Wandertipps > Steiermark > Hoher Zetz
Hoher Zetz:
Am Ostrand des Grazer Berglands
Hoher Zetz Abbildung 1
Abb. 1

Von Nordwesten kommend, werden die Berge der Steiermark Richtung Südosten stufenweise niedriger. Schrammt der Dachstein – der höchste Gipfel der Grünen Mark – mit 2.995 m knapp an der 3.000-Meter-Marke, messen die höchsten Gipfel des nördlich der Landeshauptstadt gelegenen Grazer Berglands zwischen 1.000 m und maximal 1.500 m. Dieses Gebiet und vor allem die im Osten gelegenen Gemeinden des Feistritztals waren früher bei Jung und Alt beliebte Sommerfrische-Orte. Einfache und günstige Gasthäuser mit deftiger Küche dienten dabei als Unterkunft. Das hat sich inzwischen gründlich geändert: Wellness-Hotels mit mehrgängigen Menüs ziehen heute Urlaubsgäste an. Auch das Freizeitangebot – wie zum Beispiel das Wanderwegenetz – wurde massiv ausgebaut. So auch in der Marktgemeinde Anger, an deren westlichen Ortsende der Ausgangspunkt – ein öffentlicher Parkplatz (ca. 500 m) in der Waxeneggerstraße – unserer Wanderung auf den Hohen Zetz (Abb. 1) liegt.

Vom Ausgangspunkt geht es in Richtung Westen auf einer asphaltierten Straße ins Zetzbachtal (Abb. 2). Nach etwa 10 Minuten und wenigen Metern nach dem rechts abzweigenden Erlebnisweg kommen wir zu dem Punkt, an dem wir uns entscheiden müssen, ob wir die nun beginnende Rundwanderung im oder gegen den Uhrzeigersinn absolvieren. Da die Entscheidung in unserem Falle für die Variante „gegen den Uhrzeigersinn“ fällt, bleiben wir noch kurz auf der asphaltierten Straße, wandern rechts über eine Brücke über den Zetzbach in den Wald und verlassen nach rund 20 m – uns links haltend – die Straße, die von hier weiter zum Heimatmuseum Rauchstubenhaus und zum GH Almer führt. Auf einem breiten, rot-weiß markierten Steig (Weg Nr. 61) geht es nun etwas steiler zuerst weiter Richtung Westen und dann kaum mehr ansteigend Richtung Norden. Nach etwa 25 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen wir eine Wegkreuzung. Rechts von uns befinden sich auf einem bewaldeten Hügel die Mauerreste der Ruine Waxenegg, an deren unteren Ausläufern wir bereits vorbei gewandert sind.

Wir gehen – uns links haltend – kurz auf einem Forstweg weiter Richtung Norden, verlassen diesen gleich wieder und biegen links auf einen schmäleren, etwas ansteigenden Steig ab. Dieser verläuft durch schönes Waldgebiet, wird stetig breiter und führt uns – nun in Richtung Nordwesten – zu einer großen Wiese. Hier verlässt uns der grün markierte Erlebnisweg, der seit der Ruine Waxenegg parallel zu unserem Weg verlaufen ist, Richtung Heimatmuseum Rauchstubenhaus und Gasthaus Almer wieder. Wir halten uns links, wandern am rechten Wiesenrand mäßig steil aufwärts und queren an der schmalsten Stelle das offene Gelände. Wieder im Wald wird es nun erneut etwas steiler und nach etwa 60 Minuten vom Ausgangspunkt stehen wir am unteren Ende einer steilen Wiese (Abb. 3), auf deren linken Rand es jetzt hinauf zum Hof Holzerbauer (ca. 850 m) geht. Hier erwartet uns ein schöner Blick rechts Richtung Osten zum auf der anderen Seite des Feistritztals liegenden Rabenwaldkogel (1.280 m, Abb. 4) und noch toller Richtung Norden (Abb. 5) zum Stuhleck (1.782 m) und zur links davon liegenden Rax (2.007 m).

Auf die Markierung achtend, geht es am Hof vorbei und dann im Zickzack zuerst links und dann auf einem breiten Waldweg rechts, den wir allerdings gleich wieder links verlassen. Auf einem Waldsteig geht es nun Richtung Westen steil hinauf zu einem Querweg, in den wir rechts einbiegen. Nun wandern wir eine Zeit lang auf einem breiteren Weg Richtung Norden, der sich zunehmend steiler und schmäler werdend nach links wieder Richtung Nordwesten wendet. Dabei ist immer wieder links von uns der bewaldete Gipfelaufbau des Hohen Zetz (Abb. 6) zu sehen. Etwas steinig, steil und im Aufforstungsgebiet auch verwachsen, geht es jetzt am Waldrand hinauf zu einer Weggabelung (ca. 1.020 m), bei der von rechts der Weg Nr. 60 vom GH Almer auf unseren Aufstiegssteig trifft. Von hier geht es jetzt in wenigen Minuten weiter zu einer Forststraßen-Querung, dann wieder steiler und steiniger – zuerst noch im offenen Gelände mit tollem Blick Richtung Norden zu den Bergen, die die niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze (Abb. 7) markieren, und danach im Wald – zu einer weiteren Forststraßen-Querung. An einer Stelle ist es etwas schmäler und ein wenig abschüssig, aber ohne Probleme queren wir den Hang, bis wir den von Süd nach Nord langgezogenen Gipfelkamm (ca. 1.230 m) des Zetz-Bergstocks erreichen. Rechts von uns liegt dessen höchster Punkt, der Zetz (1.274 m), und links der vom Namen her verwirrende, um genau 10 m niedrigere Hohe Zetz.

Wir biegen links Richtung Süden auf den markierten Steig Nr. 11 ab und steigen – rechts von uns öffnet sich erstmals, noch etwas eingeschränkt, der Blick Richtung Westen – auf dem Kamm weiter auf. Nach etwa 5 Minuten biegen zuerst ein schmaler Steig und gleich danach ein breiter Weg links ab und führen mit wenigen Schritten zu einem exzellenten Aussichtsplatz mit Sitzbänken Richtung Nordosten (Abb. 8). Der Platz wird oft von Frühaufstehern zum Beobachten des Sonnenaufgangs genutzt. Wir aber bewundern hier nochmals Rax und Stuhleck und da wir jetzt um einiges höher als beim Hof Holzerbauer sind, auch das Wechselgebiet und die nördliche Oststeiermark. Zurück auf dem Kammsteig geht es noch mäßig steil Richtung Süden weiter – rechts nun mit ungetrübtem Blick Richtung Nordwesten (Abb. 9) zum Hochlantsch und zur Roten Wand und Richtung Westen etwas weiter entfernt zur Gleinalm-Gruppe mit dem Speikkogel (Abb. 10). Da die höchste Stelle des Hohen Zetz unmarkiert ist, wandern wir wieder ein paar Schritte abwärts zum Gipfelkreuz (Abb. 11), das wir nach etwa 2½–2¾ Stunden, in denen wir etwas über 750 Hm vom Ausgangspunkt bewältigt haben, erreichen. Schön von hier ist der Blick Richtung Norden zum Zetz und zu den dahinter liegenden Grasbergen (Abb. 12) des steirischen Almenlandes sowie von einer etwas versteckt stehenden Sitzbank Richtung Süden nach Weiz und ins Steirische Hügelland (Abb. 13).

Für den Abstieg zur einzigen Einkehrmöglichkeit unserer Rundtour, dem Wittgruberhof, kann man weiter Weg Nr. 11, einen steilen und anstrengenden Steig, der vom Gipfelkreuz links abwärts führt, oder Weg Nr. 10 wählen. Dieser ist zwar teilweise auch steil, aber im Großen und Ganzen weniger anstrengend. Wir wählen nach dem langen und doch etwas fordernden Aufstieg daher die Nr. 10. Diese führt auf breiterem Weg rechts vom Gipfelkreuz mit Blick zum Schöckl (1.445 m, Abb. 14) Richtung Südwesten steil abwärts. Nach der zweiten Forststraßen-Querung biegen wir links ab, es geht teilweise steinig und hangquerend weiter. Dann muss man sich im recht steilen Waldgelände in Richtung Süden in einem Gewirr aus Wegen und Steigen von Markierung zu Markierung vorwärts hanteln. Das sollte aber im Großen und Ganzen unproblematisch sein. Schon nach 15–20 Minuten vom Gipfelkreuz erreichen wir eine Forststraße, in die wir rechts Richtung Westen einbiegen. Nach wenigen Schritten auf einer Serpentine geht es nun auf der Forststraße angenehm absteigend zuerst längere Zeit Richtung Osten und dann Richtung Süden. Etwa 10 Minuten nach der Querung des Weges Nr. 11 erreichen wir – jetzt Richtung Südosten – bereits nach 40–45 Minuten vom Gipfelkreuz den gastlichen Wittgruberhof (904 m, Abb. 15).

Von diesem geht es weiter auf dem Weg Nr. 10 Richtung Süden kurz über eine Wiese abwärts, ein nun folgender breiter Waldweg bringt uns in etwa 10–15 Minuten zu einer asphaltierten Zufahrtsstraße und zu einem Sattel (823 m) mit einem großen, gemauerten Marterl (Abb. 16), das auf einem großen Wiesengelände steht. Rechts Richtung Westen ist jetzt der schönste Blick zum Schöckl (Abb. 17), in den Grazer Raum und zum weststeirischen Randgebirge zu genießen. Wir halten uns links und wandern ab jetzt auf dem Weg Nr. 62 mit Blick Richtung Osten (Abb. 18) zum Rabenwaldkogel und zu den höher gelegenen Ortsteilen von Anger rund 150 m auf der asphaltierten Straße, die wir dann halblinks verlassen. Mit Blick links Richtung Norden zum Hohen Zetz (Abb. 19) wandern wir nun vorbei an den Häusern von Gschnait in zwei von einer Straße unterbrochenen Teilen auf einem Wiesenpfad abwärts. Wir erreichen wieder sehr steiles Waldgelände. Auf einem steilen, teilweise schmalen Steig geht es – vor allem bei nassen Bodenverhältnissen – vorsichtig abwärts. Nach der Querung eines Forstweges marschieren wir weiterhin sehr steil hinab in das zunächst noch wasserlose Zetzbachtal, dessen Talgrund wir bei einer örtlichen Wasserquelle erreichen. Nun geht es auf einer Forststraße rechts vom Zetzbach talauswärts Richtung Osten vorbei an einigen Häusern – hier konnte man bis vor einigen Jahren als Attraktion vor allem für Kinder ein Indianerdorf besuchen – und nach einer Forststraßen-Kreuzung, bei der wir uns links halten, zurück zu jenem Punkt, an dem wir unsere Rundtour gestartet haben. Von hier sind es dann kaum mehr als 5–10 Minuten bis zu unserem Ausgangspunkt am westlichen Ortsende von Anger (Abb. 20), den wir nach rund 1¾–2,0 Stunden vom Gipfelkreuz auf dem Hohen Zetz erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz am westlichen Ortsende von Anger über die Wege Nr. 61 und Nr. 11 über den Hof Holzerbauer auf den Hohen Zetz ca. 750 Hm in ca. 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Wege Nr. 10 und Nr. 62 über den Wittgruberhof ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
März–November
Anforderungen:
Technisch einfache, aber längere und daher auch etwas anstrengende Tour auf teilweise recht steilen Forststraßen, Wegen und Steigen. Fast durchwegs vorbildliche Markierung.
Highlights:
Blick vom Zetzkamm und auch unterwegs an vielen Stellen in alle Himmelsrichtungen, Heimatmuseum Rauchstubenhaus (mit längerem Umweg über den grün markierten Erlebnisweg und den Weg Nr. 60)
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 72 (Verbindung Graz (A 2/A 9) im Süden über Weiz und Birkfeld nach Krieglach (S 6) im Norden) bis zum Kreisverkehr (Km 42,6) mit der Abfahrt Richtung Westen nach Anger-Mitte, auf der Roseggerstraße über die Feistritzbrücke 0,3 km bis zum Südtiroler Platz, rechts abbiegen, vorbei am Zugang zur Pfarrkirche 0,1 km bis zur Querstraße, rechts abbiegen und nach wenigen Metern links auf den Hauptplatz abbiegen und knapp 0,2 km bis zum öffentlichen Parkplatz am westlichen Ortsrand von Anger fahren.
Einkehr:
Wittgruberhof, GH Almer (mit längerem Umweg über den grün markierten Erlebnisweg und den Weg Nr. 60), GH in Anger
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°41'11''/47°16'22''
Rechtswert (UTM): 551930 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5235715 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK 4223 und 4224
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: