Buchberg:
Rund um die mächtigen Lurgmäuer
Im Nordwesten der Hochschwab-Region im Grenzbereich zu den Eisenerzer, den Ybbstaler und den Ennstaler Alpen mit dem Gesäuse befindet sich eine der landschaftlich faszinierendsten Regionen der Obersteiermark. Schluchtartige, von felsdurchsetzten Steilhängen flankierte, enge Täler sorgen dafür, dass es hier kaum Besiedlung gibt. Schon auf dem Weg zu unserem Ausgangspunkt – durch das canyonartige Salzatal, ein Rafting-Eldorado, nach Wildalpen und von dort weiter nach Hinterwildalpen – kann man sich von der Einzigartigkeit der Berglandschaft überzeugen. Vor allem für Bergwanderer, die gerne auf steilen, steinigen Pfaden unterwegs sind, ist diese Region ein wahres Paradies! Auch bei unserem nachfolgenden Wandertipp, der mit einer etwas aufwändigeren Tour rund um die Lurgmäuer und auf den 1.563 m hohen Buchberg führt, geht es sowohl beim Aufstieg als auch beim Abstieg über teilweise recht anspruchsvolle Wege.
Bereits in Hinterwildalpen sind die Lurgmäuer im Westen (Abb. 1) gut zu sehen. Ganz nahe ist man diesen dann bei unserem Ausgangspunkt (841 m, Abb. 2), wo kurz vor einer Brücke über den Lurgbach – taleinwärts gesehen – rechts eine Forststraße von unserer Zufahrtsstraße abbiegt. Schon rund 200 m vorher zweigt ebenfalls bei einer Lurgbach-Brücke der markierte Steig zum Goßsattel ab, da aber gleich nach der zweiten Brücke einige Parkplätze zur Verfügung stehen, empfehlen wir, den etwas weiter taleinwärts bzw. etwas höher liegenden Ausgangspunkt zu verwenden. Kurz Richtung Osten etwas ansteigend, wendet sich die Forststraße mit einem Linksbogen Richtung Nordwesten und vereinigt sich nach knapp 10 Minuten mit dem markierten Steig, der in unsere Forststraße von rechts einbiegt. Nach kurzer Zeit kommen wir zu einer Forststraßengabelung, bei der wir uns links halten. Nun geht es im engen Tal rechts vom teilweise wasserlosen Eiblbach stetig mäßig ansteigend Richtung Westen. Nach etwa 40–45 Minuten endet unsere Forststraße und wir wandern – jetzt um einiges steiler – zunächst noch im Wald und dann von Sträuchern umgeben auf einem schmalen und im Sommer oft verwachsenen Steig (Nr. 816) weiter aufwärts. Beim steilen Anstieg werden wir immer wieder von Holzstufen unterstützt. Nach einer kurzen Treppenanlage wird der Steig im Waldgelände und bei der anschließenden Lichtung (Abb. 3) angenehmer begehbar, doch mit zunehmender Höhe wird es erneut steiler und steiniger. Unser Steig wendet sich kurz vor Erreichen des Sattels nach rechts, überwindet eine steinige Passage und steigt nach einer Linkskurve steil zum Sattel (1.331 m) auf, der auch die Bezeichnung „Auf der Goß“ trägt und mit einem Wegkreuz auf einem Felsen (Abb. 4) markiert ist. Für die ersten knapp 500 Hm haben wir vom Ausgangspunkt rund 1½–1¾ Stunden benötigt. Vor allem der Blick Richtung Osten nach Hinterwildalpen und zu den felsigen Bergen der Hochschwab-Region (Abb. 5) begeistert an dieser Stelle.
Unser Weg setzt sich links auf einem fast ebenen Steig in Richtung Süden fort. Erstmals sind westlich von uns die Berge der Ennstaler Alpen (Abb. 6) zu sehen. Dann steigen wir rechts vom Goßstein zu einem weiteren Sattel auf und von diesem zuerst über eine Lichtung und dann mit Serpentinen über Waldgelände zu den hier – rechts von der Lurghöhe (1.438 m) – beginnenden Almböden (Abb. 7), die sich Richtung Südwesten über eine längere Wegstrecke bis zu unserem Gipfelziel ziehen. Zunächst geht es mit Blick zum Hochkar (1.808 m) rechts von uns mäßig absteigend zur Gögalalm (ca. 1.425 m, Abb. 8), bei der man rechts mit wenigen Schritten über offenes Gelände zum Kleinen Buchberg (1.447 m) aufsteigen kann. Wir wandern – die nächste Markierung suchend – halb links einen Wiesenhang aufwärts zu einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten. Links könnte man hier die Tour abkürzen und gleich – zuerst absteigend und dann wieder aufwärts – zur Heimmoseralm, die oft auch als Radstättmeieralm bezeichnet wird, wandern, zu der wir später ebenfalls gelangen werden. Da wir auch auf den Buchberg steigen wollen, geht es für uns nun Richtung Westen – weiter über Almen – zuerst leicht ansteigend und flach mit einem ersten schönen Blick zu unserem Ziel, dem Buchberg (Abb. 9), der für seine tolle Aussicht bekannt ist. Kurz geht es abwärts in einen Wiesensattel, es folgt ein etwas steiles Stück bergauf, um gleich wieder in einen Sattel abzusteigen. Nun startet – umgeben von Latschen – die zu Beginn sehr steile und auch etwas steinige finale Besteigung unseres Gipfelziels. Nach einem Rechtsbogen stehen wir dann etwa 1¼–1½ Stunden vom Goßsattel bzw. nach 2¾–3,0 Stunden vom Ausgangspunkt vor dem Gipfelkreuz und einer davor aufgestellten Rastbank (Abb. 10). Uns erwartet hier ein großartiges Gipfelpanorama: Im Osten die Berge der Hochschwab-Region (Abb. 11), im Nordosten Ötscher (1.893 m), Dürrenstein (1.878 m) und Hochkar (Abb. 12), im Norden – durch Sträucher etwas verdeckt – der Gamsstein (1.774 m, Abb. 13), westlich von uns die Ennstaler Alpen, im Südwesten der spitz-pyramidenförmige Lugauer (2.217 m, Abb. 14), der noch zum Gesäuse zählt, dahinter die Eisenerzer Alpen und im Süden die mächtige Kalte Mauer (1.929 m, Abb. 15).
Zum Abstieg wandern wir kurz auf dem Kamm weiter, verlassen diesen dann aber links und steigen Richtung Südwesten auf unmarkierten Pfadspuren über steiles Wiesengelände zu einem Dolinengraben ab, den wir links umgehen. Von dort geht es abwärts zur bereits sichtbaren Saurüßler Hütte (Abb. 16), bei der wir links in einen Forstweg einbiegen. Auf diesem wandern wir dann Richtung Osten, wobei wir das nun folgende Gelände (Abb. 17) bereits von hier gut überblicken können. Nach einer kleinen Steigung geht es hinab zu einem schwach ausgeprägten Graben, in dem ein Weg nach rechts abzweigt. Wir aber bleiben auf unserem Forstweg, der nun in Stufen wieder mäßig steil ansteigt. Das ist weniger das Problem als vielmehr, dass nun zwei Viehgatter kurz hintereinander etwas mühevoll zu überwinden sind. Wir wandern Richtung Süden in Serpentinen steil abwärts in einen Graben (ca. 1.350 m) und aus diesem steil hinauf zu einer Wiese, wo wir links abbiegen und mit wenigen Schritten wieder Richtung Osten zur Heimmoseralm (1.420 m, Abb. 18) marschieren, die wir vom Buchberg in etwa 40–45 Minuten erreichen. Hier stoßen wir auch auf den Weg, der von der Gögalalm direkt hierherführt. Wenn man Glück hat, ist die Alm auch bewirtschaftet, was aber leider nicht mehr selbstverständlich ist.
Weiter Richtung Osten geht es auf einem Wiesenpfad zu einer Geländekante, wo wir jetzt in ein Gebiet namens Bärenloch gelangen. Zuerst steil abwärts, queren wir vorsichtig auf einem schmalen Steig in einem langgezogenen Linksbogen den Hang unterhalb von Felsen. Am Ende muss erneut eine kurze Gegensteigung gemeistert werden. Im Waldgelände geht es jetzt mit schönen Blicken zu den Felswänden des Großen Wasserkogels (1.512 m, Abb. 19) auf einem gut begehbaren Steig kontinuierlich abwärts. Großartig auch der Blick in den Lurggraben (Abb. 20), in den wir in weiterer Folge absteigen werden. Nachdem man links an einer Hütte vorbeigegangen ist, geht es auf einem hohlwegartigen Steig sehr steil abwärts, bis wir nach etwa 45–50 Minuten von der Heimmoseralm zur Pumperlhochalm (ca. 1.200 m) gelangen. Eine Zeitlang marschieren wir etwas gemütlicher abwärts, aber es wird bald wieder um vieles steiler, wobei der Weg voller Kieselsteine auch recht rutschig sein kann. Rechts vorbei an einer kleineren Felserhebung, geht es weiter steil bergab, bis wir nach rund 30 Minuten von der Pumperlhochalm nahe der Pumperlniederalm (ca. 950 m), die als große Wildtierfutterstelle dient, den Lurggraben und eine Forststraße erreichen. Östlich der mächtigen Lurgmäuer (Abb. 21) geht es jetzt rechts oberhalb des Lurgbaches in rund 15–20 Minuten auf der Forststraße mäßig absteigend zu einem Schranken und von diesem vorbei an einigen Bauernhöfen und Wohnhäusern zurück zu unserem Ausgangspunkt, den wir vom Buchberg in 2½–2¾ Stunden erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 14°54‘56‘‘/47°38‘37‘‘
Rechtswert (UTM): 493665 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5276705 m (Zone: 33 N)