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Sonntagsköpfl:
Genusstour in den Tuxer Alpen
Sonntagsköpfl Abbildung 1
Abb. 1

Die Tuxer Alpen, die im Süden von den Zillertaler Alpen, im Westen vom Wipptal, im Norden vom Inntal und im Osten vom vorderen Zillertal begrenzt werden, sind ein Eldorado für Bergwanderer und Wintersportler. Die meisten Gipfel weisen eine Höhe zwischen 2.000 m und 2.900 m auf, der höchste ist der Lizumer Reckner mit 2.886 m. Es handelt sich überwiegend um zwar steile, aber felsfreie Berge, die damit auch ohne Kletterkenntnisse bestiegen werden können. Das gilt auch für unser Tourenziel, das Sonntagsköpfl (2.244 m, Abb. 1), das dem 2.506 m hohen Gilfert nordöstlich vorgelagert ist, der von konditionsstarken Bergwanderern als Draufgabe ebenfalls bezwungen werden kann. Bei unserem Ausgangspunkt, dem großen Parkplatz in Hochfügen (ca. 1.480 m), sieht man auch, dass es hier zwei sportliche Jahreszeiten gibt – jede Menge Aufstiegshilfen für den Winter und gelbe Wander-Hinweisschilder für den Sommer.

Etwa in der Mitte des Parkplatzes beginnt westseitig ein breiter Güterweg, auf dem man mit Blick zu den Lawinenschutzbauten auf den steilen Osthängen unseres Gipfelziels (Abb. 2) in Serpentinen in etwas über 15 Minuten zum Lamarkalm-Niederleger (1.613 m) aufsteigt. Bei einer Straßengabelung, bei der man einen schönen Blick Richtung Süden (Abb. 3) zum hoch über uns gelegenen Lamarkalm-Hochleger (1.985 m) mit dem Pfaffenbichl (2.431 m) dahinter genießt, halten wir uns rechts und wandern in Richtung Norden weiter – noch im offenen Gelände den Hang querend – aufwärts. Bald schon erreichen wir eine Abzweigung (ca. 1.700 m), bei der unsere Rundtour beginnt und später auch enden wird. Je nachdem, ob man lieber steil aufsteigt und dann eher mäßig steil absteigt oder umgekehrt, muss man sich nun für die Gehrichtung entscheiden. Da wir ersteres vorziehen, bleiben wir auf der Forststraße und steigen auf dieser abwechselnd im Wald und über aussichtsreiche Lichtungen – z.B. zum im Norden benachbarten Kellerjoch/Kreuzjoch (2.344 m) – in Serpentinen aufwärts. Direkt unter den Lawinenschutzbauten wandern wir bei einer Weggabelung geradeaus weiter und erreichen nun, nur noch mäßig aufsteigend, die Baumgrenze. Nach einem kurzen Wegstück abwärts geht es schlussendlich noch leicht aufwärts, bis wir nach 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt vor dem Lamarkalm-Mittelleger (1.880 m, Abb. 4) stehen, wo unsere Forststraße endet.

Auf einem zwar steilen, aber gut begehbaren Steig geht es nun rechts oberhalb eines Baches in Richtung Nordwesten in einen Talkessel – zwischen dem Gilfert links und dem Sonntagsköpfl rechts. Nach etwa 15–20 Minuten erreicht man eine kleine Ebene (ca. 2.000 m) unterhalb des Gilfert-Kars (Abb. 5), wo nun der sehr steile Aufstieg auf einem schmalen Wiesenpfad auf den Südhängen unseres Gipfelziels (Abb. 6) beginnt. Auch die wenigen etwas steinigen Stellen sind dabei problemlos zu begehen. Nach etwa 30–35 Minuten von der kleinen Ebene erreicht man den Kamm (ca. 2.215 m) zwischen Gilfert und Sonntagsköpfl, bei dem wir uns rechts halten und mit wenigen Schritten zum Gipfelkreuz des Sonntagsköpfls (Abb. 7) aufsteigen, das wir nach ca. 2¼–2½ Stunden, in denen wir etwas über 750 m aufgestiegen sind, erreicht haben.

Großartig der Rundblick von hier, der nur vom im Südwesten benachbarten, um über 250 m höheren Gilfert (Abb. 8) „gestört“ wird. Um uns herum viele weitere Gipfel der Tuxer Alpen, im Norden sind die Felsgipfel des Karwendels (Abb. 9), das Rofangebirge und sogar der Wilde Kaiser gut zu sehen. Am beeindruckendsten aber sind die schneebedeckten Gipfel der Zillertaler Alpen auf dem Alpenhauptkamm (Abb. 10) südlich von uns. Ortskundige entdecken im Südwesten die Spitze des pyramidenförmigen Olperers (3.476 m) – sicherlich einer der formschönsten 3000er der Ostalpen.

Wenn man es eilig hat, steigt man auf dem Aufstiegsweg in etwa 1½–1¾ Stunden wieder ab. Wir aber setzen unsere Tour zuerst noch etwas steiler abwärts und steiniger Richtung Nordwesten und dann Richtung Nordosten (Abb. 11) fort, wobei speziell dieser Teil unseres nun folgenden Abstiegsweges vom Gipfel des Sonntagsköpfls gut zu überblicken ist. Unser Steig geht bald schon in einen Wiesenpfad über und bringt uns nach rund 25–30 Minuten vom Gipfel zum Maschentalbach, der – ohne Probleme – zu übersteigen ist. Nun auf einem schmalen Pfad, geht es nur mäßig absteigend Richtung Norden, die steilen Osthänge unterhalb des Großen Gamssteins (2.142 m) querend. Unser Steig wendet sich kurz nach rechts (Richtung Nordosten) und wird etwas steiler. Dann geht es wieder Richtung Norden weiter und man erreicht bei einer Rastbank einen Güterweg, auf dem wir noch etwa 10 Minuten zum Maschentalalm-Hochleger (1.717 m, Abb. 12) wandern, den wir nach insgesamt 1,0–1¼ Stunden vom Gipfel des Sonntagsköpfls erreichen.

Kurz vor der Alm, die den nördlichsten Punkt unserer Rundtour darstellt und von wo man nochmals einen schönen Blick zum Sonntagsköpfl (Abb. 13) und zum rechts daneben liegenden Gilfert hat, biegen wir links auf einen Güterweg ab, der uns nun in Richtung Süden in wenigen Minuten zu einer weiteren Querung des Maschentalbachs bringt. Hier geht unser Güterweg bei einer kleinen Brücke in einen Steig über, führt zuerst in einem leichten Auf und Ab vorbei an im Frühsommer blühenden Alpenrosen, dann – mäßig aufwärts – zu einem kurzen Waldstück und von diesem zu einer großen Lichtung an der Ostseite des Sonntagsköpfls. Von hier genießt man einen schönen Blick Richtung Nordosten (Abb. 14) nach Fügen im vorderen Zillertal und zu den westlichen Ausläufern der Kitzbüheler Alpen. Es folgt noch ein fast ebenes Waldstück, bevor man nach etwa 35–40 Minuten vom Maschentalalm-Hochleger bei der Einmündung in unseren Aufstiegsweg die Rundtour beendet. In wenigen Minuten geht es – links in den Forstweg abzweigend – von hier abwärts zum Lamarkalm-Niederleger (Abb. 15) und von dort weiter zu unserem Ausgangspunkt, den man vom Gipfel des Sonntagsköpfls in etwa 2¼–2½ Stunden erreicht.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz in Hochfügen mit Gegensteigungen hauptsächlich beim Rückweg etwa 800 Hm über den Lamarkalm-Mittelleger in ca. 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Maschentalalm-Hochleger in ca. 2¼–2½ Stunden (Abstieg). Für den Abstieg über den Aufstiegsweg benötigt man etwa 1½–1¾ Stunden.
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Mittellange, technisch einfache Wanderung, beim Aufstieg längere Zeit auf einer Forststraße, dann steiler Direktaufstieg von Südwesten zuerst auf einem steilen Steig und dann weiter auf einem schmalen, steilen Wiesenpfad, der aber kein Problem darstellen sollte, zum Gipfel des Sonntagsköpfls. Schöner Abstieg, zuerst noch etwas steiler und steiniger, dann Wiesenpfad, der in weiterer Folge wieder etwas schmäler und eine Zeit lang etwas steiler wird. Nach einem Stück auf einem Güterweg mäßig ansteigender, gut begehbarer Steig, schlussendlich Rückkehr auf der Forststraße zum Ausgangspunkt.
Highlights:
Großartiger Rundblick vom Gipfel des Sonntagsköpfls zum Gilfert und zu weiteren Gipfeln der Tuxer Alpen, zum Karwendel, zum Rofangebirge, zum Wilden Kaiser und vor allem zu den Zillertaler Alpen mit dem Olperer; weitläufige Wiesen- und Almgebiete, im Frühsommer blühen die Alpenrosen (Almrausch)
Anfahrt:
Von der Zillertalstraße B 169 (Verbindung von Wiesing im Inntal (A 12, B 171, B 181) Richtung Süden nach Mayrhofen und weiter bis Ginzling) ca. bei Km 8,0 Richtung Westen nach Fügen/Fügenberg/Hochfügen abzweigen. Nach einem Kreisverkehr zuerst durch teilweise bewohntes Ortsgebiet ca. 13,5 km auf gut ausgebauter, asphaltierter Bergstraße bis zur Mitte des langgezogenen Parkplatzes in Hochfügen fahren und parken. Es gibt auch eine Bushaltestelle am Beginn des Parkplatzes.
Einkehr:
Maschentalalm-Hochleger (im Sommer), GH in Hochfügen, Schellenbergalm (auf der Bergstraße von Fügen nach Hochfügen)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 11°46'33''/47°16'02''
Rechtswert (UTM): 709985 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5238620 m (Zone: 32 N)
BEV Plan:
ÖK50/2224
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