Wildalm:
Beinahe noch ein Geheimtipp
Die Pyhrn-/Priel-Region rund um die Orte Vorder- und Hinterstoder zählt mit Sicherheit zu den schönsten Wandergebieten Oberösterreichs. Vor allem die steilen Waldhänge (Abb. 1) nördlich des Warschenecks (2.388 m) und des Hochmölbings (2.336 m) erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu den benachbarten Touren im Osten zur Zellerhütte (1.575 m), von der man weiter zum Warscheneck aufsteigen kann, bzw. im Westen auf das Hutterer Höss fristet die Wanderung auf die Wildalm (1.613 m) eher ein Stiefkind-Dasein. Ein Grund ist sicher, dass die Alm, von der man einen schönen Ausblick zum nördlich gelegenen Sengsengebirge genießt, leider nicht bewirtschaftet ist. Auch der steile Anstieg auf einem schmalen Waldsteig ist nicht jedermanns Sache. Daher werden wir beim Abstieg die parallel verlaufende Forststraße benützen. In den meisten Beschreibungen wird als Ausgangspunkt der entlang der Zufahrtsstraße gelegene Parkplatz unterhalb des Almresorts Baumschlagerberg genannt. Aber es gibt eine interessante Alternative, deren Ausgangspunkt der – leider gebührenpflichtige – Parkplatz Schafferteich (870 m) ist. Die meisten Wanderer gehen von hier zur Zellerhütte, kaum jemand zur Wildalm.
Bei der am oberen Ende des Parkplatzes (Abb. 2) befindlichen Abzweigung biegen wir rechts Richtung Süden auf die markierte Forststraße zum Schafferteich ab und überqueren über eine Brücke einen kleinen Bach. Am Ende der sofort folgenden Lichtung muss man zum ersten Mal aufpassen: Kaum sichtbar zweigt rechts ein Steig ab. Dieser ist – inoffiziell – mit einem braunen Sack, der an einer Stange befestigt ist, markiert. Der Steig wendet sich nach links und führt dann im Wald Richtung Südwesten mäßig ansteigend aufwärts. Kurz nach dem Einmünden eines weiteren Steiges von links mündet nun unser Steig in einen Forstweg und wenige Minuten danach erreichen wir bei einer Serpentine eine Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Etwa 5 Minuten später zweigt rechts ein mit der Sackmarkierung gekennzeichneter, breiter Weg ab, in den wir einbiegen. Nun geht es richtig steil aufwärts. Wir wandern vorbei an einem Hochsitz, dann wendet sich der Waldweg bei Erreichen einer Geländestufe kurz nach rechts und wir biegen links auf einen breiten, von Vorderstoder direkt heraufführenden Weg ab. Nochmals wird es steil und jetzt auch leicht steinig, dann passieren wir eine Abzweigung und kommen nach etwa 40–45 Minuten vom Ausgangspunkt wieder zu jener Forststraße (ca. 1.090 m), die wir gleich zu Beginn verlassen haben. Der Unterschied ist aber, dass wir mit unserer Abkürzung gegenüber dem Marsch auf der Forststraße fast 20–25 Minuten an Wanderzeit gespart haben.
Wir biegen rechts in die Forststraße ein und wandern fast eben südlich vorbei am Hutberg (1.191 m). Bei der bald folgenden Forststraßen-Gabelung halten wir uns links und wandern nun mit Blick zu den steilen Waldhängen (Abb.3), die wir bald schon bezwingen werden, Richtung Süden leicht bergan über eine Lichtung. Von rechts mündet zuerst ein weiterer Steig, der von Vorderstoder hierher führt, in unsere Forststraße. Wenige Meter danach biegt rechts ein Weg zur Steyrsbergerreith ab, einer Alm-Wirtschaft, die wir beim Abstieg besuchen werden. Bei der Abzweigung genießt man erstmals Richtung Westen einen prachtvollen Panoramablick zur Prielgruppe (Abb. 4), v.r.n.l.: mit dem Kleinen Priel (2.136 m), dem Großen Priel (2.515 m) und der Spitzmauer (2.446 m). Wir bleiben geradeaus auf unserer Forststraße, die mit einer Art S-Kurve weiter ansteigt und uns zur nächsten Abzweigung (1.170 m) rechts zur Steyrsbergerreith führt, bei der wir später nach dem Besuch des Almgasthauses wieder zu unserem Aufstiegsweg zurückkehren werden. Wir wandern geradeaus weiter und biegen nach wenigen Schritten etwa 55–60 Minuten vom Ausgangspunkt vor einem Schranken links auf einen markierten Weg (Nr. 12) ab, der nun kontinuierlich Richtung Süden direkt auf die Wildalm führt. Wem diese Variante, die teilweise sehr steil ist, zu anstrengend ist, kann die Forststraße, die wir größtenteils beim Abstieg verwenden werden, auch zum Aufstieg benützen. Wir aber wandern auf dem links abbiegenden, markierten und recht breiten Weg, der auf einen Kamm führt, steil aufwärts. Dann folgt eine längere, fast ebene und in weiterer Folge nur mäßig steil ansteigende Wegpassage. Bei Lichtungen öffnet sich der Blick einerseits Richtung Süden zum Talschluss des links unter uns liegenden Loigistals (Abb. 5) mit der Pyhrngruppe im Hintergrund bzw. Richtung Nordosten (Abb. 6) zum Ort Windischgarsten mit den Ostausläufern des Sengsengebirges und den Bergen des Reichraminger Hintergebirges sowie zum Schafferteich. Etwa 20–25 Minuten, nachdem wir die Forststraße verlassen haben, endet der breite Weg bei einem großen Umkehrplatz (ca. 1.300 m) am Ende einer Forststraße direkt unter den steilen Waldhängen, die von der Wildalm abwärts führen.
Wir queren – uns rechts haltend – den großen Umkehrplatz und wandern nun auf einem schmalen, noch mäßig ansteigenden Steig kurz Richtung Westen. Dann wendet sich unser markierter Steig nach links – wieder Richtung Süden – und steigt nun immer steiler werdend im Waldgelände (Abb. 7) bergauf. Bei den folgenden beiden Forststraßen-Querungen besteht die Möglichkeit, auf diese zu wechseln, was aber beim Aufstieg bei trockenen Bodenverhältnissen eigentlich nicht notwendig ist. Auch die wenigen etwas steinigeren Passagen sind problemlos bewältigbar. Aber es bleibt steil! Schon ein paar Schritte nach der Querung einer weiteren von links aufsteigenden Forststraße biegen wir am unteren Ende der Wildalm links in „unsere“ Forststraße ein, verlassen diese aber gleich rechts wieder und wandern über das Wiesengelände (Abb. 8) fast weglos hinauf zu den drei – wie bereits erwähnt – leider unbewirtschafteten Almhütten (Abb. 9), die sich am oberen Ende der Alm befinden. Für den gesamten Aufstieg auf die Wildalm, bei dem wir knapp 750 Hm bewältigt haben, haben wir etwa 2½–2¾ Stunden benötigt.
Von der Almwiese genießen wir den schönen Blick zum Sengsengebirge (Abb. 10) mit dessen höchstem Gipfel, dem Hohen Nock (1.963 m). Konditionsstarke Wanderer, die noch einen Gipfel besteigen wollen, können auf einem nicht markierten Steig zuerst noch im Waldgelände, dann über Almböden und zuletzt durch Latschengelände in etwa 45–60 Minuten (Abstieg: 30–40 Minuten) zum Brennert (1.891 m) aufsteigen, auf dem sich ein kleines Gipfelkreuz befindet. Dafür benötigt man aber auf alle Fälle guten Orientierungssinn bzw. Ortskenntnisse!
Zum Abstieg von der Wildalm, von der man auch den Kleinen Priel (Abb. 11) gut sieht, verwenden wir die Forststraße, die immer wieder mit schönen Ausblicken zu unserem nächsten Ziel, der Steyrsbergerreith (Abb. 12) sowie zum Schafferteich mit dem Sengsengebirge (Abb. 13) im Hintergrund bzw. zur Prielgruppe (Abb. 14) in langgezogenen Serpentinen die steilen Waldhänge abwärts führt. Etwa 55–60 Minuten von der Wildalm, kurz nach dem Einmünden einer weiteren Forststraße von rechts, muss man wieder aufpassen: Links biegt ein früher markierter, jetzt leider nicht mehr gepflegter Steig ab, auf dem man in etwa 5 Minuten im Wald steil zum Almgelände (Abb. 15), auf dem sich auch die bewirtschaftete Steyrsbergerreith (Abb. 16) befindet, absteigt. Dabei ist auch ein Stacheldrahtzaun zu überwinden! Von der Terrasse des Almgasthauses hat man nochmals einen großartigen Blick zur Prielgruppe (Abb. 17). Von hier geht es dann Richtung Nordosten auf einer Forststraße wieder leicht ansteigend in etwa 10 Minuten zu der querenden Forststraße, die wir beim Aufstieg verwendet haben. Wir biegen links auf diese ab und wandern zuerst mit Blick zum Hutberg (Abb. 18) erneut südlich an diesem vorbei. Bei der Forststraßen-Kurve, bei der wir unsere Abkürzung am Beginn des Aufstiegs beendet haben, biegen wir links ab, bei der gleich danach kommenden Wegteilung halten wir uns rechts und steigen kurz steil ab. Dann verlassen wir rechts den Weg nach Vorderstoder und steigen weiter steil ab – wieder vorbei am Hochstand –, bis wir links in die Forststraße einbiegen. Beim Abstieg bleiben wir bei der folgenden Serpentine auf der Forststraße und biegen wenige Minuten später links in die querende Forststraße ein. Diese führt nun entlang des idyllischen Schafferteichs, zu dessen Nordufer rechts ein Weg abbiegt. Bereits kurz davor besteht die Möglichkeit, rechts auf einen Rundwanderweg rund um den Teich abzuzweigen. Nochmals blickt man vom Nordufer des Schafferteichs (Abb. 19) Richtung Süden zu den steilen Hängen der Pyhrngruppe. Mit einem letzten Blick zum Sengsengebirge geht es auf der Forststraße links vom offenen Gelände (Abb. 20) in etwa 10 Minuten zurück zum Ausgangspunkt, den man von der Wildalm nach etwa 1¾–2,0 Stunden erreicht.
Geogr. Länge/Breite: 14°14'07''/47°42'11''
Rechtswert (UTM): 442635 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5283585 m (Zone: 33 N)