Lachalpe von Süden:
Ein Geheimtipp im Südwesten der Schneealpe
Ja, es gibt sie noch: Die Geheimtipps für Wanderungen in den Ostalpen! Und das, obwohl es ein dichtes Netz an markierten Wegen und Steigen sowie von Schutzhütten in unseren Bergen gibt. Der Geheimtipp, den wir nachfolgend verraten, ist zwar nicht in Tirol beheimatet, trotzdem vermittelt er ein wenig "hochalpines Feeling". Es ist wahrscheinlich auch kein Zufall, dass es unweit der Route dieses Wandertipps im Südwesten der Schneealpe ein Gebiet mit dem Namen "Tirol" gibt, das sich direkt unterhalb der steilen Felswände dieses flächenmäßig riesigen Gebirgsstocks befindet. Der imposante Blick zu diesen Felswänden wird uns auf unserer Wanderung von der Falkensteinalm auf die 1.590 m hohe Lachalpe (Abb. 1) immer wieder begleiten.
Der Ausgangspunkt dieses Wandertipps ist der Parkplatz (ca. 955 m), der sich knapp vor der gastfreundlichen Falkensteinalm befindet und den man über eine enge und kurvige Sandstraße erreicht. Schon beim Ausgangspunkt gibt es einen ersten großartigen Blick zur langgezogenen, felsigen Südseite der Schneealpe. Auf der nun für Autos gesperrten Sandstraße wandert man im offenen Gelände in wenigen Minuten dem Blahstein (Abb. 2), dessen höchster Punkt nur einen "Steinwurf" von unserem Gipfelziel entfernt ist, und der Falkensteinalm entgegen, an der man links vorbeigeht. Kurz ist man noch im Wald, anschließend geht es über sehr weites Wiesengelände auf einer Forststraße in Richtung Nordosten kontinuierlich aufwärts. Nach ca. 15 Minuten von der Falkensteinalm gelangt man wieder ins Waldgelände, in dem schon bald – nachdem man sich bei einer Forststraßen-Gabelung rechts gehalten hat – links ein mit "Lachalm" beschilderter Steig abbiegt. Zunächst mit Serpentinen im steilen Waldgelände und dann – nicht mehr so steil – entlang eines Zaunes wandert man aufwärts. Bei einem rechts liegenden Durchgang wechseln wir auf eine Forststraße, in die wir links (bergwärts) einbiegen. Nun geht es mit Blicken zur Schneealpe und zur rechts vor uns thronenden Rötelwand (Abb. 3) mäßig steil aufwärts – bei einer Gabelung gehen wir geradeaus weiter –, bis nach ca. 45–60 Minuten von der Falkensteinalm, in denen wir bereits fast 300 Hm aufgestiegen sind, links wieder ein Steig mit der Hinweistafel "Lachalm" abzweigt.
Dieser sehr schmale Steig führt nun – etwas mühsamer begehbar – den steilen Hang querend, wobei eine kleine Steinmure zu überschreiten ist, rund 50 Hm aufwärts zu der ebenfalls aufwärts führenden Forststraße, die mit einer Serpentine hierherführt. Dabei haben die Straßenbauer wenig Rücksicht auf Wanderer genommen, denn man muss sich mit Hilfe der Hände zur Forststraße "hochhanteln". Nach Querung der Forststraße wandert man zunächst noch mäßig steil und dann steiler werdend in einem Linksbogen im Wald hinauf, bis man den nicht allzu breiten Lachalpengraben (Abb. 4), der unbewaldet ist, erreicht. An dessen linken Rand geht es – immer steiler werdend – auf das Plateau, auf dem sich die Lachalm befindet. Von einem kleinen Hügel neben einem Wegkreuz (ca. 1.520 m, Abb. 5) hat man einen schönen Blick auf die Hütten (Abb. 6) und die dahinter liegenden Grenzberge der Obersteiermark und Niederösterreichs. Für den teilweise recht steilen, knapp 200 Hm-Aufstieg von der letzten Forststraßen-Querung auf die Lachalm benötigt man rund 30–45 Minuten. Wenn man Glück hat, sieht man im Graben oder auf den gegenüberliegenden, steil aufragenden Felswänden Gämsen, Steinböcke und Raubvögel.
Nun wartet noch der Aufstieg zum Gipfel der Lachalpe auf uns: Wir steigen auf der steilen, links von uns im Süden liegenden schrofigen Wiese zu einem den Hang querenden Weg auf und wandern auf diesem in wenigen Minuten auf das höher liegende, großflächige Gipfelplateau. Weglos geht es mäßig ansteigend die Wiesen weiter aufwärts auf einen Hügel, der dem bewaldeten Gipfel (Abb. 7) gegenüber liegt. Über Schrofengelände wenige Hm steil abwärts, im lichten Wald wieder mäßig steil aufwärts geht es weiter und dann erreicht man nach ca. 20–25 Minuten von der Lachalm den höchsten Punkt der Lachalpe (Abb. 8). Für den gesamten Aufstieg von der Falkensteinalm, bei dem man fast 650 Hm bewältigt hat, benötigt man ca. 2,0–2¼ Stunden.
Zum Abstieg wandert man im offenen Gelände zuerst Richtung Westen, wobei sich nun vor uns die Hohe Veitsch (Abb. 9) und dahinter der Hochschwab auftürmen. In einem Rechtsbogen mit Blick zum Ötscher (Abb. 10) gehen wir wieder zur Kante des oberen Plateaus und blicken hinab zu den Hütten der Lachalm (Abb. 11). Richtung Norden sind eine Vielzahl von Gipfeln zu sehen, unter anderem der Göller, die Tonion und der Wildkamm. Nach rund 15 Minuten vom Gipfel der Lachalpe ist man erneut beim Wegkreuz am östlichen Rand der Lachalm. Weiter geht es nun – mit Blick zur Südseite der Schneealpe – den steilen Lachalpengraben (Abb. 12) abwärts bis zur ersten Forststraßen-Querung, wobei man für diesen Abstieg kaum mehr als 25–30 Minuten benötigt. Um sich die steinigen Stellen am schmalen Steig bis zur Forststraßen-Einmündung zu ersparen, kann man nun – in nahezu derselben Zeit – auf der Forststraße absteigen. Von dort geht es in rund 15 Minuten weiter bis zu einer Linkskurve, wo wir rechts abzweigen. Auch hier gibt es eine Alternativvariante zum Aufstieg: Nicht im Wald entlang des Zaunes und dann den steilen Hang zur Forststraße abwärts, sondern alternativ dazu den breiten Wiesenweg am oberen Waldrand entlang, der uns ebenfalls zu einer Forststraße führt, in die wir links abbiegen und auf der man weiter zu unserem Aufstiegsweg absteigt. Dabei hat man am oberen Rand des großflächigen Wiesengeländes nochmals einen beeindruckenden Ausblick zur langgezogenen Südseite der Schneealpe (Abb. 13) oberhalb von "Tirol". Schnell und jetzt mit Blicken zur Alm und Richtung Süden und Südwesten (Abb. 14) geht es hinab zur Falkensteinalm (Abb. 15), in die man unbedingt einkehren sollte, und weiter zurück zum Ausgangspunkt. Für den gesamten Abstieg von der Lachalpe benötigt man etwa 1½–1¾ Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 15°31'29''/47°40'25''
Rechtswert (UTM): 539395 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5280180 m (Zone: 33 N)