Kotalm:
Östlich der Kur- und Kaiserstadt Bad Ischl
Kotalm Abbildung 1
Abb. 1

Der nachfolgende Wandertipp führt östlich der Kurstadt Bad Ischl (Abb. 1), die auch als jahrzehntelanges Sommerdomizil von Franz Joseph I berühmt ist, über teilweise steiles Wald- bzw. offenes Gelände (Abb. 2) auf die Kotalm (1.488 m). Diese befindet sich auf einem der beiden Aufstiegswege, auf denen man von Bad Ischl auf das Hochglegt (1.784 m) und weiter auf die Hohe Schrott (1.839 m) wandern kann. Wir werden bei unserer Wanderung auf beiden Wegen unterwegs sein, die mit einer Forststraße verbunden sind. Speziell auf dieser werden wir großartige Panoramablicke genießen. Es kann gut sein, dass auch der Kaiser in diesem hoch oberhalb des Kurortes gelegenen Gebiet gejagt und sich am schönen Blick abwärts nach Bad Ischl, zum nahen Wolfgangsee und zum Hohen Dachstein (2.995 m) sowie zu dutzenden weiteren Gipfeln erfreut hat.

Ausgangspunkt unserer Tour sind die Autoabstellplätze in Hinterstein (ca. 505 m), einem kleinen Ortsteil am Ostrand von Bad Ischl im Rettenbachtal. Schon von hier hat man einen schönen Blick (Abb. 3) auf die oberhalb einer Wiese gelegenen Waldhänge, über die wir zu Beginn der Tour aufsteigen werden. Wenige Meter von den Parkplätzen entfernt zweigt von der Straße, die taleinwärts zur Rettenbachalm führt, links Richtung Nordosten eine markierte, asphaltierte Straße ab. Vorbei an schmucken Wohnhäusern und mit Blick Richtung Nordwesten (Abb. 4) zum nördlich von Bad Ischl gelegenen Leonsberg (1.745 m) geht es hinauf ins Waldgebiet. Bald schon in eine Sandstraße übergehend, führt unser Weg mit Blick Richtung Südwesten zur Katrin (1.542 m, Abb. 5), den Hausberg der Kurstadt, in zwei langgezogenen Serpentinen etwas steiler werdend aufwärts. Gleich nach der zweiten Serpentine biegt nach etwa 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt rechts ein markierter Forstweg ab, auf dem wir knapp oberhalb der Hohenaualm (713 m) vorbeiwandern. Etwa 10 Minuten von der letzten Abzweigung biegen wir links in einen markierten Weg ein, der uns mäßig steil aufwärtsführt. Nach einer Rechtskurve im Bereich einer Lichtung geht dann unser Waldweg in einen Steig über. Immer steiler marschieren wir am rechten Rand eines Bachgrabens, der oft wasserlos ist, aufwärts. Nach Querung der Forststraße (ca. 1.020 m), die wir bei der Hohenaualm verlassen haben, nach einem weiteren steilen Waldstück und der Querung einer Lichtung erreichen wir nach ungefähr 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt kurz vor der Halbweghütte (1.117 m, Abb. 6) wieder die Forststraße, in die wir links einbiegen und die wir jetzt für längere Zeit nicht verlassen werden.

Der Name Halbweghütte kommt vermutlich daher, dass man hier auf dem markierten Weg von Bad Ischl hinauf zur Hohen Schrott etwa die Hälfte der Zeit und der Hm bereits geschafft hat. Da wir weiter auf der Forststraße bleiben, ignorieren wir den rechts abbiegenden, markierten Steig. Nur mäßig steil aufwärts geht es nun für uns Richtung Norden. Entlang einer langgezogenen Felswand hat man links Richtung Süden erstmals einen – anfangs noch von Bäumen etwas eingeschränkten – Blick zum Hohen Dachstein (Abb. 7). Bei einer Rechtskurve öffnet sich das Waldgelände und der weitere Verlauf der Forststraße (Abb. 8), die nun zum Panoramaweg wird, Richtung Norden das Höllengebirge (Abb. 9) und Richtung Westen (Abb. 10) abwärts nach Bad Ischl, zum Wolfgangsee sowie jede Menge Berggipfel werden sichtbar. Weiter mäßig steil auf der Forststraße entlang des Teuflingkogels (1.510 m, Abb. 11) kommen wir nach etwa 30–35 Minuten von der Halbweghütte zur Querung des zweiten Aufstiegsweges (ca. 1.310 m) von Bad Ischl auf die Hohe Schrott, in den wir rechts einbiegen. Ein schmaler Steig führt uns etwas steiler über steiniges, etwas verwachsenes Gebiet Richtung Osten auf eine ebene Fläche. Die danach zu bezwingende Steilstufe (Abb. 12) über schrofiges Gelände überwindet man auf einem geschickt den Felsen ausweichenden, schmalen Steig. Nach Querung einer Schotterstraße, auf der wir später absteigen werden, geht es auf einem breiten Wiesenpfad die letzten Hm zur leider nicht mehr bewirtschafteten Kotalm (Abb. 13), die wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 2¾–3,0 Stunden, in denen wir fast 1.000 Hm aufgestiegen sind, erreichen. Die Kotalm befindet sich knapp unterhalb des Rosenkogels (1.602 m), auf den aber leider kein Weg über das sehr steile, schrofige Gelände führt.

Man kann zwar schon von der Kotalm eine großartige Aussicht Richtung Westen (Abb. 14) nach Bad Ischl, zum Wolfgangsee und dem Untersberg (1.973 m) im Hintergrund genießen, um aber auch den Dachstein, den Gosaukamm mit der Bischofsmütze (2.458 m), das Tennen- und Hagengebirge, den Loser (1.837 m), den Sandling (1.717 m) usw. im Südenwesten (Abb. 15) bzw. im Süden (Abb. 16) bewundern zu können, raten wir dazu, noch etwa 50 Hm auf dem markierten Steig in 5–10 Minuten gemütlich über Wiesengelände auf eine sich südlich der Almhütte befindliche Erhebung (Abb. 17) aufzusteigen. Von hier überblickt man Richtung Osten auch sehr schön den weiteren markierten Aufstiegsweg zum nicht mehr allzu weit entfernten Hochglegt (ca. 45–60 Minuten, Abb. 18).

Da wir nun bereits 1.050 Hm bewältigt haben, machen wir uns auf den Rückweg. Über Wiesen mit Blick zum Leonsberg gemütlich abwärts geht es zur Kotalm (Abb. 19) und weiter zur Schotterstraße, in die wir rechts einbiegen. Natürlich könnte man auch auf dem markierten, steinigen Aufstiegssteig absteigen, wir ziehen aber beim Abstieg die Schotterstraße und bald schon die Forststraße vor. Auf der Schotterstraße geht es in knapp 15 Minuten Richtung Nordwesten zu einer Serpentine, bei der man Richtung Norden (Abb. 20) das Höllengebirge, den Traunsee und den Traunstein (1.691 m) sieht. Hier geht der Schotterweg in die Forststraße über. Der von uns verwendete Begriff des Panoramaweges kommt nun voll zum Tragen: Richtung Süden überblicken wir den Verlauf der Forststraße (Abb. 21) mit dem Hohen Dachstein und dem Gosaukamm im Hintergrund und weiters genießen wir wie schon beim Aufstieg Richtung Westen den Blick abwärts nach Bad Ischl, zum Wolfgangsee und zum Untersberg. Jetzt geht es in wenigen Minuten zur Querung des markierten Weges, bei der wir beim Aufstieg abgebogen sind. Weiter auf unserem Aufstiegsweg abwärts gelangen wir nach etwa 45–50 Minuten von der Kotalm zur Halbweghütte.

Wir bleiben auf der Forststraße, abzweigende Wege und Forststraßen stets ignorierend, queren nach ca. 10 Minuten den markierten Aufstiegssteig und wandern weiter auf der Forststraße – immer wieder mit schönen Blicken zum Hohen Dachstein (Abb. 22), nach Bad Ischl und zur Katrin (Abb. 23) sowie einmal zum Felsgipfel des Sandlings (Abb. 24) – mit wenigen Serpentinen zu jener Abzweigung, bei der wir beim Aufstieg bei der Hohenaualm auf den Forstweg abgebogen sind. Von dort ist es dann auf der Forststraße nicht mehr weit, bis wir nach 2,0–2¼ Stunden wieder den Ausgangspunkt in Hinterstein erreichen.

HM/Zeit:
Von Hinterstein über die Forststraße und die beiden markierten Steige auf die Erhebung südlich der Kotalm knapp 1.050 Hm in etwa 2¾–3,0 Stunden (Aufstieg) und über die Forststraße ca. 2,0–2¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Oktober (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Lange, auf den markierten Steigen teilweise sehr steile, aber größtenteils technisch einfache (Forststraße) bzw. unschwierige (Steige) Tour auf einer Forststraße, Steigen und Wiesenpfaden (bei der Kotalm). Trittsicherheit auf den Steigen ist notwendig!
Highlights:
Blick zum Dachstein, nach Bad Ischl und dem Wolfgangsee sowie zu dutzenden weiteren Gipfeln von der Erhebung südlich der Kotalm und von der Forststraße; die Kur- und Kaiserstadt Bad Ischl, die Rettenbach-Wildnis unweit des Ausgangspunktes in Richtung Rettenbachalm
Anfahrt:
Von Salzburg Richtung Osten über die Bundesstraße B 158, von Linz/Wien über Gmunden und die B 145 Richtung Süden und von der Steiermark (Bad Aussee) über die B 145 Richtung Norden nach Bad Ischl fahren. Die B 145 bei Km 60,0 (Abfahrt Bad Ischl Süd) verlassen und ca. 0,5 km weiter Richtung Norden (Wegweiser zum Krankenhaus), dort von der Grazer Straße rechts Richtung Osten (Wegweiser zur Rettenbachalm) abbiegen, auf einer schmalen Ortsstraße ca. 1,7 km bis zur Brücke über den Rettenbach und dann noch ca. 0,3 km bis zu den Autoabstellplätzen am rechten Straßenrand fahren.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Bad Ischl
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°38‘51‘‘/47°42‘23‘‘
Rechtswert (UTM): 398536 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5284542 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3211 und 3212
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