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Schilchernock/Ochsenriegel:
Kurztour auf zwei Salzburger Nocken
Schilchernock/Ochsenriegel Abbildung 1
Abb. 1

Der Großteil der Nockberge liegt in Österreichs südlichstem Bundesland Kärnten. Aber auch Salzburg und die Steiermark haben im Norden einen Anteil an dieser für Bergwanderer idealen Gebirgsgruppe. Auf Grund ihrer Form werden die meist sanften Grasberge hier auch gerne als Nocken bezeichnet. Unser nachfolgender Wandertipp führt von Schönfeld im südlichsten Zipfel des Lungaus und damit auch des gesamten Bundeslandes Salzburg auf gleich zwei dieser Nocken (Abb. 1), auf das Schilchernock (2.270 m) und den mit diesem über einen Kamm verbundenen, etwas höheren Ochsenriegel (2.282 m). Schon der Ausgangspunkt in Schönfeld, einer Hochebene südlich von Bundschuh und dem Thomatal, verspricht – nomen est omen – einen grandiosen Landschaftscharakter.

Etwa 500 m nördlich der gastlichen Dr. Josef-Mehrl-Hütte (1.730 m), von der viele Bergwanderer eine Tour zum Großen Königstuhl (2.336 m) starten, wo gleich drei Bundesländer – Salzburg, Kärnten und die Steiermark – aneinandergrenzen, befindet sich gegenüber der Talstation eines nur im Winter betriebenen Liftes auf einem öffentlichen Parkplatz der Ausgangspunkt (ca. 1.735 m) unserer Wanderung. Knapp 100 m auf der Landstraße talauswärts Richtung Norden zweigt rechts eine Forststraße Richtung Osten ab. Mit Blick zu unseren beiden Gipfelzielen (Abb. 2) geht es über eine Wiese bergwärts zu einem Viehgatter. Ortskundige könnten von hier, um sich die nun folgende Forststraßen-Passage zu ersparen, „wild“ – weiterhin Richtung Osten – den steilen, bewaldeten Hang aufsteigen. Wir aber bleiben auf der Richtung Süden vorbei an Wohn- und Ferienhäusern und unter dem Lift aufsteigenden Forststraße. Bei der ersten Serpentine genießt man einerseits einen schönen Blick über die Rosaninalm zum Großen Königstuhl nach Süden (Abb. 3) und andererseits Richtung Westen (Abb. 4) hinunter zur Dr. Josef-Mehrl-Hütte und zu den Kärntner Nockbergen im Bereich von Innerkrems. Unsere Forststraße führt jetzt nach einem Linksbogen Richtung Nordosten und erreicht kurz nach der zweiten Lift-Unterführung offenes Almgelände (Abb. 5). Hier überblickt man nun sehr gut den weiteren Wegverlauf bis hinauf in den Bereich der Klölingscharte (2.116 m). Mit einer weiteren Serpentine gelangen wir zu einem Hof, bei dem die Forststraße in einen breiten Wiesenweg übergeht, der entlang des Waldes zu einem weiteren – leider ziemlich desolaten – Hof (ca. 1.915 m) führt. Von hier hat man einen schönen Blick hinab nach Schönfeld und zu den gegenüberliegenden Nockbergen (Abb. 6) oberhalb der Blutigen Alm, wo Anfang des 7. Jahrhunderts die Slawen in einer blutigen Schlacht die Bajuwaren besiegten.

Nach einer Rechtskurve verlassen wir links den breiten Weg und steigen nun – umgeben von niedrigen Bäumen – auf einem gut begehbaren Steig weiter auf. Dieser wendet sich wieder nach Nordosten und führt uns – kaum ansteigend – in einer längeren Hangquerung zu einem Stadel. Hier knapp unterhalb der 2.000-Meter-Marke haben wir jetzt endgültig die Waldgrenze erreicht. Immer wieder Bachläufe überschreitend, geht es in einem leichten Zickzack teilweise etwas steiler weiter aufwärts. Nach dem Übersteigen eines Viehzauns wartet noch eine Mini-Steilstufe auf uns, bevor es kaum mehr ansteigend über großflächiges Wiesengelände (Abb. 7) zur Klölingscharte geht. Hier erwarten uns ein kleiner Teich (Abb. 8) und der Blick zum östlich von uns gelegenen Kleinen Königstuhl (2.254 m). Für den bisherigen Aufstieg benötigt man etwa 1¼–1½ Stunden.

Wir wenden uns nach rechts und wandern – gut sichtbaren Trittspuren folgend – stets rechts von einem Zaun entlang des selten steilen Kamms hinauf zum Schilchernock (Abb. 9). Nur einmal – bei der etwas mühsamen Überwindung eines Viehzauns – wird er für wenige Schritte etwas steiler. Mit einer S-Form geht es dann die letzten Hm hinauf zum Gipfelkreuz des Schilchernocks (Abb. 10), das man nach 30–35 Minuten von der Klölingscharte erreicht. Hier erwartet uns ein traumhafter Blick zu den westlich von uns gelegenen Hohen Tauern (Abb. 11) und Richtung Norden (Abb. 12) zu den Niederen Tauern und den Kalkbergen (Hochkönig (2.941 m), Dachstein (2.995 m)) dahinter. Der Blick Richtung Osten und Süden wird von den benachbarten Nockbergen (Abb. 13) dominiert.

Wir setzen unsere Wanderung Richtung Süden fort, steigen – dem weiteren Kammverlauf folgend (Abb. 14) – wenige Hm in einen Sattel ab und auf der anderen Seite zur höchsten Stelle des Ochsenriegels auf, auf dem es kein Gipfelkreuz gibt. Von hier sieht man besonders schön in Richtung Südosten (Abb. 15) den höchsten Salzburger Nock, den Kilnprein (2.408 m), und den höchsten steirischen Nockberg-Gipfel, den Eisenhut (2.440 m), der die gleiche Höhe aufweist wie der Rosennock, der höchste Kärntner Nock. Für den gesamten Aufstieg von Schönfeld über die Klölingscharte und das Schilchernock benötigt man etwa 2,0–2¼ Stunden, in denen man mit der letzten Gegensteigung knapp 600 Hm bewältigt hat.

Zur Rückkehr zum Ausgangspunkt steigt man wieder Richtung Norden (Abb. 16) zum Sattel ab, verwendet aber jetzt – um sich den nochmaligen Aufstieg auf das Schilchernock zu ersparen – den gut sichtbaren, auf der Westseite etwas unterhalb des Gipfels führenden, breiten Wiesenweg. Das sollte man aber nur bei guten Sichtverhältnissen und mit gut ausgeprägtem Orientierungssinn machen, denn bereits nach wenigen Minuten auf der Nordseite des Schilchernocks angekommen, endet dieser Wiesenweg. Da das Gelände (Abb. 17) aber nicht sehr steil ist, kann man – bei entsprechender Sicht – die vielen Trittspuren dazu nützen, weiter den Hang querend zum Kamm, auf dem wir von der Klölingscharte auf das Schilchernock aufgestiegen sind, zurückzukehren und zur Scharte abzusteigen. Für den Weg vom Ochsenriegel zur Klölingscharte benötigt man etwa 35–40 Minuten. Mit schönen Blicken talwärts (Abb. 18) belohnt, geht es jetzt auf dem Aufstiegsweg in ca. 45–60 Minuten wieder zum Ausgangspunkt in Schönfeld (Abb. 19). Für den gesamten Abstieg benötigt man kaum mehr als 1¼–1½ Stunden.

Nur wenig Gehzeit benötigt man, wenn man vom Ausgangspunkt noch die Dr. Josef-Mehrl-Hütte (Abb. 20) besucht. An die zahlreichen hier früher betriebenen Bergwerke und an die Eisenindustrie erinnert das Hochofenmuseum in Bundschuh auf dem Weg von Norden nach Schönfeld.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz beim nur im Winter betriebenen Lift in Schönfeld über die Klölingscharte und das Schilchernock auf den Ochsenriegel mit Gegensteigungen etwa 600 Hm in ca. 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Wiesenweg unterhalb des Gipfels des Schilchernocks und die Klölingscharte etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Ende April–Mitte November
Anforderungen:
Kurze, technisch einfache, nur selten steile Tour auf Forststraßen, breiten Wegen bzw. Steigen und Wiesenpfaden. Den breiten Wiesenweg unterhalb des Gipfels des Schilchernocks, der plötzlich endet, sollte man nur bei guten Sichtverhältnissen und mit gut ausgeprägtem Orientierungssinn benutzen.
Highlights:
Schöner Rundblick vom Gipfel des Schilchernocks und des Ochsenriegels auf die nahe und weiter entfernte Bergwelt; Blick vor allem Richtung Westen zu den schneebedeckten Hohen Tauern, Richtung Norden zu den Niederen Tauern und Richtung Südosten zum Kilnprein und zum Eisenhut; riesige Almflächen; die Hochebene Schönfeld; das Hochofenmuseum in Bundschuh
Anfahrt:
Von Norden/Osten: Auf der Landstraße, die ca. bei Km 8,4 von der durch das Thomatal führenden Verbindungsstraße von St. Margarethen im Lungau (B 95, A 10) im Nordwesten bzw. Mandling (B 95) im Osten abzweigt und nach Bundschuh und weiter nach Schönfeld führt, bis Km 14,4 fahren, wo sich gegenüber der Talstation eines nur im Winter betriebenen Liftes ein Parkplatz befindet. Von Süden/Westen: Auf der von Kremsbrücke im Liesertal (B 99, A 10) ostwärts führenden Landstraße bis Innerkrems und taleinwärts weiter über die Salzburger-Kärntner Landesgrenze bis zur Dr. Josef-Mehrl-Hütte, von dort 0,5 km weiter bis Km 14,4, wo sich gegenüber der Talstation eines nur im Winter betriebenen Liftes ein Parkplatz befindet.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Dr. Josef-Mehrl-Hütte (mit kurzem Umweg)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°46‘23‘‘/46°59‘03‘‘
Rechtswert (UTM): 406710 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5204160 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3106
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