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Feistritzer Spitze:
Auf dem Kärntner Grenzweg auf die Petzen
Feistritzer Spitze Abbildung 1
Abb. 1

Im Osten der Karawanken thront südlich der Kärntner Kleinstadt Bleiburg, die im zweisprachigen Gebiet auch den slowenischen Namen Pliberk trägt, der mächtige Bergstock der Petzen (Abb. 1). So wie bei vielen anderen Bergen des felsigen Gebirgszugs im Süden unseres Landes läuft die österreichisch-slowenische Staatsgrenze auch über die Petzen. Auf dem langgezogenen Kamm gibt es gleich mehrere fast gleich hohe Gipfel. Der höchste davon, der Kordeschkopf (2.126 m), liegt im Osten der Petzen. Das Ziel des nachfolgenden Wandertipps ist die zweithöchste Erhebung auf dem Petzen-Kamm, die Feistritzer Spitze (2.114 m), im westlichen Teil. Im Gegensatz zum Kordeschkopf, den man am schnellsten und auch am einfachsten von der Bergstation der Petzen-Seilbahn erreicht und durch den die Staatsgrenze läuft, liegt unser Tourenziel nur auf österreichischem Gebiet. Unser Ausgangspunkt befindet sich knapp unterhalb des Luschasattels (1.315 m), der die beiden Kärntner Orte Globasnitz im Norden und Bad Eisenkappel im Westen verbindet und südwestlich der Feistritzer Spitze liegt. Unsere gesamte Tour verläuft auf einem Teilstück des Kärntner Grenzwegs, der das südlichste österreichische Bundesland umrundet.

Wenige Meter vor dem Sattel, auf der von Globasnitz kommenden Schotterstraße stehen einige wenige Parkplätze zur Verfügung. Wir empfehlen allerdings die Zufahrt über die Bergstraße, die bis zum GH Riepl – ca. einen Kilometer vor unserem Ausgangspunkt (1.295 m) – asphaltiert ist. Bei den Parkplätzen zweigt Richtung Süden eine markierte Forststraße von der Bergstraße ab, diese Forststraße führt leicht abfallend in ca. 10 Minuten zur nicht bewirtschafteten Luschaalm (1.250 m, Abb. 2). Knapp vor dem Almhaus halten wir uns links Richtung Osten und steigen auf einer weiteren Forststraße etwa 15 Minuten bis zu einem links abbiegenden Weg (1.360 m) auf. Der breite, im Sommer etwas verwachsene Steig bringt uns erneut zu einer Forststraße, die wir aber gleich wieder nach rechts verlassen. Mit einer langgezogenen Serpentine wird nun auf angenehm ansteigendem Steig ein steiles Waldstück überwunden. Schon nach rund 45–60 Minuten erreichen wir eine idyllisch gelegene Jagdhütte namens Petzenstall (ca. 1.575 m, Abb. 3), die auf einer kleinen Wiese mit schöner Aussicht Richtung Westen steht.

Nun wandern wir kurz auf einer Forststraße, von der wir nach ein paar Metern bergwärts (links) abbiegen. Ab hier wird es auf einem bei Nässe oft rutschigen Steig um vieles steiler. Steine und Wurzeln können schon beim Aufstieg eine kleine Herausforderung darstellen. Bei der Querung einer etwas größeren Lichtung (ca. 1.720 m) wird unser Aufstiegssteig für knapp 100 Hm kurze Zeit etwas weniger steil, jedoch müssen beim nächsten Wegstück erste, neben dem Weg liegende Felsbrocken umwandert werden. Wieder im steilen Gelände, gelangen wir langsam zum Übergang vom Wald- zum Latschengebiet. Auf einem schmalen Grasstreifen geht es nun direkt, steil und steinig aufwärts. Nach der Überwindung einer kleinen Steilstufe erreichen wir endgültig Latschengebiet (ca. 1.900 m), in dem es speziell in den Sommermonaten sehr warm werden kann. Hoch über uns (ca. 200 Hm) ist jetzt erstmals für kurze Zeit das Gipfelkreuz der Feistritzer Spitze (Abb. 4) zu sehen. Mit einer nicht allzu langen Ausnahme, bei der es auf offenem, schrofigem Wiesengelände wieder recht steil wird, schlängelt sich unser Steig nun angenehm ansteigend durch dicht bewachsenes Latschengebiet aufwärts.

Oben auf dem Kamm (ca. 2.075 m) bei einer Wegkreuzung angekommen, halten wir uns – nachdem wir vorsichtig einen Blick Richtung Norden in das fast senkrecht abfallende Deutschmannkar und nach Bleiburg sowie zur Koralpe (Abb. 5) gewagt haben – Richtung Osten (rechts) und wandern in etwa 15 Minuten in einem Rechtsbogen der nun gut sichtbaren Feistritzer Spitze (Abb. 6) entgegen, deren letzte ca. 30 Hm schlussendlich von uns bestiegen werden. Für den Aufstieg vom Luschasattel, bei dem man etwas über 850 Hm bewältigt, benötigt man ca. 2½–3,0 Stunden.

Gleich zwei Kreuze (Abb. 7), ein Gipfel- und ein Gedenkkreuz, warten an der höchsten Stelle auf uns. Neben dem schönen Ausblick in alle Richtungen, der bei guter Sicht bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Hohen Tauern im Nordwesten (Abb. 8) und im Süden nach Slowenien (Abb. 9) reicht, begeistern besonders der Blick auf die östlich von uns gelegenen, weiteren Gipfel des Petzen-Kamms (Abb. 10) und der Blick auf den langgezogenen Rücken mit dem Weg von der Bergstation der Petzen-Seilbahn zum Kniepssattel (Abb. 11).

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, wandern wir auf dem Aufstiegsweg retour, wobei man beim Abstieg besonders bei den Wiesenstellen im Latschengebiet den tollen Blick Richtung Steiner Alpen im Süden und zu den westlich von uns gelegenen Karawanken-Gipfeln (Abb. 12), (Abb. 13) genießen sollte. Besondere Vorsicht ist beim weiteren Abstieg im rutschigen Steilstück oberhalb der Jagdhütte geboten, die man nach 75–90 Minuten vom Gipfel erreicht. Beim letzten Wegstück hinunter zur Luschaalm gibt es dann immer wieder schöne Ausblicke Richtung Süden (Abb. 14) und Richtung Westen hinunter zur Alm, zum Hochobir und zur Koschuta (Abb. 15). Gott sei Dank ist die Gegensteigung am Ende unserer abwechslungsreichen Petzen-Tour auf dem Forstweg von der Luschaalm zur Abzweigung nahe dem Luschasattel nur kurz und nicht allzu steil. Für den gesamten Abstieg von der Feistritzer Spitze zum Ausgangspunkt benötigt man etwa 2,0–2½ Stunden.

HM/Zeit:
Von der Abzweigung nahe dem Luschasattel zur Feistritzer Spitze etwas mehr als 850 Hm in 2½–3,0 Stunden (Aufstieg) bzw. etwa 2,0–2½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Ende Oktober (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Mittellange, teilweise steile, technisch einfache Tour, die vor allem beim Abstieg im steilen Bereich oberhalb der Jagdhütte bei Nässe Trittsicherheit verlangt. Im Latschengebiet kann es im Sommer sehr warm werden.
Highlights:
Schöner Blick unterwegs und speziell vom Gipfel der Feistritzer Spitze auf das östliche Unterkärnten sowie auf zahlreiche Gebirgsgruppen wie die Karawanken, die Steiner Alpen bis hin zu den Hohen Tauern im Nordwesten; Blick über den langgezogenen Petzen-Kamm
Anfahrt:
Auf der Südautobahn (A 2) bis zur Ausfahrt Völkermarkt Ost,dann Richtung Süden auf der Bundesstraße B 82 bis Völkermarkt und weiter nach Bad Eisenkappel. Am südlichen Ortsende biegt nach Osten die einigermaßen gut ausgebaute Bergstraße Richtung GH Riepl (ca. 11,5 km) und zum Luschasattel (ca. 12,7 km) ab, die bis zum Gasthaus asphaltiert ist. Wenige Meter nach der höchsten Stelle stehen bei der Forststraßen-Abzweigung zur Luschaalm einige wenige Parkplätze zur Verfügung. Die Zufahrt über die Schotterstraße von Globasnitz ist eher nicht zu empfehlen!
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH Riepl (Anreise von Bad Eisenkappel)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°42'36''/46°30'29''
Rechtswert (UTM): 477760 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5150545 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4115
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