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Rosenkogel/Lahneck:
Schöne Kammwanderung in den Gaaler Tauern
Rosenkogel/Lahneck Abbildung 1
Abb. 1

Gleich fünf Gipfel – drei davon namenlos – erklimmen wir beim nachfolgenden Wandertipp, einer sehr schönen Kammwanderung in den Gaaler Tauern, die zu den Seckauer Tauern, die wiederum eine Untergruppe der Niederen Tauern sind, zählen. Die zwei mit Namen und auch mit stattlichen Gipfelkreuzen ausgestatteten Gipfel sind der Rosenkogel (1.918 m), den wir gleich zu Beginn besteigen werden, und das Lahneck (2.216 m, Abb. 1), welches das Endziel unserer langen und etwas anstrengenden Tour ist. Obwohl unser Ausgangspunkt auf dem Sommertörl, dem höchsten Punkt auf der direkten Straßenverbindung von Knittelfeld über den Ort Gaal nach Möderbrugg-St. Oswald im Pölstal, mit 1.644 m schon recht hoch liegt, summiert sich die Zahl der zu erwandernden Hm auf Grund zahlreicher auch größerer Gegensteigungen auf fast 950 Hm. Leider gibt es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit. Wenige Meter unterhalb des Sommertörls in Fahrtrichtung nach Gaal ist die Sommerhütte in den Sommermonaten zeitweise bewirtschaftet.

Vom großen Parkplatz auf dem Sommertörl, von dem man unser erstes Gipfelziel (Abb. 2) hoch über uns bereits erspähen kann, geht es am rechten Rand des offenen Geländes auf einer Forststraße Richtung Nordosten leicht ansteigend aufwärts. Nach einem Rechtsbogen im Wald kommen wir nach etwa 10 Minuten zu einer Forststraßen-Gabelung, bei der unser weiterer Aufstiegsweg geradeaus weiterführt und in einen breiten, etwas steinigen Waldweg übergeht. Wer es gerne bequemer hat, kann auch die nach rechts führende Forststraße verwenden. Denn nachdem wir auf dem nun etwas steiler werdenden, markierten Waldsteig an einer Quelle vorbeigewandert sind, erreichen wir schon bald wieder offenes Gelände. Unser Pfad wendet sich auf einer Wiese nach links und wir marschieren mit Blick zum Rosenkogel hinauf zu zwei Querungen der vorher von uns verlassenen Forststraße, die direkt zur Lorettokapelle führt, die wir erst beim Rückweg besuchen werden. Wir queren eine steil ansteigende Lichtung und zweigen dann – wieder im Wald – rechts auf einen von St. Oswald heraufführenden, markierten Weg ab. Schon nach wenigen Schritten kommen wir zu einer Weggabelung, bei der wir uns für den linken Weg, der gleich wieder in einen Steig übergeht, entscheiden. Im nun lichter werdenden Wald wird dieser Steig zusehends steiler und auch steiniger. Wir queren einen zu Ende gehenden Forstweg, wandern vorbei an einer Aussichtsbank Richtung Westen (Abb. 3), bevor es – steiler werdend – zu einer Graskuppe geht, die von uns bestiegen wird. Nach rund 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt stehen wir vor dem Gipfelkreuz des Rosenkogels (Abb. 4).

Wer nur eine Kurztour unternehmen will, kann hier Richtung Osten in ein paar Minuten auf einem steilen Steig zur Lorettokapelle absteigen und auf der Forststraße bzw. der markierten Abkürzung zum Ausgangspunkt zurückkehren. Mit Blick zu den drei unbenannten Gipfeln geht es jetzt für uns Richtung Nordwesten gemütlich abwärts zu einem Sattel und dann wieder ansteigend, von Latschen umgeben, zur ersten der drei unbenannten Erhebungen (1.921 m, Abb. 5). Hier folgt nun der steinigste Teil unserer Wanderung. Sehr schön sind von hier im Osten (Abb. 6) der Große Ringkogel (2.277 m) und der Pletzen (2.345 m) zu sehen. Mit Blick zu den beiden nächsten Gipfeln (Abb. 7), die wie ein fast auf den Meter gleich hohes Zwillingspaar (1.951 m) nebeneinander liegen, geht es in wenigen Minuten mäßig steil abwärts zur Schneegrube und dann wieder aufwärts zur ersten der beiden Erhebungen. Für diesen und den anschließenden Wegteil gibt es einen besonderen Tipp: Wer diese Wanderung im Spätsommer bzw. im Frühherbst unternimmt, wird mit den sich großflächig rot verfärbenden Heidelbeer- (Blaubeer-) und Preiselbeersträuchern belohnt. Ein wunderbarer Anblick (Abb. 8)!

Hier kann man sich jetzt auch entscheiden, ob man die schnelle Besteigung der beiden Erhebungen beim Hin- oder beim Rückweg mitnimmt. Wir machen es gleich, also wählen wir bei einer bald folgenden Weggabelung beim Hinweg den bergwärts führenden Wiesenpfad. Nur ein paar Schritte und man steht vor einem einfach gezimmerten Gipfelkreuz (Abb. 9) mit einer Zusatztafel, deren Aufschrift nicht stimmt. Denn die hier als Gipfel bezeichnete Schneegrube haben wir bereits durchschritten – eine Grube befindet sich nicht oben, sondern unten! Von der ersten Erhebung geht es mit wenigen Schritten über einen Sattel hinüber zur zweiten Erhebung – ohne großartige Kennung. Mit Blick zu den steilen Hängen des finalen Gipfelaufstieges zum Lahneck (Abb. 10) geht es jetzt rund 10 Minuten abwärts zur Salzlecken (1.862 m). Für den Weg vom Rosenkogel zum Sattelpunkt, den wir gleich, nachdem wir an einer Rastbank und an einem Hochstand vorbeigewandert sind, erreichen, haben wir etwa 60–70 Minuten benötigt.

Ab jetzt geht es auf einem stets gut erkennbaren, aber nur selten markierten Pfad etwa 350 Hm bergauf. Zuerst kurz steil, dann fast eben und anschließend steiler werdend nähern wir uns – die 2.000-Meter-Marke überschreitend – einem Zaun. Rechts neben diesem wird nun mit Unterstützung von zahlreichen Serpentinen eine Steilstufe bezwungen. Von einer Bergschulter genießt man dann einen schönen Blick Richtung Westen und Norden zu den benachbarten Bergen der Niederen Tauern. Mit Blick hinauf zum oberen Bergkamm (Abb. 11) geht es jetzt nicht allzu steil aufwärts. Nachdem man den uns immer noch begleitenden Zaun von rechts nach links überquert hat, ist es nicht mehr weit zum Gipfelkreuz des Lahnecks (Abb. 12), das man vom Ausgangspunkt in etwa 2¾–3,0 Stunden erreicht, in denen man mit vielen Gegensteigungen bereits knapp 800 Hm bewältigt hat.

Von hier und speziell, wenn man auf dem flachen Gipfelplateau ein paar Schritte nach links vorne geht, hat man einen prachtvollen Rundblick: Richtung Osten (Abb. 13) zu den Gaaler und Seckauer Tauern, Richtung Nordwesten (Abb. 14) zu den Rottenmanner Tauern und dem Dachstein (2.995 m) im Hintergrund, Richtung Westen (Abb. 15) zu den Wölzer und Schladminger Tauern bis hin zu den Hohen Tauern und im Norden ist es bis zum nächsten Gipfel, dem Glaneck (2.262 m, Abb. 16), nicht weit. Konditionsstarke Wanderer können diesen Gipfel zusätzlich besteigen, man sollte aber bedenken, dass der Rückweg zum Ausgangspunkt ganz schön weit ist und dass noch über 150 Hm an Gegensteigungen auf uns warten.

Mit Blick zum Zirbitzkogel (2.396 m) im Hintergrund und den folgenden Wegabschnitten (Abb. 17) wandern wir jetzt auf dem Aufstiegsweg in etwa 40–45 Minuten Richtung Süden abwärts zum Salzlecken. Dann geht es wieder aufwärts zu den beiden Erhebungen (Abb. 18), die aber jetzt auf der linken Seite – jeweils knapp unterhalb der höchsten Stellen – umwandert werden. Mit schönem Blick auf unseren weiteren Weg (Abb. 19) marschieren wir abwärts zur Schneegrube und hinauf zum steinigen Gipfel. Mit Blick zum Rosenkogel wandern wir – umgeben von Latschen – auf steinigem Steig abwärts in den Sattel (Abb. 20) und kurz ein weiteres Mal aufwärts. Dann aber biegen wir links auf einen deutlich sichtbaren Pfad ab. Ein paar Schritte parallel zu unserem Aufstiegsweg weiter zweigt erneut ein Steig links ab. Zuerst kurz mit Blick Richtung Osten zum Großen Ringkogel und den Pletzen abwärts, queren wir anschließend auf einem schmalen Pfad die steilen Osthänge unterhalb des Gipfels des Rosenkogels fast eben und manchmal leicht absteigend. Nachdem wir einen Zaun überstiegen haben bzw. untendurch gekraxelt sind, biegen wir links auf den vom Rosenkogel zur Lorettokapelle führenden Steig ab. Kurz geht es steil abwärts und wir stehen nach etwa 60–75 Minuten vom Salzlecken vor der im offenen Gelände schön gelegenen Lorettokapelle (1.817 m, Abb. 21). Von hier hat man einen netten Blick Richtung Süden (Abb. 22) zum Zirbitzkogel und zum Ameringkogel (2.187 m) und Richtung Westen hinauf zum Gipfel des Rosenkogels.

Auf der Richtung Südwesten führenden Forststraße geht es in etwa 10 Minuten zu einer Wiese, auf der wir wieder auf unseren Aufstiegsweg stoßen. In diesen biegen wir links ein und wandern zuerst über die Wiese, anschließend im Wald vorbei an der Quelle und schlussendlich auf der Forststraße zurück zum Ausgangspunkt, den wir vom Lahneck in etwa 2,0–2¼ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz auf dem Sommertörl über den Rosenkogel mit zahlreichen auch größeren Gegensteigungen auf dem Hin- und Rückweg knapp 950 Hm in ca. 2¾–3,0 Stunden (Aufstieg) bzw. vorbei an der Lorettokapelle etwa 2,0–2¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Lange, technisch einfache, nur selten sehr steile, aber auf Grund der vielen Hm anstrengende Tour auf gut begehbaren, nicht immer markierten Forststraßen, Wegen, Steigen und Pfaden. Die Tour lässt sich gut zu einer gemütlichen, familienfreundlichen Wanderung Sommertörl–Rosenkogel–Lorettokapelle–Sommertörl verkürzen (1¼–1½ Stunden, ca. 275 Hm).
Highlights:
der Kammweg vom Rosenkogel bis zum Salzlecken; tolle Ausblicke unterwegs und vom Lahneck auf fast alle Teile der Niederen Tauern, zum Dachstein, zu den Hohen Tauern und zum Zirbitzkogel etc.; Lorettokapelle, im Spätsommer bzw. im Frühherbst rot gefärbte Heidelbeer- (Blaubeer-) und Preiselbeersträucher auf dem Kammweg
Anfahrt:
Von Osten: Von der S 36-Ausfahrt Knittelfeld West Richtung Norden nach Gaal, auf der Landstraße L 515 durch alle drei Ortsteile (Bischoffeld, Ingering II, Gaal) bis zum Ende der asphaltierten Straße bei Km 20,6 und dann noch ungefähr 4,3 km auf der etwas holprigen Sandstraße mit vielen Kurven und Serpentinen bis zum Parkplatz auf dem Sommertörl fahren. Von Westen: Von der Bundesstraße B 114 im Ort Möderbrugg Richtung Osten nach St. Oswald abbiegen. Nach etwa 2,3 km in St. Oswald links auf eine in den Wenischgraben taleinwärts führende, asphaltierte Ortsstraße abzweigen. Nach etwa 0,5 km rechts abbiegen und dann noch ca. 7,0 km auf der etwas holprigen Sandstraße mit vielen Kurven und Serpentinen bis zum Parkplatz auf dem Sommertörl fahren.
Einkehr:
Unterwegs keine Einkehr möglich; Sommerhütte in Richtung Gaal knapp unterhalb des Ausgangspunktes (ca. 5–10 Minuten vom Sommertörl), GH Wachter etwa 6,0 km in Richtung Gaal (ca. bei Km 17,8 auf der L 515), GH in Möderbrugg/St. Oswald
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°32'59''/47°17'15''
Rechtswert (UTM): 465960 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5237220 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4220
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