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Pleschkogel:
Westlich des Zisterzienserstifts Rein
Pleschkogel Abbildung 1
Abb. 1

Das weltälteste Zisterzienserkloster Rein zählt zu den Top-Ausflugszielen im Umland der steirischen Landeshauptstadt Graz. Viele verbinden den Besuch – speziell der barocken Stiftskirche – mit einer Wanderung auf die bewaldeten Hügel westlich des Klosters (Abb. 1). Neben dem Mühlbacherkogel (1.050 m) ist dabei der etwas höhere Pleschkogel (1.062 m) das bedeutendste Gipfelziel. In der Regel sind alle Wanderungen ist diesem Gebiet, das zur Tourismusregion „OberGraz“ zählt, wenn man die markierten Wege benützt, technisch recht einfach. Unser nachfolgender Wandertipp inkludiert aber beim Aufstieg auf den Pleschkogel eine nur auf wenigen Plänen eingezeichnete, längere und teilweise recht steile Grabendurchquerung, die Trittsicherheit und einen ausgeprägten Orientierungssinn voraussetzt. Wir werden aber auch eine gut und sicher begehbare, markierte Alternativroute kurz vorstellen.

Ausgangspunkt unserer Rundwanderung ist der große Parkplatz östlich von Stift Rein (Abb. 2). Auf einer Ortsstraße geht es Richtung Westen – mit Blick zur etwas erhöht im Wald stehenden St. Ulrichskapelle (Abb. 3) – zum örtlichen Gemeindeamt. Dort halten wir uns links, wandern bei weiteren Parkmöglichkeiten an der Stiftstaverne vorbei und kommen zu einer Weggabelung: Rechts biegt der Weg zum Mühlbacherkogel und mit dem Weg Nr. 32 eine einfache, alternative Aufstiegsroute auf den Pleschkogel ab. Wir wandern direkt neben dem Stift auf dem Weg Nr. 31 weiter auf der durchgängig asphaltierten Pleschstraße Richtung Westen in ein Tal. Nach knapp 5 Minuten zweigt rechts von der Straße kurz vor einem Teich (Abb. 4) der Weg Nr. 31 auf einen Waldweg ab. Auf diesem geht es jetzt gemütlich aufsteigend – parallel zur speziell an Wochenenden stärker befahrenen Pleschstraße – zuerst Richtung Westen und dann Richtung Süden weiter taleinwärts. Kurz nachdem von rechts der Weg Nr. 34 von der St. Ulrichskapelle in unseren gemündet ist, kommen wir nach etwa 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt zu den tiefstgelegenen Häusern des Weilers Hausegg (Abb. 5). Dort mündet unser Weg in eine asphaltierte Straße, in die wir rechts einbiegen und auf der wir wenige Schritte steil aufsteigen. Bei der bald folgenden Linkskurve muss nun eine Entscheidung getroffen werden: man kann weiter – eher gemütlich – auf der asphaltierten Straße bleiben, die später in einen breiten Steig (Weg Nr. 31) übergeht und mit Serpentinen und einer Gegensteigung im Weiler Kehr wieder in die Pleschstraße mündet. In diese biegt man rechts ein und steigt auf dem markierten Weg Nr. 562, den wir beim Abstieg verwenden werden, zum GH Pleschwirt auf. In diesem Fall geht es von dort weiter von Süden (Abb. 6) zum Gipfel des Pleschkogels. Oder man geht das Wagnis ein und zweigt in der Linkskurve rechts von der asphaltierten Straße ab und wandert zu Beginn auf noch breitem Weg steil Richtung Westen in einen Waldgraben (Abb. 7). Dieser wird zunehmend enger und steiler, wird aber von einem deutlich sichtbaren, nicht markierten Steig durchquert. Bei einer Teilung des Grabens halten wir uns links, ab hier muss man sich im wahrsten Sinne des Wortes durchschlagen. Verwachsen und sehr steil ist es hier und man muss versuchen, die etwa 30–35 Minuten nach Beginn des Waldgrabens querende Forststraße (ca. 750 m) zu erreichen, in die man rechts einbiegt.

Mit einer Serpentine wendet sich diese Richtung Südwesten (Abb. 8) und führt mäßig steil aufwärts zu einer Rechtskurve. Nach wenigen Schritten abwärts zweigt rechts ein Forstweg ab, auf dem wir im Waldgelände mit einem langgezogenen Linksbogen zu einer unbenannten Erhebung (ca. 850 m) aufsteigen, an der wir rechts fast eben vorbeimarschieren. Dann verlieren wir wieder ein paar Hm, bevor wir einige Meter zu einer querenden Forststraße aufsteigen, in die wir links abbiegen. Nach wenigen Minuten zweigt von dieser bei einer Rechtskurve links ein deutlich sichtbarer, markierter Waldsteig ab. Auf diesem geht es nun Richtung Westen gemütlich aufsteigend zu einer größeren Lichtung, die wir von der letzten Abzweigung nach etwa 15 Minuten erreichen und bei der wir rechts in eine Forststraße einbiegen. Auf dieser geht es jetzt nicht allzu steil aufsteigend – mit schönem Blick rechts zu den Grazer Hausbergen (Abb. 9) auf beiden Seiten des Murtals und links zu unserem Gipfelziel (Abb. 10) – weiter Richtung Westen. 10 Minuten nach der Lichtung erreichen wir bei einer asphaltierten Bergstraße einen Sattel mit einem ersten schönen Blick Richtung Nordwesten (Abb. 11) zu den Gipfeln der Gleinalpe und Richtung Südosten (Abb. 12) in das Gebiet südlich von Graz.

Wir halten uns links und steigen im offenen Gelände neben der asphaltierten Straße zu einer Aussichtsbank auf und genießen nochmals den Blick Richtung Nordosten (Abb. 13) zu den Grazer Hausbergen beidseitig des Murtals. Gleich hinter der Bank beginnt links ein breiter Weg, auf dem wir Richtung Süden in 5–10 Minuten zu einer Lichtung unterhalb des Gipfels des Pleschbergs (Abb. 14) aufsteigen. Jetzt ist wieder Spürsinn gefragt: Am oberen linken Rand der Lichtung leicht links haltend stoßen wir auf einen schmalen, im Sommer meist stark verwachsenen Pfad. Teilweise steil geht es ins Waldgebiet und links zum höchsten, nicht markierten Punkt des Pleschbergs (Abb. 15). Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir inklusive der Gegensteigungen rund 650 Hm bewältigt haben, benötigt man ungefähr 2¼–2½ Stunden.

Da von Bäumen umgeben, also ohne Aussicht, wandern wir gleich weiter auf einem nun gut sichtbaren Steig Richtung Süden in einen Sattel, wo wir wieder zur asphaltierten Straße gelangen. Hier hat man auch den schönsten Blick Richtung Westen (Abb. 16) zu den höchsten Bergen der Gleinalpe – dem Eiblkogel (1.831 m), dem Lärchkogel (1.894 m), dem Speikkogel (1.988 m), dem Lenzmoarkogel (1.991 m) und dem Roßbachkogel (1.848 m). Entweder auf der Straße oder ein kurzes Teilstück auf einem rechts von dieser verlaufenden Wiesenpfad geht es leicht aufwärts zum Sattel, auf dem die querende Pleschstraße den von uns begangenen Kamm überwindet. Leider kann man das am oberen Ende der rechts von uns liegenden Wiese (Abb. 17) – hinter Bäumen versteckt – stehende Hans Hermann Kreuz im Sommer nicht besuchen, da die Wiese als Pferdekoppel genutzt wird und nicht betreten werden darf! Gleich hinter dem Sattel steht etwas erhöht das GH Pleschwirt (Abb. 18), zu dem wir mit wenigen Schritten Richtung Süden aufsteigen und zu dem man vom Gipfel des Pleschkogels nach etwa 15–20 Minuten gelangt.

Auf dem markierten Weg Nr. 562 geht es jetzt wieder zurück zum Stift Rein. Bei einer Weggabelung halten wir uns links, es geht steil und steinig – mit Blick links zum Pleschkogel (Abb. 19) – abwärts. Durch recht abwechslungsreiches Waldgebiet wandern wir nun auf einem gut begehbaren Weg parallel zur Pleschstraße in ca. 30–35 Minuten ins offene Gelände, wo unser Weg in die Pleschstraße mündet, in die wir rechts einbiegen. Es geht vorbei an den Abzweigungen des Weges Nr. 31 (links), den man alternativ zum Aufstieg verwenden konnte, rechts der Wege 13, 13a und 16 sowie etwas später am GH Jagawirt. Wir durchwandern gemütlich – auf der Pleschstraße absteigend – in etwa 15–20 Minuten den Weiler Kehr. Dabei genießt man im offenen Gelände die Blicke Richtung Westen zurück zu unserem Gipfelziel (Abb. 20) und zum Kamm, auf dem dieses liegt, sowie in die uns umgebende schöne Landschaft Richtung Norden (Abb. 21) und Richtung Süden (Abb. 22).

Kurz bevor wir auf der Pleschstraße wieder Waldgelände erreichen, biegen wir rechts von dieser ab. Im Wald wandern wir auf einer etwas steinigeren Forststraße (Weg Nr. 562) zuerst leicht aufwärts und dann mäßig steil abwärts. Kurz nach der Querung einer markierten Forststraße (mit Rastbank!) biegen wir rechts Richtung Osten in einen breiten, markierten Weg ein, auf dem es nun längere Zeit gemütlich im Waldgebiet abwärts geht. Bei einer Weggabelung halten wir uns links und wandern durch einen schmalen, steinigen Hohlgraben – teilweise steil – Richtung Nordosten abwärts. Etwa 40–45 Minuten nach der Abzweigung von der Pleschstraße nähern wir uns einem höher gelegenen Ortsteil von Rein (Abb. 23). Beim St. Josefsheim der Kreuzschwestern (Abb. 24) biegen wir dann links auf eine Landstraße ab, auf der wir in wenigen Minuten vorbei an Wohnhäusern wieder abwärts zum großen Parkplatz östlich des Stiftes Rein marschieren. Für den gesamten Abstieg vom Pleschkogel zum Pleschwirt und danach auf dem Weg Nr. 562 benötigt man etwa 2,0–2¼ Stunden. Anschließend sollte man unbedingt die prachtvoll ausgestattete Kirche des Zisterzienserstifts Rein (Abb. 25) besichtigen!

HM/Zeit:
Vom großen Parkplatz östlich des Stiftes Rein durch den steilen, verwachsenen Waldgraben oberhalb von Hausegg auf den Pleschkogel mit einigen Gegensteigungen beim Auf- und Abstieg ungefähr 700 Hm in ungefähr 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. vorbei am GH Pleschwirt und dem GH Jagawirt im Weiler Kehr auf dem Weg Nr. 562 in ca. 2,0–2¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
März–Mitte Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Auf den markierten Wegen Nr. 31 und 562 technisch einfache, längere Wanderung auf Forststraßen und -wegen sowie auf Waldsteigen und Wiesenpfaden. Für die Durchquerung des steilen, verwachsenen Waldgrabens oberhalb von Hausegg sind Trittsicherheit und Orientierungssinn erforderlich. Für den Gipfelanstieg von der Nordseite benötigt man am im Sommer verwachsenen Pfad ebenfalls Orientierungssinn;
Highlights:
Schöne Blicke von den Wiesen westlich und östlich des Gipfels des Pleschbergs sowie von der Pleschbergstraße im Ortsgebiet des Weilers Kehr ins Grazer Bergland; das Zisterzienserstift Rein
Anfahrt:
Auf der Pyhrn Autobahn A 9 zwischen dem Knoten Peggau/Deutschfeistritz im Norden (Schnellstraße S 35 (Verbindung von Bruck an der Mur)) und dem Plabutschtunnel/Knoten Graz (A 2) im Süden bis zur Autobahn-Abfahrt Gratkorn Nord fahren, von dort Richtung Westen nördlich an Gratkorn vorbei, über die Murbrücke nach Gratwein bis zum Kreisverkehr nach der Südbahn-Unterführung. Vom Kreisverkehr ca. 3,0 km Richtung Westen bis zum großen Parkplatz östlich des Stiftes Rein.
Einkehr:
Pleschwirt, Jagawirt in Kehr, Stiftstaverne, weitere GH in Rein
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°17'15''/47°08'05''
Rechtswert (UTM): 521805 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5220200 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4228
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