Golfen:
Unterwegs auf dem aussichtsreichen Toblacher Höhenweg
Die meisten und auch die höchsten Gipfel der Villgrater Berge befinden sich in Osttirol. Am Westrand dieses Gebirges (Abb. 1) gibt es aber auch in Südtirol lohnenswerte Wanderziele. So zum Beispiel den Golfen (2.493 m), einen leicht zu ersteigenden Berg mit einer großartigen Rundumsicht von seinem zweiteiligen Gipfelplateau. Schon bei der Fahrt von Toblach vorbei am kleinen Ort Wahlen Richtung Norden (Abb. 2) durch das Silvestertal zum Ausgangspunkt unseres nachfolgenden Wandertipps sind die steilen Grashänge und auch das Gipfelkreuz, das sich aber nicht an der höchsten Stelle befindet, gut zu sehen. Unsere Wanderung führt sowohl beim Aufstieg als auch beim Abstieg über den aussichtsreichen Toblacher Höhenweg.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich leider nicht – wie in den meisten Beschreibungen dokumentiert – beim ehemaligen GH Kurterhof (1.634 m) im Weiler Frondeigen, sondern etwa 70 Hm weiter unten am Waldrand, bevor die schmale, asphaltierte Straße mit einer langgezogenen Serpentine über Wiesengelände (Abb. 3) zu den Höfen in Frondeigen aufwärtsführt. Entweder etwas länger auf der Straße oder direkt über das Wiesengelände geht es in ca. 5–10 Minuten hinauf zu einer Kapelle, einem Hof und dem ehemaligen Gasthaus (Abb. 4). Der früher von Wanderern genützte kleine Autoabstellplatz ist nun als Privatparkplatz gekennzeichnet. Mit einer weiteren Serpentine – Richtung Süden genießt man erstmals einen schönen Dolomitenblick – gelangt man zu einem weiteren Hof, bei dem die asphaltierte Straße in eine breite Forststraße übergeht. Immer auf dieser verbleibend – nur Ortskundige sollten die zu Beginn mögliche Abkürzung nutzen – geht es nun im Waldgelände nicht allzu steil mit Serpentinen aufwärts. Nach rund 50–55 Minuten vom Ausgangspunkt zweigt rechts ein beschilderter Forstweg ab, in den wir einbiegen. Nach einem Linksbogen ein bisschen steiler werdend, sind in einem wieder etwas flacheren Teil Richtung Nordosten (Abb. 5) die Grashänge unseres Gipfelziels sichtbar. Nochmals wird es steiler, dann zweigt nach rund 15–20 Minuten auf dem Forstweg links ein Weg ab, der uns mit einem Überstieg zum unteren Ende des Almgeländes auf dem Fellasboden (Abb. 6) bringt.
Immer dem markierten Wiesenpfad folgend, geht es in einem Rechtsbogen vorbei an zwei Hütten und etwas oberhalb von diesen zu einem Rastplatz mit Kruzifix (Abb. 7). Von diesem – wir haben die 2.000-Meter-Marke bereits geknackt – hat man Richtung Südwesten (Abb. 8) einen schönen Blick ins untere Gsiesertal und weiter hinten ins Pustertal. Nun folgt das anstrengendste Wegstück unseres Aufstiegs: Sehr steil geht es über offenes Gelände auf einem sandigen Pfad Richtung Norden (Abb. 9) aufwärts. Flankiert von den letzten Bäumen erreichen wir nach ungefähr 20 Minuten vom Rastplatz auf dem Fellasboden bei einer Weggabelung auf dem Stacher Riedl (2.150 m) das untere Ende eines großflächigen Almgeländes. Links könnte man in wenigen Minuten zum Roßzagel (2.173 m) und weiter zum Roßkofel (2.163 m) aufsteigen. Vom Stacher Riedl genießt man erstmals einen schönen Blick Richtung Norden (Abb. 10) zur Rieserfernergruppe mit dem Hochgall (3.436 m). Wir setzen unsere Wanderung Richtung Osten (Abb. 11) über das Almgelände mit Blick zu unserem Gipfelziel fort. Nach einem Steilanstieg könnte man auf einen breiten Serpentinenweg wechseln, man kann aber auch – leicht nach links versetzt – weiterhin etwas steiler direkt zum vorgezogenen Bergrücken aufsteigen, auf dem sich unser Weg wieder Richtung Norden wendet. Wir nähern uns dem stufenförmig aufwärtsführenden Kamm (Abb. 12) und starten unseren finalen Gipfelanstieg.
Auf einem stets gut begehbaren Schottersteig geht es in Serpentinen zu einem Überstieg, bei dem wir von der linken auf die rechte Seite des Bergkamms wechseln. Nach weiteren Serpentinen erblicken wir – noch ein bisschen höher über uns – das Gipfelkreuz des Golfen (Abb. 13), dem wir uns in weiteren Serpentinen nähern. Direkt unterhalb von diesem kann man die Tour weglos und über sehr steiles Wiesengelände etwas abkürzen. Wir aber bleiben für kurze Zeit auf dem Steig, wandern weiter Richtung Norden und kommen zu einer unbezeichneten Abzweigung. Der markierte Steig führt Richtung Norden teilweise sehr steil auf das vor uns thronende Hochhorn (2.623 m), für dessen Besteigung man Trittsicherheit benötigt. Wir biegen scharf links ab und gehen gemütlich in 1–2 Minuten zum Gipfelkreuz des Golfen (ca. 2.475 m, Abb. 14), von dem man einen prachtvollen Dolomitenblick genießt. Man merkt aber gleich, dass sich unweit von hier Richtung Nordwesten (Abb. 15) – links vom Hochhorn – eine etwas höhere Stelle befindet. Zurück bei der Abzweigung kann man problemlos links weglos in rund 2 Minuten schnell und sicher zu dieser aufsteigen. Nach ca. 2¾–3,0 Stunden, in denen man fast 950 Hm bewältigt hat, ist es geschafft: Man steht auf dem „wahren“ Gipfel des Golfen.
Natürlich kann man auch von hier Richtung Süden (Abb. 16) hinter dem gerade besuchten Gipfelkreuz den Dolomitenblick genießen. Richtung Nordwesten (Abb. 17) sieht man die Rieserfernergruppe, Richtung Norden (Abb. 18) reicht der Blick bis zum Großvenediger (3.657 m), zur Dreiherrnspitze (3.499 m) und zur Rötspitze (3.496 m). Toll auch die Aussicht zum nordöstlich nahe von uns liegenden Dreigestirn (Abb. 19), dem Hochhorn, dem Gaishörndl (2.615 m) und zum an der italienisch-österreichischen Grenze stehenden Toblacher Pfannhorn (2.663 m). Weit reicht der Blick Richtung Südosten (Abb. 20) unter anderem zum Helm (2.433 m) bzw. Richtung Südwesten (Abb. 21) ins Pustertal sowie zu großen Teilen von Südtirol.
Es geht weglos zurück zur letzten Abzweigung und dann über den Aufstiegsweg stets mit grandioser Aussicht vor allen zu den Dolomiten (Abb. 22) in Serpentinen ins großflächige Almgelände, das wir nach etwa 30 Minuten erreichen. Mit Blick (Abb. 23) zum Roßzagel und zum Roßkofel wandern wir in 15 Minuten zur Abzweigung auf dem Stacher Riedl und anschließend in weiteren 15 Minuten – immer steiler werdend – mit Dolomitenblick zum Fellasboden (Abb. 24). Speziell bei nassen Bodenverhältnissen sollte man beim Abstieg auf dem sandigen Boden sehr aufpassen! Vorbei am Rastplatz mit Kruzifix und an den beiden Almhütten geht es abwärts zum Forstweg und auf diesem in 10–15 Minuten zur breiten Forststraße. Auf dieser wandern wir zurück zum offenen Gelände beim Weiler Frondeigen (Abb. 25) und kehren zurück über das Wiesengelände zum Ausgangspunkt (Abb. 26), den wir vom Golfen nach etwa 1¾–2,0 Stunden erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 12°13'46''/46°45'44''
Rechtswert (UTM): 288445 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5182470 m (Zone: 33 N)