Frauenalpe:
Kleine Wanderrunde auf dem Hausberg von Murau
Früher war der Hausberg von Murau, die 1.997 m hohe Frauenalpe (Abb. 1), nicht nur ein reizvolles Wandergebiet, sondern auch ein kleines Wintersportzentrum. Man verfügte einerseits über eine Skisprungschanze am Fuße des Berges und andererseits über Skipisten und Skilifte, die inzwischen abgebaut wurden. Heute hat der im Westen benachbarte Kreischberg (1.981 m), der bereits WM-Austragungsort war, der Frauenalpe längst den Rang abgelaufen. Es gibt aber immer noch die gut ausgebaute Bergstraße von Murau und mit dem Alpengasthof Krische (1.575 m), bei dem sich auch der Ausgangspunkt unserer kurzen Rundtour befindet, und der Murauer Hütte (1.583 m), bei der wir am Ende unserer Wanderung vorbeikommen werden, zwei größere, sehr gastliche Einkehrmöglichkeiten. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Wandertipps war der von uns verwendete Aufstiegsweg im unteren Teil noch nicht markiert, was aber für die Zukunft geplant ist. Bergwanderer, die nicht ortskundig sind bzw. über keinen ausgeprägten Orientierungssinn verfügen, sollten lieber über den breiten Normalweg (Abb. 2), den wir auch beim Abstieg benützen werden, in ca. 1¼–1½ Stunden aufsteigen.
Unmittelbar nach dem Alpengasthof Krische (Abb. 3) biegt rechts ein breiter Weg ab, der uns mit wenigen Schritten, bei denen man rechts Richtung Nordosten (Abb. 4) einen ersten schönen Blick zu den Niederen Tauern genießt, zu einem Viehgatter und ins Waldgelände bringt. Bis zu einer Weggabelung, bei der wir uns geradeaus halten, geht es leicht abwärts, dann beginnt der Weg, der hauptsächlich Richtung Westen führt, nach einer Bachüberquerung wieder minimal anzusteigen. Nach etwa 10 Minuten vom Ausgangspunkt kommen wir zu einer scharfen Linkskurve. Wenige Meter danach zweigt rechts ein deutlich sichtbarer Waldsteig ab, der nach rund 50 m wieder in einen Weg mündet. Auf diesem geht es kaum ansteigend – den Rothoferbach überspringen wir – bis zur Einmündung einer Forststraße, auf der wir nun – uns wiederum geradeaus haltend – etwas steiler aufsteigen. Bei der bald schon folgenden Serpentine verlassen wir rechts die Forststraße und wandern jetzt auf breitem Weg weiter Richtung Westen. Vorbei an einer Holzhütte (Abb. 5) erblickt man hier erstmals den Kreischberg (Abb. 6) mit seinen Skipisten und Richtung Nordwesten den Gstoder (2.140 m, Abb. 7) an der Landesgrenze von Salzburg und der Steiermark. Kurz wird es etwas steiler, dann mündet unser fast ebener Weg nach 45–50 Minuten in eine mit blau markierten Holzpflöcken gekennzeichnete Forststraße, in die wir links einbiegen.
Unser Aufstiegsweg beginnt wieder moderat anzusteigen. Bei einer neben einem gewaltigen Felsen (Abb. 8) befindlichen Straßenteilung geht es geradeaus weiter und mit einem langgezogenen Linksbogen an das untere Ende eines Almgebietes. Nun weiter stetig im offenen Gelände ansteigend, wendet sich die Forststraße langsam in Richtung Süden. Wenige Schritte, nachdem von rechts der von St. Lorenzen ob Murau kommende markierte Weg in unsere Forststraße mündet, erreichen wir nach 1¼–1½ Stunden die unbewirtschaftete Troghütte (1.816 m, Abb. 9). Kurz vor dieser zweigt unser – jetzt auch markierter – Aufstiegsweg links von der Forststraße ab. Teils im Wald, größtenteils bereits im offenen Gelände geht es in ca. 10–15 Minuten auf breitem Wiesenpfad links oberhalb der Troghütte (Abb. 10) in langgezogenen Serpentinen hinauf zur Weggabelung beim Murmelfelsen (1.884 m, Abb. 11). Links kann man hier ohne Gipfelbesteigung zur Murauer Hütte und zum Ausgangspunkt wandern, was auch eine interessante kleine Rundtour ergibt. Wir wandern auf einem schönen Steig Richtung Süden geradeaus weiter. Schon bald sehen wir erstmals den Gipfel der Frauenalpe (Abb. 12), zu dem wir mäßig steil aufwärts wandern. Bereits nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden, in denen wir mit der anfänglichen Gegensteigung knapp 450 Hm bewältigt haben, können wir den prachtvollen Rundblick genießen. Vorsicht: Hinter dem Gipfelbereich mit dem Gipfelkreuz (Abb. 13) und der Panoramatafel zum Identifizieren der vielen von hier sichtbaren Berge geht es Richtung Süden fast senkrecht in die Tiefe!
Im Südosten (Abb. 14) sieht man die Metnitzer Berge – zu denen auch die Frauenalpe zählt –, die wiederum Teil der Gurktaler Alpen sind, sowie die Seetaler Alpen mit dem Zirbitzkogel (2.396 m), im Südwesten (Abb. 15) die sanften Nockberge, im Westen (Abb. 16) die benachbarte Ackerlhöhe (2.040 m) und den Kreischberg und im Norden (Abb. 17) die Murtaler Berge und die Niederen Tauern – eine großartige 360 Grad-Rundumsicht!
Um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen geht es auf breitem Sandweg nun auf dem fast flachen Gipfelplateau Richtung Nordosten (Abb. 18) – vorbei an der idyllischen Apollonia-Kapelle (Abb. 19) und an der Bernhard-Fest-Hütte (Abb. 20), einer Selbstversorgerhütte. Dann wandern wir mit Blick zur Stolzalpe (1.817 m) und den Niederen Tauern über Wiesengelände (Abb. 21) etwas steiler abwärts und man erreicht nach rund 15–20 Minuten vom Gipfelkreuz bei der Einmündung jenes Weges, der beim Murmelfelsen von unserem Aufstiegsweg abgezweigt ist, wieder Waldgelände. Mäßig absteigend bleibt man in weiterer Folge entweder ständig auf dem breiten und markierten Normalweg, der mit einem langgezogenen Linksbogen vorbei an zwei bewirtschafteten Hütten, der Käsereihütte (1.691 m) und der Diensthütte, abwärts führt oder man biegt links bei Querung der ehemaligen Lifttrasse (Abb. 22) auf einen deutlich sichtbaren, aber unmarkierten Wiesenpfad ab. Auf diesem geht es steil bergab, man muss aber im unteren Teil rechts im offenen Gelände über einen ebenfalls deutlich sichtbaren Wiesenweg zum Normalweg zurückkehren. Auf diesem ist es dann nicht mehr weit bis zur Murauer Hütte (Abb. 23) und von dieser auf asphaltierter Straße zum Alpengasthof Krische (Abb. 24). Für den gesamten Abstieg vom Gipfelkreuz auf der Frauenalpe benötigt man gerade mal ca. 45–50 Minuten bis zu unserem Ausgangspunkt.
Geogr. Länge/Breite: 14°08‘58‘‘/47°05‘06‘‘
Rechtswert (UTM): 435450 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5214975 m (Zone: 33 N)