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Lindaumauer:
Berg mit „Fels-Krönchen-Gipfel“
Lindaumauer Abbildung 1
Abb. 1

Weit weg von der Bodensee-Gemeinde Lindau gibt es im Übergangsbereich der oberösterreichischen Voralpen zum Alpenvorland im Südosten des Bundeslandes einen Berg namens Lindaumauer (Abb. 1). Doch das Namensrätsel ist schnell gelöst: Südöstlich des Gipfels, der sich auf einem Felsband befindet, das einem Krönchen – wie junge Damen es gerne bei Bällen tragen – ähnelt, liegt ein kleiner Ort mit dem Namen Lindau. In vielen Wanderführern sind Aufstiegswege beschrieben, die im Norden (Neustifter Sattel) bzw. im Süden (Auf der Platten) beginnen, unser nachfolgender Wandertipp startet aber im Osten des trotz seiner geringen Höhe von 1.103 m auf Grund der markanten Gipfelform weithin sichtbaren Berges.

Der Ausgangspunkt (512 m) liegt am Beginn des Güterweges Dörfel, der von der Landstraße wegführt, die von Osten kommend die niederösterreichische Bezirkshauptstadt Waidhofen an der Ybbs über den Neustifter Sattel, der die niederösterreichisch-oberösterreichische Landesgrenze bildet, mit dem an der Enns gelegenen Ort Großraming verbindet. Da wir unsere Tour südwestlich des Sattels beginnen, bewegen wir uns ausschließlich auf oberösterreichischen Forststraßen, Wegen und Steigen. Wir wandern auf einer asphaltierten Zufahrtsstraße mit schönem Blick zu unserem felsigen Bergziel Richtung Osten wenige Schritte zu einem Marterl (Abb. 2), bei dem wir uns links halten. Nach zweimaliger Bachquerung kommen wir nach ca. 10 Minuten bei einer Abzweigung, bei der wir geradeaus weitermarschieren, zu einem weiteren Marterl. In weiterer Folge queren wir noch einmal den Bach, bevor wir mit einer Serpentine nach rund 20 Minuten bei einem großen Bauernhof (ca. 590 m) ans Ende der asphaltierten Zufahrtsstraße gelangen. Jetzt geht es eben mit Blick zum Hiebberg (1.018 m) auf einem Forstweg kurz Richtung Süden bis zu einem alten Stadl. Unser Weg wendet sich Richtung Südosten und beginnt wieder mäßig steil anzusteigen. Mit einigen langgezogenen Serpentinen, die abwechselnd über Wiesen- bzw. im Waldgelände führen, geht es zügig bergan. Je höher wir kommen, desto schöner wird der Blick Richtung Westen zum nahe gelegenen Ort Maria Neustift (Abb. 3). Dieser liegt wie viele Bauernhöfe und auch ganze Orte der Gegend nicht im Tal, sondern auf den Grasbergen, die vor den Voralpen liegen. Ein großartiger Anblick!

Nach etwa 30–45 Minuten vom Beginn unseres Forstweges endet dieser am unteren Rand einer steilen Wiese ziemlich abrupt (ca. 830 m). Wenn man jetzt rund 15 m einfach geradeaus weitergeht, kommt man – wieder im Wald – zu einer „unterstützten“ Zaun-Überschreitung und einer Bachquerung über eine Holzlatte. Gleich danach setzt sich unser Forstweg wieder fort und führt uns nach einer Weggabelung, bei der wir geradeaus weiter ansteigen, nach rund 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt zum sogenannten Hals (882 m), einem Sattel, bei dem wir bei einer Forststraßen-Kreuzung auf den von rechts kommenden, markierten Aufstiegsweg von Süden stoßen, in den wir links einbiegen. Nach wenigen Schritten verlassen wir die Forststraße wieder links und steigen parallel zu dieser mäßig steil auf. Nach einem ebenen Wegstück biegen wir links in einen sehr steilen Forstweg ein, der in Richtung Norden – von der Forststraße kommend – aufwärts führt. Nach etwa 15–20 Minuten vom Hals vereint sich direkt unter dem felsigen Gipfel der Lindaumauer (Abb. 4) unser Aufstiegsweg mit jenem aus dem Norden (ca. 990 m). Es wird nun um vieles schmäler und steiniger und geht über einige Baumwurzeln: So steigen wir Richtung Osten ins offene Gelände auf. Nach rund 10 Minuten zweigt links ein steiler, steiniger Steig ab, auf dem man mit wenigen Schritten zur Bärenhöhle aufsteigen kann. Wir aber gehen – jetzt fast eben –vorsichtig auf dem schmalen Steig weiter Richtung Osten und überwinden – unter Umständen mithilfe der Hände – eine kurze, vollkommen unproblematische Felsstelle (Abb. 5). Diese bringt uns auf das vergleichsweise flache Plateau östlich des Gipfels, der nun westlich von uns liegt. Nochmals geht es kurz steil durch Waldgelände, dann stehen wir nach 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir rund 600 Hm bewältigt haben, vor dem nach Süden gerichteten Gipfelkreuz (Abb. 6).

Entlang eines kurzen Felsbandes kann man sich mit wenigen – vorsichtigen (Trittsicherheit!) – Schritten Richtung Norden zur höchsten Stelle vorwagen. Belohnt wird man dort mit einem schönen Blick ins Alpenvorland (Abb. 7). Generell sollte man im flächenmäßig recht kleinen Gipfelbereich vorsichtig sein, da es zu den nach unten stürzenden Felswänden keine Absperrungen gibt. Doch eines sollte man: Von einer Rastbank den tollen Blick Richtung Süden zu den Haller Mauern und dem Gesäuse (Abb. 8), Richtung Südwesten zum Sengsengebirge und zum Reichraminger Hintergebirge (Abb. 9) und Richtung Westen zu den Bergen nördlich des Ennstals und nach Maria Neustift (Abb. 10) genießen.

Indem wir wieder ein paar Schritte auf dem Aufstiegsweg absteigen und im sanft abfallenden, offenen Jungwaldgelände auf den gut sichtbaren, links abzweigenden Steig abbiegen, können wir uns nun für wenige Minuten auch eines schönen Blickes Richtung Osten (Abb. 11) mit dem mächtigen Ötscher als Blickfang erfreuen. Der Steig mündet in einen Forstweg, in den wir links einbiegen. Es geht nun Richtung Norden mit wenigen Schritten kurz hinauf auf einen Holzablageplatz und von diesem weiter zum Wald. Nochmals geht es aufwärts zum Kamm, der die Lindaumauer mit dem rechts von uns liegenden, zur Gänze bewaldeten Lindauer Berg (1.084 m) verbindet, auf dem sich ein Sender befindet. Wir zweigen auf die sich hier links von uns befindliche Lichtung ab, gehen ein paar Schritte an deren rechten Rand abwärts und stoßen wieder auf unseren Forstweg. Auf einer Serpentine geht es längere Zeit Richtung Osten sehr steil abwärts, bis wir neuerlich zu einer querenden Forststraße gelangen, in die wir links einbiegen. Bei der gleich folgenden Forststraßen-Gabelung halten wir uns rechts und können nun – zuerst noch im Wald und dann im offenen Gelände – bequem bis zu einer asphaltierten Straße absteigen. In diese zweigt man links ab und wandert wenige Meter hinauf zur einzigen Einkehrmöglichkeit unterwegs, der Jausenstation Hochramskogler (840 m). Ortskundige können aber vorher schon, gleich nach der letzten Forststraßen-Gabelung, links die Straße in Richtung eines deutlich sichtbaren Steigs verlassen und sehr steil im Wald zur Wiese absteigen. An deren rechten Rand geht es dann direkt zum schon vom Waldrand sichtbaren Hochramskogler (Abb. 12). Je nach Variante benötigt man vom Gipfel der Lindaumauer hierher rund 30–40 Minuten.

Um wieder zu unserem Ausgangspunkt zu gelangen, wandern wir nun mit Blick von Norden zur Lindaumauer (Abb. 13) kurz auf dem hier führenden, markierten Aufstiegsweg, der aber schon nach weniger als 5 Minuten links von unserem Forstweg abzweigt. Mäßig ansteigend und mit einem schönen Blick retour zum Hochramskogler wandern wir in einem langgezogenen Rechtsbogen Richtung Nordwesten zu einem – wieder im Wald liegenden – Sattel (ca. 900 m), in dem unser Forstweg in einen schmalen, oftmals etwas verwachsenen Steig übergeht. Auf der Westseite des Sattels verlassen wir den Steig gleich wieder und steigen wenige Schritte rechts zu einem Wiesenstreifen ab, auf dem wir – uns links haltend – sehr steil zu jener Stelle unseres Aufstieges absteigen, wo unser Forstweg abrupt geendet hat, den wir nun nach etwa 25–30 Minuten vom Hochramskogler erneut erreichen. Die schönen Blicke Richtung Westen nach Maria Neustift (Abb. 14), Richtung Südwesten zum Hiebberg (Abb. 15) und den nördlich der Enns gelegenen Voralpenbergen (Abb. 16) und Richtung Norden auf die für die Gegend typischen Grasberge (Abb. 17) genießend, geht es nun über die Serpentinen zurück zum Bauernhof und von diesem über offenes Gelände weiter Richtung Westen zu unserem Ausgangspunkt, den wir nach ca. 1¾–2,0 Stunden vom Gipfel der Lindaumauer wieder erreichen.

HM/Zeit:
Vom Beginn des Güterweges Dörfel über den Hals auf die Lindaumauer mit einigen Gegensteigungen beim Abstieg ca. 700 Hm in rund 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Hochramskogler etwa 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange, teilweise aber sehr steile Tour auf Forststraßen und gut begehbaren Steigen. Beim finalen Aufstieg zum Gipfel der Lindaumauer und im Gipfelbereich ist Trittsicherheit notwendig. An einigen Stellen beim Auf- bzw. Abstieg ist guter Orientierungssinn hilfreich.
Highlights:
Schöne Blicke Richtung Westen (Maria Neustift) und Richtung Norden zu den typischen Grasbergen im Übergangsbereich der Voralpen zum Alpenvorland; Rundblick vom Gipfel der Lindaumauer; Bärenhöhle; Maria Neustift
Anfahrt:
Von Norden/Osten kommend auf der Bundesstraße B 121 (Verbindung von der Kreuzung im Ennstal mit der B 115, die von Steyr (von Westen) nach Hieflau (nach Süden) führt, nach Amstetten (A 1)) bis südlich von Waidhofen an der Ybbs, dort rechts auf die Landstraße Richtung Maria Neustift abbiegen und ca. 8,0 km bis zur niederösterreichisch-oberösterreichischen Landesgrenze nahe dem Neustifter Sattel und weiter auf der oberösterreichischen Landstraße bis Km 10,2 zum links liegenden Parkplatz fahren. Von Süden/Westen kommend auf der B 115 bis zur Kreuzung westlich von Großraming fahren, dort Richtung Norden auf die Landstraße nach Maria Neustift/Waidhofen an der Ybbs abbiegen und bis zum rechts liegenden Parkplatz bei Km 10,2 fahren. Der Ausgangspunkt liegt rund 100 m südlich von dort. Direkt beim Ausgangspunkt gibt es auch eine Bushaltestelle.
Einkehr:
Jausenstation Hochramskogler, GH in Maria Neustift
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°37'44''/47°55'29''
Rechtswert (UTM): 472285 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5308005 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4202
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