Ochsenberg/Eibleck:
Kurztour mit Aussicht zum Rupertiwinkel
Die Osterhorngruppe, die das Kernstück der Salzburger Kalkvoralpen und den westlichen Teil der Salzkammergut-Berge bildet, wird im Westen vom Salzachtal begrenzt. Die meisten Gipfel der westlichen Randzone wie Ochsenberg und Eibleck (Abb. 1), die das Ziel unseres Wandertipps sind, bieten einen traumhaften Blick auf die Bergwelt des rund um Berchtesgaden liegenden Rupertiwinkels. Untersberg, Hochkalter, Watzmann und Hoher Göll sind bei guter Fernsicht zum Greifen nahe. Die Besteigung des Ochsenbergs verläuft fast ausschließlich auf Forststraßen und breiten Wegen und ist daher kinderleicht. Die sich seit wenigen Jahren bietende, aber auf den meisten Plänen noch nicht eingezeichnete Möglichkeit, den Eibleck-Höhenweg zum Abstieg (oder auch zum Aufstieg) zu nutzen, erfordert aber Trittsicherheit.
Der Ausgangspunkt unseres Wandertipps liegt bei der Mautstelle (ca. 1.000 m) der asphaltierten Straße ins Ski- und Wandergebiet Spielbergalm, gegenüber bzw. oberhalb der kleinen Gemeinde Krispl-Gaißau. Schon beim Schranken hat man einen schönen Blick Richtung Westen, aber auch auf die nun auf uns wartende Wanderroute (Abb. 2). Zunächst geht es auf der Mautstraße im offenen Gelände rund 200 m aufwärts, bei der Abzweigung hält man sich links und wandert am oberen Ende des großen Wiesengeländes zum Wald. Nach der Querung einer Forststraße wird ein etwas steileres Wegstück mit Hilfe einer Serpentine überwunden. In weiterer Folge nun Richtung Norden unterwegs, passiert man kurz nacheinander zwei rechts abzweigende Wege (bei 1.150 m und 1.185 m), die beide zum Spielberg, zur Spielbergalm und zum Wieserhörndl führen. Nach weiteren etwa 5–10 Minuten Aufstieg zweigt rechts erneut ein Weg ab, auf diesem werden Wanderer, die die Rundtour wagen, wieder zum Aufstiegsweg zurückkehren. Angenehm ansteigend geht es weiter, an Lichtungen bieten sich erste Ausblicke westwärts, dann erreicht man das eingezäunte Gebiet der Eibleckalm. Nach etwa 5 Minuten im Wald aufwärts kommt man ins offene Almgebiet mit dem bereits angekündigten Traumblick zu den imposanten Bergen des Rupertiwinkels (Abb. 3), die sich hinter Hallein und dem Salzachtal auftürmen. Südwestlich von uns ist der steile benachbarte Kamm zu sehen, der den Schmittenstein (1.695 m) im Osten mit dem Schlenken (1.648 m, Abb. 4) im Westen verbindet. Nun geht es auf einem ebenen Weg, der in eine neue Forststraße mündet, vorbei an den beiden Häusern der Eibleckalm (ca. 1.350 m, Abb. 5). Bis hierher hat man – stets auf breitem Weg – etwa 50–60 Minuten vom Ausgangspunkt benötigt.
Auf der neuen Forststraße geht es jetzt leicht ansteigend wenige Minuten weiter bis zu einer Wegtafel, bei der wir rechts Richtung Nordosten auf einen breiten Wiesenpfad abzweigen. Vorbei an einer idyllisch gelegenen Jagdhütte (Abb. 6) wandert man nun über die etwas mit Schrofen durchsetzte Wiese hinauf zu einem Kamm. Speziell in der Zeit um Ostern blühen auf der Wiese hunderte Schneerosen (Abb. 7), ein Highlight dieser Tour, wenn man sie zu Frühlingsbeginn unternimmt. Nach wenigen Minuten auf dem Kamm angelangt, öffnet sich der Blick Richtung Osten (Abb. 8), besonders gut ist der berühmte Schafberg (1.782 m) zu sehen. Die letzten Meter auf den Gipfel des Ochsenbergs (1.483 m) wandert man Richtung Norden auf einem gut begehbaren, etwas schmäleren Steig. Auf dem Gipfel, den man nach ca. 75–90 Minuten vom Ausgangspunkt erreicht, in denen man knapp 500 Hm aufgestiegen ist, steht ein Kreuz (Abb. 9) und daneben eine Aussichtsbank mit Blick zum Gaisberg und ins Alpenvorland mit dem Salzburger Seenland (Wallersee, Mattsee, Grabensee, Obertrumer See). Bei guter Sicht reicht der Blick im Südosten sogar bis zum Dachstein.
Am schnellsten und einfachsten ist es, wenn man in ca. 60–75 Minuten auf dem Aufstiegsweg zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Reizvoll ist aber die neue Variante, die über das Eibleck (Abb. 10) führt, das gut sichtbar nicht allzu weit vom Gipfel des Ochsenbergs entfernt ist, aber beim Abstieg im immer steiler werdenden Gelände an einer felsigen Stelle kurz Trittsicherheit erfordert. Zunächst geht es die wenigen Schritte zurück zu dem Punkt, an dem wir beim Aufstieg den Kamm erreicht haben. Dort steht eine neue Hinweistafel, bei der der neu angelegte Steig – zunächst rot, später mit Steinmännchen markiert – beginnt. Es geht noch kurz leicht absteigend in einen Sattel und dann stets neben einem in der Almzeit aufgestellten Zaun und den nach Osten steil abfallenden Hängen auf etwas verwachsenem Pfad hinauf zum überaus dekorativen Gipfelkreuz des Eiblecks (1.518 m, Abb. 11), von dem man aber keine wirklich berauschende Aussicht genießt. Für die Kammpassage zwischen Ochsenberg und Eibleck benötigt man rund 20–25 Minuten (+ 50 Hm).
Um wieder zum Ausgangspunkt heimzukehren, wandert man nun meist auf dem bzw. rechts vom Kamm auf einem schmalen, mit Steinmännchen markierten Pfad mäßig absteigend weiter Richtung Süden. Nach wenigen Minuten öffnet sich auf einer Lichtung erstmals der Blick zum benachbarten Wieserhörndl, dann folgt – erneut im Waldgelände – eine erste felsige Stelle, die aber problemlos durchwandert wird. Wieder erreicht man – teilweise durch Windbruch – offenes Gelände, wo der Blick zu den südlich gelegenen Nachbargipfeln (Abb. 12) das etwas höhere Wiesenhörndl (1.567 m) links und der Spielberg (1.428 m) rechts noch schöner ist. Nach einem Flachstück erreicht man mit einer kaum wahrnehmbaren Mini-Gegensteigung den dritten Gipfel des Kamms, den Kallersberg (1.408 m). Ortskundige können hier mit wenigen Schritten Richtung Westen auf einen breiteren, parallel hinunterführenden Weg ausweichen. Denn unser Steig wird nun immer steiler und mit Vorsicht ist eine leicht felsige Wegpassage (Abb. 13) zu überwinden. Ungefähr 35–40 Minuten vom Eibleck gelangen wir auf den bereits erwähnten, parallel führenden Weg, auf dem wir nun Richtung Westen wandern. Wenige Minuten später queren wir die neue Forststraße, die zur Eibleckalm führt. Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir die Abzweigung von unserem Aufstiegsweg. Auf diesem geht es nun vorbei an den Wegtafeln Richtung Spielbergalm in ca. 25–30 Minuten zum Ausgangspunkt, wobei man besonders den Blick Richtung Westen speziell zum Untersberg (Abb. 14) beim Verlassen des Waldes am oberen Ende der großen Wiese nochmals genießen sollte.
Geogr. Länge/Breite: 13°12‘24‘‘/47°43‘41‘‘
Rechtswert (UTM): 365540 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5287615 m (Zone: 33 N)