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Heiligengeist/Sveti Duh:
Pilgerweg zum südlichsten Punkt der Steiermark
Heiligengeist/Sveti Duh Abbildung 1
Abb. 1

Auf dem höchsten Punkt eines Hügels (903 m) auf dem stark bewaldeten slowenisch-österreichischen Grenzkamm im Süden der Steiermark thront die Wallfahrtskirche Heiligengeist (Abb. 1). Da sich diese bereits auf slowenischem Boden befindet, lautet ihr Originalname „Sveti Duh“. Es handelt sich dabei nicht nur um ein beliebtes Ausflugsziel der Einwohner der Region um Maribor (Marburg), viele Österreicher besuchen ebenfalls gerne diesen schönen Ort, auch um die großartige Aussicht zu genießen. Neben der Möglichkeit, mit dem Auto von Leutschach auf einer Bergstraße anzureisen, führen einige Wanderwege auf österreichischer Seite nach Heiligengeist – wie der kleine Ort, in dem sich die gleichnamige Wallfahrtskirche befindet, heißt. Der spektakulärste ist mit Sicherheit der Weg durch die romantische Heiligengeistklamm (Abb. 2), der aber besonders bei nassen Bodenverhältnissen Trittsicherheit erfordert. Wir benützen zum Aufstieg den in unmittelbarer Nähe des Klammeinganges beginnenden Pilgerweg, der uns auf dem Weg nach Heiligengeist auch zum südlichsten Punkt der Steiermark bringt.

Ausgangspunkt unserer Rundwanderung sind die drei etwa 3,0 km südlich der Gemeinde Leutschach liegenden Parkplätze im Bereich der Spitzmühle (393 m). Genau gegenüber vom mittleren biegt links Richtung Süden ein breiter, als „Pilgerweg“ markierter Weg ab, der gleich relativ steil – von Bäumen umgeben – aufwärts führt. Speziell nach intensiveren Regenfällen kann dieser Grasweg unangenehm feucht und rutschig sein. Nach knapp 15 Minuten erreichen wir durch ein Zauntor offenes Gelände mit Obstkulturen. Wir halten uns links und steigen rechts neben dem Zaun weiter zu einem Zufahrtsweg auf, auf dem wir mit einer Serpentine zu einem Gebäude (ca. 580 m) am oberen Rand des offenen Geländes aufsteigen. Richtung Westen und Norden (Abb. 3) kann man von hier erstmals einen Blick auf die schöne Landschaft der Südsteiermark genießen. Auf der Zufahrtsstraße geht es nun eben Richtung Osten, bis rechts ein markierter Steig die Straße verlässt. Mit ein paar Stufen gelangen wir auf eine große Wiese, auf der wir zuerst weiter Richtung Osten und dann mit einer Rechtswendung Richtung Süden zur Panoramaschenke Kure (ca. 630 m, Abb. 4) steil aufsteigen, die wir nach 30–45 Minuten erreichen und die ihrem Namen voll und ganz gerecht wird. Der großartige Blick reicht von der Koralpe Richtung Westen (Abb. 5) mit der höchsten Erhebung, dem Großen Speikkogel (2.140 m), im Norden über den Ort Leutschach und die Hügel des Sausal bis zu den zahlreichen Weinbergen im Osten.

Gleich nach Durchquerung der stattlichen Buschenschank geht es auf breitem Weg nicht allzu steil zuerst kurz durch Waldgelände und dann über offenes Gelände weiter zu einem Bauernhof, bei dem wir links auf eine asphaltierte Zufahrtsstraße abbiegen. Auf dieser geht es nun nach Osten eben in einem leichten Rechtsbogen wieder zum Waldgelände (ca. 700 m). Hier biegen wir rechts auf einen Waldsteig ab, der in weiterer Folge hohlwegartig und steiler werdend ansteigt, bis wir nach ca. 1,0–1¼ Stunden vom Ausgangspunkt bei der Schager-Kurve (ca. 750 m) zur Bergstraße (Landstraße L 659) gelangen, die von Leutschach über die Spitzmühle nach Heiligengeist führt.

Ohne die Bergstraße zu betreten, biegen wir rechts auf einen breiten Waldweg ab, der eben weiter Richtung Süden führt und uns – nach einer Serpentine wieder ansteigend – etwa 15 Minuten später erneut zu der Bergstraße führt, in die wir jetzt rechts einbiegen. Auf dieser geht es nun bergan zu einer Lichtung, wo links unterhalb eines Wohnhauses eine Zufahrtsstraße abbiegt. Nach einem flachen – hier ist rechts bei einer Baumlücke Richtung Westen erstmals die Wallfahrtskirche (Abb. 6) schön zu sehen – und dann leicht abwärts führenden Wegstück auf der Bergstraße verlassen wir diese nach insgesamt etwa 0,6 km bei einer Rechtskurve wieder, bei der wir geradeaus Richtung Süden auf breitem Waldweg nicht allzu steil noch etwa 10–15 Minuten weiterwandern. Dann sehen wir nach ca. 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt mitten im Wald links von uns schon die Tafel (ca. 850 m) mit der Aufschrift „Südlichster Punkt der Steiermark (Grenzstein 314)“ (Abb. 7).

Wir wandern rechts des südlichsten Punktes der Steiermark in etwa 15 Minuten nun Richtung Westen auf dem direkt an der Grenze verlaufenden Weg zuerst etwas abwärts und dann gemütlich wieder aufsteigend zum Grenzübergang (Abb. 8), bei dem die Bergstraße, zu der wir hier erneut gelangen, von Österreich nach Slowenien überwechselt. Wir wandern immer noch Richtung Westen rechts von der Straße und von einem Gasthaus – weiterhin direkt an der Grenze – bereits mit Blick hinauf zur Wallfahrtskirche Heiligengeist (Abb. 9) steil über Wiesengelände zum Ortsfriedhof von Sveti Duh und links – jetzt ein paar Meter von der am Waldrand verlaufenden Grenze auf slowenischem Boden – an diesem vorbei. Parallel zur asphaltierten Bergstraße kommen wir zu jener Abzweigung, bei der rechts Richtung Norden der Grenzweg abzweigt, auf dem wir später absteigen werden. Wir wandern durch den kleinen Ort Sveti Duh, vorbei an einem weiteren Gasthaus bis zum Ende der Bergstraße und dann – neben einem Denkmal – über viele Stufen hinauf zum von einer Mauer umgebenen Areal der Wallfahrtskirche (Abb. 10), das wir nach etwa 30–35 Minuten vom südlichsten Punkt der Steiermark und ca. 2¼–2½ Stunden vom Ausgangspunkt erreichen, in denen wir – mit der Gegensteigung nach dem südlichsten Punkt – etwa 550 Hm aufgestiegen sind.

Bald sehen wir, dass sich hinter der großen Wallfahrtskirche (Abb. 11) noch eine kleine Kapelle befindet. Man sollte sich auf jeden Fall zur Besichtigung der Anlage und zur Rast etwas Zeit lassen und auch die Aussicht Richtung Westen (Abb. 12) zu den nahen höheren Bergen, aber auch Richtung Norden (Abb. 13) ins südsteirische Hügelland und Richtung Osten genießen. Toll auch der Blick abwärts nach Leutschach (Abb. 14).

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, geht es in ca. 5 Minuten Richtung Osten die vielen Stufen wieder abwärts und dann auf der Ortsstraße weiter, bis wir links auf den Grenzweg abzweigen. Kurz im offenen Gelände mit Blick Richtung Norden, kommen wir abermals in den Wald. Steil und etwas steinig steigen wir in etwa 10 Minuten abwärts, bis wir rechts zu einer großen Wiese gelangen, von der man im Osten und im Südosten Teile unseres bewaldeten Aufstiegsweges überblicken kann (Abb. 15). Ein weiteres Mal Richtung Norden wird der nun breite, nicht allzu steil abwärts führende Weg wieder angenehmer begehbar. Vorbei an Häusern gelangen wir zu einer weiteren Attraktion unserer Rundtour: dem Selbstbedienungskiosk „Kurosk“ (Abb. 16).

Es geht entlang der Staatsgrenze weiter auf einer Zufahrtsstraße Richtung Norden, die wir parallel zum Grenzverlauf nach links verlassen, um auf breitem Weg zu einem großen Pferdehof abzusteigen. Nun folgt der anspruchsvollste Teil dieser Wanderung: Auf einer sehr steil abwärts führenden, mit Geländer gesicherten Treppenanlage (Abb. 17) und einer gleich folgenden, kurzen Gegensteigung wird das Hofgebäude im Wald ostseitig umgangen. Weiterhin recht steil – und bei Nässe auch rutschig – abwärts gelangen wir nach etwa 45–60 Minuten von der Wallfahrtkirche Heiligengeist zur Buschenschank Dobay. In einem leichten Zickzack geht es im offenen Gelände – dabei entfernen wir uns langsam von der Grenze – zu einem Teich (Abb. 18). Wir biegen rechts Richtung Osten auf eine asphaltierte Straße ab, kommen wieder etwas steiler absteigend zuerst im Waldgelände an der alten Guess Mühle vorbei und dann – umgeben von Weingärten – zu den Buschenschänken von Oberguess, an denen wir entweder vorbeigehen oder in die wir einkehren. Wir verlassen kurz noch einmal die asphaltierte Straße, um – uns rechts haltend – ein paar Schritte zu einer weiteren Buschenschank hinaufzugehen. Nachdem wir an dieser vorbeimarschiert – oder in diese eingekehrt – sind, geht es wieder zur asphaltierten Straße, die mit einer Rechtskurve und etwas später mit einer Linkskurve ins Tal hinunterführt. Vorbei an einer weiteren Buschenschank (Abb. 19) und am Eingang zur Heiligengeistklamm gelangen wir nach ca. 1¼–1½ Stunden von der Wallfahrtskirche Heiligengeist wieder retour zum Ausgangspunkt.

HM/Zeit:
Von den Parkplätzen im Bereich Spitzmühle über die Panoramaschenke Kure und den südlichsten Punkt der Steiermark zur Wallfahrtskirche Heiligengeist mit Gegensteigungen hauptsächlich beim Aufstieg etwa 550 Hm in ca. 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. über Oberguess in etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
März–Ende November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange Wanderung auf teilweise steilen, stets gut markierten Steigen, Wiesenpfaden und Wegen sowie asphaltierten Straßen. Vorsicht beim Abstieg über die steile Treppenanlage östlich des großen Pferdehofs. Generell können bei Nässe die teilweise lehmigen Böden rutschig sein. Reisepass oder Personalausweis mitnehmen! Die Begehung der Heiligengeistklamm erfordert Trittsicherheit!
Highlights:
die Wallfahrtskirche Heiligengeist, der südlichste Punkt der Steiermark, immer wieder schöne Blicke in die Umgebung, z.B. ins südsteirische Weinland, zur Koralpe und zu den slowenischen Bergen: die romantische Heiligengeistklamm
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 69 (Verbindung Lavamünd/B 80 im Westen nach Voggau/A 9 bzw. Bad Radkersburg im Osten) bis Km 55,8 im Zentrum von Leutschach fahren, dort Richtung Süden auf die Landesstraße L 614 nach Schlossberg abbiegen. Nach etwa 0,8 km rechts von der Landstraße – wieder Richtung Süden – auf die Landstraße L 659 abbiegen, etwa 2,6 km bis Spitzmühle fahren, bei einem modernen Bürohaus rechts Richtung Westen abzweigen und etwa 150 m bis zum Parkplatz Nr. 4 fahren, der sich genau gegenüber des Beginns des Pilgerweges befindet.
Einkehr:
Panoramaschenke Kure, zahlreiche Buschenschänken in Oberguess; ca. 200 m vom Grenzübergang bei Heiligengeist Richtung Leutschach befindet sich das GH Zangl; GH in Leutschach und in Sveti Duh
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°28‘13‘‘/46°38‘15‘‘
Rechtswert (UTM): 536015 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5164995 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4111
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