Rauschkogel/Eibelkogel:
Zwei selten bestiegene Aussichtsberge
Ihre etwas separierte Lage – zwar in Sichtweite, aber doch in Respektabstand zu den berühmten Nachbarn wie dem Hochschab und der Hohen Veitsch – machen die beiden Gipfelziele des nachfolgenden Wandertipps, den 1.720 m hohen Rauschkogel (Abb. 1) und den um einiges niedrigeren Eibelkogel, zu großartigen Aussichtsbergen. Es führt zwar ein markierter Wanderweg an ihnen vorbei, zu den Gipfeln aber führen unmarkierte, teilweise steile Wege und Steige. Daher ist ein Massenandrang nicht zu befürchten. Auch ist die Anfahrt in den Stübminggraben, ein Paralleltal zum unteren Mürztal in der Obersteiermark, und von dort auf einer Forststraße etwa 500 m in den Schladringgraben recht aufwändig. Aber speziell bei guter Fernsicht, bei der man nicht nur die benachbarten Berge und Gebirgsgruppen sehen, sondern wirklich weit – zum Beispiel bis nach Kärnten zur Koralpe – blicken kann, lohnt sich die Besteigung auf jeden Fall!
Unser Ausgangspunkt ist ein kleiner Autoabstellplatz im Schladringgraben, auf dem nur wenige PKWs geparkt werden können. Direkt beim Ausgangspunkt (ca. 900 m) teilt sich die Forststraße, wobei wir die links auf einer Brücke über einen Bach führende, markierte Forststraße wählen. Diese führt mit schönem Blick zu den südlich des Stübminggrabens liegenden Bergen (Abb. 2) etwas steiler ansteigend talauswärts. Nach rund 10 Minuten wendet sich die markierte Forststraße bei einem Holzlagerplatz Richtung Westen und ist ab jetzt bis zu unserem ersten Zwischenziel, der Rauschalm, hauptsächlich im Waldgelände nur mäßig ansteigend. 15 Minute später gibt es eine weitere Richtungsänderung: Mit einer Serpentine und einer gleich danach folgenden Linkskurve geht es ab jetzt für längere Zeit fast ausschließlich Richtung Norden. Nur bei wenigen Serpentinen gibt es kurzfristige Richtungsänderungen. Lediglich Einheimische, die die Gegend kennen, sollten die sich anbietenden Abkürzungen nehmen, denn nicht alle der vielen abzweigenden Wege führen auch wirklich zu unserem Ziel. Die Forststraße führt links vorbei an der Feichtingshöhe. Bei einem weiteren Holzlagerplatz verlassen wir für kurze Zeit die Forststraße und zweigen auf einen rechts abbiegenden Waldweg ab, der nun etwas steiler ansteigt. Doch bereits nach 5 Minuten mündet dieser wieder in die Forststraße. Schon bald erreichen wir Almgelände (ca. 1.370 m), es geht links vorbei am Eibelkogel (Abb. 3), den wir später besteigen werden und auf dessen großflächiger Wiese man auch das von uns dann besuchte Kreuz hoch oben erkennen kann. Nur noch geringfügig steigt der Weg an, dann erreichen wir nach ca. 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir knapp 500 Hm aufgestiegen sind, in einem Sattel die Häuser der Rauschalm (1.393 m, Abb. 4) mit den felsdurchsetzten Wiesenhängen auf der Ostseite des Rauschkogels im Hintergrund.
Aber nicht nur unser erstes Gipfelziel, auch weitere Berge wie die Hohe Veitsch nördlich von uns und die Rax im Osten sind von hier aus gut sichtbar. Links – wenige Meter über dem Sattelpunkt – findet man auch die gleichnamige Einkehrmöglichkeit. Gleich danach gibt es eine Weggabelung: Während der markierte Weg rechts Richtung Norden zur Turnaueralm führt, halten wir uns links und wandern Richtung Westen auf einem breiten, aber ab jetzt unmarkierten Weg weiter auf den Rauschkogel. Nach wenigen Schritten zweigt links ein Weg ab, wir halten uns geradeaus und bewältigen mit Hilfe einer Serpentine eine Steilstufe. Ab jetzt geht es Richtung Norden, schon bald öffnet sich bei einem Bergwacht-Stützpunkt das Gelände (Abb. 5). Von hier hat man einen sehr schönen Blick Richtung Osten (Abb. 6) zur Rax, zum Semmering und zum Stuhleck. Mit zwei Serpentinen wird erstmals mit Blick zum Hochschwab (Abb. 7) eine weitere Steilstufe bezwungen, wobei der beständig breite Weg nun bei einem ebenen Wegverlauf ziemlich viel Geröll aufweist. Dann sind Aufmerksamkeit und Orientierungssinn gefragt: Vor einem ganz kurzen Gefälle und mit Blick zu einer kleinen Hütte, die auf einer fast ebenen Wiese steht, zweigt links – gekennzeichnet mit einem kleinen Steinmann – unser weiterer Aufstiegssteig vom bisher verwendeten breiten Weg ab. In einem Linksbogen geht es nun Richtung Westen auf einem zum Teil schlecht erkennbaren Wiesenpfad sehr steil aufwärts zum Latschengelände. Auf einem wieder deutlichen Steig geht es teilweise steil durch bzw. an Latschen vorbei, bis man den östlichen Rand des eher flachen Gipfelbereiches erreicht. Jetzt ist es nicht mehr weit und schon bald steht man vor dem Gipfelkreuz (Abb. 8), das man von der Rauschalm in ca. 45–60 Minuten, in denen über 300 Hm bewältigt werden, erreicht.
Von hier hat man einen tollen Ausblick Richtung Südosten, Süden und Südwesten (Abb. 9), der von den Fischbacher Alpen über die Grazer Hausberge und den Zirbitzkogel bis zu den Lavantaler Alpen reicht. Um aber zum höchsten Punkt des Rauschkogels zu gelangen, geht es mit grandiosem Blick zum Hochschwab (Abb. 10) wenige Schritte Richtung Westen und dann in einem Rechtsbogen um die Latschen herum auf die Nordseite des Rauschkogels zu dem mit einem Steinmann gekennzeichneten Gipfel. Der Blick Richtung Nordwesten, Norden (Abb. 11) und Nordosten steht dem Ausblick von der Südseite um nichts nach. Um nur einige der zu bewundernden Gipfel aufzuzählen: Dürrenstein, Ötscher, Tonion und natürlich die Hohe Veitsch (Abb. 12). Genau nördlich von uns ist steil unter uns (Vorsicht!) die Turnaueralm mit dem Turntalerkogel (Abb. 13) dahinter zu sehen. Zur Alm führt auch ein Steig abwärts, den aber wegen einer kurzen, sehr steil abfallenden Engstelle zu Beginn nur Trittsichere wählen sollten.
Wir wandern mit grandiosen Ausblicken speziell Richtung Mürztal und zu den Grazer Hausbergen (Rennfeld, Hochlantsch, Abb. 14) auf dem Aufstiegsweg in ca. 30–45 Minuten wieder zur Rauschalm. Von hier wandert man dann ca. 1¼–1½ Stunden auf der rechts beginnenden Forststraße zurück zum Ausgangspunkt. Als kleine Draufgabe steigen wir geradeaus zuerst in einem Linksbogen über eine Wiese und dann sehr steil und direkt ansteigend auf einem gut begehbaren Waldsteig hinauf zum offenen Almgelände auf den Eibelkogel (ca. 1485 m), wo wir nach etwa 15 Minuten und fast 100 Hm zu einem Kreuz (ca. 1480 m, Abb. 15) gelangen. Auch von hier genießt man einen sehr schönen Blick, vor allem Richtung Südwesten zur Gleinalpe und zu den Niederen Tauern. Aber auch der Rauschkogel direkt hinter uns im Nordwesten, der Hochschwab im Westen und die Hohe Veitsch im Norden sind zum Greifen nahe. Weglos, aber auch problemlos steigt man in wenigen Minuten auf der langgezogenen Wiese hinunter zur Forststraße. Auf diese links einbiegend geht es retour zum Ausgangspunkt, wobei es bei einigen Lichtungen noch schöne Blicke (Abb. 16) zu genießen gibt. Für den Aufstieg von der Rauschalm zum Kreuz auf dem Eibelkogel und den Abstiegsweg zum Ausgangspunkt sollte man etwa 1½–1¾ Stunden einplanen.
Geogr. Länge/Breite: 15°23'01''/47°34'49''
Rechtswert (UTM): 528865 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5269745 m (Zone: 33 N)