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Großer Pfaff:
Kammwanderung zwischen Hochwechsel und Stuhleck
Großer Pfaff Abbildung 1
Abb. 1

Der nachfolgende Wandertipp führt auf einen Kamm, der sich am Alpenostrand zwischen dem Hochwechsel (1.743 m) im Osten und dem Stuhleck (1.782 m) im Westen erstreckt. Zwei eher nur regional bedeutende Alpenpässe, der Feistritzsattel (1.286 m), den wir als Ausgangspunkt wählen und von dem die meisten – im Gegensatz zu uns – Richtung Osten zum Wechselgebiet wandern, und der Pfaffensattel (1.372 m), der ein beliebter Startplatz für den Aufstieg auf das Stuhleck ist, begrenzen im Osten und im Westen unsere Tour. Im Kammverlauf gibt es mehrere kleinere Erhebungen, von denen der Große Pfaff (1.555 m, Abb. 1) der höchste Gipfel ist. Dieser und sein „kleiner, benachbarter Bruder“, der Kleine Pfaff (1.539 m), den wir bei unserer Wanderung ebenfalls besteigen werden, sind im Gegensatz zu einem dritten Gipfel auf unserer Tour, dem sanften, von Almwiesen geprägten Harterkogel (1.523 m), recht steil und felsig.

Über unseren Ausgangspunkt, den Feistritzsattel, verläuft die steirisch-niederösterreichische Landesgrenze. Wir wandern vom großen Parkplatz ein paar Schritte leicht abwärts nach Westen, Richtung Niederösterreich (Abb. 2), bis zur Abzweigung links auf eine markierte Forststraße. Auf dieser kommen wir – kaum ansteigend – nach etwa 5 Minuten zu einer Weggabelung, bei der wir uns links halten. Weiterhin nur mäßig ansteigend gelangen wir nach weiteren 5–10 Minuten zu einer größeren Wegkreuzung. Links geht es nun auf breitem Weg Richtung Süden in wenigen Minuten auf den Kamm. Wenn man diesen erreicht hat, wendet sich unser Weg nach rechts, wieder Richtung Westen, und verläuft am Beginn entlang der Landesgrenze. Wir marschieren jetzt längere Zeit auf unserem steiler und teilweise schmäler werdenden Weg im Waldgelände aufwärts. Kurz, nachdem wir eine größere Lichtung mit Blick (Abb. 3) zu den Waldhängen auf der Ostseite unseres ersten Gipfelziels, des Harterkogels, gequert haben, geht es mit einer Rechtskurve für ein paar Schritte nach Norden und nach einer Linkskurve wieder Richtung Westen. In diesem Bereich bewegen wir uns bereits ausschließlich auf steirischem Boden. Nun öffnet sich das Gelände und wir wandern – Richtung Nordwesten sind erstmals die Rax (2.007 m, Abb. 4), der Schneeberg (2.076 m, Abb. 5) und der Sonnwendstein (1.523 m) zu sehen – über eine Wiese leicht ansteigend auf eine erste, namenlose Erhebung mit Gipfelkreuz (1.507 m). Hier wendet sich unser Pfad nach links und führt Richtung Südwesten am linken Wiesenrand (Abb. 6) zuerst kurz abwärts und dann mäßig steil ansteigend zum mit einem versteckten Mini-Gipfelkreuz gekennzeichneten Gipfel des Harterkogels (Abb. 7). Für den bisherigen Aufstieg, bei dem wir knapp 250 Hm bewältigt haben, benötigt man vom Ausgangspunkt etwa 45–50 Minuten.

Nachdem wir erstmals den Blick Richtung Süden (Abb. 8) zum Grazer Bergland genossen haben, setzen wir unsere Wanderung Richtung Westen (Abb. 9) fort. Dabei sehen wir mit dem mächtigen Stuhleck im Hintergrund unsere beiden nächsten Gipfelziele, rechts etwas verdeckt den Kleinen Pfaff und links davon – frei zu erblicken – den felsigen Großen Pfaff. Noch unterwegs auf den Almböden des Harterkogels geht es nun in etwa 15 Minuten in einem Auf und Ab wieder ins Waldgelände, in dem es gleich zu Beginn am höchsten Punkt einer weiteren kleinen, namenlosen Erhebung (1.509 m) vorbeigeht. Über eine langgezogene, schmale Lichtung wandern wir gemütlich abwärts. Dann geht es auf einem Waldsteig um einiges steiler hinunter und wir stehen nach ca. 25–30 Minuten vom Harterkogel vor dem bewaldeten und felsigen Großen Pfaff. Auf unserem markierten Steig wandern wir auf dessen Nordseite – zuerst noch weiter abwärts und dann wieder ansteigend – in wenigen Minuten zum waldlosen Sattel zwischen den beiden „Pfaffen“, wie der Große und der Kleine Pfaff im Volksmund gerne genannt werden. Da wir zuerst den Kleinen Pfaff besteigen werden, geht es weiter auf dem markierten Steig Richtung Westen. Es führen mehrere unmarkierte und unterschiedlich steile Steige auf den Kleinen Pfaff. Wir empfehlen – wieder im Waldgelände – vorerst auf dem markierten Steig zu bleiben. Es geht zuerst etwas steiler aufwärts, dann erneut kurz abwärts und danach aufwärts zu einem links abbiegenden Steig. Diesen verwenden wir, obwohl er fast eben zurück Richtung Osten führt. Dann biegt rechts von diesem ein weiterer, schmaler Steig ab, auf dem wir in einem langgezogenen Linksbogen sehr steil zum Gipfelkreuz aufsteigen. Wer hier im Spätsommer wandert, kann sich beim Auf- und später beim Abstieg an der Farbenpracht (Abb. 10) der Heidel- und der Preiselbeeren erfreuen. Nach ca. 45–50 Minuten vom Harterkogel oben beim Gipfelkreuz des Kleinen Pfaffs (Abb. 11) angekommen, genießt man den schönen Rundblick zum Grazer Bergland im Süden (Abb. 12), zum nahen Stuhleck im Westen (Abb. 13), den Wiener Hausbergen im Norden (Abb. 14) und zu unserem nächsten Gipfelziel, dem Großen Pfaff im Osten (Abb. 15).

Am besten auf dem Aufstiegsweg – nur ortskundige und trittsichere Bergwanderer sollten die direkt zum Sattel zwischen den beiden Pfaffen absteigenden, teilweise sehr schmalen und sehr steilen Steige nutzen – geht es zurück zum markierten Steig und dann Richtung Osten mit Blick zum Großen Pfaff zum Sattel (Abb. 16). Dort biegen wir bei der Hinweistafel „Zum Gipfel“ rechts vom markierten Weg ab und steigen – zu Beginn im Waldgelände sehr steil – über viele Baumwurzeln aufwärts. Im sich öffnenden Gelände geht es etwas weniger mühevoll voran, dann wartet nach einer Linksbiegung noch ein letztes steiles, von Latschen umgebenes Wegstück auf uns. Nach bereits etwa 30–35 Minuten vom Kleinen Pfaff steht man vor dem Gipfelkreuz des Großen Pfaffs (Abb. 17). Vom Ausgangspunkt haben wir bis hierher ungefähr 2,0–2¼ Stunden, in denen wir knapp 450 Hm bewältigt haben, benötigt.

Wie vom Kleinen Pfaff genießt man auch vom „größeren Bruder“ eine super Rundumsicht. Auch von hier sind im Süden (Abb. 18) die Grazer und im Norden (Abb. 19) die Wiener Hausberge zu bewundern. Im Westen (Abb. 20) überblickt man sehr schön den Kammverlauf vom Stuhleck südwärts zum Pretul – leider mit den Windrädern – und im Osten (Abb. 21) sind die Almböden auf dem Harterkogel, zu dem wir nun zurückwandern werden, schön zu sehen. Trittsichere Bergwanderer können sich einiges an Zeit ersparen und über die felsige Ostseite des Großen Pfaffs absteigen. Wir aber verwenden wieder den Steig auf der Westseite, genießen den Blick zum benachbarten Kleinen Pfaff (Abb. 22) und gelangen – speziell im Waldgelände bei nassen Bodenverhältnissen vorsichtig – in 10–15 Minuten erneut zum markierten Steig im Sattel zwischen den beiden Pfaffen, in den wir rechts einbiegen. Nach kurzem Abstieg wartet nun eine längere Gegensteigung auf dem Aufstiegsweg Richtung Osten auf uns. Über offenes Gelände geht es wieder auf den Harterkogel (Abb. 23), auf den wir nach 40–45 Minuten vom Großen Pfaff gelangen. Weiter über offenes Gelände und dann im Wald mit schönem Blick zum Hochwechsel (Abb. 24) bei der Querung der etwas größeren Lichtung wandern wir stets auf dem Aufstiegsweg – hauptsächlich Richtung Osten – zurück zum Feistritzsattel (Abb. 25), den wir vom Großen Pfaff nach ca. 1¼–1½ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz auf dem Feistritzsattel über den Harterkogel und den Kleinen Pfaff auf den Großen Pfaff mit zahlreichen Gegensteigungen im oberen Kammverlauf etwas über 550 Hm in ungefähr 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. in ca. 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Kurze, technisch unschwierige Tour auf Forststraßen, breiten Wegen, Steigen und Wiesenpfaden. Nur für die steile Besteigung des Kleinen Pfaff (hier auch Orientierungssinn) und des Großen Pfaffs benötigt man speziell bei nassen Bodenverhältnissen Trittsicherheit!
Highlights:
Rundblick von allen drei Gipfeln und auch immer wieder unterwegs; die großflächigen Almen auf dem Harterkogel
Anfahrt:
Von Norden (Niederösterreich) auf der Schnellstraße S 6 bis Abfahrt Gloggnitz fahren und von dort Richtung Süden weiter über Raach nach Otterthal bzw. über die Autobahn A 2 bis Abfahrt Edlitz und hier wenige Kilometer Richtung Süden auf der Bundesstraße B 54 bis zur Abzweigung nach Kirchberg am Wechsel. Weiter Richtung Westen durch das Feistritztal via Kirchberg am Wechsel nach Otterthal. Von dort auf der Landstraße L 175 über Trattenbach ca. 11,5 km auf den Feistritzsattel fahren, wo ein großer Parkplatz zur Verfügung steht. Von Süden (Steiermark) von der Bundesstraße B 72 (Verbindung von Krieglach (S 6) nach Graz (A 2, A 9)) bei Ratten auf die L 407 Richtung Norden abzweigen und via Rettenegg (Abzweigung zum Pfaffensattel) ca. 23,0 km auf den Feistritzsattel fahren, wo ein großer Parkplatz zur Verfügung steht.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Gasthäuser in Trattenbach (Niederösterreich) und in Rettenegg (Steiermark)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°51'55''/47°34'03''
Rechtswert (UTM): 565080 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5268600 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/ 4218
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: