Bürgeralpe:
Auf den Hausberg von Österreichs bedeutendstem Wallfahrtsort
Das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, die 1.270 m hohe Bürgeralpe (Abb. 1), ist der Hausberg von Österreichs bedeutendstem Wallfahrtsort. Aus allen Himmelsrichtungen führen Pilgerwege nach Mariazell. Nicht nur aus unserem Heimatland, sondern auch aus den angrenzenden Staaten strömen alljährlich Heerscharen von Wallfahrern in die nördliche Obersteiermark. Man sollte auf jeden Fall die mächtige Basilika (Abb. 2) besuchen, deren Altar genau in der Mitte des Kirchenschiffs eine prächtige Mariendarstellung mit Kind, die Magna Mater Austriae, ziert.
Ausgangspunkt unserer Rundtour ist die Kreuzung (ca. 845 m), bei der man bei Km 76,6 von der Bundesstraße B 20, die als Umfahrungsstraße westlich am Wallfahrtsort vorbeiführt, ins Ortszentrum von Mariazell abbiegen kann. Dort stehen mehrere größere, gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Wir empfehlen den links von einer Tankstelle liegenden Parkplatz, da bei diesem die Tagesgebühr um einiges günstiger ist. Bereits vom Ausgangspunkt genießt man einen schönen Blick Richtung Westen (Abb. 3) ins Mariazeller Bergland. Wir wandern auf einer Ortsstraße gleich rechts von der Tankstelle Richtung Osten hinauf zur Wiener Straße, in die wir links einbiegen. Nach wenigen Schritten zweigt rechts die schmale Viktor-Lang-Gasse ab, auf der wir kurz steil aufsteigen. Dann verlassen wir diese und gehen links oberhalb der Talstation der Bürgeralpe-Seilbahn zu einem breiten Sandweg, auf dem es steil aufwärts geht. Hier lohnt es, sich umzudrehen und den tollen Blick zur Basilika Mariazell (Abb. 4) zu genießen. Bei der ersten Gelegenheit halten wir uns wieder rechts und gelangen nach ungefähr 10 Minuten vom Ausgangspunkt zum querenden, markierten Pielachtaler Pilgerweg, in den wir links einbiegen.
In einem leichten Auf und Ab wandern wir nun auf diesem im Wald Richtung Norden. Den gleich zu Beginn rechts abzweigenden Direktweg auf die Bürgeralpe ignorieren wir. Nach einiger Zeit wählen wir bei einer Weggabelung den rechten, leicht aufsteigenden Weg, auf dem – immer wieder vorbei an Kreuzwegstationen (Abb. 5) – wir zu einer Forststraße gelangen, die wir aber gleich wieder rechts verlassen. Bei der Überschreitung einer Skipiste – die dazu gehörige Lifttrasse queren wir im Wald kurz danach – hat man Richtung Nordwesten (Abb. 6) eine sehr schöne Aussicht zum kleinen Vorort von Mariazell, St. Sebastian, zur Gemeindealpe (1.626 m) und zum mächtigen Ötscher (1.893 m). Kurz danach gelangen wir zur zwar unbewirtschafteten Holzknecht-Hütte (920 m, Abb. 7), bei der es aber gegen Barzahlung in eine Kasse Getränke zu erwerben gibt. Ab jetzt wandern wir auf einer breiten Forststraße mäßig steil abwärts zur nächsten Weggabelung. Hier verlassen wir bei einer weiteren Kreuzwegstation geradeaus die Forststraße und marschieren – weiterhin leicht abwärts – auf breitem Weg zur querenden Forststraße im Habertheuergraben (ca. 870 m), die wir vom Ausgangspunkt nach 50–55 Minuten erreichen und in die wir rechts einbiegen.
Ab jetzt marschieren wir längere Zeit Richtung Nordosten fast eben durch den breiten Graben (Abb. 8), der gegen Ende etwas enger und steiler wird. Nach ca. 25–30 Minuten verlassen wir – uns geradeaus haltend – bei einer Rechtskurve die Forststraße. Auf einem steileren, teilweise feuchten Waldsteig und dann nach Querung einer Forststraße nicht mehr so steil gelangen wir nach ungefähr 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt zum Habertheuersattel (1.015 m, Abb. 9), bei dem mehrere Wege aufeinandertreffen.
Wir halten uns rechts und gehen rund 10 Minuten auf einem fast ebenen Waldsteig Richtung Süden bis zur nächsten Weggabelung. Hier biegen wir rechts ab und müssen mit Serpentinen eine Steilstufe im Waldgelände meistern. Nach Querung eines Forstwegs setzt sich unser Steig für kurze Zeit weniger steil fort. Dann folgt ein neuerlich steileres und schmäleres Wegstück, das den Hang querend aufwärts führt. Dabei hat man Richtung Nordwesten (Abb. 10) erneut eine tolle Aussicht zur Gemeindealpe und zum Ötscher. Nach rund 25–30 Minuten vom Habertheuersattel gelangen wir auf einer Bergschulter zum querenden Drei Seen-Blick-Weg. Wenige Meter links erwartet uns der Hubertusseeblick (1.175 m, Abb. 11). Hierzu sollte man anmerken, dass man schon sehr genau schauen muss, um den tief unter uns im Walstertal liegenden See samt Staumauer zu erkennen.
Wieder ein paar Schritte retour, dann geht es steil auf dem breiten Drei Seen-Blick-Weg in 10–15 Minuten hinauf zu einem Sattel und dort rechts – weiterhin steil – zum Erlaufseeblick (1.241 m, Abb. 12), der wesentlich eindrucksvoller ist als der Hubertusseeblick. Zurück abwärts zum Sattel wandern wir nun recht bequem Richtung Südwesten zum offenen Gelände im Bereich des Gipfels der Bürgeralpe. Bei zwei Wegkreuzungen marschieren wir geradeaus – vorbei am eingezäunten Freizeitpark – die letzten Schritte dem Gipfel entgegen. Der links innerhalb des eingezäunten Gebietes liegende Speicherteich, der Kristallsee (Abb. 13), ist übrigens der dritte See auf dem Drei Seen-Blick-Weg.
Nach rund 60 Minuten (inkl. den kurzen Abstechern zum Hubertusseeblick und zum Erlaufseeblick) vom Habertheuersattel und ungefähr 2½–2¾ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir mit Gegensteigungen etwas über 500 Hm gemeistert haben, erreichen wir die höchste Stelle der Bürgeralpe mit der Edelweißhütte (Abb. 14) und dem Gipfelkreuz (Abb. 15) sowie der Erzherzog-Johann-Warte (Abb. 16), die sich alle drei in unmittelbarer Nähe befinden.
Man sollte auf jeden Fall die rund 15 m hohe Steinwarte besteigen. Der Rundblick von der Plattform ist großartig: Im Westen (Abb. 17) der Erlaufsee mit dem Dürrenstein (1.878 m) sowie der Gemeindealpe und dem Ötscher. Im Süden (Abb. 18) der Alpenblick mit dem Hochschwab-Massiv. Im Osten (Abb. 19) reicht die Aussicht hinter den beiden Speicherteichen über dutzende höhere Voralpengipfel bis zum Schneeberg (2.076 m). Großartig auch der Blick Richtung Norden (Abb. 20) hinter der Edelweißhütte zu den niedrigeren Voralpengipfeln am Rand des Alpenvorlands.
Um wieder nach Mariazell zurückzukehren, könnte man nun über die Gipfelfläche kurz nach Süden, vorbei am Berggasthof, wandern und entweder mit der Seilbahn oder auf einem recht steilen Steig talwärts gelangen. Wir aber wandern zurück Richtung Nordosten entlang des Zauns des Freizeitparks mit dem Kristallsee (Abb. 21) zur ersten markierten Abzweigung. Dort biegen wir rechts ab, wandern noch kurz entlang des Sees und biegen dann links auf einen Steig ein. Nicht allzu steil geht es Richtung Osten – bei einer Lichtung öffnet sich der Blick zum Halltal (Abb. 22) – rund 10 Minuten abwärts, dann verlassen wir rechts den markierten Steig und wandern auf einem früher markierten Steig Richtung Süden. Stets gut erkennbar, kann dieser teilweise schmale Steig, der immer dem Gelände folgt, an einigen Stellen – speziell im Sommer – etwas verwachsen bzw. nach Regen matschig sein. Nach rund 30 Minuten biegt man dann links in eine Forststraße ein, die nach wenigen Schritten in den vorher verlassenen, markierten Abstiegsweg mündet. Rechts auf eine Forststraße abbiegend, wandern wir jetzt einige Zeit auf dieser gemütlich abwärts und gelangen nach 55–60 Minuten von der Bürgeralpe zur Stehralm (1.008 m, Abb. 23). Dort befindet sich auch eine Sternwarte. Weiters ist von hier auch die Mariazeller Wallfahrtskirche unten im Tal zu sehen.
Weiter auf der Forststraße geht es – zu Beginn noch im Wald – mit Serpentinen kontinuierlich abwärts. Schon im oberen Ortsgebiet von Mariazell muss man dann bei einer Kreuzigungsgruppe (Abb. 24) links die inzwischen asphaltierte Ortsstraße verlassen und steil über Wege und viele Stufen zur Rückseite der Basilika absteigen, die man unbedingt besichtigen sollte. Vom Hauptplatz von Mariazell geht es dann wieder abwärts zur Bundesstraßen-Kreuzung, bei der wir nach 1¼–1½ Stunden den Ausgangspunkt erreichen und nochmals die Westhänge der Bürgeralpe (Abb. 25) hinauf blicken können.
Geogr. Länge/Breite: 15°18‘55‘‘/47°46‘27‘‘
Rechtswert (UTM): 523613 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5291240 m (Zone: 33 N)