Ringkogel:
Unterwegs auf geschichtsträchtigem Boden
Am südöstlichen Ende des Masenberg-Massivs – mit dem namensgebenden Masenberg (1.261 m) als höchster Erhebung – befindet sich mit dem Ringkogel (789 m, Abb. 1) das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps. Auf Grund der strategisch günstigen Lage des Hausberges von Hartberg – man überblickt weite Teile der Oststeiermark – haben schon die Kelten eine von einem Wall umgebene Höhensiedlung errichtet. Auch die Römer schätzten die Sonnenhänge des Ringkogels und kultivierten den Weinanbau. Seit über 100 Jahren steht auf dem Gipfel die 30 m hohe Ringwarte, von der man eine grandiose Aussicht genießt.
Ausgangspunkt unserer eher kurzen Rundwanderung in der oststeirischen Bezirksstadt Hartberg ist der Eingangsbereich der Kirche des Kapuzinerklosters (ca. 353 m, Abb. 2) in der Michaeligasse, das zwischen dem Stadtzentrum mit der großen Stadtpfarrkirche, dem Rathaus und dem größtenteils kostenfreien Klosterparkplatz liegt. Einige Schritte rechts vom Kircheneingang zweigt links ein mit „Masenberg“ beschilderter Weg Richtung Westen von der Michaeligasse ab. Vorbei an großen Hinweistafeln und entlang des Stadtparks (Abb. 3) geht es rund 5 Minuten mäßig ansteigend aufwärts. Dann biegt man links Richtung Südwesten in die Brühlgasse ein. Etwas steiler bergan kommt man nach weiteren 5 Minuten beim Ortsende von Hartberg bzw. am Ortsbeginn von Hartberg-Ring zu einer Straßengabelung. Rechts davon startet parallel zur rechts von der Brühlgasse abzweigenden Ringstraße ein breiter Weg, der Richtung Nordwesten – schmäler und steiler werdend – zweimal einen kleinen Bach über eine Brücke quert. Wiederum 5 Minuten später geht es über die asphaltierte Ringstraße zu einem weiteren breiten Waldweg, der Richtung Nordwesten ins Brühlbachtal führt. Dort wandern wir vorbei an einem Rastplatz (Abb. 4), der dem Heimatdichter Peter Rosegger gewidmet ist. Zuerst rechts und dann links vom Brühlbach geht es auf einem Weg im romantischen Tal (Abb. 5) nicht allzu steil aufwärts. Nach der Querung eines Zufahrtsweges und nochmals des Brühlbachs wird unser Steig enger, steiler und speziell bei Nässe ein wenig mühsamer begehbar. Nach rund 30 Minuten vom Ausgangspunkt verlässt man, steiler ansteigend, das Brühlbachtal.
Im nun offenen Gelände – man quert eine schmale, asphaltierte Straße – wird rechts von uns unser Gipfelziel mit der Aussichtswarte (Abb. 6) sichtbar. Links blickt man erstmals in die Weite des oststeirischen Hügellandes (Abb. 7), wobei sogar die ferne Riegersburg sichtbar wird. Auf einem breiten Waldweg – erneut wird eine asphaltierte Straße gequert – und stets rechts neben einem Bach geht es nun gemütlich weiter Richtung Nordwesten. Ein paar Schritte abwärts kommt man zum Rand einer Lichtung mit der nächsten Straßen-Querung. Erneut leicht ansteigend, gelangt man nach etwa 55–60 Minuten vom Ausgangspunkt zu zwei Wassertümpeln (Abb. 8) und gleich danach zu einem großen, alten Sägewerk. Ab hier wird unser breiter Waldweg erneut etwas steiler und bringt uns – stets vorbildlich beschildert (Abb. 9) – nach rund 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt bei einem größeren Platz, der Spielstätte (ca. 690 m, Abb. 10), zurück zur asphaltierten Ringstraße. Bis hierher kann man auch mit dem Auto fahren und parken.
Wir queren die Ringstraße und wandern im Wald Richtung Osten vorbei an der Hubertuskapelle (Abb. 11). Rund 5 Minuten bleiben wir auf dem breiten, markierten Forstweg. Dann zweigt rechts ein gelb markierter Steig ab, der aber bald etwas steiler wieder zur Forststraße aufsteigt. Hier hat man zwei Optionen: Entweder rechts in die Forststraße einbiegend weiter auf dieser mit einer Serpentine aufwärtszugehen oder diese zu queren und gleich danach rechts auf einen nicht markierten, recht steilen Steig abzubiegen, der nach rund recht steilen 5 Minuten erneut zur markierten Forststraße führt. Jetzt sollte man auf jeden Fall links in die Forststraße einbiegen – sonst müsste man weglos etwas mühsamer eine Steilstufe überwinden – und wenige Schritte zu einer Weggabelung gehen. Bei dieser halten wir uns rechts und wandern vorbei an einer größeren Flachstelle, bei der sich früher ein Steinbruch befunden hat. Gleich danach verlassen wir links die Forststraße und gehen nicht allzu steil auf einem Waldsteig hinauf zum grasigen Gipfelplateau mit der Ringwarte (Abb. 12) und einer SB-Jausenstation (Abb. 13). Beide sind leider nur im Sommerhalbjahr geöffnet! Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir rund 450 Hm bewältigt haben, benötigt man etwa 1½–1¾ Stunden.
Wenn sie geöffnet ist, sollte man die Ringwarte auf jeden Fall besteigen, denn von dieser genießt man einen grandiosen Rundblick. Nicht nur Hartberg, sondern große Teile der Oststeiermark und des Südburgenlandes im Osten (Abb. 14) und Süden (Abb. 15) liegen einem – im wahrsten Sinn des Wortes – zu Füßen. Aber auch das Wechselgebiet im Norden (Abb. 16) und Teile der Grazer Hausberge im Westen (Abb. 17) können von der Warte, die über steile Treppen zu erklimmen ist, bewundert werden.
So wie der Aufstiegsweg – der Brühlweg – ist auch der Richtung Süden führende Abstiegsweg – im ersten Teil der Laternderlweg und später die Steinerne Stiege – bestens mit km-Angaben beschildert bzw. markiert. Auf einem Steig geht es etwas steiler abwärts zu einem Weg, in den man links einbiegt. Dann zweigt rechts ein teilweise recht steiler, steiniger und über Baumwurzeln führender Steig ab. Speziell im Winterhalbjahr kann dieser Wegteil mit Laub bedeckt und daher recht rutschig sein. Nach knapp 15 Minuten vom Gipfel kommt man bei einer Wegkreuzung zum Jägerplatz. Von hier weiter der Beschilderung und der Markierung folgend, geht es nun viel angenehmer und nicht mehr so steil im Waldgelände abwärts, bis sich nach rund 25–30 Minuten vom Ringkogel das Gelände öffnet und man am Rand einer Wiese rechts am Schreiners Berghof (Abb. 18) vorbeiwandert. Das schöne, neu ausgebaute Haus, von dessen Terrasse man einen sehr wundervollen Blick in die Oststeiermark (Abb. 19) genießt, kann leider nur von Hotelgästen betreten werden.
Auf einer schmalen, asphaltierten Zufahrtsstraße geht es kurz abwärts zur schon vom Aufstieg bekannten Ringstraße, in die wir links einbiegen, die wir aber bald wieder verlassen. Gleich unterhalb einer links abzweigenden, asphaltierten Zufahrtsstraße beginnt unser weiterer Abstiegsweg namens „Steinerne Stiege“. Zuerst auf einem Sandweg – links von uns ist nun im Nordosten die höchste Erhebung des Burgenlands, der 884 m hohe Geschriebenstein (Abb. 20) schön zu sehen – und dann auf einem breiten Wiesenpfad geht es rechts vorbei an einem Hof in etwas über 5 Minuten abwärts zur nächsten asphaltierten Straße, in die wir links einbiegen. Wenige Schritte weiter halten wir uns rechts und erreichen nach etwa 15 Minuten vom Schreiners Berghof den Buschenschank Postl (Abb. 21). Durch ein Gittertor betreten wir den Weinberg (Abb. 22) und steigen neben den Reben auf einem breiten Weg steil abwärts. Dann biegen wir rechts in einen breiten Weg ein, auf dem wir uns wieder dem Wald nähern. An dessen Rand und mit einem Holzgeländer gesichert wandern wir mit einem Linksbogen zur Steinernen Stiege (Abb. 23). Im Wald geht es gezählte 46 Steinstufen abwärts, dann steht man erneut im offenen Gelände und genießt einen schönen Blick zum schon nahen Stadtzentrum von Hartberg mit der mächtigen Pfarrkirche (Abb. 24). Immer der Beschilderung folgend, erreichen wir nach 55–60 Minuten vom Ringkogel bei einem Parkdeck die Altstadt. Über ein paar Stufen geht es hinauf zur Preßlgasse und in dieser zum Hauptplatz (Abb. 25) mit dem Rathaus und der Stadtpfarrkirche. Rechts in die Kirchengasse einbiegend, wandert man durch ein Tor zum Stadtpark und bei diesem links ein paar Schritte abwärts zur Michaeligasse und zum Ausgangspunkt, den man vom Ringkogel nach ungefähr 1,0–1¼ Stunden wieder erreicht.
Geogr. Länge/Breite: 15°57‘54‘‘/47°16‘44‘‘
Rechtswert (UTM): 572990 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5236604 m (Zone: 33 N)