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Schönenbach:
Von Alpe zu Alpe im Bregenzerwald
Schönenbach Abbildung 1
Abb. 1

Das Gebiet des folgenden Wandertipps liegt zwischen den extrem steilen, felsdurchsetzten Hängen des Diedamskopfes (2.090 m) im Süden und dem Almgebiet Schönenbach (Abb. 1), auf dem sich auch – auf dem dortigen großen Parkplatz (1.010 m) – der Ausgangspunkt unserer Rundtour befindet. Für die Fahrt von Bizau Richtung Osten entlang des Bizauer Bachs wird eine geringfügige Mautgebühr verlangt und das, obwohl es auf der Strecke keinen langen Tunnel gibt und man auch eigentlich nicht von einer klassischen Bergstraße sprechen kann. Da vor allem an sonnigen Wochenendtagen großer Andrang auf den vielen Wanderrouten, die in Schönenbach starten, herrscht, soll diese Mautgebühr wohl etwas abschreckend wirken. Ist man einmal im – nomen est omen – wunderschönen Almgebiet Schönenbach (Abb. 2) angekommen, sieht man sofort, warum das Gebiet im Osten des Bregenzerwaldes bei Einheimischen und Touristen so beliebt ist. Bei unserer Rundwanderung ersteigen wir zwar keinen Gipfel, wir kommen aber gleich bei vier in den Sommermonaten bewirtschafteten Almen vorbei, die hier den Namen „Alpe“ tragen.

Vom Ausgangspunkt gehen wir mit Blick links zum Mohrenkopf (1.645 m, Abb. 3), den wir bei unserer Tour umrunden werden, etwa 10 Minuten auf der Mautstraße Richtung Westen retour und zweigen bei der ersten Baumgruppe links auf eine Forststraße Richtung Süden ab. Nach knapp 5 Minuten muss man bei einer Weggabelung entscheiden, ob man weiter auf der links führenden Forststraße bleibt und etwas länger mit einigen Serpentinen, aber um vieles bequemer zu unserer ersten Alpe, der Osterguntenalpe, aufsteigt, oder mühsam und im oberen Teil mit Spürsinn einen Steig benutzt, was wir tun werden. Daher biegen wir rechts von der Forststraße ab, queren über eine Brücke den Osterguntenbach und steigen etwa 2–3 Minuten steil auf einem Güterweg auf. Dann biegen wir links auf einen deutlich sichtbaren, aber unmarkierten Steig ab. Dieser schraubt sich teilweise recht steil die Waldhänge hinauf und ist im Sommer etwas verwachsen. Unterhalb einer Felswand (Abb. 4) wird unser Steig weniger steil und führt – begleitet vom Rauschen des noch nicht sichtbaren Osterguntenbachbachs – den Hang entlang taleinwärts. Nach etwa 35 Minuten vom Ausgangspunkt geht es weiter geradeaus vorbei an einer –zu unserer Überraschung – beschilderten Abzweigung, die nach rechts bergwärts führt. Es geht fast eben einige Hm oberhalb des Bachs (Abb. 5) Richtung Süden weiter. Dann wird es kompliziert: Der „richtige“ Weg bleibt stets rechts oberhalb des Osterguntenbachbachs, steigt man „irrtümlich“ zum doch etwas breiten Bach ab, muss man diesen entweder übersteigen und steil zur Forststraße aufsteigen, die jetzt wieder in Sichtweite ist, oder sich rechts vom Bach bleibend durch Gebüsch durchschlagen, bis man auf einen breiteren Weg trifft, der bei einer Serpentine nach ca. 45–60 Minuten vom Ausgangspunkt auf die Forststraße trifft, in die wir rechts einbiegen.

Auf der Forststraße geht es wenige Meter hinauf zu einer weiteren Serpentine, wo geübte Bergwanderer rechts zum Hirschberg (1.834 m) abzweigen können. Wir bleiben Richtung Süden auf der Forststraße und gehen gemütlich ansteigend zur Osterguntenalpe (1.326 m), die wir nach etwa 60–75 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen. Auf dem letzten Teil des Weges zu unserer ersten Einkehrmöglichkeit sind links erstmals die steilen Nordhänge des Diedamskopfes (Abb. 6) zu bewundern. Hoch oben thront das Gipfelkreuz dieses sehr beliebten Wanderberges. Kurz bevor wir über offenes Gelände die Osterguntenalpe (Abb. 7) erreichen, biegt rechts der Normalweg auf den Hirschberg ab. Es wird wieder steiler, wir wandern vorbei an der Alpe und kommen nach etwa 5 Minuten zu einer weiteren Weggabelung, bei der wir uns links halten. Rechts sind nun sehr schön die Felswände der mächtigen Kanisfluh (2.044 m, Abb. 8) und links davon, nahe von uns, der Waldrücken der Mittagsfluh (1.637 m) zu sehen. Es geht auf unserer Forststraße zügig weiter bergauf, bis wir nach etwa 15–20 Minuten den Stoggsattel (1.415 m) erreichen, der den Übergang zum Ort Au bildet. Vor uns türmt sich im Süden das felsige Massiv des Zitterklapfens (2.403 m, Abb. 9) auf, der zum Lechquellengebirge gehört. Der diesem vorgelagerte, grasige Toblermanns Kopf (2.010 m) wird noch den Bergen des Bregenzerwaldes zugeordnet. Direkt unterhalb des Diedamskopfes geht es jetzt Richtung Nordosten mit Serpentinen hinauf zu unserer zweiten Einkehrmöglichkeit, der Stoggertennalpe (1.498 m, Abb. 10), die wir vom Ausgangspunkt in ca. 1½–1¾ Stunden erreichen.

Hier öffnet sich nun ein schöner Blick Richtung Norden (Abb. 11) zum Nordteil des Bregenzerwaldes und zu den Grenzbergen zum bayerischen Oberallgäu. Viel imposanter aber sind die fast senkrecht zu uns herabstürzenden felsigen Nordhänge des Diedamskopfes (Abb. 12)! Weiter leicht ansteigend wandern wir nun Richtung Osten weniger als 5 Minuten auf einem breiten, markierten Weg bis zu einer Weggabelung, bei der wir links auf einen Weg, der aber gleich in einen markierten Steig übergeht, abbiegen. Dieser quert im Wald – bei Lichtungen ist Richtung Nordwesten der langgezogene Graskamm der Winterstaude (1.877 m, Abb. 13) zu sehen – auf einer schmalen Geländestufe die sehr steilen Hänge, wird etwas steiniger und bald schon erreichen wir die höchste Stelle unserer Rundwanderung (ca. 1.545 m). Wir setzen unsere Hangquerung fast eben fort, bis wir wieder in offenes Gelände gelangen. Auf einem Wiesenpfad geht es jetzt steil abwärts zur nächsten bewirtschafteten Alpe, der Almisguntenalpe (1.477 m, Abb. 14). Von der Stoggertennalpe hierher haben wir etwa 25–30 Minuten benötigt.

Von der Almisguntenalpe beeindruckt wieder besonders der Blick Richtung Süden zum Diedamskopf (Abb. 15). Auf einem breiten Güterweg geht es jetzt über Almgelände Richtung Norden (Abb. 16) abwärts zu einer Almhütte. Auch hier sollte man sich unbedingt Richtung Süden wenden, um zum letzten Mal die Nordseite des Diedamskopfes (Abb. 17) zu bewundern. Im Waldgelände wendet sich unsere Forststraße langsam Richtung Westen und wir erreichen nach 30–35 Minuten von der Almisguntenalpe die aussichtsreiche, hoch über Schönenbach gelegene (Abb. 18) und ebenfalls in den Sommermonaten bewirtschaftete Unterspitzalpe (1.243 m, Abb. 19). Wenige Meter nach einem nach links abzweigenden Güterweg mündet nach etwa 5 Minuten von der Unterspitzalpe unser Abstiegsweg in den optionalen Forststraßenweg zur Osterguntenalpe – wenn man den Steig nicht zu Beginn zum Aufstieg verwendet hat. Wir biegen rechts in die Forststraße ein und wandern im Waldgelände auf dieser etwa 10–15 Minuten abwärts. Nach einer Serpentine verlassen wir rechts die Forststraße und es geht für kurze Zeit auf einem sehr steinigen Waldweg steil abwärts. Dann erreichen wir wieder offenes Gelände und es geht auf einem Pfad angenehm absteigend am oberen Rand der Wiese zum Almdorf, der Schönenbachvorsäß (Abb. 20), das wir von der Unterspitzalpe in etwa 30 Minuten erreichen. Dort wartet neben einer Kapelle die letzte Einkehrmöglichkeit auf unserer Rundtour, das Jagdgasthaus Egender (Abb. 21), das für seine Bregenzerwälder Spezialitäten bekannt ist. Fast eben geht es nun Richtung Westen in etwa 5–10 Minuten auf einer asphaltierten, aber mit Schranken nur für Berechtigte benutzbaren Straße zurück zum Ausgangspunkt. Für die gesamte Rundtour, bei der wir etwa 550 Hm gemeistert haben, benötigt man ca. 3,0–3¼ Stunden.

HM/Zeit:
Für die gesamte Rundtour vom großen Parkplatz in Schönenbach, bei der etwa 550 Hm zu bewältigen sind, benötigt man ca. 3,0–3¼ Stunden.
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Familienfreundliche, weder anstrengende noch lange und technisch größtenteils einfache Tour auf meist gut markierten, nur selten steilen Forst- und Güterstraßen. Auch der Steig mit der höchsten Stelle unserer Rundtour nach der Stoggertennalpe und der steil abwärts führende Wiesenpfad zur Almisguntenalpe sind problemlos begehbar. Für die Benutzung des optional zur Verfügung stehenden, im Sommer etwas verwachsenen Aufstiegssteigs zu Beginn der Wanderung zur Osterguntenalpe sind Ortskenntnis bzw. Orientierungssinn notwendig!
Highlights:
das großflächige Almgelände in Schönenbach, die Blicke zu den steilen, felsdurchsetzten Nordhängen des Diedamskopfes, unterwegs immer wieder schöne Ausblicke in die uns umgebende Bergwelt
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 200 (Verbindung Dornbirn (Autobahn A 14) über den Hochtannberg nach Warth) bis Km 28,1, dort Richtung Osten nach Bezau abzweigen, aber gleich nach der Brücke über die Bregenzer Ache rechts abbiegen und auf einer Landstraße ca. 4,5 km durch die Orte Reuthe und Bizau fahren. Dann links und nach einer Brücke rechts etwa 1,0 km bis zur Mautstelle fahren, bei der man an einer Automatenkassa eine geringfügige Mautgebühr bezahlt. Dann etwa 6,0 km auf einer teilweise schmalen, asphaltierten Mautstraße entlang des Bizauer Baches bis zum großen Parkplatz Schönenbach fahren.
Einkehr:
Osterguntenalpe, Stoggertennalpe, Almisguntenalpe, Unterspitzalpe (alle sind in den Sommermonaten bewirtschaftet), Jagdgasthaus Egender
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 10°01‘23‘‘/47°22‘22‘‘
Rechtswert (UTM): 577235 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5247145 m (Zone: 32 N)
BEV Plan:
ÖK50/2219
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