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Rosalienkapelle:
Wanderung zum höchsten Punkt des Nordburgenlandes
Rosalienkapelle Abbildung 1
Abb. 1

Jedem Bergwanderer ist klar, dass man im östlichsten Bundesland Österreichs keine hochalpinen Touren unternehmen kann. Zu niedrig sind die Berge, der höchste Gipfel des Burgenlandes, der Geschriebenstein, misst gerade einmal 884 m. Je weiter man sich nach Norden bewegt, desto niedriger werden die Berge. Trotzdem gibt es auch im Nordburgenland einen grandiosen Aussichtsplatz im Umfeld unseres Tourenzieles, der Rosalienkapelle (748 m), die direkt auf dem von Norden nach Süden verlaufenden Hauptkamm des Rosaliengebirges (Abb. 1) steht. Auf der niederösterreichisch-burgenländischen Landesgrenze gelegen, markiert die Kapelle den höchsten Punkt des Nordburgenlandes, von dem man diesen Teil des jüngsten Bundeslandes Österreichs wunderbar überblicken kann. Unser Wandertipp führt vom Ort Forchtenstein, der für seine mächtige, über dem Ort thronende Burganlage berühmt ist, hauptsächlich über die nicht allzu steilen Waldhänge im Osten des Rosaliengebirges hinauf zur Rosalienkapelle.

Der Ausgangspunkt unserer Rundtour befindet sich auf einer Lichtung (ca. 350 m, Abb. 2) etwas südlich vom Ortszentrum von Forchtenstein im Heidbachtal, die den schönen Namen „Paradies“ trägt. Um dorthin zu kommen, benützt man die gut beschilderte Zufahrtsstraße zum Badestausee. Kurz bevor man diesen erreicht, verlässt man bei einer Serpentine die asphaltierte Zufahrtsstraße und fährt noch etwa 100 m auf einer Sandstraße über die Lichtung bis zu einem Autoabstellplatz. Dort betritt man Richtung Westen das Waldgelände. Dabei geht es – fast unbemerkt – über den Heidbach. Bei einer Forststraßen-Teilung zweigen wir rechts auf einen Waldsteig ab, der sehr steil aufwärts führt. Nach der Querung einer weiteren Forststraße geht es zu Beginn weiter bergauf, bis unser blau-weiß markierter Steig nach etwa 10–15 Minuten vom Ausgangspunkt zuerst in einen Forstweg und gleich danach bei einer Serpentine in eine Forststraße mündet. Auf dieser geht es jetzt nur minimal ansteigend weiter Richtung Westen, bis rechts unser markierter Steig abzweigt. Wir wandern – nun wieder steiler – auf diesem zuerst im Wald, weiter über eine Lichtung, bei der man erstmals Richtung Osten den Neusiedlersee (Abb. 3) erspäht, und dann erneut im Waldgelände, bis wir nach etwa 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt auf dem höchsten, überhaupt nicht gekennzeichneten Punkt des Geißspitz (565 m) stehen.

Es geht nun längere Zeit durch schönes Waldgelände auf einem schmalen Steig fast eben weiter Richtung Westen, bis wir zu einer weiteren Lichtung (Abb. 4) gelangen. Links von uns ist Richtung Süden mit dem bis zur Bergspitze bewaldeten Schwarzkogel (673 m, Abb. 5) einer der Gipfel auf dem Hauptkamm des Rosaliengebirges zu sehen. Nach der längeren Querung der Lichtung – nun auf breiterem Weg – geht es ein weiteres Mal ins Waldgelände. Wir verlassen erneut etwas ansteigend rechts den Weg und wandern auf einem Steig, der bald schon in einen querenden Weg mündet, bergauf. Immer wieder verlieren wir bei unserem Aufstieg etwas an Höhe, wie zum Beispiel bei der nächsten Einmündung des soeben benützten Weges in einen querenden Weg. Diese Stelle (ca. 640 m), die man vom Ausgangspunkt nach ca. 60–70 Minuten erreicht, trägt den schaurigen Namen „Toter Mann“..

Nochmals – im weiteren Wegverlauf kurz etwas steiler – geht es bergauf, dann wird das Waldgelände erneut etwas flacher. Vorbei an abzweigenden Wegen erreichen wir bei einem Busumkehrplatz (699 m) nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt die auf dem Hauptkamm des Rosaliengebirges verlaufende Landstraße (Abb. 6), in die wir rechts einbiegen. Ist man auf der Ostseite auf burgenländischem Grund und Boden, ist man auf der Westseite der Landstraße bereits in Niederösterreich. Kurz geht es noch bergauf, jetzt wandern wir Richtung Norden abwärts im Forchtensteiner Ortsteil Rosalia (Abb. 7) vorbei an Wohnhäusern und am fast unscheinbaren „Roten Kreuz“ (Abb. 8). Wir marschieren wieder aufwärts und verlassen nach etwa 15 Minuten am unteren Ende der halb links von uns liegenden Gipfelwiese (Abb. 9) die Landstraße. Entweder wandert man über die Wiese auf der Direttissima zu deren oberen Ende oder man benützt – so wie wir – den links abzweigenden, schwarz-weiß markierten Weg. Nur mäßig ansteigend geht es weiter und wir bleiben etwa 10 Minuten auf unserem Weg, bis wir rechts abbiegen und entlang des Zaunes einer Christbaumkultur steil zu einem querenden Wiesenweg aufsteigen, in den wir rechts einbiegen. Von diesem hat man Richtung Südwesten (Abb. 10) einen schönen Blick zum Wechsel- und Semmeringgebiet sowie zur Rax (2.007 m) und zum Schneeberg (2.076 m). Kurz halten wir uns noch links auf dem Weg durch ein Waldstück, dann steht man nach etwa 1¾–2,0 Stunden, in denen man mit Gegensteigungen schon knapp 450 Hm bewältigt hat, vor der Rosalienkapelle (Abb. 11).

Östlich der relativ großen Kapelle steht am oberen Rand einer großen Wiese neben einigen Rastbänken und -tischen auch ein neu errichtetes Jubiläumskreuz (Abb. 12). Doch viel aufregender ist der Ausblick, der sich von hier bietet: Man überblickt im Osten fast das gesamte Nordburgenland (Abb. 13) (Abb. 14) mit dem Leithagebirge, der Landeshauptstadt Eisenstadt, dem Neusiedlersee mit dem dahinter liegenden Seewinkel und der Bezirkshauptstadt Mattersburg. Direkt unter uns sind der Ort und die Burg Forchtenstein bestens zu sehen und im Hintergrund – schon etwas weiter südlich – erblickt man die ungarische Stadt Sopron. Im Norden (Abb. 15) reicht der Blick weit in das Wiener Becken und zum Westrand des Wienerwaldes. Wer genau hinsieht, kann in der Ferne sogar die Wiener Hochhäuser ausmachen.

Auf einem asphaltierten Weg geht es mit wenigen Schritten abwärts zu den Rosalienhäusern (Abb. 16) und zur Landstraße. Auf dieser etwa 10 m links geht es von einer beschilderten Abzweigung zuerst über Stufen und dann über einen schmalen, steilen Weg rechts neben einem Zaun zu einem querenden Weg, in den wir rechts einbiegen. Etwa 10 Minuten wandern wir nur mäßig absteigend auf einem markierten Weg bzw. Steig Richtung Süden. Bei der Einmündung in eine querende Forststraße halten wir uns links und wandern nun auf dieser – vorbei an einem Wasserbehälter – weiter im Waldgelände stets Richtung Osten nicht allzu steil bergab zum Forchtensteiner Ortsteil Theresienberg, dessen oberes Ende (599 m) wir von der Rosaliakapelle nach ungefähr 30–35 Minuten erreichen. Auf einer asphaltierten Ortsstraße geht es entlang einer Wohnhauszeile (Abb. 17) – kurz ist links von uns die jetzt nahe Burg Forchtenstein (Abb. 18) zu sehen – , bis wir wieder Waldgelände betreten. Dort angekommen, verlassen wir bei einer Wegkreuzung gleich neben einem Rastplatz und dem Gedenkkreuz des ÖTK (Abb. 19) nach etwa 10 Minuten die asphaltierte Straße. Auf breitem Weg geht es kurz bergauf, dann wandern wir – nun gemütlich absteigend – längere Zeit Richtung Osten. Abzweigende Wege und Forststraßen ignorieren wir. Nach rund 20 Minuten wird es wieder um einiges steiler, dann öffnet sich das Gelände erneut. Bei der Einmündung unseres jetzt recht steilen Abstiegsweges in einen querenden Weg halten wir uns links – der rechte Weg darf nicht benützt werden – und wir erreichen, nachdem es nochmals an einem Wasserbehälter vorbeigegangen ist, nach ca. 30 Minuten vom ÖTK-Gedenkkreuz eine höher gelegene Ortsstraße des im Tal liegenden Forchtenstein (Abb. 20), in die wir rechts abbiegen.

Nach wenigen Metern kommen wir zu jener Straßengabelung, bei der wir bei der Zufahrt zum Ausgangspunkt abgebogen sind. Auf der Zufahrtsstraße geht es kurz Richtung Süden zu einer scharfen Rechtskurve. Von der hier aufgestellten Rastbank hat man einen schönen Blick hinunter zum Stausee, der aber im Winterhalbjahr ausgelassen wird. Bei der Abzweigung bleiben wir – jetzt Richtung Westen – auf unserer leicht ansteigenden Zufahrtsstraße. Am Ende unserer Rundtour geht es auf der Zufahrtsstraße steiler bergab zu der Lichtung, bei der wir unsere Wanderung begonnen haben. Für den gesamten Abstieg von der Rosalienkapelle haben wir etwa 1½–1¾ Stunden benötigt.

HM/Zeit:
Vom Autoabstellplatz bei der Lichtung („Paradies“) westlich des Forchtensteiner Badestausees über den Geißspitz zur Rosalienkapelle mit zahlreichen kleineren Gegensteigungen beim Auf- und Abstieg fast 500 Hm in etwa 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. über den Ortsteil Theresienberg in ca. 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Ganzjährig (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, kurze, familienfreundliche und nur selten steile Rundtour auf meist durch Waldgebiet führenden, gut markierten und gut begehbaren Straßen (Land-, Orts- und Forststraßen), Wegen und Steigen
Highlights:
Aussicht im Umfeld der Rosalienkapelle zu den Wiener Hausbergen bzw. zum Nordburgenland mit dem Neusiedlersee, die Rosalienkapelle mit dem Jubiläumskreuz, das großflächige Waldgebiet auf der Ostseite des Rosaliengebirges, Burg Forchtenstein
Anfahrt:
Auf der Schnellstraße S 31 bis zur Ausfahrt Forchtenstein/Mattersburg und von dort etwa 2,5 km Richtung Westen in den Ort Forchtenstein fahren. Nach dem Feuerwehrgebäude und dem Friedhof links Richtung Süden (Hinweistafel „Badestausee“) abbiegen und auf einer breiteren Ortsstraße etwa 1,0 km aufwärts fahren. Links abbiegen und auf der jetzt schmäleren Zufahrtsstraße – zuerst Richtung Süden und nach einer scharfen Rechtskurve Richtung Westen – rund 0,9 km bis zu einer Serpentine fahren, dort geradeaus die asphaltierte Zufahrtsstraße verlassen und auf einer Sandstraße ca. 100 m zu den Autoabstellplätzen am Westrand der Lichtung fahren. Die Zufahrtsstraße zum Badestausee ist vorbildlich beschildert.
Einkehr:
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Forchtenstein
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 16°20'55''/47°42'06''
Rechtswert (UTM): 601180 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5284050 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5207 und 5208
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