Schmittenhöhe:
Auf den Hausberg von Zell am See
Die 1.965 m hohe Schmittenhöhe (Abb. 1), der Hausberg von Zell am See, ist ein sowohl im Winter von Skifahrern als auch im Sommer von Bergwanderern und Touristen aus aller Welt häufig besuchter Aussichtsgipfel. Speziell bei Besuchern aus dem arabischen Raum erfreuen sich – neben der Schmittenhöhe – auch die Bezirkshauptstadt Zell am See und der meist kühle Zellersee sehr großer Beliebtheit. Auf Grund einer Vielzahl an Liftanlagen, die zwar im Sommerhalbjahr teilweise nicht betrieben werden, muss man sich nicht sehr anstrengen, um die prächtige Aussicht – vor allem zu den Hohen Tauern – von der Gipfelregion zu genießen. Und doch gibt es Möglichkeiten, dem großen Massenansturm, der bei sonnigem Wetter hier oftmals herrscht, zumindest teilweise zu entgehen: Bei unserem nachfolgenden Wandertipp nützen wir zwar die vorhandene technische Infrastruktur, sind aber beim vorgeschlagenen Aufstiegsweg – zumindest in der ersten Hälfte – meist allein.
Ausgangspunkt unserer Tour ist das Liftzentrum (937 m) am westlichen Talschluss des Schmittentals, das man auch mit einem Linienbus vom Stadtzentrum von Zell am See schnell erreichen kann. Hier stehen ganzjährig drei Liftanlagen zur Verfügung: Zwei davon führen in die Gipfelregion der Schmittenhöhe – eine davon, den trassXpress werden wir zur Talfahrt benützen – und mit der dritten, der Sonnenalmbahn (Abb. 2), fahren wir gemütlich zur Gastwirtschaft auf der Sonnalm (1.385 m, Abb. 3), wo wir unseren Aufstieg zur Schmittenhöhe starten. Gleich hinter der Bergstation zweigt von einer breiten Zufahrtsstraße ein markierter Waldsteig Richtung Norden ab. Zuerst gemütlich mit Serpentinen geht es danach steiler werdend zu einer im Sommer stillgelegten Lifttrasse, die von uns gequert wird. Wieder etwas an Höhe einbüßend queren wir gleich danach eine asphaltierte Zufahrtsstraße und steigen auf einem breiten Waldweg wiederum ins offene Gelände (Abb. 4) auf, hier wird unser Gipfelziel vor uns sichtbar. Nach wenigen Schritten biegen wir rechts in einen Wiesenpfad ein. Zuerst die Skipiste rechts leicht aufwärts, geht es nicht allzu steil zu deren linken Seite und erneut ins Waldgelände. Durch dieses kommen wir wieder zu einer Lifttrasse, der Sonnkogelbahn, die auch im Sommer in Betrieb ist.
Mit größeren Serpentinen geht es nun – die Liftanlage immer wieder unterquerend – meist im offenen Gelände (Abb. 5), aber oft auch im Wald der bald schon sichtbaren Bergstation entgegen. Je höher wir steigen, desto beeindruckender wird die Aussicht zu den Hohen Tauern im Süden (Abb. 6) und zum Zellersee im Südosten (Abb. 7). Es ist zwar durchaus nicht einfach, im Gipfelgewirr einzelne Berge zu benennen, aber zwei davon stechen hervor: Da ist einerseits das uns direkt gegenüberstehende, pyramidenförmige Kitzsteinhorn (3.203 m) und etwas im Hintergrund Österreichs höchste Erhebung, der 3.798 m hohe Großglockner mit seiner rechts vom Gipfel stehenden Glocknerwand. Nach rund 70–75 Minuten Aufstieg von der Sonnalm kommen wir im Wald zu einer Weggabelung (ca. 1.725 m), bei der wir uns links halten.
Ab hier auf einem breiteren Weg Richtung Westen betreten wir nach letztmaliger Querung der Lifttrasse den „Mystischen Wald“ (Abb. 8) und steigen in diesem, von Lichtungen (Abb. 9) unterbrochen, hangquerend weiter auf. Letztmals fast alleine unterwegs genießt man den Traumblick zu den Hohen Tauern (Abb. 10). Einen rechts abzweigenden Steig und kurz darauf einen breiten Weg jeweils zum Sonnkogel ignorierend, erreichen wir nach ungefähr 1½ Stunden den breiten Kammweg (ca. 1.815 m, Abb. 11), der vom Gipfel der Schmittenhöhe zum Sonnkogel (1.856 m) führt, in den wir links einbiegen und den wir nach wenigen Schritten links auch wieder verlassen. Auf dem Erlebnisweg, der mit Schautafeln speziell für Kinder angelegt wurde und der nun schon stärker von Ausflüglern begangen wird, geht es nun unterhalb des Salersbachköpfls (1.934 m) mäßig steil aufwärts. Bald schon bewegen wir uns über der Waldgrenze im offenen Gelände. Von zwei Aussichtsplattformen (Abb. 12) unterwegs genießt man den tollen Blick Richtung Süden (Abb. 13) zu den Hohen Tauern und Richtung Osten (Abb. 14) zum Zellersee. Nach Querung eines breiteren Weges wandern wir nun Richtung Süden, den letzten Teil unseres Aufstiegs (Abb. 15) stets vor uns. Dann geht es steiler bergauf – im Norden werden erstmals die Loferer Steinberge (Abb. 16) sichtbar – und vorbei an der bewirtschafteten Hochzelleralm (1.945 m, Abb. 17). Jetzt sind es nur mehr wenige Schritte und man steht vor dem mächtigen Berghotel (Abb. 18) auf dem Gipfel der Schmittenhöhe, in dessen Umgebung sich nicht nur die Bergstation der Schmittenhöhebahn, die vom Liftzentrum oberhalb von Zell am See heraufkommt, befindet, sondern auch die Bergstationen von zwei nur im Winter betriebenen Sesselliften. Gleich hinter dem Hotel mit frei zugänglichem Restaurant steht quasi als Gipfelkreuz die Elisabethkapelle (Abb. 19). Für den Aufstieg von der Sonnalm auf die Schmittenhöhe, bei dem man knapp 600 Hm bewältigt hat, haben wir ungefähr 2,0–2¼ Stunden benötigt.
An sonnigen Tagen muss man sich die großflächige Gipfelregion mit Massen von Bergtouristen teilen, die mit einer der beiden Seilbahnen heraufgefahren sind. Echte Bergwanderer sind hier eher die Ausnahme. Was es zusätzlich noch gibt, ist ein bei guten Windverhältnissen stark frequentierter Drachenflieger-Startplatz. Trotzdem lohnt sich der Aufstieg für Bergwanderer, denn die Aussicht ist sensationell. Vor allem der Blick Richtung Süden (Abb. 20) zu den Hohen Tauern mit dutzenden Gipfeln über 3000 m und vielen noch existierenden, aber Jahr für Jahr kleiner werdenden Gletschern ist atemberaubend: vom Ankogel (3.252 m) im Südosten über den Hohen Tenn (3.368 m), das Wiesbachhorn (3.564 m), den Großglockner im Hintergrund sowie das Kitzsteinhorn (3.203 m) im Süden bis zum Großvenediger (3.666 m) im Südwesten. Im Norden (Abb. 21) reicht der Nordalpenblick vom Wilden Kaiser (2.344 m) im Nordwesten über die Loferer Steinberge, das Steinerne Meer bis zum Hochkönig (2.941 m) im Nordosten. Im Osten (Abb. 22) überblickt man sehr schön hinter dem Ort Zell am See und dem Zellersee die mit Gras bewachsenen Salzburger Schieferalpen und im Westen (Abb. 23) die Kitzbühler Alpen. Die Aufzählung bedeutender Berge kann natürlich nicht vollständig sein!
Mit Blick zu den Hohen Tauern geht es in knapp 10 Minuten gemütlich abwärts zur Bergstation der Kabinenbahn trassXpress (ca. 1.900 m, Abb. 24) samt weiterer Einkehrmöglichkeit, dem Restaurant Franzl. Kurz bevor man zu dieser kommt, kann man ein paar Schritte rechts vom Weg bei einem Aussichtsplatz einen schönen Blick Richtung Südwesten (Abb. 25) ins tief unter uns liegende Salzachtal und bis zum Großvenediger-Gebiet erhaschen. Bei der Talfahrt mit der Kabinenbahn genießt man nochmals die Aussicht links (Abb. 26) von uns zu den Hängen, über die unser Aufstiegsweg geführt hat, und zum Zellersee (Abb. 27).
Geogr. Länge/Breite: 12°46‘21‘‘/47°19‘36‘‘
Rechtswert (UTM): 331700 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5243875 m (Zone: 33 N)