Floning:
Im Süden der Hochschwab-Region
Die Berge im Süden des großflächigen „Steirischen Gebirges“, wie die Region rund um den Hochschwab auch gerne genannt wird, sind im Gegensatz zum Kernbereich – höhenbedingt – bis zu den höchsten Stellen bewaldet. Damit sind sie ganz typisch für die „Grüne Mark“, was aber dazu führt, dass nur auf wenige Gipfel im Süden der Hochschwab-Region markierte Wege und Steige führen. Auf dem markantesten Vertreter, dem 1.583 m hohen Floning (Abb. 1), ist das zwar anders, aber auch hier sind Markierungen und Hinweisschilder nur spärlich vorhanden. Trotzdem lohnt es sich, den Floning zu besteigen: Auf dem Gipfel kann man zwar bedauerlicherweise Richtung Norden den wuchtigen Gebirgszug des Hochschwabs wegen der dichten Bewaldung nicht sehen, aber größere Lichtungen auf dem Auf- und Abstiegsweg erlauben immer wieder großartige Blicke auf eine der beeindruckendsten Gebirgslandschaften Österreichs. Und das ist keine Übertreibung!
Ausgangspunkt unserer eher kurzen Wanderung auf den Floning ist das Lärchegg (1.007 m), der Sattelpunkt der Bergstraße zwischen Etmißl im Norden und St. Katharein an der Laming im Süden, wo nur ein paar Autoabstellplätze zur Verfügung stehen. Früher gab es wenige Meter von hier ein gut besuchtes Gasthaus, das GH Sattler, das aber leider inzwischen geschlossen wurde. Trotzdem sollte man auf der am Sattelpunkt Richtung Süden abbiegenden Zufahrtsstraße ein paar Schritte oberhalb eines Geheges gehen, denn Richtung Osten kann man – ohne den Gipfel des Flonings zu sehen – unser Wandergebiet gut überblicken (Abb. 2). Auf dem Lärchegg bzw. wenige Meter Richtung St. Katharein an der Laming biegen von der Straße Steige ab, die sich kurz darauf treffen und Richtung Osten zum Franzosenkreuz führen. Zunächst geht es auf einem Waldsteig eben, dann kurz ansteigend und in weiterer Folge rechts neben einem Kamm im leichten Auf und Ab weiter: Man erreicht bereits nach kaum mehr als 5 Minuten bei einer größeren Lichtung das Franzosenkreuz (Abb. 3), das in einer kleinen Holzkapelle untergebracht ist und das an die Kämpfe mit Napoleons Truppen Anfang des 19. Jahrhunderts erinnert. Richtung Norden hat man – von einer Hochspannungsleitung etwas gestört – einen der wenigen Ausblicke auf unserer Tour zum Kernbereich des Hochschwabs (Abb. 4).
Rechts neben der Kapelle wandern wir nun zu Beginn auf einem Waldsteig, der bald in einen Weg übergeht, nur wenig ansteigend Richtung Südosten. Steiler werdend, wendet sich unser Weg zuerst Richtung Osten und dann Richtung Norden. Wieder auf einem Steig unterwegs, kommen nun die anspruchsvollsten Stellen unseres Aufstiegsweges: Zuerst auf schmalem Steig den Hang querend, muss dann eine kurze Steinkarstelle (Abb. 5) – problemlos – überstiegen werden. Nach einem kurzen Aufschwung folgt eine Steilstufe, die man auf direktem Weg bewältigen muss. Hier ist bei feuchten Bodenverhältnissen Trittsicherheit ratsam. Nach etwa 30–40 Minuten vom Ausgangspunkt biegen wir nach Überwindung der Steilstufe rechts in eine Forststraße (ca. 1.210 m) ein. Auf dieser geht es mit Blick (Abb. 6) zum weiteren Wegverlauf nun leicht absteigend in weniger als 5 Minuten zu einer Forststraßen-Gabelung. Rechts geht es mit wenigen Schritten zu den etwas verdeckten Hütten der Weißenbacheralm.
Wir aber wählen bei der Straßen-Gabelung die links nach oben führende Forststraße, auf der wir mit einem langgezogenen Bogen weiter aufwärts wandern. Hier zeigt sich erstmals bei Lichtungen die bereits angekündigte schöne Aussicht. Nach einer Serpentine, bei der sich der zuletzt Richtung Südosten führende Weg Richtung Norden wendet, kommen wir nach rund 60–75 Minuten vom Ausgangspunkt bei einer einfachen Holzbank zu einem großartigen Aussichtsplatz. Der Blick (Abb. 7), (Abb. 8) reicht von den Seckauer Tauern mit dem Seckauer Zinken (2.397 m) im Südwesten über die Eisenerzer Alpen mit dem Gößeck (2.214 m) und dem Eisenerzer Reichenstein (2.165 m) bis zu den Hochschwab-Bergen, dem Trenchtling-Gebirgsstock mit dem Hochturm (2.081 m), dem markanten Brandstein (2.003 m) und der Meßnerin (1.835 m) im Nordwesten. Mit Blick zum links von uns liegenden, steilen und felsendurchsetzten Kulmspitz (1.482 m, Abb. 9) wandern wir auf der Forststraße weiter zu einer erneuten Gabelung. Links kann man mit wenigen Schritten zum Sattel (ca. 1.350 m) absteigen, der den Kulmspitz mit dem Floning verbindet und von dem man nochmals Richtung Norden zum Kernbereich des Hochschwabs blicken kann. Wir bleiben auf der Forststraße und müssen bei einer Rechtskurve – mangels Markierung – entscheiden, wie wir unsere Wanderung fortsetzen.
Wir empfehlen, in der Kurve (ca. 1.375 m) nicht auf die Steigspuren links neben einem Zaun abzubiegen, sondern mäßig ansteigend auf dem mit der Rechtskurve beginnenden Forstweg etwa 10 Minuten Richtung Südosten bis zu dessen Ende (etwa 1.420 m) zu wandern. Dort wählen wir den links abzweigenden, steil den Waldhang aufwärts führenden Weg, der uns bald wieder zu einer Gabelung bringt. Hier halten wir uns jetzt links und erreichen mit wenigen Schritten eine größere Lichtung, an deren rechten Rand wir nun weglos zu einem wieder markierten Weg am oberen Ende der Lichtung aufsteigen. Nach Übersteigen eines Viehzaunes geht es eben auf breitem Weg Richtung Osten dem steilen Gipfelaufbau des Flonings entgegen, den wir nach einer Weggabelung, bei der wir uns links halten, jetzt besteigen. Nach einem Waldstück erreichen wir die große Gipfelwiese (Abb. 10), auf der wir erstmals halblinks vor uns das Gipfelkreuz sehen, zu dem wir mit wenigen Schritten marschieren. Vom Gipfelkreuz und der daneben stehenden Rastbank (Abb. 11), zu denen wir vom Ausgangspunkt in etwa 2,0–2¼ Stunden, in denen wir mit geringfügigen Gegensteigungen fast 600 Hm bewältigt haben, gelangt sind, kann man zwar leider nicht den Kernbereich des Hochschwabs erblicken: Dafür sieht man aber von hier und etwas links davon Richtung Süden (Abb. 12) hinter der großen Gipfelwiese den Kleinen Floning (1.553 m) und die Gipfel der Grazer Hausberge mit dem Rennfeld (1.629 m), dem Hochlantsch (1.720 m) und dem Schöckl (1.445 m).
Bei der Rückkehr zum Ausgangspunkt, die in weiten Teilen auf dem Aufstiegsweg erfolgt, sollte man nochmals die sich bietende Aussicht auf die umgebende Bergwelt genießen. So kann man gleich zu Beginn im Waldstück links kurz zu einer weiteren Wiese abbiegen und – sich dort rechts haltend – einen großartigen Blick auf die Urlandschaft der südwestlichen Hochschwab-Region (Abb. 13) erleben. Dann geht es den steilen Weg abwärts, unten angekommen, erwartet uns links Richtung Süden ein Blick abwärts zum Lamingtal mit dem Ort St. Katharein und den Bergen südlich des Murtals (Abb. 14). Auf der bald folgenden großen Lichtung, auf deren linken Rand wir – erneut weglos – absteigen, gibt es wieder einen Hochschwab-Blick (Abb. 15). Dann geht es weiter sehr steil hinab zum Forstweg und weiter zur Forststraße mit der bereits beim Aufstieg genossenen Aussicht. Wir wandern zurück zur Weißenbacheralm, die unterhalb der steil abwärts führenden Südhänge des Kulmspitzes liegt. Leicht ansteigend geht es weiter und wir erreichen bereits nach 50–60 Minuten vom Gipfel des Flonings die Abzweigung, bei der wir beim Aufstieg von links die – etwas anspruchsvollere – Steilstufe überwunden haben.
Wenn man sich diese beim Abstieg ersparen will, dann bleibt man auf der Forststraße und steigt noch weiter kurz auf. Ab einer hier folgenden Rechtskurve und einer Weggabelung, bei der wir uns links halten, geht es dann wieder mit langgezogenen Serpentinen abwärts. Auch dabei genießen wir – vor allem Richtung Westen (Abb. 16) – schöne Blicke, unter anderem auch zum nahe bei unserem Ausgangspunkt liegenden ehemaligen GH Sattler. Nach etwa 20–25 Minuten von der Abzweigung, bei der wir uns für die Forststraße entschieden haben, biegen wir links in den markierten Weg ein, der von Etmißl zum Franzosenkreuz führt. Zuerst auf breitem Steig und dann auf einer Forststraße geht es rechts etwas oberhalb vom offenen Gelände leicht ansteigend zurück zur Holzkapelle und zu unserem Aufstiegsweg. Auf diesen rechts abzweigend, geht es mit kurzem Blick zum ehemaligen GH Sattler (Abb. 17) zurück zum Ausgangspunkt, den wir – je nach der gewählten Variante: Steig oder Forststraße – nach 1½–1¾ Stunden vom Gipfel des Flonings wieder erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 15°10‘00‘‘/47°29‘36‘‘
Rechtswert (UTM): 512565 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5260020 m (Zone: 33 N)