Schießling:
Nördlich der Erdefunkstelle Aflenz
Unterwegs auf der Bundesstraße B 20, die die Region Kapfenberg/Bruck a. d. Mur im Süden mit dem steirischen Wallfahrtsort Mariazell und der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten im Norden verbindet, sind östlich des Luftkurortes Aflenz die vielen zum Himmel gerichteten Satellitenschüsseln nicht zu übersehen. Nördlich des kleinen Ortes Graßnitz befindet sich nicht nur der Schießling (1.667 m, Abb. 1), auf den der nachfolgende Wandertipp führt, sondern auch die Erdefunkstelle Aflenz (Abb. 2) – die einzige Anlage dieser Art in ganz Österreich. Wer übrigens mehr über die Funktion der im Durchmesser bis zu 32 m großen Parabolantennen wissen möchte, besucht am besten den täglich frei zugänglichen Besucherraum. Als Ausgangspunkt für diese etwas längere Rundtour auf den südöstlichen Eckpunkt der großflächigen Hochschwab-Region verwenden wir den Besucher-Parkplatz (ca. 870 m) der Erdefunkstelle Aflenz, der auch von Wanderern benützt werden kann.
Zunächst geht es auf der ab dem Parkplatz für Unberechtigte gesperrten asphaltierten Straße vorbei am links abzweigenden Weg zum Besucherraum und an einer der riesigen Parabolantennen Richtung Norden mit wenigen Schritten zum Waldrand. Bei der Weggabelung – wir werden von links wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren – halten wir uns rechts und wandern noch kurz im offenen Gelände vorbei an einem Wegkreuz und einem kleinen Haus. Ab nun im Wald geht es links von einem Bach auf einem schmalen, etwas steinigen Steig leicht ansteigend Richtung Norden zu einer Forststraße. Rechts auf diese abzweigend überqueren wir den Bach und biegen gleich wieder links ab. Der jetzt etwas breitere Steig wendet sich nach ein paar Schritten nach rechts und führt nun steiler Richtung Nordosten. Bei der nächsten Forststraßen-Querung, bei der wir die 1000-Meter-Marke überschreiten, geht unser Steig in einen Weg über, der sich langsam wieder Richtung Norden wendet. Bei der nächsten Forststraßen-Querung öffnet sich ein schöner Blick die steilen Waldhänge hinauf in den Bereich der Schießlingalm. Unser nur mäßig ansteigender Weg führt weiter Richtung Norden zu einem Graben, ab dem es dann längere Zeit parallel zu einer Forststraße in Richtung Osten geht. Nach einigen Minuten mündet unser Weg in diese Forststraße. Wir halten uns rechts und wandern nun auf dieser mit Blick auf die südlich von uns gelegene Zöberer Höhe (1.486 m, Abb. 3) und in das vor allem an Herbst-Vormittagen nebelige Tal zwischen Turnau und Döllach zu einer großen Forststraßen-Kreuzung (ca. 1.290 m). Bei dieser wählen wir den bergwärts führenden markierten Weg, der nun im offenen Gelände mit Hilfe von Serpentinen eine Steilstufe erklimmt. Unser Blick reicht von diesem Weg Richtung Osten bis zum Semmering und zum Stuhleck (Abb. 4). Nach der Querung zweier Forststraßen sind es auf einem breiten, steinigen Weg nur mehr wenige Schritte hinauf zu den Hütten der Unteren Schießlingalm (1.484 m, Abb. 5). Für die ca. 600 Hm Aufstieg vom Ausgangspunkt hierher, wo sich mit dem Almgasthof Schießlingalm (Abb. 6) auch die einzige Einkehrmöglichkeit auf unserer Tour befindet, benötigt man ca. 1½–1¾ Stunden.
Um den Ausblick auf die grandiose Felslandschaft im Osten der Hochschwab-Region in vollen Zügen zu genießen, wählen wir nicht den zuerst über eine Forststraße und dann über eine Bergwiese führenden Direktanstieg (ca. 200 Hm in etwa 30–40 Minuten), sondern wir besteigen den Schießling mit einer fast vollständigen Umrundung. Dazu nehmen wir die östlich an unserem Gipfelziel zur Oischingalm Richtung Norden vorbeiführende Forststraße. Schon bald erfreuen wir uns an der Aussicht Richtung Nordosten zum östlich des Seebachtals gelegenen Hochanger (1.682 m, Abb. 7), einem wunderbaren, leicht zu besteigenden Aussichtsberg. Kurz Richtung Nordwesten und dann wieder Richtung Norden – mit ersten Blicken zur felsigen Aflenzer Staritzen – geht es in ca. 15–20 Minuten zu einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir uns links halten. Nur mäßig ansteigend wandern wir nun an der Nordseite des Schießlings Richtung Westen zu einer großen Lichtung, bei der wir einen uneingeschränkten Blick (Abb. 8) zum benachbarten, mit einer wesentlich steileren Gipfelwiese ausgestatteten Oisching (1.699 m) und zur Gschirrmauer mit dem Großen Feistringstein (1.836 m) haben. Mit einer Linkskurve wendet sich unsere Forststraße nun Richtung Süden und führt uns wieder zu einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir uns links halten. Mit einer langgezogenen S-Kurve geht es weiter aufwärts, dann an der Westseite des Schießlings Richtung Süden zum unteren Ende der großen Gipfelwiese und auf dieser kurz Richtung Osten zu einer Abzweigung, bei der wir links die Forststraße verlassen. Ohne Wegmarkierung geht es nun auf der mäßig steilen Bergwiese Richtung Norden (Abb. 9) in wenigen Minuten zuerst zu einem Aussichtsplatz mit Panoramatafel, auf der die dutzenden von hier zu erspähenden Berge verzeichnet sind, und weiter zum Gipfelkreuz (Abb. 10), das wir nach etwa 60–75 Minuten von der Schießlingalm bzw. nach 2½–3,0 Stunden, in denen wir ca. 800 Hm bewältigt haben, vom Ausgangspunkt erreichen. Besonders beeindruckend ist speziell vom Aussichtsplatz der Blick Richtung Nordwesten in den Zentralraum der Hochschwab-Region (Abb. 11) und Richtung Westen (Abb. 12) zur Gleinalpe und zu den Eisenerzer Alpen.
Um zum Ausgangspunkt heimzukehren, geht es jetzt in etwas über 10 Minuten weglos Richtung Südosten – mit Blick auf die Grazer Hausberge (Rennfeld, Hochlantsch) – zuerst die großflächige Bergwiese und dann einen zungenförmigen Ausläufer hinunter zur Forststraße, in die wir links Richtung Osten einbiegen. Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir die Obere Schießlingalm (ca. 1.510 m, Abb. 13), bei der wir aufpassen müssen, dass wir den rechts abzweigenden, markierten Wiesenpfad, den Abstiegsweg nach Draiach, den wir zum Teil nützen werden, nicht übersehen. Richtung Südwesten geht es im steileren, offenen Gelände zu einem Graben und dann mit einer kleinen Gegensteigung im Wald zu einer Mini-Bergrettungshütte. Parallel und rechts oberhalb der Mautstraße, die von Draiach auf die Schießlingalm führt, und mit schönem Blick Richtung Süden (Abb. 14) – weit hinab zu unserem Ausgangspunkt – und später auch Richtung Westen (Abb. 15) nähern wir uns der Straße immer mehr, bis wir in diese rechts einbiegen. Aber schon nach wenigen Schritten verlassen wir sie links wieder und marschieren auf einem gut begehbaren Waldsteig – einmal die in Serpentinen abwärts führende Mautstraße querend – zu einer großen Straßenkreuzung (Ranboden, ca. 1.250 m), die wir nach etwa 35–40 Minuten von der Oberen Schießlingalm erreichen. Wir gehen wenige Meter auf der halblinks abbiegenden Mautstraße und verlassen diese wieder links – auf einen Waldsteig abzweigend. In einem Graben geht es jetzt längere Zeit Richtung Süden immer wieder Forststraßen und -wege querend, an einigen Stellen etwas steiler, steiniger und feucht zu einer großen Lichtung hinunter, bei der wir aber rechts oberhalb auf einem Waldsteig vorbeigehen. Nach einer weiteren Forststraßen-Querung geht es jetzt teilweise über eine Lichtung Richtung Westen, bis wir nach etwa 40–45 Minuten von der großen Straßenkreuzung am unteren Waldrand zu einer Weggabelung kommen, bei der wir den Abstiegsweg nach Draiach verlassen und links in den Weg Richtung Osten zur Erdefunkstelle Aflenz abbiegen. Vorbei an Rastplätzen – unter anderem in Form zweier Sesselliftsessel – geht es nun mit Gegensteigungen zu einem Graben, in den wir rechts mit wenigen Schritten steil hinabsteigen und in dem wir einen Bach über eine Holzbrücke queren müssen. Nochmals auf einem markierten Waldsteig aufsteigend, erreichen wir das offene Gelände oberhalb der Erdefunkstelle Aflenz (Abb. 16), an der wir zuerst nördlich und dann östlich – bereits wieder auf dem Aufstiegsweg – zum Ausgangspunkt zurückkehren. Für den gesamten, langen Abstieg vom Schießling benötigt man etwa 2¼–2¾ Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 15°17'33''/47°33'15''
Rechtswert (UTM): 522015 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5266805 m (Zone: 33 N)