Roßkogel/Hinteralm:
Steiler Aufstieg auf dem Nordwestzipfel der Schneealpe
Das großflächige Gebiet der in der Obersteiermark gelegenen Schneealpe könnte man in zwei Hälften teilen: Im Osten befinden sich die höchsten, oft felsigen Gipfel – unter anderem mit dem Windberg (1.903 m) die höchste Erhebung – und im Westen des Bergstocks (Abb. 1), umgeben von weiträumigen Almen, prägen um rund 250–350 Hm niedrigere Grashügel die Szenerie. Ganz im Nordwesten der Schneealpe liegt auch das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, der Roßkogel (1.524 m). Um diesen zu besteigen, werden wir den teilweise sehr steilen Hochriegel, einen von Frein an der Mürz Richtung Osten bergwärts ziehenden Kamm, benützen. Nach dem Besuch des nahen Hüttendorfs auf der Hinteralm werden wir über eine Forststraße wieder ins Mürztal absteigen.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich bei einer Brücke (ca. 460 m, Abb. 2) über die hier noch sehr junge Mürz schräg gegenüber von einem Parkplatz direkt an der Bundesstraße B 23 am südlichen Ortsbeginn von Frein. Am anderen Ende der Brücke halten wir uns bei einer Forststraßen-Teilung rechts, verlassen diese nach wenigen Schritten bei einem Schranken und biegen links in einen Waldsteig ein. Steil geht es jetzt auf diesem – vorbei an einem Wasserbehälter – Richtung Osten ziemlich direkt ansteigend in offeneres, im Sommer etwas verwachsenes Gelände, in dem wir mit Serpentinen weiter steil aufsteigen. Bei diesem Teil unserer Tour ist speziell bei nassen Bodenverhältnissen Trittsicherheit notwendig. Wendet man sich um, erblickt man Richtung Westen (Abb. 3) tief unten unseren Ausgangspunkt und dahinter den Wiesengipfel der Wildalpe (1.523 m) mit den beiden Sendemasten. Nach rund 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt quert man zum ersten Mal die Forststraße (ca. 1.075 m), auf der wir später absteigen werden. Im nächsten, nicht mehr so steilen Abschnitt folgen im Waldgelände zwei weitere Forststraßen-Querungen. Dann wird es erneut richtig steil, bis wir zur Einmündung eines meist dicht verwachsenen Weges von links kommen. Auf einem gut begehbaren Steig geht es hangquerend schnurrgerade in etwas lichterem Waldgelände aufwärts. Mit einer Serpentine wird unser Steig im zunehmend steinigen und steileren Gelände wieder mühsamer begehbar. Nach rund 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt mündet unser Steig nach einem ersten Blick Richtung Norden zum Göller (1.766 m, Abb. 4) in einen breiten Weg (ca. 1.340 m), den man übrigens alternativ zum Abstieg verwenden könnte.
Wir biegen rechts in den Weg ein, der nach einer Serpentine wie ein Panoramaweg (Abb. 5) – der Blick reicht Richtung Norden von der Wildalpe im Nordwesten (Abb. 6) über den Göller im Norden (Abb. 7) bis zum langgezogenen Kamm mit der markanten Felsnase des Gippels (1.669 m) im Nordosten (Abb. 8) – etwas steiler Richtung Osten führt. Nach etwa 15–20 Minuten erreichen wir bei einer Forststraßen-Querung die westliche Hochfläche der Schneealpe. Geradeaus etwas aufwärts erblicken wir oberhalb der Roßwiese (Abb. 9) unser Gipfelziel. Leicht abwärts geht es kurz Richtung Süden zu einem Wegweiser am unteren Ende der großflächigen Almwiese. Nach ein paar Schritten auf dem markierten Weg zur Hinteralm beginnen wir bei einer Markierungsstange unseren finalen Gipfelsturm. Erneut Richtung Osten (Abb. 10) geht es weglos über die Roßwiese steiler werdend zum höchsten Punkt des Roßkogels (Abb. 11), der nur mit einem Steinmann markiert ist. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir weit über 650 Hm bewältigen, benötigt man etwa 2,0–2¼ Stunden.
Auf dem Gipfel erfreuen wir uns an einem großartigen Rundblick. Neben dem Blick Richtung Norden (Abb. 12) zum Göller und zum Gippel, den wir auf dem „Panoramaweg“ bereits genossen haben, ist vor allem die Aussicht Richtung Südwesten (Abb. 13) hervorzuheben: Neben bzw. hinter dem 5-Gipfel-Kamm mit Großem (1.565 m) und Kleinem (1.579 m) Proles, dem Föllbaumkogel (1.494 m) sowie dem Kleinen (1.552 m) und dem Großen (1.574 m) Königskogel erspähen wir die Hohe Veitsch (1.981 m) und die Tonion (1.699 m) und weit im Hintergrund den Hochschwab (2.277 m) sowie den Hochstadel (1.919 m), die höchste Erhebung auf der Kräuterin. Um nichts weniger beeindruckend sind im Nordwesten (Abb. 14) hinter der Wildalpe der Ötscher (1.893 m), die Gemeindealpe (1.626 m) und der Dürrenstein (1.878 m). Im Osten (Abb. 15) breitet sich die hügelige westliche Hochfläche mit dem nahen Spielkogel (1.599 m), dem Hohen Waxenegg (1.642 m) und dahinter mit den höheren Gipfeln der Schneealpe vor uns aus. Einzig im Süden ist der Blick durch einen direkt benachbarten, unbenannten Waldgipfel etwas eingeschränkt.
Wer nicht mehr zur Hinteralm wandern will, steigt am besten auf dem Aufstiegsweg wieder ab, könnte aber den bereits erwähnten Alternativweg benützen. Wir aber wandern vom Gipfel des Roßkogels am linken Rand der Roßwiese (Abb. 16) abwärts und biegen nach etwa 5 Minuten links Richtung Süden in den markierten Wiesenpfad ein, der bald schon in eine Forststraße mündet, in die wir links abbiegen. In einem leichten Auf und Ab wandern wir bis zur nächsten Abzweigung, bei der wir links einen Abstecher zum Hüttendorf auf der Hinteralm (1.445 m, Abb. 17) machen, das wir vom Roßkogel nach rund 25–30 Minuten erreichen. Hier warten mit dem Hinteralmhaus und der Donaulandhütte zwei Selbstversorgerhütten und mit der Ochsenhalterhütte eine bewirtschaftete Almhütte auf uns.
Wir wandern zurück zur letzten Abzweigung, von der wir einen schönen Blick (Abb. 18) über den nun folgenden Teil unseres Abstiegswegs genießen. Wir biegen links in die Forststraße ein und wandern mit einem großen Bogen Richtung Westen – zu Beginn zuerst mäßig abwärts, dann kurz wieder bergauf. Wir erblicken nochmals das Gipfelziel unserer Wanderung (Abb. 19), bevor es mit langgezogenen Serpentinen und regelmäßig schönen Ausblicken in die uns umgebende Bergwelt (Abb. 20) (Abb. 21) weiter abwärts geht. Nach der Querung eines Bachs oberhalb des Plotschgrabens geht es längere Zeit zuerst wenig absteigend und dann fast eben Richtung Norden. Nach rund 55–60 Minuten von der Hinteralm kommen wir zur obersten Querung unseres Aufstiegswegs. Entweder links auf diesen abbiegend oder weiter auf der Forststraße geht es abwärts zur untersten Querung. Wer sich den steilen Abstieg über den Aufstiegsweg sparen will, wandert von der letzten Querung weiter auf der Forststraße rund 15 Minuten mäßig abwärts bis zu einer Forststraßen-Teilung, bei der wir uns links halten und rund 10 Minuten am Fuße des bewaldeten Seekogels (1.030 m) Richtung Westen erneut aufsteigen. Dann muss man aufpassen: Leicht abwärts zweigt in einer Rechtskurve ein schlecht zu erkennender, im Sommer meist stark verwachsener Pfad links ab. Über einen schmalen Wiesenstreifen geht es nun mit einem Linksbogen – zuerst Richtung Westen und dann Richtung Süden – immer steiler werdend abwärts, bis wir nach rund 15 Minuten zu einer Holzhütte (Abb. 22) gelangen. Von dieser geht es rechts Richtung Westen auf einer Zufahrtsstraße zum Querweg entlang der Mürz, in den wir links Richtung Süden einbiegen. Nach einer Mini-Gegensteigung, mit der ein Hof mit Alpakas (Abb. 23) umgangen wird, erreichen wir wieder die Mürzbrücke und den kleinen Ort Frein (Abb. 24), bei denen wir unsere Wanderung begonnen haben. Für den gesamten Abstieg mit Abstecher zur Hinteralm und dem Umweg vorbei am Seekogel haben wir ungefähr 2¼–2½ Stunden benötigt. Wären wir vom Roßkogel direkt über den Hochriegel (bzw. die alternative Wegvariante) abgestiegen, hätten wir den Abstieg in rund 1¼–1½ Stunden geschafft.
Geogr. Länge/Breite: 15°29'03''/47°44'33''
Rechtswert (UTM): 536300 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5287805 m (Zone: 33 N)