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Bergalm/Storchenalm:
Almgenuss mitten in der Osterhorngruppe
Bergalm/Storchenalm Abbildung 1
Abb. 1

Neben teilweise sehr steilen, oft mit einem Felsband durchsetzten Gipfeln prägen großflächige Almgebiete die östlich des Salzachtals gelegene Osterhorngruppe, die auch als Salzburger Voralpen bezeichnet wird und die sich ganz im Westen des Salzkammerguts befindet. Der nachfolgende Wandertipp führt von Südwesten (Abb. 1) von dem am Talschluss des Tauglbodens stehenden GH Grundbichl (865 m) zur zwischen Bergköpfel (1.480 m) und Regenspitz (1.675 m) gelegenen Bergalm (1.250 m), wo im Sommerhalbjahr zwei Einkehrmöglichkeiten zur Verfügung stehen, und zur benachbarten, leider unbewirtschafteten Storchenalm (1.266 m). Von der Bergalm stellen wir zwei optionale Abstecher entweder zur Nordseite des Bergköpfels (1.480 m) oder – Trittsicherheit vorausgesetzt – über sehr steiles, leicht felsiges Gelände auf den Regenspitz (1.675 m) vor. Von der Storchenalm geht es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Bevor man die Wanderung zu den beiden Almen startet, wartet eine zwar sehr eindrucksvolle, aber recht herausfordernde Zufahrt auf uns. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die meisten Wanderer, die zur Bergalm aufsteigen, den Ort Hintersee – nördlich von unserem Wandergebiet – als Ausgangspunkt wählen, da man ihn wesentlich einfacher erreicht. Die Fahrt auf der zwar durchgängig asphaltierten, teilweise aber sehr engen, kurvenreichen und im letzten Teil extrem steilen Straße durch den schmalen Tauglboden erfordert größte Vorsicht! Auf dem Grund des Tauglbodens verläuft auch die gern durchwanderte Strubklamm, die man nicht mit der ein Stück nördlicher gelegenen Faistenauer Strubklamm verwechseln darf.

Von unserem Ausgangspunkt, dem GH Grundbichl (Abb. 2), hat man einen sehr schönen Blick Richtung Osten (Abb. 3) zu einer bogenförmigen Bergarena mit dem Regenspitz, dem Gruberhorn (1.732 m), dem Dürlstein (1.697 m) und dem Hohen First (1.718 m). Links neben einer großen Almwiese wandern wir auf einer markierten Forststraße Richtung Norden (Abb. 4) aufwärts. Nach etwa 5 Minuten verlassen wir am oberen Ende der Grundbichlalm – mit Blick die Grundbichlalm (Abb. 5) abwärts – rechts die Forststraße und wandern kurz noch im offenen Gelände auf breitem Weg zu einem Haus und mit einer Linkswendung ins Waldgelände. Bald schon queren wir erstmals die Forststraße, die auch gerne von Radfahrern und Mountainbikern benützt wird. Teilweise auf einem markierten Steig etwas steiler folgen die nächsten beiden – kurz nacheinander – Forststraßen-Querungen. Links von einem häufig ausgetrockneten Bachgraben wandern wir weiter aufwärts. Den letzten Teil des Aufstiegs zur Bergalm erledigen wir dann auf der Forststraße, die zuerst am unteren Ende des großflächigen Wiesengebietes (Abb. 6) vorbeiführt und anschließend mit einer Serpentine ins offene Gelände führt. Nochmals eine Spur steiler geht es dann zum breiten Sattel (Abb. 7) mit der bewirtschafteten Jausenstation Bergalm und der gleich rechts daneben liegenden – ebenfalls bewirtschafteten – Neureithütte. Für den Aufstieg vom GH Grundbichl zur Bergalm, bei dem wir knapp 400 Hm bewältigt haben, benötigt man kaum länger als 70–75 Minuten.

Von den beiden Almhütten hat man talauswärts einen sehr schönen Blick Richtung Südwesten (Abb. 8) zum Hohen Göll (2.522 m) und zum Hochkönig (2.941 m) im Hintergrund. Man kann hier den Aufstieg beenden und die Zeit auf den großflächigen Almwiesen rund um die beiden Hütten genießen oder man kann eine der vielen Möglichkeiten für Abstecher nützen. Zwei davon werden wir kurz vorstellen.

Einfach und gemütlich ist es, wenn man links von der Jausenstation Bergalm auf breitem Weg Richtung Westen aufsteigt. Nach 2–3 Minuten zweigt rechts Richtung Norden ein als schwarz (schwer!) gekennzeichneter Steig auf das Bergköpfel (Abb. 9) ab. Dieser führt über Waldgelände ins offene Gipfelgelände, ist sehr steil, teilweise felsig und leicht ausgesetzt. Daher bleiben wir auf unserem Weg, der sich rechts wendet und kaum aufsteigend westlich am Bergköpfel vorbeiführt. Hier genießt man die Aussicht Richtung Westen (Abb. 10) zum mit einer Felskrone „geschmückten“ Schmittenstein (1.695 m) und zum bewaldeten Sattelköpfel (1.478 m). Bei der zweiten Quelle – diese folgen kurz hintereinander – trennen sich die markierten Wege, wir benützen den rechten, der leicht ansteigend zum Sattel (ca. 1.330 m, Abb. 11) zwischen dem Bergköpfel (Abb. 12) rechts und dem Sattelköpfel (Abb. 13) links führt. Beide Besteigungen erfordern Trittsicherheit und stellenweise Schwindelfreiheit. Wir halten uns rechts und wandern in 5–10 Minuten Richtung Osten (Abb. 14) gemütlich auf einem markierten Wiesenpfad bis zum Waldrand (ca. 1.380 m) auf der Nordseite des Bergköpfels, wo der Steig nach einem Überstieg um vieles steiler und auch schwieriger auf seinen Gipfel führt. Wir aber beenden hier unseren Aufstieg. Für die Wanderung von der Bergalm hierher benötigt man ungefähr 30–35 Minuten. Wir drehen uns um und blicken Richtung Nordwesten (Abb. 15) zum Schmittenstein, zum Sattelköpfel und zum Grobriedel (1.473 m). Für uns geht es wieder abwärts zum Sattel, bei dem wir nochmals die tolle Aussicht zu den Nordalpen (Abb. 16) genießen, und dann links über den Aufstiegsweg zurück zur Bergalm, die wir von der Nordseite des Bergköpfels nach rund 20–25 Minuten erreichen. Auf dem letzten Wegteil erblicken wir hinter den beiden bewirtschafteten Almhütten den steil aufragenden Regenspitz (Abb. 17).

Um vieles anspruchsvoller ist der Abstecher auf den Regenspitz, bei dem rund 400, teilweise sehr steile Hm zu bewältigen sind. Richtung Osten vorbei an den beiden bewirtschafteten Hütten und an der Abzweigung links Richtung Norden zum Ort Hintersee bzw. rechts zur nahen Storchenalm geht es zuerst kurz noch im offenen Gelände – Richtung Norden (Abb. 18) erblickt man die steile Gipfelpyramide des Faistenauer Schafbergs (1.559 m) – und dann im Wald immer steiler und steiniger werdend aufwärts. Im letzten Teil erreicht man nach ungefähr 1¼–1½ Stunden bereits oberhalb der Waldgrenze über Latschengelände das Gipfelkreuz des Regenspitzes (Abb. 19). Der Rundblick (Abb. 20) (Abb. 21) (Abb. 22) von hier ist großartig und reicht über dutzende uns umgebende Gipfel der Osterhorngruppe bis zum Dachstein (2.995 m). Für den sehr steilen Abstieg zur Bergalm (Abb. 23), für den man etwa 1,0–1¼ Stunden benötigt, ist nicht nur bei nassen Bodenverhältnissen Trittsicherheit erforderlich!

Von der Bergalm geht es in knapp 10 Minuten über Wiesengelände fast eben Richtung Südosten zur nicht bewirtschafteten Storchenalm (Abb. 24). Kurz bevor man diese erreicht, biegen wir rechts in eine Forststraße ein, auf der man im offenen Gelände unterhalb des Regenspitzes aussichtsreich zu den Nordalpen (Abb. 25) – aber auch zurück zur Bergalm (Abb. 26) – absteigt. Man könnte bis zum Ausgangspunkt auf der Forststraße bleiben, aber es gibt für Ortskundige und Wanderer mit gutem Orientierungssinn auch eine nicht allzu lange Option auf einer unmarkierten Abkürzung. Nach rund 10–15 Minuten vom Gebäude der Storchenalm, ein paar Meter nach der Einmündung eines Weges von links, zweigt kurz vor Waldbeginn rechts ein Wiesenpfad von der Forststraße ab, auf den wir abbiegen. Richtung Westen nur leicht absteigend queren wir das Wiesengelände bis zu einer Serpentine. Richtung Südosten erreichen wir dann mit wenigen Schritten das Waldgelände, in dem der Steig etwas steiler abwärts führt. Dann mündet dieser in einen querenden Weg. Wir halten uns links und stoßen nach ungefähr 15 Minuten, nachdem wir sie verlassen haben, wieder auf die Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Mit Serpentinen geht es auf dieser weiter abwärts, nach rund 50–55 Minuten von der Bergalm wandern wir vorbei an einer Jagdhütte (Abb. 27). Nach einer Rechtswendung marschieren wir leicht abwärts zu einer Brücke, über die wir den oftmals wasserlosen Waldgraben queren, den wir schon beim Aufstieg gesehen haben. Jetzt ist es auf der Forststraße nicht mehr weit und wir gelangen nach ungefähr 70–75 Minuten von der Bergalm zurück zum Ausgangspunkt.

Vom GH Grundbichl überblickt man Richtung Südwesten (Abb. 28) sehr schön den Tauglboden, durch den wir vorsichtig wieder zum Salzachtal zurückfahren. Im Hintergrund erfreuen wir uns nochmals am Blick zur imposanten Berggestalt des Hohen Göll.

HM/Zeit:
Vom GH Grundbichl zur Bergalm ca. 400 Hm in etwa 70–75 Minuten (Aufstieg) bzw. über die Storchenalm in ca. 70–75 Minuten (Abstieg). Für den Abstecher von der Bergalm zur Nordseite des Bergköpfels (+ 100 Hm) benötigt man hin und retour ca. 50–60 Minuten bzw. für den Abstecher von der Bergalm auf den Regenspitz (+ 400 Hm) ungefähr 2¼–2½ Stunden.
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Die Wanderung zur Bergalm und zur Storchenalm ist eine kurze, technisch einfache Tour auf gut begehbaren Forststraßen und Wegen. Der Aufstieg auf die Bergalm ist markiert, der Abstieg über die Storchenalm ist zwar nicht markiert, aber leicht zu finden. Für den kurzen, optionalen Abstiegsweg, der nicht über die Forststraße führt, sind Ortskenntnis bzw. guter Orientierungssinn hilfreich. Der Abstecher zur Nordseite des Bergköpfels ist technisch einfach und markiert. Die Gipfelüberquerung ist schwarz als schwierig gekennzeichnet! Für den steilen und steinigen Abstecher auf den Regenspitz (rote Kennzeichnung) ist Trittsicherheit erforderlich.
Highlights:
großartige Ausblicke ins umgebende Bergland, die großflächigen Almen, toller Rundblick vom Gipfel des Regenspitzes, die Strubklamm im Tauglboden
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 10 von Süden bis zur Abfahrt Golling und weiter auf der Bundesstraße B 159 bis zur Abzweigung rechts Richtung Osten nach St. Koloman fahren, auf einer Landesstraße nach und durch St. Koloman bis zum Weiler Sommerau. Auf der Autobahn A 10 von Norden bis zur Abfahrt Hallein fahren. Auf der Bundesstraße B 159 bis zur Abzweigung (Km 12,1) nach Bad Vigaun fahren, von dort auf einer Landesstraße Richtung Osten durch den Ort und weiter Richtung St. Koloman fahren. Dann links Richtung Osten nach Sommerau abbiegen. Im Weiler Sommerau auf die zwar durchgängig asphaltierte, teilweise sehr enge, kurvenreiche und im letzten Teil extrem steile Straße durch den schmalen Tauglboden/die Strubklamm abbiegen und auf dieser rund 6,0 km bis zum GH Grundbichl fahren, wo ein kostenpflichtiger Privatparkplatz zur Verfügung steht.
Einkehr:
Jausenstation Bergalm, Neureithütte, GH Grundbichl beim Ausgangspunkt
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°15'58''/47°40'11''
Rechtswert (UTM): 369841 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5281053 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3210
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: