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Nassfeldriegel:
Auf dem Weg zum Hochtristen
Nassfeldriegel Abbildung 1
Abb. 1

Für Bergsteiger, die von der Emberger Alm den im Süden der Kreuzeckgruppe gelegenen Hochtristen (2.536 m) besteigen wollen, ist das etwa auf dem halben Aufstiegsweg befindliche Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, der Nassfeldriegel (Abb. 1), bestenfalls ein schöner Aussichts- und Rastplatz. Für Bergwanderer hingegen ist es ein technisch einfaches, nicht zu lang dauerndes, lohnenswertes Unterfangen, den 2.238 m hohen Grasberg zu erklimmen. Denn von der höchsten Stelle genießt man nicht nur einen tollen Blick zum benachbarten mächtigen Hochtristen, sondern auch zu zahlreichen weiteren Gipfeln der zwischen dem Drautal im Süden und dem Mölltal im Norden gelegenen Kreuzeckgruppe und zu den südwestlichen Berggruppen Kärntens.

Eine knapp 12 km lange asphaltierte Bergstraße führt von Greifenburg im Drautal zum Ausgangspunkt, der bereits auf 1.750 m Höhe liegt. Von den zahlreichen Parkplätzen im Bereich der Emberger Alm benützen wir jenen des Sattleggers Alpenhof (Abb. 2). Bevor es auf einem Wiesenpfad rechts vorbei am Alpenhof mit wenigen Schritten zu einer großen Wegkreuzung geht, genießen wir zuerst noch den traumhaften Blick Richtung Südosten (Abb. 3) hinab zum Drautal, zum etwas erhöht liegenden Weißensee, zur Latschurgruppe und zu den Karnischen Alpen im Hintergrund sowie Richtung Süden (Abb. 4) zum felsigen Reißkofel (2.371 m). Bei der Wegkreuzung geht es über Wiesengelände geradeaus weiter, auf einem breiten, markierten Weg und mit Hilfe einer Serpentine gewinnen wir schnell an Höhe. Entlang eines kleinen Waldgeländes und nach einer Linkskurve stehen wir am unteren Ende einer größeren Wiese. Hier ist erstmals der Nassfeldriegel hoch über uns zu sehen. Wir benützen aber nicht den links abzweigenden, steilen Wiesenweg, den wir beim Abstieg verwenden werden, sondern den wenige Meter später links abbiegenden, markierten Steig. Kurz geht es über viele Baumwurzeln durch ein Waldstück, dann öffnet sich das Gelände wieder, erneut sehen wir unser steil aufragendes Gipfelziel (Abb. 5). Nach etwa 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt queren wir einen Güterweg (1.940 m), könnten aber auch rechts auf diesen abbiegend den nicht so steilen Rundweg benützen. Wir bleiben auf unserem Steig, der weiterhin recht steil aufsteigt. Doch bald schon erreichen wir großes Almgebiet, auf dem es nun wesentlich gemütlicher wird. Nach einem flacheren Wegstück mündet von rechts der Rundweg (ca. 2.000 m) in den direkten Weg zum Nassfeldriegel, der hier – bereits oberhalb der Waldgrenze – dominant rechts von uns steht (Abb. 6).

In einem langgezogenen Rechtsbogen – kurz dabei durch etwas steileres und steinigeres, aber gut begehbares Gelände – genießen wir den Blick zuerst Richtung Süden (Abb. 7) zum Reißkofel und zum westlich von diesem gelegenen Torkofel (2.276 m), dem höchsten Gipfel der Jaukengruppe, und in weiterer Folge Richtung Westen zum nördlich der Drau gelegenen, pyramidenförmigen Knoten (2.214 m, Abb. 8) und zu den Lienzer Dolomiten im Hintergrund. Wir nähern uns der Trasse eines im Winter betriebenen Skilifts und wandern links an dessen Bergstation (Abb. 9) vorbei. Mit zwei Serpentinen erklimmen wir nun auf steinigem Steig die sehr steilen, teilweise etwas felsigen Westhänge des Nassfeldriegels (Abb. 10), wobei aber an keiner Stelle die Zuhilfenahme der Hände notwendig ist. Nach einer felsigen Passage wird es flacher und wir erreichen die Weggabelung, bei der wir – mit erstem Blick zum Hochtristen – rechts zum Gipfel des Nassfeldriegels (Abb. 11) abzweigen. Auf einem zu Beginn nicht allzu steilen Wiesenpfad (Abb. 12), der im zweiten Teil sogar fast eben wird, wandern wir in wenigen Minuten zum Gipfelkreuz (Abb. 13). Dieses haben wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 1½–1¾ Stunden, in denen wir knapp 500 Hm aufgestiegen sind, erreicht.

Bevor es über die Gipfelwiese wieder Richtung Westen (Abb. 14) zurück zur letzten Abzweigung geht, genießen wir vor allem Richtung Norden den Blick zum großen Bruder, dem Hochtristen (Abb. 15). Richtung Nordosten und Osten (Abb. 16) erblicken wir viele weitere Gipfel der Kreuzeckgruppe wie den nahen Gaugen (2.195 m). Großartig auch die Aussicht Richtung Süden, die vom Weißensee und den diesen umgebenden Bergen im Südosten (Abb. 17) bis zur Reißkofel- und zur Jaukengruppe im Südwesten (Abb. 18) reicht. Im Hintergrund sind die zahlreichen Gipfel des Karnischen Höhenkamms zu erblicken, bei guter Sicht sieht man sogar die in Slowenien und in Italien liegenden Julischen Alpen.

Mit Blick zum Knoten und zu den Lienzer Dolomiten im Westen (Abb. 19) zur Abzweigung zum Gipfel zurückgekehrt, empfehlen wir noch einen kurzen Abstecher zum Nassfeldtörl (2.172 m). Wir biegen rechts Richtung Norden ab und wandern über schrofiges Wiesengelände abwärts in einen schmalen Sattel. Dabei erblicken wir rechts von uns einige kleine Teiche, die im Volksmund gerne als „Augen Gottes“ (Abb. 20) bezeichnet werden. Ab dem Nassfeldtörl (Abb. 21) wird der Steig, der zuerst in etwa 20–25 Minuten steil zum Rottörl und von diesem in knapp 60 Minuten zum Hochtristen führt, um einiges schwieriger begehbar und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ab dem Rottörl sind einige felsige Passagen mit Seil gesichert.

Entweder auf einem unmarkierten Steig, der im Nassfeldtörl Richtung Süden abzweigt, oder auf unserem Weg zurück zur Abzweigung zum von hier gut sichtbaren Gipfel des Nassfeldriegels (Abb. 22) wandern wir jetzt wieder zur Bergstation des Skilifts. Weiter geht es auf dem Aufstiegsweg zur Einmündung des Rundwegs. Dabei genießen wir stets die großartige Aussicht Richtung Südosten (Abb. 23). Hier kann man zwischen dem links abbiegenden Rundweg und unserem bald wieder steiler werdenden Aufstiegsweg wählen. Beim Rückweg queren wir jetzt nicht den Güterweg, sondern biegen in diesen rechts ein, verlassen ihn aber nach knapp 50 m links wieder und wandern auf einem unmarkierten Wiesenpfad, der im unteren Teil breiter wird, über offenes Wiesengelände abwärts. Unten angekommen, zweigen wir rechts in unseren Aufstiegsweg ab und marschieren auf diesem zurück zur Emberger Alm (Abb. 24). Ohne den Abstecher zum Nassfeldtörl benötigt man für den Abstieg maximal 1,0–1¼ Stunden, mit diesem braucht man etwa 15–20 Minuten länger (etwa +50 Hm).

HM/Zeit:
Vom Parkplatz des Sattleggers Alpenhof auf der Emberger Alm auf den Nassfeldriegel knapp 500 Hm in ungefähr 1½–1¾ Stunden (Aufstieg) bzw. in maximal 1,0–1¼ Stunden (Abstieg). Für den Abstecher zum Nassfeldtörl benötigt man hin und retour ca. 15–20 Minuten länger (etwa +50 Hm).
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Kurze, technisch einfache, nur streckenweise steile und nicht allzu anstrengende Wanderung auf größtenteils gut begehbaren Wegen, Steigen und Wiesenpfaden, wobei auch die steinigeren Wegteile problemlos zu begehen sind.
Highlights:
Auf dem Gipfel des Nassfeldriegels großartiger Blick zum benachbarten Hochtristen und – auch unterwegs – zu zahlreichen Gipfeln der Kreuzeckgruppe sowie zur Reißkofel- und zur Jaukengruppe, zu den Lienzer Dolomiten, zum Drautal und zum Weißensee, im Hintergrund zu den Karnischen Alpen; bei guter Sicht sieht man sogar die Julischen Alpen in Slowenien und in Italien; die „Augen Gottes“ im Bereich des Nassfeldtörls
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 100 (Verbindung Tauernautobahn (A 10)-Knoten Spittal im Osten nach Sillian in Osttirol im Westen) bis Greifenburg fahren und dort etwa 0,3 km westlich des Hauptplatzes, von dem auch die B 87 nach Hermagor/Weißensee abzweigt, nach der Brücke über den Gnoppnitzbach Richtung Norden abbiegen. Nun etwa 12 km auf der gut ausgebauten, asphaltierten Bergstraße immer den Hinweisschildern folgend bis zur Emberger Alm fahren, wo mehrere Parkplätze zur Verfügung stehen. Wir empfehlen den Autoabstellplatz unterhalb von Sattleggers Alpenhof.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, zahlreiche GH auf der Emberger Alm (u.a. Sattleggers Alpenhof) und in Greifenburg
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°09'28''/46°46'29''
Rechtswert (UTM): 359360 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5181800 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3110
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