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Rennfeld von Nordwesten:
Imposanter Rundblick in die Bergwelt der Hochsteiermark
Rennfeld von Nordwesten Abbildung 1
Abb. 1

Neben dem Madereck (1.050 m) und dem Brucker Hochanger (1.308 m) ist das Rennfeld (1.629 m, Abb. 1) der höchste der drei Hausberge von Bruck an der Mur. Zwei Aufstiegsrouten bieten sich aus der obersteirischen Bezirkshauptstadt an. Da die beiden Wegoptionen vom Zentrum von Bruck an der Mur auf das Rennfeld sehr lange und zu Beginn wenig attraktiv sind, sollte man die Möglichkeit nützen, mit dem PKW die Wanderungen zu verkürzen. Stehen zwei Autos zur Verfügung, ergibt sich auch die Chance, die beiden Wegoptionen miteinander zu verbinden. Viele starten ihre Wanderung bei der Jausenstation Pischkalm (1.190 m), die man durch den Glanzgraben und über eine kurvige Sandstraße erreicht. Wir aber wählen als Ausgangspunkt unserer teilweise recht steilen Wanderung die Abzweigung (ca. 745 m), die sich etwa 300 m nach dem GH Himmelwirt (Abb. 2) auf dem Pischkberg befindet. Dort – man genießt von hier einen schönen Talblick Richtung Westen nach Bruck an der Mur – stehen am Rand einer asphaltierten Straße auch einige Parkplätze zur Verfügung.

Am oberen Rand einer großen Wiese geht es gleich auf breitem Pfad steil bergan. Nach Betreten des Waldes queren wir zweimal hintereinander eine Forststraße. Wir wandern auf einem gut begehbaren, nicht mehr so steilen Steig Richtung Osten. Bald schon queren wir eine schmale, längliche Alm. Danach geht es wieder in den Wald und wir wandern – den Hang querend – zu einer weiteren Alm. Schon nach wenigen Schritten sehen wir das GH Hutterer (1.031 m, Abb. 3), zu dem wir nun in einem Bogen auf einem breiten Wiesenpfad hinauf wandern und das wir nach etwa 40–45 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen.

Weiterhin Richtung Osten geht es nun längere Zeit mäßig ansteigend auf einer Forststraße zu einer Lichtung, bei der wir vor uns das Rennfeld (Abb. 4) mit den von uns zu besteigenden, steilen Berghängen sehr schön überblicken können. Nachdem man wieder den Wald betreten hat, zweigt links ein Steig ab. Dieser führt uns mit ein paar Schritten zu einem von Westen nach Osten verlaufenden Waldkamm, auf den wir rechts abbiegen und auf dem wir ein Stück gehen. Dann wendet sich unser Steig nach rechts Richtung Süden und führt uns zu einer Gabelung. Man könnte hier den links abbiegenden, sehr steil nach oben führenden Weg nehmen. Wir aber bleiben geradeaus auf dem markierten Steig, der entlang des unteren Waldrandes führt. Mit einer größeren und einigen kleineren Serpentinen meistern wir die Richtung Osten liegende Steilstufe, wobei sich die beiden Steige schon bald wieder miteinander verbinden. Es geht weiterhin steil bergauf – nochmals besteht die Möglichkeit, für wenige Meter zwischen zwei parallel verlaufenden Wegoptionen zu wählen. Nachdem wir eine Forststraße kurz hintereinander zweimal gequert haben, folgt ein kaum ansteigendes Wegstück, auf dem man sich etwas ausruhen kann.

Nach etwa 45–50 Minuten vom GH Hutterer stehen wir vor der zweiten Steilstufe. Der breite Steig wendet sich für kurze Zeit nach rechts und führt uns zu einer markanten Linkskurve (1.301 m). Erneut Richtung Osten wandern wir nun sehr steil aufwärts. Unser breiter Weg, der sich weiterhin im Wald aufwärts windet, geht in einen teilweise etwas steinigen Steig über, der uns an das untere Ende (ca. 1.400 m) des sich wieder öffnenden Geländes führt. Vorbei an einer Gedenkstelle für eine verunglückte Wanderin und kurze Zeit nur leicht ansteigend, rechts entlang eines baumlosen Kamms (Abb. 5), geht es dann mit einer Serpentine zu einer Forststraßen-Querung (ca. 1.435 m). Das nun folgende, aber kurze Steigstück ist wieder sehr steil und bringt uns erneut ins Waldgelände, wo wir ein weiteres Mal auf die Forststraße, die mit einer langgezogenen Serpentine die rund 50 Hm bewältigt, treffen. Von rechts stößt auch einer der Wege, der von der Jausenstation Pischkalm auf das Rennfeld führt, zu unserem Aufstiegsweg. Wir biegen links in die Forststraße ein und wandern – eine gleich folgende größere Abzweigung nach rechts ignorierend – auf der markierten Forststraße in 15–20 Minuten nicht allzu steil zum Ottokar-Kernstock-Haus (1.519 m, Abb. 6), das wir nach einer Rechtskurve erreichen. Dieses liegt bereits im offenen Gelände gegenüber eines 10 Hm hohen, baumlosen Hügels (Abb. 7), auf dem sich der höchste Punkt des Rennfeldes befindet. Das Gipfelkreuz steht Richtung Nordwesten auf der Seite von Bruck an der Mur. Einziger Schönheitsfehler ist eine massive Sendeanlage. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir knapp 900 Hm bewältigt haben, benötigt man etwa 2½–2¾ Stunden.

Vom Gipfelbereich des Rennfeldes hat man einen großartigen Rundblick in die Bergwelt der Hochsteiermark: am eindruckvollsten natürlich Richtung Norden und Nordwesten zur Hochschwabregion (Abb. 8). Richtung Nordosten (Abb. 9) sieht man die felsigen Berge der Mürztaler Alpen mit der Hohen Veitsch (1.981 m), der Schneealpe (1.903 m) und auch der Rax (2.007 m). Richtung Osten (Abb. 10) überblickt man die Fischbacher Alpen mit dem Stuhleck (1.782 m), der Stanglalm (1.463 m) und dem Hochschlag (1.580 m, Abb. 11). Richtung Südosten erkennt man die Gipfel des steirischen Almenlandes. Im Süden überragt der benachbarte Hochlantsch (1.720 m, Abb. 12) die beeindruckende Szenerie. Dahinter ist auch der Grazer Hausberg, der Schöckl (1.442 m, Abb. 13), zu sehen. Und schlussendlich erblickt man Richtung Westen (Abb. 14) den Brucker Hochanger, das Roßeck (1.664 m) und die Mugel (1.630 m) sowie – schon weiter entfernt – die Eisenerzer Alpen (Abb. 15). Dabei ist anzumerken, dass diese Aufzählung mehr als unvollständig ist. Besonders toll ist die Aussicht, wenn speziell in den Herbstmonaten der Nebel über dem Mur- und Mürztal liegt und deren Verlauf dann nur erahnt werden kann.

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, verwenden wir den Aufstiegsweg. Also geht es zuerst auf der Forststraße Richtung Nordwesten zu der Abzweigung, bei der wir rechts auf den steil über offenes Gelände abwärts führenden Steig abbiegen. Man kann sich dieses kurze Steilstück aber auch sparen und in einer langgezogenen Serpentine absteigen. Egal welche Variante man wählt, man genießt Richtung Norden nochmals einen großartigen Hochschwabblick (Abb. 16). Dann aber geht es auf jeden Fall auf dem Aufstiegssteig – zuerst noch im offenen Gelände mäßig steil – im Wald sehr steil abwärts. Nach der etwas flacheren Passage folgt das nächste Steilstück, wobei man an dessen unteren Ende am Waldrand einen netten Blick (Abb. 17) hinunter zum GH Hutterer hat, das wir nach dem folgenden, längeren Forststraßen-Wegstück nach etwa 1¼–1½ Stunden erreichen. Vom GH Hutterer (Abb. 18) genießen wir nochmals die imposante Aussicht Richtung Nordwesten (Abb. 19). Abwechselnd über Almen und Waldgelände wandern wir – kurz vor dem Ende mit Blick hinunter nach Bruck an der Mur (Abb. 20) – zurück zum Ausgangspunkt, den wir vom Rennfeld in 1¾–2,0 Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz gleich nach dem GH Himmelwirt vorbei am GH Hutterer auf das Rennfeld knapp 900 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Aufstiegsweg retour in ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Mitte November
Anforderungen:
Technisch unschwierige, mittellange und etwas anstrengende Tour auf Forststraßen und -wegen sowie teilweise sehr steilen Steigen und Wiesenpfaden
Highlights:
Großartiger Rundblick vom Gipfelbereich des Rennfeldes und auch unterwegs immer wieder schöne Aussicht in die Bergwelt der Hochsteiermark
Anfahrt:
Von Osten auf der Schnellstraße S 6 (Semmering-Schnellstraße) bzw. von Süden auf der Schnellstraße S 35 bis Abfahrt Knoten Bruck an der Mur zum Kreisverkehr am Ende der Schnellstraßen-Ausfahrt, von Westen bis Abfahrt Bruck an der Mur West und dann Richtung Osten auf der Bundesstraße B 116 bis zum Kreisverkehr bei Km 11,9 fahren. Dort die Ausfahrt nach Norden Richtung Zentrum Bruck an der Mur/Kapfenberg wählen, über die Murbrücke fahren und bei der Ampel nach etwa 900 m vom Kreisverkehr rechts nach Osten Richtung Bahnhof abbiegen. Gleich nach der Brücke über die Mürz rechts abbiegen und 800 m durch Wohn- bzw. Industriegebiet fahren, dann zuerst links und nach der Bahnunterführung gleich rechts Richtung Pischkberg abzweigen. Gleich unter der Schnellstraßenbrücke durchfahren und dann auf einer zwar schmalen, aber asphaltierten Bergstraße 700 m bis zur nächsten Straßengabelung, bei der man sich rechts hält, und noch weitere ca. 1,6 km bis zum GH Himmelwirt. Etwa 300 m danach befindet sich der Ausgangspunkt, wo es am Straßenrand auch Parkplätze gibt.
Einkehr:
GH Himmelwirt, GH Hutterer, Ottokar-Kernstock-Haus
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°18'26''/47°25'01''
Rechtswert (UTM): 523190 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5251555 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4216 und 4217
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