Stolzalpe:
Auf einem Pilgerweg vom Krankenhaus auf den Gipfel
Den Namen „Stolzalpe“ verbinden viele Menschen mit dem hoch über Murau gelegenen, aus zwei Bettenhäusern bestehenden Landeskrankenhaus. Dabei vergisst man, dass dieses recht aussichtsreich auf den Südhängen des namensgleichen Gipfels (1.817 m, Abb. 1) steht, den wir beim nachfolgenden Wandertipp besteigen werden. Dabei wandern wir auf einer der 8 Pilgerrouten, die der Hl. Hemma geweiht sind und die alle – aus verschiedenen Himmelsrichtungen kommend – nach Gurk führen, wo die für ihre Wohltätigkeit bekannte und beliebte Heilige begraben ist. Der von uns verwendete Hemma-Pilgerweg startet in Admont, wo sich ein berühmtes Benediktinerstift befindet, führt von St. Peter am Kammersberg über die Stolzalpe nach Murau und erreicht hinter einem weiteren Klosterort südöstlich von Murau, St. Lambrecht, bei der Grebenzen (1.892 m) die Landesgrenze zwischen der Steiermark und Kärnten.
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist das Haus 2 des LKH Stolzalpe (Abb. 2), zu dem man von Murau auch mit einem Linienbus hochfahren kann. Kurz vor dem Krankenhaus gibt es links und rechts der gut ausgebauten Zufahrtsstraße genügend Parkplätze (ca. 1.290 m). Von diesen hat man einen schönen Blick Richtung Südwesten (Abb. 3) zu den südlich des Murtals gelegenen Bergen, zur Frauenalpe (1.997 m) und zum Kreischberg (1.981 m) Richtung Südosten (Abb. 4) erblickt man unter anderem die Grebenzen. Wir gehen von den Parkplätzen auf dem Gehsteig zum Haus 2 des LKH. Genau gegenüber führen ein paar Stufen zu einem rechts abzweigenden Weg. Nach wenigen Metern biegen wir links auf einen kurzen Verbindungssteig ab, der uns zu einer querenden Schotterstraße führt, in die wir links einbiegen. Leicht ansteigend gelangen wir bald schon zu einer Straßenteilung, bei der wir uns rechts halten. Entlang eines eingezäunten Quellenschutzgebietes geht es hinauf zu einer zweiten Weggabelung, hier wenden wir uns nach links. Nach ein paar Metern auf einer Sandstraße – vom Ausgangspunkt hierher haben wir ca. 15–20 Minuten benötigt – zweigt rechts ein markierter Waldsteig ab, in den wir Richtung Norden – ab jetzt unsere Hauptrichtung – einbiegen.
Zu Beginn etwas steiler und auch steiniger, wird das zunehmend lichte Waldgelände nun flacher und wir gelangen nach knapp 10 Minuten wieder zur Sandstraße, in die wir rechts einbiegen. Kaum an Höhe gewinnend nähern wir uns einer links von der Straße liegenden Almwiese (Abb. 5), an deren Ende wir links – erneut auf einen Steig – abbiegen. Kurz geht es auf einem Wiesenpfad steil hinauf zur nicht bewirtschafteten Fernerhütte (1.450 m, Abb. 6), zu der wir nach rund 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt gelangen. Abwechselnd durch Waldgelände und über eine zweite Almwiese wandern wir aufwärts zu einem querenden Forstweg. Um die vor uns liegende bewaldete Steilstufe (Abb. 7) zu vermeiden, umgehen wir diese links auf dem Forstweg, bevor wir erneut rechts auf einen Steig abbiegen. Dieses Wechselspiel – Steig, Weg, Steig –wiederholt sich mehrmals, fast ausschließlich im Waldgebiet. Unser meist nicht allzu steil nach Norden führender Wanderweg ist zwar gut markiert, trotzdem muss man aufpassen, dass man die oft plötzlich abzweigenden Steige nicht übersieht. So auch an einer Stelle, wo der markierte Steig sogar wieder etwas an Höhe verliert.
Kurz nach einer Feuchtstelle entlang eines Zaunes – man kann diese auf einem parallel, ein Stück oberhalb führenden Steig umgehen – stehen wir ungefähr 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt bei einer Lichtung (ca. 1.685 m, Abb. 8) am Fuße der steilen, bewaldeten Gipfelerhebung. Immer steiler werdend geht es hinauf zu einer querenden Forststraße (Abb. 9) und dann halb rechts – nun auch steiniger werdend – weiter zu einer Lichtung (Abb. 10): An ihrer höchsten Stelle steht die Stolzalpen-Kapelle (1.810 m, Abb. 11), von der man Richtung Süden (Abb. 12) einen schönen Alpenblick genießt. Dem markierten Steig folgend geht es auf dem bewaldeten, hügeligen Gipfelplateau in einem leichten Auf und Ab zu einer Wiese (Abb. 13), auf deren oberen Ende sich das Gipfelkreuz der Stolzalpe (Abb. 14) befindet. Dieses erreichen wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden, in denen wir mit den Gegensteigungen bereits über 550 Hm gemeistert haben.
Da der höchste Punkt noch unterhalb der Waldgrenze liegt, muss man die Stellen mit Aussicht ein bisschen suchen. Auf dem Weg von der Kapelle zum Gipfelkreuz blickt man einmal Richtung Osten (Abb. 15) zu den benachbarten Gipfeln der Murberge, wie zum Beispiel zum Pleschaitz (1.797 m) mit dem Zirbitzkogel (2.396 m) im Hintergrund.
Über das hügelige Gipfelplateau wandern wir retour Richtung Süden (Abb. 16) zur Stolzalpen-Kapelle (Abb. 17) und von dieser vorsichtig steil abwärts zu der Lichtung, bei der wir den finalen Gipfelsturm gestartet haben. Über Wege und Steige geht es zurück zur Fernerhütte (Abb. 18), zu der wir vom Gipfel nach 70–75 Minuten gelangen. Weiter auf dem Aufstiegsweg, erreichen wir dann nach insgesamt ungefähr 90–95 Minuten wieder das Haus 2 des Landeskrankenhauses (Abb. 19).
Noch ein Tipp: Wenn Zeit bleibt, sollte man unbedingt der Bezirkshauptstadt Murau (Abb. 20) einen Besuch abstatten, deren Hauptsehenswürdigkeit das oberhalb der Mur thronende Schloss der Familie Schwarzenberg ist. Auch genießt man nochmals den schönen Blick von der Stadt steil hinauf zu den beiden Bettenhäusern des LKH Stolzalpe (Abb. 21).
Geogr. Länge/Breite: 14°11‘34‘‘/47°07‘17‘‘
Rechtswert (UTM): 438773 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5218975 m (Zone: 33 N)