Saukarkopf:
Auf den steilen Hausberg von Großarl
Die Tourismus-Verantwortlichen des Großarltals bezeichnen ihre Region gerne als „Tal der Almen“ und das nicht zu unrecht. Es gibt kaum eine Wanderung, bei der man nicht zumindest bei einer bewirtschafteten Almhütte vorbeikommt. Bei unserem nachfolgenden Wandertipp – er führt auf den steilen Hausberg von Großarl, den 2.048 m hohen Saukarkopf (Abb. 1) – sind es gleich zwei und dazu kommt noch eine unbewirtschaftete Alm. Vom Gipfel sieht man – neben dutzenden weiteren – drei prominente österreichische Berge: den Großglockner, den Dachstein und den Hochkönig. Erfahrene Wanderer erkennen in der Ferne sogar den Watzmann.
Der Ausgangspunkt dieser Tour liegt hoch über dem Ort Großarl bei dem eigens ins steile Gelände gebauten Parkplatz (ca. 1.220 m) „Saukarkopf-Gerstreitalm“ im Weiler Vorderstadluck. Schon von hier hat man einen schönen Blick auf die Berge im Westen (Abb. 2) und taleinwärts ins Großarltal. Zuerst geht es ein paar Schritte wieder hinauf zur Bergstraße, in die wir links einbiegen. Wir wandern vorbei an einem Hof zu einer Abzweigung. Wir biegen rechts auf einen zuerst breiten, dann schmalen Weg, der uns – vorbei an einem Sendemast – hinauf zu einem Güterweg führt. Wir biegen rechts auf diesen ein, verlassen ihn für kurze Zeit für eine markierte, steile Abkürzung und kommen nach rund 15–20 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer Weggabelung (ca. 1.330 m). Rechts geht es zur Gerstreitalm – auf diesem Steig (Weg Nr. 65A) werden wir später heimkehren – und links auf dem Güterweg zur Saukopfalm (Weg Nr. 65). Nach einer Serpentine gelangt man zu einem Viehgatter, wo es ein wenig kompliziert wird: Sowohl auf dem Richtung Wald weiterführenden Güterweg als auch rechts etwas erhöht auf einer Wiese stehen Markierungsstangen. Des Rätsels Lösung: Beide Varianten sind möglich, wobei scheinbar von vielen Wanderern der Güterweg bevorzugt wird. Wir aber nehmen den steilen Wiesenpfad und sparen damit einiges an Strecke und Zeit. Solche Entscheidungen werden noch öfter auf uns zukommen. Im stets steilen Gelände kommen wir unweit einer Felswand nach rund 50–60 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer weiteren Weggabelung (1.519 m). Links geht es zur Heugathalm, daher biegen wir rechts ab und wandern Richtung Osten in ca. 10 Minuten auf unserem zur Forststraße gewordenen Weg mäßig ansteigend zur nächsten Weggabelung (1.564 m). Geradeaus geht es gemütlich in wenigen Minuten zur Gerstreitalm.
Wir biegen links Richtung Westen auf einen breiten Weg ab, der uns zum oberen Rand einer Lichtung führt. Nach einem kurzen Waldstück geht es mit toller Aussicht über offenes Gelände teilweise steil aufwärts. Erneut Richtung Norden unterwegs, gibt es auch hier immer wieder die Option, den breiten Weg zu verlassen und auf einem Steig abzukürzen. Nach rund 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt kommen wir zur unbewirtschafteten Röschenbergalm (1.744 m, Abb. 3) und etwas darüber zu einer weiteren Weggabelung, bei der von rechts der Steig Nr. 65A, der über die Gerstreitalm führt, wieder zu unserem Aufstiegsweg stößt. Nachdem man die schöne Aussicht Richtung Süden (Abb. 4) und vor allem Richtung Westen (Abb. 5) zur der uns auf der anderen Seite des Großarltals gegenüber liegenden Arlspitze (2.214 m) und nördlich von dieser zum Sandkogel (2.249 m) bewundert haben, geht es Richtung Norden kurz steil weiter. In einem kleinen Waldstück sind ein paar Steine zu übersteigen. Wieder im offenen Gelände, steht nun erstmals im Nordosten der steile Gipfelaufbau des Saukarkopfs vor uns. Um etwas Zeit zu sparen, können Ortskundige und Wanderer mit Orientierungssinn den markierten Steig rechts verlassen und auf einem deutlich sichtbaren Pfad über steiniges Gelände zu einer großen Almwiese aufsteigen. Über diese – mit Überwindung eines Stacheldrahtzaunes – geht es jetzt stetig ansteigend auf den Gipfelaufbau (Abb. 6) zu. Ortsunkundigen empfehlen wir, jetzt auf dem Pfad zu bleiben, der in einen Almweg mündet, und auf diesem zur Ostseite des Saukarkopfs zu wandern. Hier trifft man dann auf den markierten Aufstiegsweg, in den man ca. 25–30 Minuten nach der Röschenbergalm rechts einbiegt.
Über immer steiler werdendes, offenes Gelände geht es nun rechts neben der Felswand, über die ein gekennzeichneter Klettersteig führt, Richtung Südosten aufwärts. Rechts nähern wir uns dabei einer weiteren Felswand. Auf einem erdigen Pfad, der bei Nässe rutschig (Trittsicherheit!) ist, erreichen wir zwischen den beiden Felswänden eine grasbewachsene Bergschulter mit einem Vorgipfel mit Kreuz. Wir wenden uns nach links Richtung Norden und überwinden nun die letzten Hm auf dem recht gut begehbaren Steig über extrem steiles Wiesengelände. Erst zum Schluss wird es zuerst steinig und dann sogar felsig, doch unter Zuhilfenahme der Hände sind auch diese Stellen problemlos zu bewältigen. Nachdem das geschafft ist, stehen wir wenige Schritte vor dem Gipfelkreuz (Abb. 7), das nicht an der höchsten Stelle (2.048 m) steht. Diese liegt östlich von uns und ist kaum höher. Für den gesamten Aufstieg vom Ausgangspunkt, bei dem man über 800 Hm überwunden hat, benötigt man 2¾–3¼ Stunden.
Schon beim Aufstieg hatte man immer wieder großartige Ausblicke, die nun nochmals gesteigert werden: Im Norden reicht die Sicht vom Steinernen Meer im Nordwesten über den Hochkönig (Abb. 8), den Watzmann im Hintergrund, das Tennengebirge bis zum Dachstein im Nordosten. Im Süden und im Westen ragen die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern (Abb. 9) – allen voran der Großglockner – empor. Dazu kommen noch dutzende weitere Gipfel nah und fern. Nur im Osten stört die höchste Stelle des Saukarkopfs (Abb. 10) ein bisschen den ungetrübten Rundumblick.
Sehr vorsichtig (Trittsicherheit!) geht es wieder abwärts über die Bergschulter zur letzten Weggabelung. Nun halten wir uns rechts und spazieren unter der Felswand (Abb. 11) zur nahen Saukaralm (1.850 m, Abb. 12), die wir nach knapp 30 Minuten vom Gipfel erreichen. Wir genießen auch hier die Aussicht – vor allem zum Hochkönig. Nun geht es Richtung Süden auf einem teilweise steinigen Steig abwechselnd durch Wald und über Lichtungen mäßig absteigend retour zur Röschenbergalm. Jetzt nicht auf dem Aufstiegsweg, sondern auf dem Steig Nr. 65A Richtung Osten zur Gerstreitalm, ist zu Beginn eine kleine Gegensteigung zu überwinden. Ab dann geht es abwärts. Nach einem kurzen Waldstück erreichen wir großflächiges Alm- und Wiesengelände, über das es – mit beeindruckenden Blick hinauf zur Gipfelregion des Saukarkopfs (Abb. 13) – jetzt teilweise recht steil und anschließend in einem langgezogenen Rechtsbogen zur Gerstreitalm (Abb. 14) geht, die wir nach rund 25–30 Minuten von der Röschenbergalm erreichen.
Von hier kann man nun bequem über den Güterweg – zuerst Weg Nr. 66 und dann Weg Nr. 65 (Aufstiegsweg) – oder weiter über einen Steig (Weg Nr. 65A) zum Ausgangspunkt wandern. Wir wählen die zweite Variante und verlassen die gastliche Alm kurz über eine Wiese Richtung Osten – mit schönem Blick ins Elmautal (Abb. 15), der uns – zwar in unserem Rücken – jetzt auf dem weiteren Rückweg begleiten wird. Mit einem Bogen wendet sich unser Steig Richtung Westen und wird im Wald wieder recht steil und etwas felsig (Drahtseilsicherung). Ab jetzt geht es nicht mehr allzu steil zuerst durch Waldgebiet mit einer Bachquerung und dann über offenes Gelände zurück zu der Weggabelung (ca. 30–35 Minuten von der Gerstreitalm), bei der wir uns am Beginn der Tour für den direkten Aufstiegsweg entschieden haben. Links abzweigend geht es nun auf dem vom Aufstieg bekannten Weg wieder retour zum Ausgangspunkt, den wir nach 2,0–2¼ Stunden vom Gipfel des Saukarkopfs erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 13°12'26''/47°14'30''
Rechtswert (UTM): 364340 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5233585 m (Zone: 33 N)