Diedamskopf:
Viel besuchter Aussichtsgipfel
Der 2.090 m hohe Diedamskopf (Abb. 1) zählt neben der Kanisfluh (2.044 m) zu den markantesten Bergen im hinteren Bregenzerwald. Im Gegensatz zur mächtigen Kanisfluh, die auf Grund ihrer gut sichtbaren Lage nördlich des Tals der Bregenzer Ache als das Wahrzeichen des Bregenzerwaldes gilt und deren teilweise recht steile Besteigung ein Mindestmaß an Trittsicherheit erfordert, liegt der Diedamskopf zwischen den Gemeinden Au und Schoppernau im Süden und den ausgedehnten Almen von Schönenbach im Norden doch um einiges versteckter. Da aber eine Kabinenbahn von Schoppernau bis fast zum Gipfel fährt und auch der Weg von der Bergstation bis zum Gipfelkreuz breit und bestens begehbar ist, ist man in der Gipfelregion des Diedamskopfes selten alleine. Unsere Wanderung beginnt aber bereits bei der Mittelstation und führt über das Kreuzle zum Gipfel.
Ausgangspunkt ist der große Parkplatz bei der Talstation der Diedamskopfbahn am Westrand von Schoppernau. Mit der Kabinenbahn geht hinauf zur Mittelstation und mit wenigen Stufen hinunter zur Plattform vor der Wedelstube (ca. 1.665 m), die im Winter als Restaurant und im Sommer als Kiosk betrieben wird. Von der Terrasse des Lokals hat man bereits einen großartigen Blick zum im Süden gegenüberliegenden Zitterklapfen (2.403 m, Abb. 2), einem Berg im Lechquellengebirge. Im Osten sieht man mit dem Falzer Kopf (1.968 m, Abb. 3) ein erstes optionales Gipfelziel für diejenigen, für die die Besteigung des Diedamskopfes zu wenig konditionelle Herausforderung darstellt. Wir starten auf einem breiten Güterweg Richtung Norden – mit Blick hinauf zur Gipfelregion des Diedamskopfes (Abb. 4) – und wandern in einem Rechtsbogen in kaum mehr als 5 Minuten mäßig steil hinauf zu einer Weggabelung. Dort biegen wir rechts Richtung Osten vom direkt zur Bergstation führenden Güterweg auf einen ebenfalls breiten Güterweg ab und verlieren leicht absteigend wieder einige Hm. Bald schon verlassen wir den ins Tal führenden Güterweg und zweigen links auf einen gut präparierten Wanderweg ab. Es geht fast eben vorbei an der Talstation eines nur im Winter betriebenen Liftes und dann wieder auf breiterem Weg bergauf, den Hinweistafeln „Kreuzle bzw. Breitenalpe“ folgend. Kurz bevor wir zur bewirtschafteten Breitenalpe (1.626 m) gelangen, biegen wir links ab und steigen wieder Richtung Norden zum Kreuzle auf. Unterwegs zweigt rechts noch der teilweise recht steile Steig zum Gipfelkreuz und weiter zum höchsten Punkt des Falzer Kopfes ab (Hin- und Retourweg in etwa 60–75 Minuten, + ca. 200 Hm). Wir aber erreichen nach etwa 40–45 Minuten von der Mittelstation das Kreuzle (1.800 m), das in vielen Wanderplänen als Diedsattel bezeichnet wird. Von hier könnte man rechts abbiegend Richtung Osten zur Schwarzwasserhütte und zum Kleinen Walsertal wandern. Weiters besteht von hier die Möglichkeit, eine etwa 2-stündige Rundwanderung zum Neuhornbachjoch und zum Falzer Kopf zu starten.
Nachdem wir vom Kreuzle die großartige Aussicht Richtung Norden (Abb. 5) zu den Bergen des vorderen Bregenzerwaldes und zu den in Bayern gelegenen Allgäuer Alpen genossen haben, wenden wir uns nach links Richtung Westen und setzen mit schönem Blick die Wiesenhänge (Abb. 6) hinauf, auf denen wir nun aufsteigen werden, unsere Wanderung zur bereits sichtbaren Gipfelregion fort. Dabei geht es zu Beginn des bestens begehbaren Weges wieder kurz abwärts und dann in Serpentinen – nicht allzu steil – kontinuierlich aufwärts. Toll ist dabei der Blick zu den fast senkrechten, felsdurchsetzten Nordhängen des Diedamskopfes (Abb. 7) und – je höher wir gelangen – Richtung Osten zur markanten schiefen Ebene des Hohen Ifen (2.230 m, Abb. 8). Nach etwa 35–40 Minuten vom Kreuzle biegen wir rechts in den Güterweg ein, der von der Mittelstation direkt zur Bergstation der Diedamskopfbahn führt. Wir verlassen diesen aber rechts Richtung Norden nach wenigen Schritten gleich wieder und wandern fast gemütlich in etwa 10–15 Minuten hinauf zu einem Aussichtsplatz (ca. 2.000 m) mit großartigem Blick Richtung Norden und vor allem nach Osten (Abb. 9). Dort sind neben den schon bisher zu bewundernden Berglandschaften jetzt auch die Allgäuer- und die Lechtaler Alpen sowie das Lechquellengebirge wie zum Beispiel der mächtige Widderstein (2.533 m) gut zu sehen. Unser Weg wendet sich wieder links Richtung Westen und wir gehen – nur mehr geringfügig ansteigend – zur Bergstation der Diedamskopfbahn (2.020 m, Abb. 10), die wir vom Kreuzle mit unserem kleinen Umweg zum Aussichtsplatz in etwa 50–60 Minuten erreichen. Hier gibt es auch ein Bergrestaurant mit Panoramaterrasse.
Sind uns bis jetzt schon viele Bergwanderer entgegengekommen, die nicht so wie wir von der Mittelstation zur Bergstation aufsteigen, sondern umgekehrt von der Bergstation über unseren schönen und aussichtsreichen Aufstiegsweg zur Mittelstation oder gar bis ins Tal der Bregenzer Ache absteigen, wird es ab jetzt voller und „touristischer“. Auf breitem Weg geht es in rund 10–15 Minuten Richtung Nordwesten – am Anfang sogar steil – hinauf zum Gipfel (Abb. 11). Auf halbem Weg kann man dann bei der Bergstation jenes Liftes, bei dessen Talstation wir bereits vorbei gewandert sind, zwischen zwei gleich langen Wegvarianten entscheiden: Wir wählen beim Aufstieg den links abzweigenden Weg und gehen eben Richtung Westen wenige Schritte zu einem Sender und einer vor diesem stehenden Schautafel, die uns die Bedeutung des Diedamskopfes näherbringt. Dann wenden wir uns nach rechts Richtung Norden und steigen über einige steile Stufen hinauf zum Gipfelkreuz (Abb. 12), das wir von der Mittelstation in etwa 1½–1¾ Stunden, in denen wir mit kleinen Gegensteigungen knapp 500 Hm bewältigt haben, erreichen.
Vom höchsten Punkt erwartet uns ein grandioser Rundblick. Besonders toll ist die Aussicht Richtung Westen (Abb. 13) zur nahen Kanisfluh, großen Teilen der Berge des hinteren Bregenzerwaldes und dahinter zum in der Schweiz gelegenen Säntis (2.502 m). Richtung Süden und Südwesten (Abb. 14) sind – bei guter Sicht – unzählige in der Schweiz liegende 3000er, ja sogar 4000er zu bewundern! Im Süden grüßen im Grenzgebiet Österreich-Liechtenstein-Schweiz die Berge der Rätischen Alpen mit der Schesaplana (2.965 m). Wohin man blickt – auch Richtung Osten und Norden: Berge, Berge, Berge. Nur Richtung Nordwesten (Abb. 15) sieht man hinter Bergen des vorderen Bregenzerwaldes zum riesigen Bodensee und zum deutschen Alpenvorland. Aber Vorsicht: Das Gipfelplateau ist recht klein, dazu gibt es meist viele Besucher und dahinter geht es im Norden senkrecht hinunter!
Um den Massen zu entfliehen, raten wir, nun auf der Richtung Osten (Abb. 16) absteigenden Wegvariante zur Bergstation auf dem halben Gipfelweg – zuerst über wenige Stufen – abwärts zu wandern. Dort verlassen wir den breiten Weg geradeaus und steigen auf einem deutlich sichtbaren Wiesenpfad in einem stetigen Auf und Ab auf die drei links folgenden Gipfelkamm-Spitzen auf. Hier ist man zwar meistens nicht alleine, aber Massen gibt es hier keine mehr. Vorsicht ist nur bei einer steinigen Schmalstelle angebracht, die aber nicht wirklich ein Problem darstellen sollte. Dann geht es am besten wieder im Auf und Ab (Abb. 17) zurück zur Einstiegsstelle dieser kurzen Ergänzung (Hin und retour in etwa 15 Minuten, ca. + 50 Hm).
Von der oberen Bergstation des nur im Winter betriebenen Liftes steigen wir wieder ab zur Bergstation der Diedamskopfbahn (Abb. 18) und verwenden entweder schon von hier die Kabinenbahn talwärts oder wir steigen auf dem Hauptweg wieder zur Mittelstation ab und benutzen von dort den Lift. Dazu raten wir auch, denn zu Fuß kann man den Blick in die uns umgebende Bergwelt (Abb. 19), (Abb. 20) noch viel besser genießen. In einer langgezogenen Serpentine geht es nur an einer Stelle, die im Winter als Skipiste dient, etwas steiler in ca. 20 Minuten abwärts zur nicht bewirtschafteten Oberdiedamsalpe (1.828 m). Dann geht es vorbei an einer interessant designten Almhütte (Abb. 21) und in weiteren Serpentinen zur Mittelstation (Abb. 22), die wir vom Gipfel – ohne Zusatzweg über den Gipfelkamm – nach etwa 50–60 Minuten erreichen. Von dort geht es mit der Kabinenbahn hinunter zum Ausgangspunkt.
Geogr. Länge/Breite: 10°00‘29‘‘/47°19‘01‘‘
Rechtswert (UTM): 576190 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5240895 m (Zone: 32 N)