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Veitschalmhütten/Schoberstein:
Unterwegs im Gebiet der Kleinveitsch
Veitschalmhütten/Schoberstein Abbildung 1
Abb. 1

Die in der Obersteiermark gelegene Veitschalpe (Abb. 1) ist ein sich von Westen nach Osten ziehender Gebirgsstock in den Mürzsteger Alpen. Der höchste Punkt, die Hohe Veitsch, liegt mit 1.980 Metern ganz im Westen. Wie auf einer schiefen Ebene kann man von dort über Almwiesen und vorbei an kleineren Erhebungen ins Gebiet der Kleinveitsch mit den Veitschalmhütten ganz im Osten der Veitschalpe wandern, das nur mehr eine Höhe von 1.450 m aufweist. Im Gegensatz zu den Touren auf die Hohe Veitsch, die alle sehr steil – z.B. über den Teufelssteig von Westen kommend – und zum Teil auch sehr steinig und etwas felsig sind, ermöglicht einem die Kleinveitsch verhältnismäßig bequeme Auf- bzw. Abstiege. Unser nachfolgender Wandertipp, der in der Nähe vom Radwirt beginnt, führt durch den Steinbachgraben zu den Veitschalmhütten. Als Draufgabe können trittsichere Wanderer noch den Schoberstein besteigen.

Nur wenige Kilometer das Großveitschtal taleinwärts, das den Ort Groß-Veitsch mit der Brunnalm verbindet, wo einige der steilen Touren auf die Hohe Veitsch beginnen, biegt rechts eine Sandstraße in den Steinbachgraben ab. Genau bei dieser Abzweigung (795 m), bei der auch genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, starten wir unsere Tour: Es geht Richtung Nordosten abwechselnd im Wald und über Lichtungen auf der Sandstraße taleinwärts – anfangs fast gar nicht, dann geringfügig ansteigend, immer wieder den Steinbach über Brücken querend und an einigen Höfen vorbei. Nach etwa 30–35 Minuten – die letzten rund 500 m auf der Sandstraße wird es etwas steiler – und etwa 2,2 km vom Ausgangspunkt entfernt verlassen wir bei einer Jagdhütte (ca. 935 m) geradeaus die Sandstraße. Wer will, kann sogar bis hierher mit dem PKW fahren.

Kurz sind wir noch auf einem breiten Weg, dann beginnt rechts unser bergwärts führender Steig. Über eine Wiese geht es etwas steiler zu einer großen Lichtung. Der gut begehbare Steig wendet sich nun wieder links Richtung Nordosten und führt hauptsächlich im Wald – gemütlich ansteigend und hangquerend – kontinuierlich aufwärts. Zu Beginn noch vom Rauschen des Steinbachs begleitet, erreichen wir nach rund 25 Minuten vom Ende der Sandstraße die erste Forststraßen-Querung – einige weitere werden folgen. Bei diesen bieten sich immer wieder Blicke hoch hinauf zum felsdurchsetzten Veitschkamm (Abb. 2)(Abb. 3). Nach der zweiten Forststraßen-Querung wird unser Steig etwas steiler und schlussendlich erreichen wir bei der vierten Querung im Bereich einer großen Wegkreuzung (ca. 1.250 m), wo einige Wanderwege zusammentreffen, den parallel zu unserem bisherigen Aufstiegsweg rechts über uns verlaufenden Waldkamm. Geradeaus – auch hier die Forststraße querend – führt uns ein breiter Verbindungsweg nur geringfügig ansteigend auf dem breiten Kamm wieder zu einer Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Nach wenigen Schritten verlassen wir diese wieder. Der links abzweigende, breite Steig ist nun steiler und auch steiniger und führt das Blaskögerl hinauf. Kurz nach einer Kehre folgt wieder eine Forststraßen-Querung. In einem langgezogenen Linksbogen geht es jetzt wieder angenehm ansteigend zu einer Wegkreuzung, wo von rechts die Aufstiegswege von Mürzsteg und von Neuberg an der Mürz zu unserem Steig stoßen, und kurz danach wieder zurück zur Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Nach wenigen Schritten haben wir unser erstes Ziel, die Veitschalmhütten (Abb. 4) mit der Grundbauernhütte (1.450 m, Abb. 5), nach etwa 2,0–2½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir rund 650 Hm aufgestiegen sind, erreicht.

Bisher haben wir uns größtenteils im Waldgebiet bewegt, nun befinden wir uns im offenen Gelände, was natürlich schöne Ausblicke eröffnet: Im Nordosten ist der Göller (Abb. 6) gut zu sehen, östlich von uns die Schneealpe und die Rax (Abb. 7) und westlich zwei Gipfel auf dem Veitschkamm, Ram- (1.628 m) und Sperrkogel (1.716 m, Abb. 8). Gleich neben den Hütten steht etwas südöstlich bei einer bequemen Liege das Gipfelkreuz des soeben bestiegenen Blaskögerls (ca. 1.460 m, Abb. 9).

Wenn dieser Gipfel einem trittsicheren Wanderer zu wenig ist, dann kann noch der nördlich der Hütten liegende, felsige Schoberstein bestiegen werden. Dazu wandert man von der Grundbauernhütte auf der Sandstraße weiter aufwärts. Nach zwei Kehren biegt rechts ein mit einer kleinen Holztafel beschilderter Steig ab, der aber im steilen, felsigen Bereich Kletterfähigkeiten (Abb. 10) erfordert. Daher wandern wir wenige Schritte auf der Sandstraße weiter und durchschreiten etwa 10–15 Minuten von der Grundbauernhütte ein breites Felstörl (ca. 1.540 m, Abb. 11). Gegenüber einer markierten Abzweigung steht rechts von der Straße ein Steinmanderl, das uns den Beginn eines teilweise sehr schmalen, an einigen Stellen etwas abschüssigen Steiges anzeigt, der im Wald leicht ansteigend und parallel zum Gipfelkamm hangquerend Richtung Osten führt. Nach etwa 5–10 Minuten geht es einige HM unterhalb der unmarkierten höchsten Stelle des Schobersteins (ca. 1.555 m) vorbei, von der Wanderer einen schönen Blick Richtung Süden (Abb. 12) zu den Veitschalmhütten und zu den Grazer Hausbergen haben. Wer auf dem schmalen Kammsteig noch etwas weiter und dann leicht abwärts geht, kommt zum kleinen Gipfelkreuz, das aber nicht an der höchsten Stelle des Schobersteins steht. Auf dem gleichen Weg durch das Felstörl, von dem man Richtung Norden einen schönen Blick zu (Abb. 13) genießt, geht es in etwa 15–20 Minuten wieder zurück zu den Veitschalmhütten (Abb. 14).

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, wandern wir von den Veitschalmhütten in etwa 20 Minuten auf dem Aufstiegsweg wieder teilweise steil hinab zur großen Wegkreuzung. Kaum länger als 30–35 Minuten benötigt man für die lange Hangquerung hinunter zur Sandstraße im Steinbachtal, wobei man bei einer kleineren Lichtung einen schönen Blick zum Rauschkogel (Abb. 15) und bei der großen Lichtung talauswärts genießt. Wer sein Auto am Beginn des Steinbachtals abgestellt hat, auf den wartet noch eine rund 25-minütige Wanderung talauswärts. Dort kann man dann – unsere Zufahrtsstraße Richtung Groß-Veitsch wenige Meter talauswärts gehend oder fahrend – beim Radwirt (Abb. 16) einkehren. Das bedeutet, dass man für den gesamten Abstieg nur etwa 1¼–1½ Stunden benötigt. Auf dem Nachhauseweg kann man noch das äußerst große Pilgerkreuz oberhalb von Veitsch-Dorf besuchen.

HM/Zeit:
Von der Abzweigung nach dem Radwirt durch das Steinbachtal zu den Veitschalmhütten rund 650 Hm in rund 2,0–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. 1¼–1½ Stunden (Abstieg), für den zusätzlichen Auf- und Abstieg auf den Schoberstein benötigt man etwa 30–35 Minuten (ca. + 100 Hm).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Technisch einfache und eher kurze Wanderung auf der Sandstraße durch das Steinbachtal, danach auf gut begehbaren, nur selten steilen Steigen und breiten Wegen. Für den Auf- bzw. Abstieg von den Veitschalmhütten auf den bzw. vom Schoberstein ist im Gipfelbereich Trittsicherheit notwendig.
Highlights:
Ausblick von den Veitschalmhütten und vom Gipfel des Schobersteins auf die umliegende Bergwelt der Obersteiermark, die ausgedehnten Alm-Landschaften, das Felstörl oberhalb der Veitschalmhütten und östlich des Schoberstein, das Pilgerkreuz am Veitscher Ölberg
Anfahrt:
Von Mitterdorf im Mürztal (S 6) über eine Landstraße, die vorbei am äußerst großen Pilgerkreuz in Veitsch-Dorf und weiter über Groß-Veitsch führt, zum Radwirt (ca. 2,5 km vom Ortsende von Groß-Veitsch), kurz danach zweigt rechts die Sandstraße ins Steinbachtal ab, bei der Abzweigung stehen genügend Parkplätze zur Verfügung. Man kann aber auch von dort auf einer Sandstraße noch ca. 2,2 km in das Steinbachtal bis zu einer Jagdhütte fahren und dort parken (Ersparnis (hin und retour): ca. 60 Minuten und rund 140 Hm).
Einkehr:
Radwirt, Grundbauernhütte
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°27‘09‘‘/47°36‘58‘‘
Rechtswert (UTM): 534015 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5273750 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4211
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