstiegsweges wieder zur Wallfahrtskirche Maria Schnee (Abb. 12) und von dort weiter immer wieder mit schönem Ausblick ins Murtal (Richtung Südosten: Abb. 13) und (Richtung Südwesten: Abb. 14) zum Kühberger Hof absteigen. Von der Lamprechthöhe zum Parkplatz beim Kühberger Hof benötigt man rund 2¼–2½ Stunden, von Maria Schnee kaum mehr als 1½–1¾ Stunden. Es besteht aber auch die Möglichkeit von der Wallfahrtskirche Richtung Osten über das Türkenfeld zur im Sommer bewirtschafteten Ramplerhütte zu wandern und von dieser mit einer Gegensteigung Richtung Grafen Alm abzusteigen, wo man wieder auf den Aufstiegsweg trifft.
Auf jeden Fall sollte man vor oder nach der Wanderung die berühmte Abtei Seckau (Abb. 15) – ein Kloster des Benediktinerordens und bis zum Jahr 1782 auch Bischofssitz – besuchen!
Geogr. Länge/Breite: 14°47‘26‘‘/47°17‘52‘‘
Rechtswert (UTM): 484180 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5238305 m (Zone: 33 N)