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Fanningberg:
Wanderung auf einen Lungauer Skiberg
Fanningberg Abbildung 1
Abb. 1

Viele Bewohner des Salzburger Lungaus erlernten auf den Osthängen des im Südwesten der Schladminger Tauern gelegenen Fanningbergs (Abb. 1) das Skifahren. Aber man kann hier nicht nur dem Wintersport frönen, in der warmen Jahreszeit laden technisch meist einfache Wanderwege zum Bergwandern ein. Beim nachfolgenden Wandertipp handelt es sich um eine nicht allzu lange, familientaugliche Rundtour, bei der man beim Abstieg vom langgezogenen Nord-Süd-Gipfelkamm auch die 6er-Samsonbahn benützen kann, die aber in der Sommersaison nicht täglich in Betrieb ist. Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich auf dem großen Parkplatz (1.489 m) des Sesselliftes und des Hotels Fanningberghof.

Wir starten unsere Rundtour an der Weggabelung knapp unterhalb der Talstation (Abb. 2) und wandern rechts Richtung Norden mit wenigen Schritten über einen weiteren Parkplatz zur Zufahrtsstraße, auf der man links zu einem neu errichteten Feriendorf bzw. zur Kräutlalm gelangt. Wir aber biegen rechts in die Sandstraße ein und gehen einige Meter abwärts zu einer links abzweigenden Forststraße. Auf dieser geht es wenige Meter, bevor wir diese links für einen breiten Weg verlassen. Auf diesem marschieren wir im Wald bergwärts etwas steiler aufwärts Richtung Westen zu einer weiteren Weggabelung, bei der wir uns rechts halten. Längere Zeit wenig ansteigend geht es bis zu einer Serpentine Richtung Nordwesten und dann Richtung Südwesten. Nach einer weiteren Serpentine im sich nun öffnenden Gelände (Abb. 3) gelangen wir zu einer querenden Sandstraße, welche die Zufahrtsstraße für einige Almhütten ist, in die wir links einbiegen. Richtung Osten (Abb. 4) genießt man auf dem folgenden Wegstück einen schönen Blick zum Oberen Lungau und zu den Bergen der südlichen Schladminger Tauern. Nach Passieren eines Viehgatters zweigen wir – erneut im Waldgebiet – rechts auf einen breiten Weg mit Wegweiser zur Zirmbar ab. Auf diesem geht es wieder etwas steiler vorbei an der Edelweißalm (Abb. 5) hinauf zur Schitterhütte (ca. 1.730 m, Abb. 6), die sich am Rand der Skipiste befindet, auf der wir später absteigen werden. Für den bisherigen Aufstieg haben wir vom Ausgangspunkt etwa 40–45 Minuten benötigt.

Bei der sich vor der Schitterhütte befindenden Weggabelung wandern wir nicht links die Skipiste hinauf, sondern rechts direkt an der Hütte vorbei. Nach etwa 50 m biegen wir dann links auf den markierten Waldweg (Nr. AV 760) ab. Dieser führt zu Beginn in einem stetigen Auf und Ab in einer knappen Viertelstunde zu einer Lichtung. Diese wird halb links von uns gequert. Nun bewegen wir uns Richtung Nordwesten etwas steiler ansteigend durch wunderschönes Hochwaldgebiet (Abb. 7) – uns umgeben vor allem Lärchen und Zirben. Ist man im Spätsommer bzw. zu Herbstbeginn auf diesem breiten Weg unterwegs, kann man sich zusätzlich an der prächtigen Verfärbung der Heidelbeer- (Schwarzbeer-) und Preiselbeersträucher (Abb. 8) erfreuen. Nach zwei – einer längeren und einer kürzeren – abwärts führenden Wegteilen und etwa 40–45 Minuten von der Schitterhütte öffnet sich das Waldgelände und wir genießen einen großartigen Blick Richtung Nordosten (Abb. 9) zu den Gipfeln der Schladminger Tauern mit der Zechnerkarspitze (2.452 m), dem Hundstein (2.614 m) und den Mitterspitzen (2.603 m). Mit einem Linksbogen geht es im offenen Gelände zu einer größeren Almebene. Vor uns erscheint der Gipfelkamm (Abb. 10), zu dem wir nun – nicht allzu steil – in einem Rechtsbogen aufsteigen und den wir von der Schitterhütte nach etwa 1,0–1¼ Stunden erreichen (ca. 2.050 m).

Rechts könnte man Richtung Norden (Abb. 11) in wenigen Minuten auf einem Wiesenpfad schnell und einfach zur Aiblhöhe (2.104 m) aufsteigen, wir aber entscheiden uns links Richtung Süden (Abb. 12) abzubiegen und auf dem sich langsam verschmälernden Gipfelkamm in 15–20 Minuten – am Schluss etwas steiniger und steiler – zum Zechnerriegel (2.115 m) zu wandern. Dabei genießen wir rechts Richtung Westen (Abb. 13) den Blick zum parallel verlaufenden Gipfelkamm, der oberhalb des Taurachtals vom Speiereck (2.411 m) im Süden über den Großen Lanschütz (2.347 m) und das Schareck (2.466 m) bis zum Weißeneck (2.563 m) im Norden führt, und der bereits Teil der Radstädter Tauern ist. Vom Gipfelkreuz des Zechnerriegels (Abb. 14), wo man sich nochmals zurückwenden sollte, um den Kammverlauf Richtung Norden (Abb. 15) zu überblicken, geht es weiter in Richtung Süden (Abb. 16) in insgesamt etwa 10–15 Minuten steil abwärts in einen Sattel und danach sanft aufsteigend zur gleich hohen Fanninghöhe: Zu dieser gelangen wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 2¼–2½ Stunden, in denen wir mit Gegensteigungen etwa 700 Hm bewältigt haben.

Vom Gipfelkreuz der Fanninghöhe (Abb. 17) hat man einen wunderbaren 360 Grad-Panoramablick: Im Westen (Abb. 18) sehen wir die südlichen Radstädter Tauern, im Norden (Abb. 19) den bisherigen Kammverlauf mit dem Zechnerriegel sowie die Schladminger Tauern, wobei im Hintergrund sogar der Dachstein (2.995 m) etwas hervorlugt. Im Osten (Abb. 20) sieht man den nördlichen und östlichen Lungau mit den Orten Mariapfarr und Tamsweg sowie Gipfel wie das Roteck (2.742 m), den Preber (2.740 m) und den Gstoder (2.140 m). Richtung Süden (Abb. 21) erblicken wir unser nächstes Wegstück auf dem Gipfelkamm, dahinter die Nockberge und bei guter Sicht die bereits in Slowenien und Italien liegenden Julischen Alpen.

Kurz steil von der Fanninghöhe abwärts und vorbei an der nur im Winter betriebenen Gipfelbahn wandern wir auf dem breiten Kamm – stets auf einem rechts parallel zu einem Weg verlaufenden Wiesenpfad – zum nächsten Gipfel, zur nicht gekennzeichneten Frischlingshöhe (ca. 2.030 m). Von dieser über den deutlich sichtbaren Wiesenpfad absteigend – oberhalb der Bergstation der 6er-Samsonbahn kurz auf einem breiten Weg –, erreichen wir nach rund 25–30 Minuten von der Fanninghöhe beim GH Gamsstadl (2.004 m) den südlichsten Punkt unserer Wanderung.

Auf dem Zufahrtsweg geht es kurz Richtung Norden etwas ansteigend zurück zur Bergstation – hier könnte man den Lift verwenden (wenn er in Betrieb ist!) –, dann halten wir uns bei einer Wegteilung rechts und marschieren entlang des Liftes auf einem breiten Sandweg bis zu einer Serpentine steil Richtung Osten abwärts. Wir kommen zu einer Skipiste, auf der wir zuerst Richtung Nordosten und dann in einem Rechtsbogen zur Raderalm (Abb. 22) absteigen, die wir von der Fanninghöhe nach ca. 45–50 Minuten erreichen: Auf dieser befindet sich auch die auf vielen Hinweisschildern, an denen wir bereits vorbeigegangen sind, angepriesene Zirmbar (1.792 m). Weiter auf der Skipiste gelangen wir Richtung Osten (Abb. 23) wieder zur Schitterhütte und zur knapp darunter liegenden Edelweißalm. Rechts von der Skipiste gibt es übrigens in diesem Bereich einen etwas versteckt liegenden Teich (Abb. 24).

Wir steigen kurz – links vom Sandweg abbiegend – auf unserem Aufstiegsweg vorbei an der Edelweißalm zur Zufahrtsstraße zu den Almhäusern hinunter, biegen aber dann nicht links, sondern rechts ab und gelangen wieder zum zuvor schon genutzten Sandweg. Bereits nach wenigen Metern verlassen wir diesen links wieder und wandern – erneut auf einer Skipiste (Abb. 25) – zum untersten Teil der 6er-Samsonbahn. Parallel zum Sessellift geht es am rechten Rand der Skipiste zu einem weiteren Feriendorf und neben diesem dann zum Ausgangspunkt bei der Talstation bzw. beim Hotel Fanningberghof (Abb. 26), wobei man kurz vorher – am unteren Ende die Skipiste links querend – die neu errichtete und im Sommer bewirtschaftete Kräutlalm (Abb. 27) besuchen könnte. Für den gesamten Abstieg von der Fanninghöhe braucht man kaum länger als ungefähr 1¼–1½ Stunden.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz bei der Talstation der 6er-Samsonbahn über den Zechnerriegel auf die Fanninghöhe mit einigen Gegensteigungen etwas über 700 Hm in rund 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) und über die Frischlingshöhe in ca. 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Nicht allzu lange, technisch einfache Tour auf auch für Familien leicht begehbaren Sand- und Forstwegen, Wiesenpfaden und einem guten und sicheren, aber bei den Gipfel-Abstiegen teilweise steilen Bergsteig auf dem Gipfelkamm. Beim Abstieg kann man von der Bergstation der 6er-Samsonbahn den Lift – wenn er in Betrieb ist – verwenden.
Highlights:
Der Ausblick von den drei Gipfeln und auf dem gesamten Bergsteig am Gipfelkamm zu den südlichen Radstädter und Schladminger Tauern; schöne Hochwälder mit Lerchen und Zirben, das Almgebiet beim Aufstieg zum Gipfelkamm
Anfahrt:
Über die Tauernautobahn Salzburg–Villach (A 10) bis Abfahrt St. Michae/Lungau oder auf der Bundesstraße B 99 über den Radstädter Tauernpass (von Norden) bzw. den Katschberg (von Süden) und Weiterfahrt auf der B 95 bzw. über die B 97 und B 95 von Murau/Tamsweg (Osten) nach Mariapfarr. Von der B 95 bei Km 102,2 Richtung Norden abbiegen und auf der L 222 ca. 0,8 km in Richtung Mariapfarr fahren, dort links Richtung Westen auf die L 224 abbiegen und 2,0 km fahren, links abbiegen und weiter durch den Ort Fanning ungefähr 4,5 km auf gut ausgebauter, asphaltierter Bergstraße bis zum großen Parkplatz unterhalb der Talstation der 6er-Samsonbahn.
Einkehr:
GH im Bereich der Talstation der 6er-Samsonbahn, Gamsstadl, Zirmbar, Kräutlalm
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°41'38''/47°10'09''
Rechtswert (UTM): 401050 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5224810 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3230
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