Moschkogel:
Entlang der Landesgrenze auf der Weinebene
Der schnellste Weg zwischen den beiden Bezirkshauptstädten Wolfsberg im Kärntner Lavanttal und Deutschlandsberg in der Weststeiermark verläuft über eine gut ausgebaute Landstraße über die Weinebene, deren Namen aber nichts mit dem edlen Tropfen zu tun hat. Der nachfolgende Wandertipp führt von der steirischen Seite der Weinebene nahe dem Pass hinauf auf den in Nord-Süd-Richtung langgezogenen, breiten Kamm und dann entlang der Landesgrenze über zwei Gipfel, den Weinofen (1.726 m) und die Brandhöhe (1.896 m), zur höchsten Stelle unserer Tour, den Moschkogel (1.916 m, Abb. 1). Beim Abstieg, während wir uns dem Großen Speikkogel (2.140 m) nähern, besuchen wir – bevor wir zum Ausgangspunkt zurückkehren – auf der Kärntner Seite der Landesgrenze die architektonisch interessant gestaltete Grillitschhütte (1.710 m).
Ausgangspunkt unserer nicht allzu langen, bis auf eine Stelle beim Abstieg gemütlichen Rundtour ist der Parkplatz Bärental (ca. 1.560 m, Abb. 2) bei Km 20,6 auf der Landstraße L 619 wenige Kilometer vor der Passhöhe. Gegenüber vom großen Parkplatz gibt es noch ein paar wenige weitere Autoabstellplätze. Hier starten wir mit dem rechts abzweigenden Waldweg, auf dem wir parallel zur Landstraße rund 5 Minuten gemächlich Richtung Norden aufsteigen. Dann wendet sich der Weg nach links und es geht im lichter werdenden Wald steiler ansteigend rund 10 Minuten aufwärts, bis wir bei einem Haus (Abb. 3) auf einen querenden Forstweg stoßen, auf den wir rechts abbiegen. Erneut Richtung Norden wandern wir – mit Blick zum mit Windrädern bestückten Glashüttenkogel (1.762 m, Abb. 4) und Richtung Osten (Abb. 5) in das recht flache Gebiet südlich der Landeshauptstadt Graz – nur mäßig ansteigend vorbei an einem Gedenkkreuz (Abb. 6) und ersten Felsformationen bis zu einem Viehgatter. Gleich nach diesem erreichen wir mit einer Linkskurve endgültig offenes Gelände (Abb. 7): Jetzt sind es nur mehr wenige Schritte und wir stehen neben dem ersten Gipfel auf dem die Landesgrenze bildenden Kamm. Der neben zwei Skilift-Bergstationen liegende, eher bescheidene Felsgipfel des Weinofens (Abb. 8), zu dem wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 40–45 Minuten gelangen, befindet sich knapp oberhalb und etwas südlich vom Pass der Weinebene. Ein Stück Richtung Norden (Abb. 9) befindet sich mit der Handalpe (1.853 m) ein weiterer mit Windrädern bestückter Berg.
Unser Weg setzt sich auf dem sehr breiten Wiesenkamm in die Gegenrichtung nach Süden (Abb. 10) fort, wobei unsere beiden nächsten Gipfel bereits gut vor uns zu sehen sind. Kurz geht es auf einer breiten Sandstraße leicht abwärts, dann biegen wir rechts auf einen markierten Wiesenpfad ab. Richtung Westen (Abb. 11) genießen wir beim folgenden Flachstück erstmals einen großartigen Kärnten-Blick. Wenige Meter rechts von der parallel verlaufenden Sandstraße queren wir eine Zufahrtsstraße und steigen dann etwas steiler neben einem – die Landesgrenze markierenden – Zaun zu mehreren Bergstationen von Skiliften (Abb. 12) auf. Vorbei an einem größeren Speicherteich (Abb. 13) gelangen wir in problemlos durchwanderbares Felsgebiet (Abb. 14), wobei der hinterste Felsen – nach etwa 30-minütigem Aufstieg vom Weinofen – die unmarkierte höchste Stelle der Brandhöhe (Abb. 15) ist. Wir setzen unsere Tour Richtung Süden (Abb. 16) fort, queren – entlang des Grenzzauns – leicht absteigend eine große Wiese und stehen einen kurzen, etwas steileren Anstieg meisternd nach rund 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt vor dem auf einem Felsen stehenden Gipfelkreuz des Moschkogels (Abb. 17).
Vom felsbesetzten Gipfelplateau hat man – von verschiedenen Stellen – schöne Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Richtung Norden (Abb. 18) überblickt man nochmals sehr schön unsere bisherige Kammtour vom Weinofen über die Brandhöhe hierher. Wer genau schaut, wird hinter den Windrädern auf dem Glashüttenkogel auch das Grazer Häusermeer erkennen. Gleich gegenüber vom Gipfelkreuz genießt man bei einer weiteren Felsformation einen großartigen Blick in die Südsteiermark (Abb. 19). Für die Aussicht nach Westen und Norden gehen wir vom Gipfelkreuz, das nicht auf der höchsten Stelle steht, knapp 2–3 Minuten vorbei an kleineren Felsen mäßig ansteigend zum „echten“ Gipfel. Großartig ist der Blick Richtung Westen nach Kärnten, wobei die Sicht von den Karawanken im Südwesten (Abb. 20) über den Raum Wolfsberg mit der Saualpe dahinter bis zum Ort Bad St. Leonhard im nördlichen Lavanttal mit dem Klippitztörl und dem Zirbitzkogel (2.396 m) im Nordwesten (Abb. 21) reicht. Im Hintergrund erblickt man sogar die felsigen Niederen Tauern. Bei der Fortsetzung unserer Tour genießen wir schlussendlich Richtung Süden (Abb. 22) den Blick zu den Gipfeln der Koralpe mit der Hühnerstütze (1.989 m) im Vordergrund und dem Großen Speikkogel, der auf Grund seiner Sende- und Radaranlagen leicht erkennbar ist, dahinter.
Wir sehen bei unserem Abstieg aber auch im unter uns liegenden waldlosen Tal mit der Grillitschhütte (Abb. 23) unser nächstes Ziel. Um dorthin zu kommen, gibt es zwei Varianten: Entweder steigt man Richtung Norden stets links neben dem Grenzzaun vollkommen gerade zu einem Sattel (1.748 m) zwischen Moschkogel und der Hühnerspitze, bei dem mehrere Wege zusammentreffen, ab und biegt dort rechts in einen breiten Sandweg ein. Oder man verlässt nach rund zwei Drittel den nicht allzu steilen Wiesenpfad nach rechts und wandert „wild“ über das Wiesengelände der gut sichtbaren Hütte entgegen. Beim unten im Tal querenden breiten Sandweg, auf dem Wanderer, die die Variante über den Sattel gewählt haben, zu uns stoßen, zweigt links ein Wiesensteig ab, auf dem man nach rund 20–25 Minuten vom Gipfel zur Grillitschhütte (Abb. 24) gelangt. Interessant ist besonders der Gastraum, der eine runde Form hat. Bei beiden Weg-Varianten bewegt man sich auf der Kärntner Seite der Landesgrenze.
Über den Wiesensteig und den breiten Sandweg geht es nach einer Rast erneut hinauf zum Sattel, bei dem wir nach knapp 10 Minuten Kärnten wieder verlassen und nochmals Richtung Norden die Wiesenhänge des Moschkogels (Abb. 25) hinaufblicken. Wir setzen unsere Wanderung Richtung Osten (Abb. 26) auf steirischem Gebiet mit tollem Blick zur Südsteiermark mit dem herausforderndsten Teil fort: Wir verlassen rechts die Sandstraße und steigen Richtung Nordosten auf einem markierten Steig (Weg Nr. 20) zuerst im offenen Gelände und danach im Wald hangquerend ab. Dann wendet sich der Steig nach rechts und führt neben einem Holzzaun sehr steil abwärts, wobei weniger die Steilheit als vielmehr der vom Regen recht ausgewaschene Weg zur Vorsicht rät. Wieder im flacheren Gelände angekommen, kann man die Wanderung auf zwei Varianten fortsetzen: Entweder hält man sich links und quert bald einen Forstweg oder man bleibt noch kurz auf dem markierten Steig und verlässt diesen dann halb links für eine Forststraße. Egal, welche Variante man wählt, man erreicht nach ungefähr 35–40 Minuten von der Grillitschhütte die leider nicht mehr bewirtschaftete Bärentalhütte (1.600 m, Abb. 27).
Auf der Forststraße geht es nun Richtung Nordosten weiter, wobei nach wenigen Schritten von rechts der markierte Weg von der Grünangerhütte (1.575 m), die man auch noch besuchen könnte, in unsere Forststraße mündet. Längere Zeit die Waldhänge (Abb. 28) östlich unseres vorher begangenen 3-Gipfelkamms querend und dabei einen letzten Blick in die Südsteiermark genießend, erreichen wir ein paar Minuten nach einem Gedenkkreuz und einem querenden Wildbach eine Abzweigung. Links die Forststraße verlassend geht es auf einem Waldsteig nochmals kurz bergan, bis wir nach insgesamt 1¼–1½ Stunden – inkl. dem Abstecher zur Grillitschhütte – vom Moschkogel wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Geogr. Länge/Breite: 15°00‘44‘‘/46°49‘30‘‘
Rechtswert (UTM): 500939 (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5185725 (Zone: 33 N)