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Grei Bühel:
Abwärts über die steilen Greiwiesen
Grei Bühel Abbildung 1
Abb. 1

Der nachfolgende Wandertipp eignet sich ideal für eine schnelle Halbtagstour und führt am Südrand der Glocknergruppe in der Randzone des Nationalparks Hohe Tauern vom Parkplatz „Dorfertal“ kurz vor Burg-Taurer zuerst vorbei an der imposanten Felsenkapelle steil hinauf zum Geierspitz (2.102 m). Von diesem geht es bequem über großflächiges Wiesengelände zum Grei Bühel (2.247 m), dem höchsten Punkt unserer Wanderung, und schließlich – teilweise wieder recht steil – hinab zum Lucknerhaus. Auf dem letzten Teil unserer Tour wandern wir steil abwärts über die Greiwiesen (Abb. 1), von denen man einen eindrucksvollen Blick zu den 3000ern am Nordrand der Schobergruppe hat.

Etwa 250 m vor Burg-Taurer, einem Ortsteil ca. 1,5 km westlich von Kals am Großglockner, gibt es einen großen Parkplatz (1.505 m) – unseren Ausgangspunkt –, man kann sich aber auch von Lienz/Huben im Iseltal bzw. von Kals mit dem öffentlichen Bus hierher chauffieren lassen. Kommt man mit dem Bus, muss man zuerst mit Blick auf die steilen Waldhänge (Abb. 2), auf denen wir zum Geierspitz aufsteigen werden, auf der asphaltierten Zufahrtsstraße in etwa 5 Minuten zum Parkplatz zurückwandern. Bei der Straßengabelung, die sich kurz vor dem Parkplatz befindet, biegt links Richtung Norden ein Waldweg ab, der uns mäßig steil an den oberen Rand einer Wiese führt, an der wir – mit schönem Blick das Kalsertal talauswärts (Abb. 3) – vorbeiwandern. Bei der Einmündung unseres Weges in einen Forstweg halten wir uns rechts und es geht Richtung Osten kurz bergab, dann verlassen wir bald wieder links den Forstweg. Zuerst wenige Schritte aufwärts, geht es auf einem Waldsteig fast eben mit einem langgezogenen Linksbogen zur Felsenkapelle (ca. 1.530 m, Abb. 4), die der Rosenkranzkönigin geweiht ist und die wir vom Ausgangspunkt nach etwa 15–20 Minuten erreichen.

Von der Kapelle geht es ein paar Schritte abwärts zu einer Forststraße, in die wir links einbiegen und auf der wir den Burgerbach über eine Brücke queren. Auf der Forststraße wandern wir nun etwas steiler bergauf Richtung Osten, rechts von uns sind der Blauspitz (2.575 m, Abb. 5) und darunter das ziemlich grob in die schöne Landschaft gebaute Gradonna Mountain Resort zu sehen. Dann wendet sich die Forststraße mit einer Serpentine Richtung Norden. Bei der nächsten Serpentine verlassen wir für kurze Zeit die Straße und nutzen eine Abkürzung, die uns bald wieder zu unserer Forststraße führt, in die wir links abzweigen. Gleich nach einer Rechtskurve – es geht erneut für einige Zeit Richtung Osten – und nach einem netten Blick zum Talschluss des Burgerbachtals (Abb. 6) verlassen wir nach etwa 20–25 Minuten von der Felsenkapelle bei einer beschilderten Abzweigung die Forststraße endgültig (ca. 1.650 m). Ab jetzt geht es auf einem zwar schmalen, aber sehr gut begehbaren Steig in unzähligen Serpentinen die steilen Waldhänge aufwärts. Nach knapp 10 Minuten queren wir dabei – rechts versetzt – nochmals einen Forstweg, bis wir uns im lichter werdenden Gelände nach ungefähr 40–45 Minuten von der Abzweigung von der Forststraße einer Heuhütte (ca. 1.930 m) nähern. Unterwegs öffnet sich immer wieder der Blick Richtung Nordwesten (Abb. 7) steil abwärts nach Burg-Taurer und zur Granatspitzgruppe mit deren höchsten Erhebung, dem Großen Muntanitz (3.232 m).

Unser Steig wendet sich jetzt Richtung Süden und es geht teilweise recht steil den Hang querend bergauf. Nachdem wir die 2.000-Meter-Marke geknackt haben, wendet sich unser nun nicht mehr ganz so steiler Steig zuerst Richtung Osten und dann weiter Richtung Norden. Es geht vorbei an einer Rastbank, von der man einen schönen Blick Richtung Westen (Abb. 8) zum Kalser Törl, dem Übergang von Kals am Großglockner im Osten nach Matrei in Osttirol im Westen, genießt. Nur mäßig steil aufwärts wandern wir weiter und stehen nach etwa 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt auf unserem ersten Gipfel, dem Geierspitz (Abb. 9), der nur durch eine Rastbank markiert ist.

Von hier genießt man einerseits einen schönen Blick Richtung Südosten zur Schobergruppe (Abb. 10), aus der der Hochschober (3.242 m) besonders hervorsticht, und andererseits Richtung Norden zu unserem weiteren Weg (Abb. 11), der nun in einem weitläufigen Rechtsbogen über großflächiges Wiesengelände unterhalb des Figerhorns (2.743 m) nur mäßig ansteigend in 25–30 Minuten zum Grei Bühel, einem bereits sichtbaren Grasbuckel, führt. Auch hier gibt es kein Gipfelkreuz, dafür aber gleich zwei Rastbänke, von denen man einen tollen Ausblick genießt. Uns gegenüber blicken wir Richtung Osten (v.l.n.r.) zum Bösen Weibl (3.121 m), zum Tschadinhorn (3.017 m), zur Schönleitenspitze (2.809 m) und zu vielen weiteren Gipfeln der nördlichen Schobergruppe (Abb. 12). In die andere Richtung kann man gut den Weg über das riesige und steiler werdende Wiesengelände der Greiwiesen hinauf zum Figerhorn (Abb. 13) verfolgen. Richtung Süden (Abb. 14) wiederum überblicken wir das großflächige Wiesengelände, über das wir in der letzten halben Stunde vom Geierspitz aufgestiegen sind. Für den gesamten Aufstieg auf den Grei Bühel, bei dem wir mit kleineren Gegensteigungen am Beginn der Wanderung etwa 750 Hm bewältigt haben, waren ca. 2½ –2¾ Stunden nötig.

Man könnte natürlich in etwa 1½–1¾ Stunden über den Aufstiegsweg wieder zum Ausgangspunkt zurückwandern. Wir aber empfehlen den um einiges kürzeren Abstieg über den unteren Teil der steilen Greiwiesen (Abb. 15) zum Lucknerhaus. Dazu wandern wir – einige Schritte bergab und dann ein wenig bergauf – an den beiden kurz aufeinanderfolgenden, nach links gehenden Abzweigungen auf das Figerhorn vorbei. Dann geht es vorsichtig über steile, steinige und etwas abschüssige Stellen – stets auf einem markierten Pfad – die Wiesen abwärts. Wir erreichen wieder Waldgelände und erblicken – erstmals Richtung Norden – wenn Wolken es nicht verhindern – die Felspyramide des Großglockners (3.798 m, Abb. 16) und unter uns den Parkplatz (Abb. 17) beim Lucknerhaus. Mit vielen Serpentinen steigen wir nun über sehr steiles Gelände abwärts, bis wir nach etwa 40–45 Minuten vom Grei Bühel vor dem Lucknerhaus (1.918 m, Abb. 18) stehen. Wenn man Glück hat, bietet sich von hier ein Traumblick zum höchstem Berg Österreichs (Abb. 19). Vom Lucknerhaus fährt im Sommerhalbjahr 3- bis 4-mal täglich ein Bus nach Burg-Taurer zu unserem Ausgangspunkt.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz Dorfertal kurz vor dem Kalser Ortsteil Burg-Taurer vorbei an der Felsenkapelle und dem Geierspitz mit kleineren Gegensteigungen zu Beginn der Wanderung auf den Grei Bühel ca. 750 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Greiwiesen zum Lucknerhaus in ungefähr 40–45 Minuten (Abstieg, etwas über 300 Hm abwärts).
Zeitraum:
Mai–Ende Oktober
Anforderungen:
Kurze, beim Aufstieg zum Geierspitz bzw. beim Abstieg zum Lucknerhaus teilweise steile, aber technisch stets einfache Tour auf gut begehbaren Forststraßen, Wegen, Waldsteigen und Wiesenpfaden.
Highlights:
Großartiger Blick vom Grei Bühel, dem Geierspitz und auch immer wieder unterwegs zur Schober- und Granatspitzgruppe sowie zum Figerhorn; Blick zum Großglockner am Ende der Wanderung, das großflächige Wiesengelände zwischen Geierspitz und Greibühel, die steilen Greiwiesen
Anfahrt:
In Huben von der Bundesstraße B 108 (Lienz – Matrei) Richtung Norden nach Kals abzweigen und knapp 13,0 km auf einer gut ausgebauten Bergstraße bis kurz nach Kals fahren. Dort rechts abbiegen und nach weiteren 0,9 km bei der Abzweigung der Kalser Glocknerstraße geradeaus noch ca. 1,1 km bis zum großen Parkplatz (Dorfertal) kurz vor dem Kalser Ortsteil Burg-Taurer fahren.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Taurerwirt in Burg-Taurer bzw. Lucknerhaus am Ende der Wanderung
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 12°38'18''/47°01'21''
Rechtswert (UTM): 320545 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5210385 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3226 und 3227
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: