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Hauereck/Steinriegel:
Unterwegs auf dem Peter Rosegger Weitwanderweg
Hauereck/Steinriegel Abbildung 1
Abb. 1

Der teilweise recht breite, niedriger werdende Kamm, der vom Stuhleck (1.782 m), der höchsten Erhebung der Fischbacher Alpen, Richtung Südwesten bis zum Ort Alpl verläuft, ist ein beliebtes Wandergebiet im Osten Österreichs. Ohne jegliche technische Herausforderungen ist speziell der baumlose Teil rund um das Roseggerhaus (1.586 m) immer schon ideal für Familienausflüge. Leider gibt es seit einigen Jahren einen auffallenden Schönheitsfehler: Auf den aussichtsreichen Grasflächen des Kamms stehen heute dutzende schon von weitem sichtbare, riesige Windräder, die nicht nur den tollen Ausblick beeinträchtigen, sondern in Betrieb auch einen unangenehmen Lärm erzeugen. Trotzdem beschreiben wir im nachfolgenden Wandertipp, der im Kammverlauf Teil des Peter Rosegger Weitwanderwegs ist, eine kurze Tour auf gleich zwei Gipfel, das Hauereck (1.301 m) und den Steinriegel (1.577 m) – weil es hier trotz Windräder schön ist (Abb. 1)!

Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt östlich des Kamms beim Genussgasthof Willenshofer (996 m, Abb. 2), der gegenüber der Talstation eines nur im Winter betriebenen Sesselliftes und oberhalb der Gemeinde St. Kathrein am Hauenstein liegt. Von hier hat man einen ersten Blick die steilen Wiesenhänge (Abb. 3) aufwärts, die wir am Beginn der Wanderung erklimmen werden. Wenige Meter nach dem Gasthaus geht die asphaltierte Zufahrtsstraße in eine Sandstraße über. Genau an dieser Stelle biegt links bergwärts Richtung Nordwesten ein Wiesenweg (Weg Nr. 12) ab, der uns steil zur Lifttrasse führt. Weiterhin steil geht es jetzt auf dieser aufwärts. Links von uns ist von einer Rastbank Richtung Süden der bis zu seinem Gipfel bewaldete Teufelstein (1.498 m, Abb. 4) und Richtung Südosten St. Der Ort Kathrein am Hauenstein (Abb. 5) zu sehen. Nach Durchschreiten eines Viehgatters geht es rechts neben der Lifttrasse nicht mehr so steil auf einer Skipiste (Abb. 6) – links vorbei an einer kleinen Holzhütte und rechts vorbei an einer Bergrettungshütte – weiter bis zum nächsten Viehgatter. Dort befindet sich zusätzlich zum Sessellift die Talstation eines Skiliftes. Wir halten uns rechts und marschieren am rechten Rand der Skipiste oder auf dem markierten, rechts parallel verlaufenden Waldsteig wieder zu einem Viehgatter. Im oberen Bereich der Skipiste halten wir uns links und wandern direkt zur bereits sichtbaren Sonnenhütte (Abb. 7), die aber nur im Winter bewirtschaftet wird, und zur Bergstation des Sesselliftes. Links hinter dieser steht etwas versteckt das Gipfelkreuz des Hauerecks (Abb. 8), das wir vom Ausgangspunkt nach etwa 45–50 Minuten erreichen.

Da das Gipfelkreuz von Bäumen umgeben ist, gibt es hier leider keine Aussicht. Wir gehen daher mit wenigen Schritten zurück zur Bergstation, von der man den nächsten Streckenabschnitt mit den ersten Windrädern gut überblicken kann. Links neben der Bergstation führt in knapp 5 Minuten ein Weg leicht abfallend und vorbei an einem Speichersee zur Schutzhütte Hauereck (Abb. 9), die ganzjährig bewirtschaftet wird. Hier treffen wir auch auf den markierten querenden Kammweg, der Teil des Peter Rosegger Weitwanderwegs ist, in den wir rechts einbiegen. Auf dem breiten Waldweg wandern wir nun gemütlich ansteigend Richtung Nordosten (Abb. 10). Nach etwa 15 Minuten vom Schutzhaus Hauereck betreten wir bei einem Gatter (ca. 1.375 m) den Windpark Steinriegel-Rattener Alm. Kurz ist es etwas steiler, dann öffnet sich das Gelände und wir nähern uns den ersten Windrädern (Abb. 11). Ab hier geht es auf einem breiten Sandweg in wenigen Minuten weiter aufwärts zur Almhütte Rattener Alm (1.428 m, Abb. 12), die sich links von unserem Weg befindet. Im offenen Gelände (Abb. 13) geht es nun mäßig ansteigend laufend vorbei an Windrädern zum Parkplatz am Ende einer Mautstraße, auf der man sowohl von Ratten als auch von Rettenegg hierher fahren kann. Unsere Sandstraße wendet sich etwas nach links und vor uns wird der bewaldete Gipfelaufbau des Steinriegels (Abb. 14) samt Windrädern sichtbar. Nochmals wir es etwas steiler und vorbei an einer weiteren Hütte erreichen wir nach etwa 55–60 Minuten vom Hauereck bzw. nach 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir fast 600 Hm bewältigt haben, das Gipfelkreuz des Steinriegels (Abb. 15). Dieses steht rechts vom Sandweg direkt neben einem Windrad.

Gäbe es diese Windräder nicht, hätte man von hier eine traumhafte Rundumsicht ohne Einschränkung! Richtung Westen (Abb. 16) reihen sich von Süden nach Norden die steirischen Kalkalpen mit dem Hochschwab (2.277 m), der Hohen Veitsch (1.981 m), der Schneealpe (1.903 m) und der Rax (2.007 m) aneinander. Richtung Norden (Abb. 17) sind im nun gänzlich offenen Gelände auf dem höher und breiter werdenden Kamm neben dem Roseggerhaus, zu dem man in etwa 25 Minuten zum Einkehren weiterwandern kann, die Amundsenhöhe (1.666 m), die Pretulalpe (1.656 m) mit der Peter-Bergner-Warte und im Hintergrund das Stuhleck zu sehen. Richtung Nordosten (Abb. 18) blickt man zum Hochwechsel (1.743 m) und Richtung Südwesten (Abb. 19) zu den Grazer Hausbergen.

Auf dem Rückweg, der im ersten Teil über den Aufstiegsweg und Richtung Südwesten zurück zur Rattener Alm führt, sind die Grazer Hausberge – vor allem der steile Hochlantsch (1.720 m) – besonders gut zwischen den Windrädern zu sehen (Abb. 20). Bei der Almhütte genießt man nochmals einen tollen Blick Richtung Westen zur Hochschwab-Region und zu den Eisenerzer Alpen (Abb. 21). Nach etwa 20–25 Minuten verlässt man dann wieder das Gebiet des Windparks Steinriegel-Rattener Alm und beim Abstieg jetzt auch den Peter Rosegger Weitwanderweg. Sofort nach Durchschreiten des Gatters zweigen wir auf deutlich sichtbaren Wegspuren links Richtung Osten ab – mit im Sommer verwachsenen und daher kaum wahrnehmbaren Markierungspflöcken. Dabei blicken wir nicht allzu steil absteigend zum Masenberg (1.261 m), auf dem ebenfalls Windräder stehen, und in die Oststeiermark (Abb. 22). Nach wenigen Minuten biegen wir rechts in einen breiten, querenden Weg ein, auf dem wir nun mit Unterstützung weit ausholender Serpentinen absteigen. Etwa 20 Minuten nach der Abzweigung vom Kammweg geht unser breiter Weg in die von rechts kommende Forststraße, die von der Schutzhütte Hauereck kommt, über und führt im Wald mit Serpentinen abwärts. Rund 20 Minuten später öffnet sich das Gelände wieder, wobei unser Ausgangspunkt unter uns sichtbar wird (Abb. 23). Hier können ortskundige Bergwanderer entlang des Waldrandes und über eine steile Wiese die nächsten zwei Serpentinen abkürzen. Zuletzt geht es vorbei an zahlreichen Wohn- und Ferienhäusern und einem schönen Kruzifix (Abb. 24) zurück zum Ausgangspunkt. Auf dem letzten Wegteil hat man nochmals einen sehr schönen Blick Richtung Nordosten in die nahe Wechsel-Region (Abb. 25). Nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Steinriegel erreicht man dann wieder den Genussgasthof Willenshofer.

HM/Zeit:
Vom Genussgasthof Willenshofer über das Hauereck auf den Steinriegel mit minimalen Gegensteigungen im Gipfelbereich des Hauerecks knapp 600 Hm in etwa 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. über die Forststraße ca. 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte März–November
Anforderungen:
Technisch einfache, familienfreundliche Tour auf meist breiten und gut begehbaren Steigen, Forststraßen bzw. Wegen, nur etwas steiler beim Aufstieg über Wiesenpfad und Skipiste auf das Hauereck. Die Windräder am Kamm schränken die Aussicht ein und können in Betrieb recht laut sein!
Highlights:
trotz Windräder die Aussicht vom Steinriegel und auch unterwegs; der breite und sanfte Wiesenkamm oberhalb der Waldgrenze
Anfahrt:
Von der Bundesstraße B 72 (Verbindung von Krieglach (S 6) nach Graz (A 2, A 9)) vom Mürztal kommend bei Km 74,4 (GH Roseggerhof) Richtung Norden links abbiegen und ca. 4,2 km auf schmaler, asphaltierter Straße bis zum Weiler Bergbausiedlung fahren. Dort links in die querende, von St. Kathrein am Hauenstein kommende Straße einbiegen und ca. 0,8 km bis zum Genussgasthof Willenshofer fahren. Vom Feistritztal kommend im Ort St. Kathrein am Hauenstein bei Km 71,2 Richtung Norden rechts abbiegen und ca. 2,5 km durch den Weiler Bergbausiedlung auf gut ausgebauter Straße bis zum GH Willenshofer fahren: Vor, beim und auch nach dem GH Willenshofer stehen genügend Parkplätze zur Verfügung;
Einkehr:
Genussgasthof Willenshofer, Schutzhütte Hauereck, Sonnenhütte (nur im Winter), Roseggerhaus (mit Umweg)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°41‘55‘‘/47°30‘27‘‘
Rechtswert (UTM): 552610 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5261820 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4218
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