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Toni-Lenz-Hütte/Heubergkopfkreuz:
Auf der bayerischen Seite des Unterbergs
Toni-Lenz-Hütte/Heubergkopfkreuz Abbildung 1
Abb. 1

Der nachfolgende lange und auf Grund der vielen zu bewältigenden Hm anstrengende Wandertipp führt unweit der deutsch-österreichischen Staatsgrenze auf der steilen und felsigen bayerischen Seite des mächtigen Unterbergs (Abb. 1) zur Toni-Lenz-Hütte (ca. 1.440 m) und noch kurz weiter zu einem Gipfelkreuz (ca. 1.530 m): Dieses befindet sich zwischen dem nahen Kleinen Heubergkopf (1.508 m) und dem über 300 Hm höheren, auf dem Gipfelkamm des Unterbergs liegenden Großen Heubergkopf (1.820 m). Daher bezeichnen wir bei diesem Wandertipp, dieses Gipfelkreuz als „Heubergkopfkreuz“. Unser Ausgangspunkt befindet sich bei einer ca. 1,0 km von der Staatsgrenze entfernten Abzweigung von der deutschen Bundesstraße B 305 (ca. 475 m) knapp unterhalb eines alten Wehrturms namens „Paßthurm“ (Abb. 2), der auch „Sulzauer Fuchsturm“ genannt wird. Bei der Abzweigung von der B 305 gibt es eine Bushaltestelle, schräg gegenüber einem größeren Parkplatz knapp oberhalb des Almkanals. Noch eine Vorbemerkung: Da sich auf den meisten Wanderkarten und in den Wanderführern die Höhenangaben zum Teil erheblich unterscheiden, verwenden wir bei diesem Wandertipp fast ausschließlich „ca.“-Angaben.

Vorbei am Wehrturm geht es auf einer Sandstraße gleich steil aufwärts. Nach Querung einer Lichtung mit einer Hochspannungsleitung kann man erstmals eine links von der Sandstraße abzweigende, aber steile Abkürzung verwenden. Die Möglichkeit, Streckenteile abzukürzen, wird sich im ersten Teil der Tour immer wieder ergeben, allerdings sollte sie nur von ortskundigen Bergwanderern in Anspruch genommen werden. Diese erste Abkürzung nützen wir aber ausnahmsweise, denn bald schon biegen wir links wieder in die Sandstraße ein. Kurz geht es noch steiler ansteigend weiter, dann folgt mit Blick links zum pyramidenförmigen, bewaldeten Eckberg (1.017 m, Abb. 3) eine Richtung Südwesten führende, fast ebene Passage parallel zum links unter uns fließenden Rothmannsbach. Nachdem es wieder um einiges steiler geworden ist, wendet sich die Sandstraße rechts Richtung Nordwesten in den Bachgraben. Die hier rechts abzweigende Abkürzung ist sehr steil und teilweise etwas ausgesetzt, daher bleiben wir auf der angenehm taleinwärts führenden Sandstraße. Mit einer Serpentine verlassen wir schon bald wieder den Bachgraben, dabei genießen wir einen ersten Blick hinauf zu den felsigen Steilwänden des Unterbergs (Abb. 4). Richtung Nordosten geht es erneut etwas steiler weiter, bei der nächsten Serpentine mündet die von uns nicht verwendete Abkürzung von rechts in die Sandstraße. Die gleich wieder rechts abzweigende, steile Abkürzung könnte man dann wieder nützen, man spart sich dabei eine weitere Serpentine. Stets im Waldgelände auf der Sandstraße teils gemütlich, teils etwas steiler ansteigend – eine weitere, links abbiegende Abkürzung sollte man dann wieder auslassen – geht es nun durch einen schwach ausgeprägten Waldgraben. Den meisten Wanderern wird bereits aufgefallen sein, dass auf der Seite der Sandstraße Hinweistafeln (Abb. 5) regelmäßig darüber informieren, wie viele Hm wir bereits geschafft haben. Diese sind allerdings nicht immer an der richtigen Stelle aufgestellt. Nach einer Linkskurve nochmals kurz steil ansteigend, erreichen wir nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt das Ende unserer Sandstraße (ca. 940 m), bei dem von links auch die letzte – von uns nicht verwendete – Abkürzung in unseren Aufstiegsweg mündet.

Die Sandstraße geht zuerst in einen Sandweg und bald schon in einen Steig über und führt uns – mit einem weiteren schönen Blick zu den Felswänden des Unterbergs und zum Hauptgipfel, den Berchtesgadener Hochthron (1.972 m, Abb. 6), – in einem langgezogenen Rechtsbogen kaum ansteigend in den Lochgraben. Dort nähern wir uns dem im Sommer meist ausgetrockneten Bachbett (Abb. 7). Wir überschreiten dieses nicht, sondern wandern auf dem gut begehbaren Steig den rechts von uns liegenden Waldhang mit zwei Serpentinen aufwärts. Dann folgt eine längere, parallel zu einem Kamm verlaufende und angenehm aufsteigende Passage Richtung Norden. Unweit einer beim Aufstieg kaum zu sehenden Jagdhütte quert in einer schwach ausgeprägten Einsattelung (ca. 1.070 m) ein Steig unseren Weg, danach wird unser Weg zusehends steiniger und steiler. Laufend unterstützen auch künstlich angelegte Stufen unseren Aufstieg. Etwa 300 Hm unterhalb der Toni-Lenz-Hütte ist diese bei einer Rechtskurve erstmals hoch oben für uns sichtbar (Abb. 8). Im lichter werdenden Waldgelände wird es immer steiler, hie und da müssen auch mit der nötigen Vorsicht felsigere Stellen – bei nassen Bodenverhältnissen ist Trittsicherheit notwendig – überwunden werden. Es geht vorbei an einer Stelle, die mit dem Hinweis „Denkmal 1.225 m“ (Abb. 9) versehen ist, und von der man einen Blick abwärts in ein steiles Felstal wagen kann. Etwa 150 Hm unterhalb der Toni-Lenz-Hütte verlassen wir bei einer größeren Lichtung endgültig das bewaldete Gelände. Vor uns türmt sich die letzte noch zu bezwingende Steilstufe (Abb. 10) auf, die – umgeben von Latschen – von uns auf einem steinigen Steig mit Serpentinen und Stufen bewältigt wird. Wenige Meter links von einem möglichen Hubschrauber-Landeplatz ist dann unser erstes Tourenziel, die Toni-Lenz-Hütte (Abb. 11), nicht mehr weit entfernt. Vorbei an einer Abzweigung, bei der man rechts nur mit vorhandener Trittsicherheit zum Schellenbergsattel (Staatsgrenze) und zum in Österreich stehenden Zeppezauerhaus (ca. 1664 m) wandern sollte, geht es die letzten Hm hinauf zur Hütte (Abb. 12), zu der wir vom Ausgangspunkt nach ca. 3,0–3¼ Stunden, in denen wir über 950 Hm bewältigt haben, gelangen.

Bevor es Richtung Südwesten weiter zum Heubergkopfkreuz geht, nützen wir unsere Rast, um das großartige Panorama Richtung Südosten (Abb. 13) ins Salzachtal, zu den Bergen der Osterhorngruppe und des Tennengebirges sowie bei guter Sicht zur Bischofsmütze (2.485 m) und zum Dachstein (2.995 m) in vollen Zügen zu genießen. Richtung Nordosten (Abb. 14) steht hoch über uns das Gipfelkreuz des Geierecks (1.805 m), das sich unmittelbar neben der Bergstation der Unterberg-Seilbahn befindet, die man immer wieder berg- bzw. talwärts schweben sieht.

Mit Serpentinen geht es dann auf einem gut begehbaren Steig hinauf zu einem Steinkar (Abb. 15), an dessen Unterseite wir vorbeiwandern. Mit einem Linksbogen und einer Rechtskurve wandern wir dann zu einer Minischarte, wo vom Hauptweg rechts der Steig abzweigt, auf dem man in 3–5 Minuten zum Sammelplatz vor der Schellenberger Eishöhle gelangt. Der Hauptweg, der versicherte Thomas-Eder-Steig, führt zur Mittagsscharte auf den Gipfelkamm des Untersbergs. Wenige Meter links von dieser Abzweigung steht dann das von uns so bezeichnete „Heubergkopfkreuz“ (Abb. 16), vor dem wir nach rund 15–20 Minuten von der Toni-Lenz-Hütte bzw. nach ca. 3¼–3½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir fast 1.050 m bewältigt haben, stehen. Toll vom „Heubergkopfkreuz“ (Abb. 17) zu sehen sind Richtung Südwesten (Abb. 18) die Felsgiganten der Berchtesgadener Alpen mit dem Watzmann (2.713 m) und dem Hohen Göll (2.522 m). Im Hintergrund kann man bei guter Sicht auch den Hochkönig (2.941 m) und den Großen Hundstod (2.594 m) bewundern. Fast noch beeindruckender ist von hier der Blick zu den Felswänden unterhalb des Gipfelkamms des Unterbergs (Abb. 19) (Abb. 20) und zu den – unserem kleinen Wiesenplateau vorgelagerten – Mini-Felsgipfeln (Abb. 21): Bei einem davon handelt es sich um den Kleinen Heubergkopf.

Auf dem Aufstiegsweg geht es in 10–15 Minuten wieder abwärts zur Toni-Lenz-Hütte (Abb. 22) (Abb. 23) und von dieser steil, steinig und ein wenig felsig – immer wieder mit traumhaften Ausblicken zum Salzachtal (Abb. 24) und zu den Berchtesgadener Alpen – durch das steile Latschen- bzw. lichte Waldgelände zu der beim Abstieg links auf dem Kamm stehenden Jagdhütte. Es geht weiter – nun auf dem besser begehbaren Steig – zum Lochgraben und mit letztem Blick zum Watzmann (Abb. 25) zur Sandstraße, die wir vom Heubergkopfkreuz nach 1¼–1½ Stunden erreichen. Beim Abstieg sollte man diese am besten gar nicht mehr verlassen. Wir nähern uns stetig dem vom Almkanal durchflossenen Tal und gelangen nach ungefähr 2,0–2¼ Stunden vom Heubergkopfkreuz wieder zurück zum Ausgangspunkt.

HM/Zeit:
Von der Abzweigung von der B 305 über die Toni-Lenz-Hütte zum Heubergkopfkreuz knapp 1.050 Hm in ca. 3¼–3½ Stunden (Aufstieg) bzw. ungefähr 2,0–2¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Ende Oktober (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Lange, technisch unschwierige, auf Grund der zu bewältigenden Hm anstrengende Tour, im unteren Teil auf einer Sandstraße mit optionalen Abkürzungen, die aber nur von ortskundigen Bergwandern begangen werden sollten. Im oberen Bereich geht es auf einem im Großen und Ganzen gut begehbaren Steig über steiles, steiniges und teilweise felsiges Gelände, bei nassen Bodenverhältnissen ist Trittsicherheit notwendig! Speziell im Latschengebiet kann es im Sommer sehr heiß werden!
Highlights:
Panoramablick von der Toni-Lenz-Hütte und vom Heubergkopfkreuz zu den Berchtesgadener Alpen (u.a. Watzmann), zum Salzachtal, zur Osterhorngruppe, dem Tennengebirge, zum Dachstein, zur Bischofsmütze und zum Hochkönig; die gigantische Felsszenerie des Unterbergs, die Schellenberger Eishöhle (nur mit Führung)
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 10 bis Abfahrt Salzburg Süd fahren, von dort Richtung Süden auf der Bundesstraße B 160 zur österreichisch-deutschen Staatsgrenze und von dieser knapp 1,0 km weiter auf der deutschen Bundesstraße B 305 bis zu einem links von der Bundesstraße liegenden Parkplatz fahren. Beim Ausgangspunkt gibt es auch eine Bushaltestelle (mit Busverbindung nach Salzburg).
Einkehr:
Toni-Lenz-Hütte
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89 Geogr. Länge/Breite: 13°02‘17‘‘/47°42‘13‘‘ Rechtswert (UTM): 352830 m (Zone: 33 N) Hochwert (UTM): 5285235 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3210
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