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Brucker Hochanger:
Tolle Aussicht von einer beliebten Gipfelwiese!
Brucker Hochanger Abbildung 1
Abb. 1

Zahlreiche Wanderwege und Steige führen vom bzw. durch das südlich von Bruck an der Mur gelegene Weitental auf den Hochanger (1.308 m). Um diesen vom nahe gelegenen gleichnamigen Berg am Südostrand des Hochschwabgebietes zu unterscheiden, wird er meistens Brucker Hochanger (Abb. 1) genannt. Wir nützen nicht die einfachste, aber unattraktivste Variante, die Hochangerstraße, sondern beim Aufstieg den Susannen- und beim Abstieg den Herrensteig. Beides unschwierig zu begehende Wege, die uns zu bzw. von einer großflächigen, gern besuchten Gipfelwiese bringen, von der man einen fantastischen Hochschwabblick genießt. Aber auch die Mürzsteger Alpen, die Grazer Hausberge und sogar die Eisenerzer Alpen sind wunderbar zu sehen. Es lohnt sich also, den Brucker Hochanger zu besteigen!

Ausgangspunkt unserer Tour ist der Parkplatz am Beginn des Weitentals (520 m, Abb. 2). Vorbei an einem Schranken und unterhalb eines JUFA Hotels sowie etwas später neben einer Kneippanlage wandern wir Richtung Süden mäßig ansteigend auf einer Forststraße entlang dem Weitenbach durch das zu Beginn enge Tal. Schon bald öffnet sich dieses und wir erreichen nach etwa 10 Minuten – kurz vor dem speziell von Familien gern besuchten Naturschutzzentrum, das wir am Ende der Wanderung besichtigen können – eine Abzweigung, bei der wir links abbiegen. Wir wandern – gleich zu Beginn links oberhalb des Naturschutzzentrums kurz steil – nun auf dem meist breiten Susannensteig lange Zeit – die Waldhänge querend – Richtung Südosten aufwärts. Unterwegs gibt es nur selten steilere und steinige Stellen. Öfter geht es über Baumwurzeln, wobei man diesen meistens auf einer eigenen „Wegspur“ ausweichen kann. Einmal queren wir eine Mountainbike-Strecke und einmal eine Forststraße. Immer wieder werden mit Rechtsbögen steile Seitentäler mit Bächen, die von uns problemlos überschritten werden, durchwandert. Der einzige Nachteil des durch Waldgebiet führenden Susannensteiges (Abb. 3) liegt darin, dass man unterwegs kaum Aussicht genießen kann. Nach etwa 70–75 Minuten wendet sich der Susannensteig nach links und wir erreichen bei einer Quelle eine große Forststraßen-Gabelung, wo der Steig – vorläufig – endet. Um den Aufstieg fortzusetzen, wählen wir nicht die rechts direkt auf den Brucker Hochanger führende Hochangerstraße, sondern die Richtung Osten geradeaus aufsteigende Forststraße, die uns etwas steiler in wenigen Minuten zum schön gelegenen und sehr beliebten Almgasthaus Schweizeben (1.010 m, Abb. 4) bringt. Besonders eindrucksvoll ist von hier der Blick über die Almwiese Richtung Nordosten zum östlich des Murtals gelegenen Rennfeld (1.629 m, Abb. 5).

Jetzt rechts – wieder Richtung Süden – wandern wir nicht allzu steil – rechts vorbei am Karnerberg (1.141 m) – in knapp 20 Minuten zu einer Lichtung mit Blick Richtung Osten zum Grazer Bergland (Abb. 6) u.a. mit dem Hochlantsch (1.720 m). Von den sich hier bietenden drei Wegen wählen wir den mittleren, der nun – weiter Richtung Süden – etwa 15 Minuten steil und etwas steinig ansteigt. Aus Hinweistafeln, Plänen und Beschreibungen geht nicht klar hervor, ob man sich hier wieder auf dem Susannensteig befindet. Kurz bevor es erneut flacher wird, ergibt sich rechts Richtung Nordosten ein erster schöner Blick zur Hochschwabregion (Abb. 7). Parallel und teilweise mit etwas Abstand zu einem Forstweg geht es abwechselnd über Lichtungen und durch ein kurzes Waldstück dem bewaldeten Gipfelaufbau des Brucker Hochangers entgegen. Wenn man diesen nach wenigen Minuten erreicht hat, trennen sich der Forstweg und unser Steig endgültig und wir wandern im Wald rechts kurz Richtung Westen. Kurz vor einer Linkskurve und einer kleinen Holzhütte zweigt links ein steiler Waldsteig ab, der uns in etwa 10 Minuten auf der Direttissima zum unteren Ende der großflächigen Gipfelwiese (Abb. 8) und zum von links kommenden Zehnersteig bringt, der vom Ort Zlatten im Murtal auf den Hochanger führt. Zuerst links und dann rechts von einem Zaun wandern wir mäßig steil Richtung Süden zum – von einem Holzzaun umgebenen – Gipfelkreuz (Abb. 9), das neben einem Felsblock steht. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir knapp 800 Hm bewältigt haben, benötigt man ca. 2¼–2½ Stunden.

Wie bereits beschrieben, genießt man Richtung Norden (Abb. 10) eine großartige Aussicht zur großräumigen Region rund um den Hochschwab (2.277 m) und Richtung Osten (Abb. 11) zum Rennfeld, dem Hochlantsch, den weiteren Gipfeln des nördlichen Grazer Berglandes und zum unter uns liegenden Murtal. Wenn man nur ein paar Schritte vom Gipfelkreuz weiter Richtung Süden (Abb. 12) geht, blickt man zum Schöckl (1.445 m), zum Grazer Becken und zum Gebiet südlich der steirischen Landeshauptstadt. Und schlussendlich Richtung Nordwesten (Abb. 13) blickt man durch eine Waldlücke zu den Eisenerzer Alpen mit dem Gößeck (2.214 m) und dem Eisenerzer Reichenstein (2.165 m).

Wir aber wenden uns Richtung Westen und wandern über die Gipfelwiese (Abb. 14) fast eben mit wenigen Schritten vorbei an einer Hütte und am links liegenden höchsten Punkt des Hochangers, der aber das Gipfelkreuz kaum überragt, zum Schutzhaus Hochanger (Abb. 15). Dort wenden wir uns nach rechts und marschieren am westlichen Rand der Gipfelwiese auf der Hochangerstraße abwärts. Dabei passieren wir eine links abzweigende Forststraße, die zum Eisenpass führt, und schon bald danach den ebenfalls links abbiegenden Zöttelsteig, auf dem man auch – zeitlich etwas aufwändiger – nach Bruck an der Mur absteigen kann. Wir genießen auf dem Weg – weiter auf der Hochangerstraße – Richtung Nordosten noch einen tollen Blick zu den Mürzsteger Alpen (Abb. 16) mit der Hohen Veitsch (1.981 m) und der Schneealpe (1.903 m) sowie zur Rax (2.007 m). Nachdem wir am links von uns liegenden Herrenkogel (1.282 m) vorbei gewandert sind, verlassen wir nach etwa 10-15 Minuten vom Schutzhaus Hochanger links die Hochangerstraße und wandern nun auf dem Herrensteig direkt abwärts ins Weitental.

Der Herrensteig – ein zwar für den Aufstieg beschilderter, aber leider unmarkierter, stets Richtung Norden auf einem bzw. entlang eines Kamms recht steil abwärts führender Steig – teilt sich mit Forststraßen-Querungen in vier Abschnitte. Der erste Teil, der zu Beginn kurz auf einem Forstweg führt, von dem wir aber bald rechts wieder abbiegen, verursacht keinerlei wandertechnische Probleme. Beim ersten „Treffen“ mit einer Forststraße müssen wir – ohne Hinweistafel – links in diese einbiegen und diese bei der bald folgenden Linkskurve rechts wieder verlassen. Der nun folgende Abschnitt ist teilweise etwas felsig und steinig, sollte aber kein größeres Problem darstellen. Der dritte und auch der vierte Abschnitt führen dann mit vielen kleinen und auch teilweise parallel laufenden Wegvarianten über generell sehr steiles Waldgelände, wobei es im dritten Teil auch an einigen Felsblöcken (Abb. 17) vorbei geht. Am Ende dieses Teiles queren wir auch den Tausendersteig, der vom Almgasthaus Schweizeben nach Westen führt. Nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Hochanger hat man den rund 600 Hm Abstieg über den Herrensteig bei der Kalten Quelle (ca. 630 m, Abb. 18), die sich bereits im Weitental befindet, beendet.

Auf einer Holzbrücke geht es über den Weitenbach und dann rechts auf eine Forststraße abzweigend in etwa 15–20 Minuten auf dieser zum Naturschutzzentrum (Abb. 19), das man auf alle Fälle besichtigen sollte, und zur Abzweigung des Susannensteiges. Auf dem schon vom Aufstieg bekannten Wegteil geht es dann zurück zum Parkplatz am Ende des Weitentals, den man vom Hochanger in ca. 1¾–2,0 Stunden wieder erreicht.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz Weitental über den Susannensteig und vorbei am Almgasthaus Schweizeben zum Gipfelkreuz auf dem Hochanger knapp 800 Hm in etwa 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. vorbei am Schutzhaus Hochanger über den Herrensteig in ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November
Anforderungen:
Technisch unschwierige, mittellange und etwas anstrengende Rundtour auf Forststraßen und -wegen sowie im Gipfelbereich über Wiesenpfade bzw. beim Aufstieg über den technisch einfachen Susannensteig. Stellen mit Baumwurzeln können meist umgangen werden. Der beim Abstieg verwendete Herrensteig ist zwar beschildert, aber leider unmarkiert, was an einigen wenigen Stellen zu Orientierungsproblemen führen kann. Weiters ist der Herrensteig teilweise sehr steil, steinig und etwas felsig und führt außerdem über Baumwurzeln. Wer nicht über den Herrensteig abwärts wandern möchte, kann auch auf der breiten Hochangerstraße zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Highlights:
Tolle Aussicht von der Gipfelwiese des Brucker Hochangers zur Hochschwabregion, zu den Grazer Hausbergen und zu den Mürzsteger Alpen; das Naturschutzzentrum im Weitental, der Susannen- und der Herrensteig
Anfahrt:
Von Osten auf der Schnellstraße S 6 (Semmering-Schnellstraße) bzw. von Süden auf der Schnellstraße S 35 bis Abfahrt Knoten Bruck an der Mur, von Westen bis Abfahrt Bruck an der Mur West und von beiden Richtungen auf der Bundesstraße 116 zur Ampelkreuzung bis Km 11,9 fahren (ca. 0,1 km von Osten kommend nach dem großen Kreisverkehr). Dort – neben einem Lebensmittelmarkt – Richtung Süden abbiegen und nach etwa 0,3 km wieder Richtung Süden – den Straßenwegweisern in Weitental folgend – abbiegen. Auf der aufwärts führenden, asphaltierten Straße zuerst unterhalb der Bahn und dann unterhalb der Schnellstraße rund 0,2 km fahren und dann rechts abbiegen, wo am Beginn der Straße durch das Weitental vor einem Schranken meist genügend Parkplätze zur Verfügung stehen.
Einkehr:
Almgasthaus Schweizeben, Schutzhaus Hochanger, GH in Bruck an der Mur
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°16'28''/47°24'13''
Rechtswert (UTM): 520710 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5250065 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4222
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