Fürstenstand/Plabutsch:
Der schönste Blick auf die Landeshauptstadt Graz!
Lange Zeit wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts darüber diskutiert, wie man Graz vom zunehmenden Transitverkehr auf der stark befahrenen Gastarbeiterroute entlasten soll. Es gab mehrere Varianten, eine davon sollte sogar durch das dicht besiedelte Gebiet im Westen der steirischen Landeshauptstadt führen. Nach einem Volksentscheid einigte man sich dann auf einen rund 10 km langen Tunnel in Nord-Süd-Richtung unterhalb des Plabutsch (Abb. 1), eines der – westlich der Stadt gelegenen – Hausberge von Graz. Zuerst nur einröhrig gebaut und im Sommer 1987 eröffnet, steht der Plabutschtunnel seit 2003 voll ausgebaut zur Verfügung. Außerhalb der Steiermark ist auf Grund häufiger Erwähnung in den Verkehrsnachrichten vor allem der Tunnel ein Begriff. Aber das ganz zu Unrecht, hat man doch von der höchsten Stelle, dem Fürstenstand (754 m), den schönsten Blick auf die im Murtal gelegene Stadt. Doch es gibt einen Wermutstropfen: Weder in das Lokal auf dem Gipfel des Plabutsch noch in das GH Hubertushöhe nahe der Kernstockwarte, die wir beim Abstieg besuchen werden, kann man einkehren. Generell wirkt es so, dass der Plabutsch sich – zumindest derzeit – im Zustand eines Dornröschenschlafs befindet, was sehr bedauerlich ist!
Ausgangspunkt unserer kurzen Wanderung ist am Fuße des Plabutsch (Abb. 2) am Nordrand des Grazer Stadtbezirks Eggenberg die Katholikentagskapelle (379 m, Abb. 3), die auch als Karolinenkapelle bezeichnet wird und die an den Katholikentag 1983 erinnert. Auf dem markierten Karolinenweg (Weg Nr. 3) geht es auf einer asphaltierten Straße Richtung Westen – vorbei an Häusern – aufwärts. Nach einer Straßen-Gabelung, bei der wir geradeaus weitermarschieren, betreten wir Waldgebiet. Beim Übergang in eine Sandstraße wird der Karolinenweg (Abb. 4) immer steiler. 10–15 Minuten später stehen wir bei der nächsten Weggabelung. Links geht es zu einem Gehöft und geradeaus zu einem geschlossenen Schranken, an dem wir vorbeigehen, um mit wenigen Schritten zu einer größeren Wegkreuzung zu gelangen. Hier halten wir uns nun links und wandern erneut steil ansteigend auf einem breiten Steig durch schönes Waldgelände Richtung Südwesten. Nach Einmündung in einen querenden Weg, in den wir links einbiegen, erreichen wir nach etwa 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt die Abzweigung zur Kernstockwarte, die wir aber erst später beim Abstieg besuchen werden.
Wir wandern daher rechts auf einem leicht steinigeren Steig nochmals steiler aufwärts und gelangen in etwas weniger dichtes Waldgelände (Abb. 5). Einige Zeit wandern wir nur mäßig ansteigend weiter, dann geht es wieder etwas steiler mit einem Linksbogen – einen breiten Weg ein bisschen nach links versetzt querend – zu einer markierten Abzweigung, zu der wir nach etwa 45 Minuten vom Ausgangspunkt gelangen. Rechts kann man auf dem Weg Nr. 3 verbleibend in ca. 15–20 Minuten zum Fürstenstand aufsteigen. Wir werden diesen Weg beim Abstieg verwenden und starten hier nun unseren Gipfelrundweg. Geradeaus geht es jetzt auf dem Weg Nr. 5 kaum mehr ansteigend in 10–15 Minuten zu einem alten Gehöft (Abb. 6), bei dem wir rechts auf einen breiten Weg abbiegen. Mit wenigen Schritten wandern wir zur asphaltierten, inzwischen für PKWs gesperrten Zufahrtsstraße zum Fürstenstand, in die wir für kurze Zeit rechts einbiegen. Bei der gleich folgenden Abzweigung verlassen wir links die gerne von Mountainbike-Fahrern genutzte Zufahrtsstraße. Nach ein paar Metern kommen wir knapp unterhalb des höchsten, unmarkierten Punktes des Mühlenbergs (720 m), einer Erhebung auf dem breiten Plabutschkamm, zu einer Weggabelung.
Wir halten uns rechts und wandern jetzt auf dem Weg Nr. 2 parallel zur Zufahrtsstraße Richtung Norden – erneut in schönem Waldgebiet – dem Fürstenstand entgegen. Unterwegs umgehen wir links auf einem gut begehbaren Steig eine nur wenige Hm hohe, langgezogene Erhebung. Danach geht es kurz nochmals etwas steiler bergan. Unser Steig führt dann für längere Zeit auf dem ab hier schmäler werdenden Kamm (Abb. 7). Mit einem kurzen, steileren Abstieg gelangen wir nach ca. 20–25 Minuten vom Mühlenberg wieder zur Zufahrtsstraße, die hier auf einem Parkplatz endet. Jetzt sind es nur mehr ein paar Schritte hinauf zum – derzeit – leider geschlossenen Lokal auf der höchsten Stelle des Plabutsch (Abb. 8), die wir mit unserem Umweg über den Mühlenberg nach etwa 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir knapp über 400 Hm bewältigt haben, erreichen.
Gleich auf der Rückseite des geschlossenen Lokals – es besteht derzeit wieder Hoffnung, dass ein Investor dieses aus dem Dornröschenschlaf „wachküsst“ – befindet sich die nicht allzu hohe, steinerne Fürstenstandwarte (Abb. 9), die auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Obwohl schon leicht baufällig wirkend, sollte man diese unbedingt besteigen, um vor allem den Blick Richtung Südosten abwärts nach Graz (Abb. 10) zu genießen. Im Westen sieht man Teile des Steirischen Randgebirges, der Blick reicht von der Koralpe im Südwesten (Abb. 11) bis zur Gleinalpe im Nordwesten (Abb. 12). Im Norden (Abb. 13) prägt mit dem Schöckl (1.445 m) ein weiterer Hausberg der steirischen Landeshauptstadt das Bild, im Hintergrund ist sogar der Hochschwab (2.277 m) zu sehen.
Es geht wieder zurück zum Parkplatz und vorbei an zwei Sendemasten (Abb. 14) auf der Zufahrtsstraße kurze Zeit Richtung Süden zu einer markierten Abzweigung. Wir biegen links in den Weg Nr. 3 ein, der uns Richtung Südosten breit und mittelsteil über Waldgelände zu der Abzweigung bringt, die wir vom Fürstenstand nach ungefähr 10–15 Minuten erreichen und bei der wir unseren Gipfel-Rundweg gestartet haben. Wir halten uns links und wandern auf dem Aufstiegsweg weiter abwärts. Kurz nach der nach links versetzten Wegquerung erblicken wir im etwas lichteren Waldgelände rechts Richtung Osten unser nächstes Gipfelziel, die dem Plabutsch vorgelagerte, bewaldete Hubertushöhe (562 m, Abb. 15). Nach insgesamt etwa 20–25 Minuten vom Fürstenstand gelangen wir wieder zu jener Wegkreuzung, bei der wir nun rechts Richtung Osten den Weg Nr. 3 verlassen. Nach Querung einer Lichtung geht es auf einem ebenfalls markierten Weg im Wald mit wenigen Schritten zu einer Weggabelung. Wir starten erneut einen Gipfelrundweg, aber wesentlich kürzer als beim Aufstieg am Plabutschkamm. Den markierten Weg verlassend halten wir uns halblinks und gehen ein paar Meter nur minimal ansteigend auf einem breiten Steig zum höchsten, ebenfalls unmarkierten Punkt der Hubertushöhe. Kurz geht es weiter Richtung Osten leicht abwärts, dann stehen wir – etwas enttäuscht – vor der nur ca. 5 m hohen, gemauerten Kernstockwarte (Abb. 16), die wir vom Fürstenstand nach etwa 25–30 Minuten erreichen. Als diese in den Jahren 1928/29 erbaut wurde, gab es hier höchstwahrscheinlich noch keinen Wald und man konnte den Blick nach Graz in vollen Zügen genießen. Heute – von Bäumen umgeben – sieht man gar nichts mehr!
Auf dem markierten Weg entlang eines Zaunes mit kleiner Gegensteigung und kurz einem Blick Richtung Süden (Abb. 17) zum Westrand von Graz kehren wir in kaum mehr als 5 Minuten Richtung Westen zum Weg Nr. 3 zurück. Wir biegen rechts in diesen ein und wandern auf dem Aufstiegsweg steil absteigend zum Schranken und zurück zum Ausgangspunkt bei der Katholikentagskapelle (Abb. 18), die wir vom Fürstenstand mit Umweg zur Kernstockkapelle nach ca. 45–60 Minuten erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 15°24‘09‘‘/47°05‘12‘‘
Rechtswert (UTM): 530556 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5214865 m (Zone: 33 N)