Stuhleck von Osten:
Auf den höchsten Gipfel der Fischbacher Alpen
Der kürzeste Weg auf den höchsten Berg der Fischbacher Alpen, das 1.782 m hohe Stuhleck (Abb. 1), führt von Osten vom Pfaffensattel (1.372 m) zum direkt neben dem Gipfelkreuz stehenden Alois-Günther-Haus. Teile der Strecke sind steil und man benötigt auf dem durch Wald, über Lichtungen und im obersten Bereich im offenen Gelände breit trassierten und markierten Steig bzw. Wiesenpfad beim Aufstieg etwa 1¼–1½ Stunden und beim Abstieg kaum länger als 45–60 Minuten. Etwas mehr Zeit benötigt man, wenn man die etwas mehr als 400 Hm über die nicht asphaltierte Mautstraße, die ebenfalls auf dem Pfaffensattel beginnt, bewältigt. Bei unserem nachfolgenden Wandertipp verlängern wir die Wanderung, da wir beim Aufstieg einen Umweg – mit einer größeren Gegensteigung – zum Karl-Lechner-Haus machen werden.
Unser Ausgangspunkt, der Pfaffensattel mit dem seit Langem geschlossenen Pfaffensattelhaus (Abb. 2), ist ein innersteirischer Pass, der das Semmeringgebiet mit der Oststeiermark verbindet. Gegenüber vom baufälligen Gebäude des ehemaligen Gasthauses beginnen sowohl die Mautstraße, deren Gebühr man oben beim Alois-Günther-Haus bezahlt, als auch rechts daneben der markierte Steig. Auf diesem geht es kurz etwas steiler Richtung Nordwesten aufwärts. Auf einem breiteren Weg geht es weniger ansteigend weiter, dann zweigen wir wenige Schritte vor einer aufgelassenen Schottergrube (Abb. 3) links wieder auf einen Steig ab. Nach einem längeren, kaum ansteigenden Wegabschnitt im Waldgelände parallel zur nun links verlaufenden Mautstraße kommen wir zu einer Weggabelung, bei der wir beide Optionen verwenden können: Der linke Weg führt weniger steil zur querenden Mautstraße, während es rechts sehr steil zu dieser aufwärts geht. Egal, wofür man sich entscheidet, nach rund 15–20 Minuten vom Ausgangspunkt biegen wir rechts in die Mautstraße ein.
Nach wenigen Metern zweigt links der markierte, direkte Aufstiegsweg auf das Stuhleck, den wir beim Abstieg verwenden werden, ab. Wir bleiben auf der Mautstraße, auf der es jetzt – kurz einmal etwas steiler und vorbei an einer Hütte – in 15–20 Minuten in Richtung Norden bis zu einer Serpentine (ca. 1.595 m) geht. Kurz bevor wir diese erreichen, wird Richtung Nordosten (Abb. 4) das Semmeringgebiet mit dem Sonnwendstein (1.523 m) halbrechts von uns sichtbar. Bei der Serpentine verlassen wir rechts die Mautstraße und wandern auf breitem Weg leicht abwärts. Gleich nach einer bald folgenden Linkskurve biegen wir rechts auf einen breiteren, markierten Wiesenpfad ab. Dieser führt uns Richtung Norden steil über offenes Gelände abwärts. Dabei genießen wir einen großartigen Blick auf die niederösterreichisch-steirischen Kalkberge (Abb. 5): v.r.n.l. reihen sich der Schneeberg (2.076 m), die Rax (2.007 m), die Schneealpe (1.903 m), die Hohe Veitsch (1.981 m) und der Hochschwab (2.277 m) aneinander. Links von uns sind Richtung Süden (Abb. 6) unser Gipfelziel und die Westhänge, auf die wir nun gewechselt sind, ebenfalls wunderbar zu sehen. Wieder im Wald, geht es weiter steil in einem Linksbogen zu einer Forststraße, in die wir links einbiegen. Auf dieser marschieren wir dann Richtung Süden mäßig absteigend zum Karl-Lechner-Haus (1.450 m, Abb. 7), zu dem wir vom Ausgangspunkt nach ca. 1,0–1¼ Stunden gelangen.
Knapp oberhalb der Hütte zweigt links ein Steig von der Forststraße ab und führt uns steil und teilweise steinig bergwärts Richtung Osten aufwärts. Im ersten Abschnitt noch mit Hilfe von kleineren Serpentinen gewinnen wir danach direkt ansteigend schnell an Höhe. Dann beginnt sich unser Steig nach rechts Richtung Süden zu wenden und quert einen Forstweg. Abwechselnd über Lichtungen (Abb. 8), bei denen rechts von uns die Kalkberge (Abb. 9) stets zu sehen sind, und durch Waldgelände geht es – immer wieder über steinige Wegstellen – über die steilen Westhänge des Stuhlecks auf einem gut begehbaren Steig weiter bergauf. Oberhalb der Waldgrenze nähern wir uns langsam dem Latschengelände (Abb. 10), aus dem etwa 10 Minuten vor dem Gipfelsieg endlich das Alois-Günther-Haus (Abb. 11) auftaucht. Nach einer Linkskurve ist es nicht mehr weit und wir erreichen nach ca. 2,0–2¼ Stunden, in denen wir mit dem Umweg zum Karl-Lechner-Haus ungefähr 550 Hm bewältigt haben, das großflächige Gipfelplateau des Stuhlecks mit Gipfelkreuz (Abb. 12) und Alois-Günther-Haus (Abb. 13).
Hier erwartet uns ein grandioser Rundblick: Im Westen (Abb. 14) und im Südwesten (Abb. 15) die niederösterreichisch-steirischen Kalkalpen – sogar der Ötscher (1.893 m) und die Gesäuseberge sind im Hintergrund zu sehen –, im Norden (Abb. 16) reicht der Blick hinter dem Semmeringgebiet weit bis zum Wiener Becken und zum Neusiedlersee, im Osten (Abb. 17) und Südosten (Abb. 18) grüßen der Hochwechsel (1.743 m) und die Oststeiermark, nur der Blick Richtung Süden (Abb. 19) über die Wiesenflächen zur Pretul (1.653 m) ist wegen der nahen Bergstation eines nur im Winter betriebenen Liftes und der dutzenden Windräder etwas gestört. Weiter entfernt sind dahinter die Grazer Hausberge und viele weitere steirische Gebirgsgruppen auszumachen.
Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, kann man die Mautstraße verwenden. Wir aber steigen rechts der Mautstraße Richtung Nordosten (Abb. 20) über – kurz etwas steileres und schrofiges – Wiesengelände in knapp 10 Minuten bis zu einer Kurve ab, bei der wir wieder auf die Mautstraße stoßen und zum letzten Mal Richtung Westen einen grandiosen Schneeberg-Blick (Abb. 21) genießen. Es lohnt sich hier aber auch sich umzudrehen und den gerade begangenen Wiesenhang zum Alois-Günther-Haus hinauf zu schauen (Abb. 22).
Wir wenden uns nach rechts Richtung Osten (Abb. 23) und wandern auf einem breiten Wiesenpfad mit Aussicht zu den beiden Pfaffen (Kleiner Pfaff (1.539 m) und Großer Pfaff (1.555 m)) und zum Wechselgebiet dahinter abwärts. Ebenfalls sehr schön ist der Blick Richtung Südosten (Abb. 24) steil bergab ins Pfaffenbachtal. Bald schon erreichen wir die Baumgrenze und es geht in vielen größeren und kleineren Serpentinen – im Wald immer wieder etwas steiler und steiniger, aber stets gut und sicher begehbar – auf einem meist breiten Weg abwärts zur Mautstraße, in die wir nach etwa 35–40 Minuten vom Gipfel des Stuhlecks rechts einbiegen. Entweder auf dem bald schon links abbiegenden, markierten Steig, den wir bereits am Anfang unseres Aufstiegs verwendet haben, oder auf der parallel führenden Mautstraße geht es abwärts zum Ausgangspunkt, den wir vom Alois-Günther-Haus nach 45–60 Minuten wieder erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 15°48'50''/47°34'12''
Rechtswert (UTM): 561239 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5268855 m (Zone: 33 N)