Eisnerkogel:
Auf dem südlichen Marienweg der Veitschalpe entgegen
Der beim nachfolgenden Wandertipp größtenteils begangene südliche Marienweg ist einer der vielen Pilgerwege, die – aus allen Himmelsrichtungen kommend – nach Mariazell führen. Der südliche Marienweg beginnt in Ungarn und ist etwa 224 km lang. Zwischenstationen sind, bevor man in die Mürzsteger Alpen kommt, unter anderem Hartberg und der Wallfahrtsort Pöllauberg. Bei dem von uns verwendeten Streckenabschnitt nähert man sich von Süden der mächtigen Veitschalpe. Dazu muss man aber erwähnen, dass man beim direkten Aufstieg vom Pretalsattel (1.068 m) auf unser Gipfelziel, den bis zum Gipfel bewaldeten Eisnerkogel (1.440 m, Abb. 1), die Hohe Veitsch (1.981 m) nur einmal kurz zu sehen bekommt. Erst bei der nicht allzu langen Verlängerung unserer Wanderung von der Südseite zur Nordseite des Eisnerkogels genießt man nicht nur einen Traumblick zur Veitschalpe, sondern auch zur Schneealpe (1.903 m) und zur Rax (2.007 m). Nur trittsichere „Pfadfinder“ sollten versuchen, sich vom Gipfel des Eisnerkogels zu dessen Nordseite durchzuschlagen, um sich am oberen Ende einer größeren, sehr steil abwärtsführenden Lichtung an einem noch schöneren Veitsch-Blick (Abb. 2) zu erfreuen!
Vom Pretalsattel (Abb. 3) geht es auf der Nordseite auf einem breiten Weg mit wenigen Schritten vorbei an einem Sender (Abb. 4) zu einer Weggabelung, bei der wir uns für die beschilderte und markierte, mittlere Wegalternative entscheiden. Gleich recht steil wandern wir durch Waldgebiet rund 15 Minuten aufwärts, bis unser breiter Weg flacher wird. In einem leichten Auf und Ab wird eine von lichterem Waldgelände umgebene, größere Ebene Richtung Nordosten (Abb. 5) gequert. Zurück im dichteren Wald wird unser Weg wieder steiler. Nach rund 40–45 Minuten erreichen wir im offenen Gelände nach Einmündung einer Forststraße eine links von uns sich befindliche, namenlose Erhebung (1.282 m, Abb. 6), an der wir auf der Forststraße knapp unterhalb der höchsten Stelle vorbeiwandern. Von einem Rastplatz hat man von hier einen schönen Blick Richtung Osten (Abb. 7) zu den Fischbacher Alpen.
Erneut im Waldgelände leicht absteigend endet die Forststraße nach wenigen Metern und wir nähern uns auf einem ebenen Waldsteig einer bewaldeten Steilstufe und einem Kruzifix, das uns daran erinnert, dass wir uns auf einem Pilgerweg befinden. Überraschend gemütlich geht es – den Waldhang querend – die Steilstufe aufwärts. Nach einer kurzen Flachpassage warten gleich drei Kreuze (Abb. 8) am Wegesrand auf uns. Im offenen Gelände geht es wieder etwas steiler aufwärts, dann gelangen wir auf eine kleinere Ebene, von der links Richtung Westen der benachbarte Rauschkogel (1.720 m, Abb. 9) schön zu sehen ist. Vor uns in Gehrichtung Norden erblickt man die nächste bewaldete Geländestufe (Abb. 10) und links davon – etwas verdeckt – die Hohe Veitsch. Nach kurzem Anstieg gelangen wir im Wald zum dritten Kruzifix unterwegs. Es folgt eine etwas längere Flachpassage mit dem passenden Namen „Langeben“. Nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt kommen wir am Ende dieses ebenen Wegstücks zu einer Weggabelung (ca. 1.390 m).
Hier verlassen wir – links auf eine querende Forststraße abbiegend – den markierten Marienweg. Nach ein paar Metern Richtung Westen aufwärts kommen wir zur nächsten Weggabelung, wir halten uns geradeaus und wandern auf einem breiten Weg im lichten Waldgelände (Abb. 11) mit einem Rechtsbogen Richtung Norden weiter aufwärts. Erneut im Wald verabschieden wir uns ca. 10–15 Minuten nach Verlassen des markierten Marienwegs bei einer Rechtswendung links vom breiten Weg und gehen noch kurz auf einem deutlich sichtbaren Steig aufwärts, bis wir nach etwa 1½–1¾ Stunden zur leider völlig unmarkierten höchsten Stelle des Eisnerkogels gelangen. Mit den geringfügigen Gegensteigungen haben wir bisher knapp 400 Hm gemeistert.
Einzig Richtung Westen (Abb. 12) ist an einer Stelle vom bewaldeten und im Sommer mit Sträuchern stark verwachsenen Gipfelplateau der Rauschkogel zu sehen. Wer gehofft hat, die Veitschalpe von hier zu sehen, wird enttäuscht. Wir raten auch davon ab, den in manchen Plänen mit Punkten eingezeichneten Pfad zu suchen, um auf die Nordseite des verwachsenen Gipfelplateaus zu gelangen. Vernünftiger ist, in knapp 10 Minuten wieder auf dem Aufstiegsweg zum Marienweg abzusteigen und auf diesem die Wanderung von der Südseite zur Nordseite des Eisnerkogels zu verlängern. Auf der Forststraße geht es von der Abzweigung ein kleines Stück abwärts zum Oberen Schmalztor (1.380 m), wo wir bei einer Serpentine die Forststraße links verlassen. Weiter wandern wir auf einem Weg – eine Forststraße querend – abwärts und schon bald öffnet sich auf der Ostseite des Eisnerkogels für einen kurzen Abschnitt der Blick Richtung Nordosten (Abb. 13) zur Schneealpe und rechts davon zur Rax. Kurz steigt unser Weg an, dann queren wir rechts abwärts eine Forststraße und gelangen damit auf die Nordseite des Eisnerkogels. Nach einem flachen Wegstück Richtung Westen geht es etwas steiler abwärts zu einer hier beginnenden Forststraße. Nach ein paar Minuten erreichen wir die am Anfang bereits angekündigte Stelle mit dem Traumblick Richtung Norden zur Veitschalpe (Abb. 14). Noch einige Meter abwärts (ca. 1.300 m) und man überblickt Richtung Nordwesten (Abb. 15) sehr schön den weiteren Verlauf des Marienwegs: vorbei am vorgelagerten, bewaldeten Schwarzkogel (1.490 m), zur Rotsohlalm (1.419 m) und zum links – westlich – davon liegenden Turntaler Kogel (1.610 m). Nach etwa 15–20 Minuten von den Abzweigungen beim Oberen Schmalztor sollte man dann aber umdrehen und auf dem Marienweg knapp 100 Hm wieder aufsteigend zu diesem zurückwandern.
Dort nach ungefähr 20–25 Minuten angekommen, wandern wir – vorbei an den drei Kruzifix-Stellen (Abb. 16) – weiter auf dem Aufstiegsweg (Abb. 17) zurück. Dabei genießt man immer wieder schöne Blicke Richtung Süden zum Troiseck (1.466 m, Abb. 18) und bei der namenlosen Erhebung zum Stuhleck (1.782 m). Nach etwa 1,0–1¼ Stunden vom Oberen Schmalztor geht es dann die letzten steilen Hm zum Pretalsattel (Abb. 19) hinunter.
Da es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit gibt, empfehlen wir, vom Ausgangspunkt auf der Passstraße ca. 2,5 km Richtung Westen abwärtszufahren und bei Km 15,1 rechts in den Hinterhofgraben, der zur Scheiklalm führt, einzubiegen. Etwa 350 m nach der Abzweigung steht man dann vor dem GH Pretalhof (Abb. 20).
Geogr. Länge/Breite: 15°25'20''/47°34'38''
Rechtswert (UTM): 531750 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5269408 m (Zone: 33 N)