Almkogel:
Hoch über dem Ennstal
Der Almkogel (Abb. 1), das Ziel des nachfolgenden Wandertipps, ist mit seinen 1.513 m kein Riese, aber da er seine Nachbarn um einiges überragt, ein wundervoller Aussichtsberg in Richtung der oberösterreichischen, niederösterreichischen und steirischen Berge. Der Blick reicht vom Traunstein und dem Hohen Priel im Westen bis zum Ötscher und zur Rax im Osten. Vor sich im Süden erblickt man die felsigen Gipfel des Gesäuses und im Südwesten den Hohen Nock, den höchsten Berg des Sengsengebirges. Letzteres bildet gemeinsam mit den westlich gelegenen Teilen des Reichraminger Hintergebirges den Nationalpark Kalkalpen. Das Hintergebirge, wie man diese Gebirgsgruppe auch verkürzt nennt, gilt als das größte geschlossene und praktisch unbesiedelte Waldgebiet Österreichs. Der Almkogel, der sich im östlichen Teil des Reichraminger Hintergebirges befindet, liegt übrigens außerhalb der Grenzen des Nationalparks.
Ausgangspunkt dieser Tour sind die Parkplätze auf ca. 770 m kurz nach dem Hof Bamacher im Oberplaißabachtal südlich von Großraming, das im oberösterreichischen Ennstal liegt. Gleich bei den Parkplätzen biegt links der markierte Wanderweg 492 ab, der Richtung Süden entlang eines Baches zuerst mäßig steil und dann nach der zweiten Forststraßen-Querung im Talschluss steiler werdend im Wald aufsteigt. Nach ca. 45 Minuten und 350 Hm erreicht man eine große Lichtung. Hier kann man nun – die Forststraße ein weiteres Mal querend – geradeaus seine Tour auf den steilen vor uns liegenden Hang (Abb. 2) fortsetzen oder rechts abzweigen, bei der Jagdhütte nach ca. 30 m links abbiegen und ca. 10–15 Minuten auf der fast ebenen Forststraße wieder Richtung Süden bis zur nächsten Abzweigung weitermarschieren.
Wenn man die zweite Variante gewählt hat, biegt man bei der Abzweigung links auf einen steilen, etwas steinigen und schmalen Pfad ab, der Richtung Osten in unzähligen Serpentinen vorbei an Felsen und parallel zu einer Lifttrasse rund 150 Hm bis zur Ennser Hütte (1.293 m) aufsteigt. Kurz bevor man nach insgesamt ca. 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man bereits über 500 Hm aufgestiegen ist, die gastliche Naturfreundehütte erreicht, ist erstmals südlich von uns der Gipfel des Almkogels (Abb. 3) zu sehen. Knapp oberhalb bzw. neben der Hütte, zu der auch eine Forststraße führt, steht ein Kreuz flankiert von Rastbänken (Abb. 4). Es zahlt auf jeden Fall aus die wenigen Schritte hinauf zu steigen und den Ausblick zum Sengsengebirge und zum Traunstein im Hintergrund zu genießen.
Nach kurzer Rast geht es weiter in Richtung Südosten aufwärts. Nach einer Forststraßen-Querung geht es zuerst kurz im Waldgebiet weiter. Der teilweise recht steile und Felsen passierende Anstiegsweg kann bei Nässe auf Grund des lehmigen Bodens und einiger größerer Baumwurzeln sehr rutschig sein und erfordert daher Trittsicherheit. Nicht mehr im Wald wird unser Steig zwar weniger steil, ist aber weiterhin an einigen Stellen etwas mühsam zu begehen. Auch auf diesem Wegteil genießt man einen sehr schönen Ausblick zu den westlich von uns liegenden Bergen (Abb. 5).
Nach ca. 30 Minuten und 150 Hm von der Ennser Hütte erreicht man den fast ebenen Kammweg, in den wir rechts abbiegen. Genau vor uns ist nun der etwa 70 Hm umfassende Gipfelaufbau des Almkogels (Abb. 6) zu sehen, auf den es zu Beginn nochmals sehr steil und steinig aufwärts geht. Am Ende weniger steil und über eine Wiese steht man nach 2,0–2½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man ca. 750 Hm bewältigt hat, vor dem Gipfelkreuz (Abb. 7). Lohn aller Mühen ist ein wundervoller Rundblick, der bei schönem Wetter weit in alle Richtungen reicht. Besonders beeindruckend ist dabei die Aussicht zu den weiteren sich Richtung Süden am fortsetzenden Kamm "aufgefädelten" Gipfeln des Hintergebirges und zu den dahinter liegenden felsigen Bergen des Gesäuses im Süden (Abb. 8) und im Südosten (Abb. 9). Richtung Osten blicken wir zur Dreiländerecke Oberösterreich-Niederösterreich-Steiermark (Abb. 10).
Der Abstieg, bei dem es zu Beginn einen großartigen Blick zu den nördlich von uns liegenden Gipfeln am langgezogenen Kamm (Abb. 11) und auch ins Ennstal bei Weyer (Abb. 12) an der oberösterreichisch-niederösterreichischen Landesgrenze gibt, erfolgt über den Aufstiegsweg, wobei bei der Ennser Hütte (Abb. 13) der direkte Abstiegsweg gewählt werden kann. Dieser ist im Waldgebiet ab der Hütte zuerst sehr steil und etwas schwieriger zu bewältigen, wird aber anschließend im offenen Gelände mit Blick Richtung Norden(Abb. 14) besser begehbar. Wer will, kann ab der Jagdhütte die ins Tal führende Forststraße zum weiteren Abstieg wählen. Für den gesamten Abstieg muss man etwa 1½–2,0 Stunden einplanen.
Geogr. Länge/Breite: 14°33'39''/47°50'56''
Rechtswert (UTM): 467155 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5299615 m (Zone: 33 N)