Burgspitz:
Interessante Alternative zum Almkogel
Es kann schon passieren, dass an sonnigen Wochenend- bzw. Feiertagen der gar nicht so kleine Parkplatz Bamacher (ca. 770 m) bereits am frühen Vormittag voll ausgelastet ist. Dann kommt es auf der engen Zufahrtsstraße regelmäßig zu chaotischen Zuständen. Die meisten Besucher wandern vom Parkplatz hinauf zur Ennser Hütte (1.293 m) und von dieser weiter auf den Almkogel (1.513 m), einen Aussichtsberg der Extraklasse. Wer dem Trubel auf dem schmalen Gipfelplateau entgehen will, kann von der Ennser Hütte – zu der man aber nicht unbedingt aufsteigen muss – auf einer Forststraße mit Höhenverlust zu einem Steig marschieren und auf diesem zum Gipfel des nachfolgenden Wandertipps, dem Burgspitz (1.429 m, Abb. 1), aufsteigen. Auch von diesem genießt man eine sehr schöne Aussicht – u.a. ins Ennstal, ins Alpenvorland und vor allem zu den Kalkalpen gleich dreier Bundesländer: Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark. Der Burgspitz befindet sich wie der Almkogel im östlichen Teil des Reichraminger Hintergebirges, des größten geschlossenen und praktisch unbesiedelten Waldgebiets Österreichs.
Ausgangspunkt dieser Tour sind die Parkplätze auf ca. 770 m kurz nach dem Hof Bamacher (759 m, Abb. 2) im Oberplaißabachtal südlich von Großraming, das im oberösterreichischen Ennstal liegt. Gleich bei den Parkplätzen zweigt links der markierte Wanderweg 492 ab, der Richtung Süden entlang eines Baches zuerst mäßig steil und dann nach der zweiten Forststraßen-Querung im Talschluss steiler werdend mit Serpentinen im Wald aufsteigt. 45–50 Minuten und 350 Hm später erreicht man nach der Überwindung einer Mini-Steilstufe und zuletzt über hunderte Baumwurzeln eine große Lichtung. Hier setzt man nun – die Forststraße links von einem Jagdhaus (Abb. 3) ein weiteres Mal querend – geradeaus seine Tour zum steilen, vor uns liegenden Hang (Abb. 4) fort. Richtung Nordosten ist bei der Forststraßen-Querung unser Gipfelziel erstmals sichtbar (Abb. 5).
Die ab hier über lichtes Waldgelände folgende Besteigung bildet die größte Herausforderung unserer Tour und erfordert Trittsicherheit. Speziell, wenn der schmale Steig nass ist, muss man bei den Hangquerungen und den Serpentinen im steilen, leicht steinigen Gelände aufpassen. Kurz, bevor wir nach rund 20 Minuten erneut den Wald betreten, genießt man Richtung Norden (Abb. 6) einen schönen Blick ins Alpenvorland. Ein paar Meter ist es weniger steil, dann erreichen wir mit einem letzten Anstieg nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man bereits über 500 Hm aufgestiegen ist, die Ennser Hütte (Abb. 7). Richtung Norden (Abb. 8) ist erneut unser Gipfelziel schön zu sehen. Knapp oberhalb bzw. neben der gastlichen Naturfreundehütte steht ein Kreuz (Abb. 9), flankiert von Rastbänken. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, die wenigen Schritte hinaufzusteigen und den Ausblick Richtung Westen (Abb. 10) zum Sengsengebirge und zum Traunstein im Hintergrund zu genießen.
Nach einer Rast geht es – weiter in Richtung Südosten – kurz steil zu einer Felswand (Abb. 11) aufwärts. Direkt unterhalb von dieser biegen wir links in die Forststraße, die rechts zur Ennser Hütte führt, ein. Auf dieser marschieren wir Richtung Norden noch ein paar Schritte aufwärts – wir haben bereits die 1.300-Meter-Marke um einige Meter überschritten –, dann geht es nun wieder mäßig steil abwärts. Dabei genießt man einen großartigen Panoramablick, einerseits nochmals Richtung Westen zu den oberösterreichischen Voralpen und andererseits Richtung Norden (Abb. 12) nach Großraming im Ennstal sowie ins Alpenvorland, wobei bei guter Sicht sogar die Landeshauptstadt Linz zu sehen ist. Nach rund 20 Minuten von der Ennser Hütte gelangen wir zu einer Straßenteilung (ca. 1.220 m), bei der wir uns geradeaus halten und wieder ansteigend weiter marschieren. Links geht es zu der Jagdhütte, von der man ohne Besuch der Naturfreundehütte hierher direkt hätte aufsteigen können und zu der wir später absteigen werden.. Nach wenigen Schritten geradeaus zweigt rechts unser Weg zum Burgspitz ab.
Auf einem gut begehbaren Waldsteig geht es jetzt steiler werdend und über Stock und Stein Richtung Osten aufwärts. Nach rund 15–20 Minuten erneut im offenen Gelände (Abb. 13), wandern wir auf einem erdigen Pfad 5–10 Minuten weiterhin steil aufwärts. Dann erreichen wir den Kamm (ca. 1.380 m), der den Almkogel rechts mit dem Burgspitz links verbindet. In manchen Wanderführern wird dieser Kammweg in voller Länge im Tourenvorschlag miteinbezogen. Direkt vor uns sehen wir Richtung Osten (Abb. 14) den felsigen Bergstock mit dem Hühnerkogel (1.474 m) links und dem Ennsberg (1.373 m) rechts und dazwischen tief unter uns die bewirtschaftete Stallburgalm (1.032 m), über die man auch zum Burgspitz aufsteigen kann. Wir halten uns links Richtung Burgspitz (Abb. 15) und gehen zu Beginn weiterhin auf erdigem Pfad auf dem Kammweg und dann, immer steiler werdend, hinauf zum Gipfelplateau, auf dem das kleine Gipfelkreuz des Burgspitz (Abb. 16) steht. Für den gesamten Aufstieg haben wir mit dem Umweg zur Ennser Hütte ungefähr 2¼–2½ Stunden benötigt, in denen wir mit der Gegensteigung unterwegs rund 750 Hm bewältigt haben.
Großartig von hier ist der Blick Richtung Osten (Abb. 17) abwärts ins Ennstal beim Ort Weyer und in den vor allem niederösterreichischen Bereich nördlich (Alpenvorland) und südlich (Voralpen) des Alpenrands. Schön zu sehen sind dabei der Ötscher (1.893 m) und südlich von diesem der Dürrenstein (1.878 m). Im Süden (Abb. 18) reicht der Blick von den Wiener Hausbergen über das Hochschwab-Massiv bis zum Gesäuse und den Haller Mauern. Um einen schönen Blick Richtung Westen (Abb. 19) zum Sengsengebirge und zu den oberösterreichischen Voralpen zu genießen, gehen wir vorsichtig den steilen Aufstiegssteig Richtung Süden (Abb. 20) ein paar Schritte abwärts, wobei vor uns der hügelige Kammverlauf vom Burgspitz zum Almkogel und rechts davon die Ennser Hütte wunderbar zu sehen sind.
In 5–10 Minuten geht es – vorsichtig, wie beschrieben – wieder steil abwärts zur Abzweigung, bei der wir rechts den Kammweg verlassen. Über den Aufstiegsweg geht es Richtung Westen in rund 20 Minuten abwärts zur Forststraße und auf dieser – bei der Straßen-Gabelung (Abb. 21) halten wir uns rechts – mäßig steil in 15–20 Minuten zur Jagdhütte.
Wir empfehlen, ab der Jagdhütte die ins Tal führende Forststraße zum weiteren Abstieg zu wählen, wobei wir mit Serpentinen dreimal den markierten Aufstiegsweg queren. Zwischendurch gibt es bei einem kurzen Wegstück taleinwärts Richtung Süden (Abb. 22) einen beeindruckenden Blick die beim Aufstieg gemeisterten steilen Waldhänge hinauf bis zur Felswand oberhalb der Ennser Hütte. Für den gesamten Abstieg vom Burgspitz zum Ausgangspunkt (Abb. 23) muss man ca. 1¼–1½ Stunden einplanen.
Geogr. Länge/Breite: 14°33'39''/47°50'56''
Rechtswert (UTM): 467155 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5299615 m (Zone: 33 N)